Somatoforme Beschwerden

Hallo liebes Team,

überall liesst man über die Symptomatik einer PA folgendes nach:


Schwindelgefühl
Schwarz vor den Augen
Mundtrockenheit
Kloß- und Engegefühl im Hals
Atembeschwerden und Atembeklemmung
Vermehrtes Herzklopfen bis Herzrasen
Vereinzelte „Extraherzschläge“ mit kompensierter Pause
Kälte- und Hitzeschauer
Kribbeln in den Armen und Beinen
Flaues Gefühl im Magen
Weiche Knie
Händezittern


Ich hatte zu Beginn meiner Angststörung hauptsächlich PA's, und kann die obigen Symptome auch sehr gut zuordnen.
Da ich schon viele Therapeuten und das ganze Drumherum hinter mir habe, habe ich nur noch ganz selten richtige Panikattacken. Eher steigere ich mich in eine körperliche Empfindung rein, entwickele Katastrophengedanken, aber vor dem 'Höhepunkt' kann ich mich selbst wieder 'runterbringen'.

Meine Frage ist eigentlich folgende: Kann ich die obigen Symptome auch haben, ohne dass ich eine akute Panik schiebe? Also dass es mir einfach so schlecht wird, oder dass z.B. morgens bis in die Mittagszeit meine Hände zittrig sind, oder dass es mir schwindelig ist etc....
Also einfach ein einziges Symptom ohne andere Begleiterscheinungen?

Das sind nämlich immer die Dinge, die mich so aus der Bahn werfen und mir wieder das aufgebaute Vertrauen in meinen Körper stehlen.

Vielen Dank fürs Beantworten,

liebe Grüße Miriam

Hallo miriam,

es ist schön, zu hören, was Du schon alles geschafft hast. Glückwunsch von mir !

Es ist durchaus möglich, dass einzelne Symptome auftreten, ohne dass das Ganze drum und dran einer Panikattacke abläuft. Du schilderst ja auch, dass Deine Angst nicht völlig verschwunden ist, sondern dass Du noch immer Katastrophengedanken bei Dir entdeckst, dass Geschehen inzwischen aber so beeinflussen kannst, dass es nicht mehr zu massiven Attacken kommt.

Du wünschst Dir natürlich, dass Du die Ängste ganz los wärst - aber denke daran, dass Du schon viel erreicht hast, wenn Du erfolgreich gegensteuern kannst.

Ich würde an deiner Stelle diese einzelnen Symptome als Hinweise Deines Körpers nehmen, dass Du möglicherweise an der ein oder anderen Stelle noch an Dir weiterarbeiten musst, wenn Du noch stabiler werden willst. Auf was weist Dich das Symptom in der akuten Situation hin ? Vermeide ich etwas? Fliehe ich vor etwas? Habe ich Konflikte, die ich nicht angehe? Was denke ich gerade, womit beschäftige ich mich innerlich? - und wenn Du für den Moment keine Antwort findest, trotz ehrlicher Selbstprüfung, dann nimm es für den Moment einfach als gegeben hin, lenke Deine Aufmerksamkeit auf etwas anderes und lebe Deinen Alltag. Lass Dein Leben nicht durch ein Symptom bestimmen, sondern bestimme selbst.

Ich wünsche Dir, dass Du dies immer besser umzusetzen lernst und grüsse Dich ganz zuversichtlich und herzlich

Bernd Remelius