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S
hallo ihr lieben!

ich leide seid etwa zwei jahren an panikattacken...nachdem ich eine ziemlich traumatisierende Beziehung irgendwie hinter mich gebracht hatte.
eine bekannte homöopathin wusste von der geschichte und hat meine mutter gefragt ob ich panikattacken hätte...seitdem wusste ich dann auch was das ist ,was ich da habe.
Nun ja. bis kurz vorm abitur glaubte ich das auch recht im griff zu haben. bis dann die Schlaflosigkeit anfing.
Ich bin aus unerklärlichen Gründen eine Nacht vor einer Klausur wachgeblieben und konnte einfach nicht schlafen. Ich war wie gerädert und hab die Klausur verhauen.
Seitdem war es schrecklich. Eine schlaflose Nacht auf die andere. Ich habe geglaubt ich werde verrückt.
Nach ner Weile hatte ich die Sache dann doch irgendwie unter Kontrolle und war nur schlaflos, wenn ich in ner neuen Umgebung war oder wenn ich wusste, dass ich am nächsten Tag unbedingt fit sein muss.

Seit einer Woche geht das aber schon wieder los. Ich studiere seit kurzem und bisher lief alles eigentlich ganz gut. Gestern Nacht aber, war es schon wieder so ein Rumgewälze und ich hab dann auch Herzklopfen, immer wenn mir der Gedanke kommt Oh Gott ich schlafe noch immer nicht.

Ich wollte einfach mal wissen...ob es eine Möglichkeit gibt, wie ich mich selbst wieder runterfahren kann...und meine Angst vorm Schlafen oder der möglichen Schlaflosigkeit loswerde.
Ist Schlaflosigkeit denn eigentlich schlimm? Muss ich davor überhaupt Angst haben?

Liebe Grüße,
Sayu

04.12.2007 01:37 • 06.12.2007 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo sayu,

ich möchte gleich mit einer Deiner Fragen beginnen: Schlaflosigkeit ist nicht grundsätzlich, wenn sie ab und zu einmal auftritt, schlimm und Du brauchst deshalb auch keine Angst zu haben.
ABER: Schlaflosigkeit kann dann zu einem großen und belastenden Problem werden, wenn sie sich stabilisiert und ständig auftritt und man eine Angst davor entwickelt, wieder mal nicht schlafen zu können (Erwartungsangst).

Schlaf ist ein biologisch natürlicher Prozess, der automatisch abläuft und den wir nicht willentlich hervorrufen müssen. Wenn wir uns also dem Schlaf einfach hingeben können, dann kommt er auch von ganz allein.

Schlafstörungen entstehen deshalb auch nur dadurch, wenn wir diesen automatischen Prozess irgendwie stören, z.B. durch zu vieles Grübeln, durch viel Stress im Alltag und übermäßige Unruhe am Ende des Tages, aber besonders durch die Angst, wieder nicht schlafen zu können. Diese Erwartungsangst ist der größte Feind des Schlafen-Könnens !

Deshalb hier ein paar Tipps, wie Du wieder besser schlafen lernen kannst:

- Hände weg von Schlaftabletten ! Die können für einige Tage hilfreich sein. Wenn aber der Schlaf dann nicht wieder von alleine sich reguliert hat, ist die Gefahr gross, dass Schlafmittel den Schlafrhythmus selbst kaputt machen. Sogar Abhängigkeiten können entstehen. Damit ist nicht gemeint, dass man auch mal alte Hausmittel versuchen kann: warme Milch mit Honig (wegen der schlaffördernden Inhaltsstoffe), Baldrian, schlaffördernden Kräutertee o.ä.

- Dein Bett muss wieder zum Signal für Schlafen werden, nicht für Herumwälzen und Nicht-Schlafen-Können. Deshalb steh wieder auf, wenn Du nach einer halben Stunde nicht schlafen kannst. Setze Dich woanders hin und lese etwas wenig Spannendes, bis Du wieder müde wirst. Dann der gleiche Ablauf wieder. Manchmal muss man auch einige Nächte so durchhalten, auch wenn man am Tag darauf einmal müde ist.

- Nicht im Bett über den vergangenen Tag grübeln! Wenn Du das merkst, stehe auf, setze Dich auf einen bestimmten Stuhl (Grübelstuhl) und schreibe alle Gedanken auf. Schließe den Tag dann bewusst ab, denn Du hast ja alles aufgeschrieben und kannst Dich am nächsten Tag wieder damit beschäftigen.

- Besorge Dir ein Entspannungstraining, dass Du abends im Bett durchführen kannst (autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung)- wichtig: üben

- Wenn der Gedanke kommt, ich kann heute bestimmt wieder nicht schlafen, so eine Katastrophe - sag Dir ein bewusstes STOP - immer wieder - und mache Dir klar, dass dies unangenehm, aber keine Katastrophe ist. Irgendwann wird Dein Körper das selbst regulieren, wenn Du nicht eingreifst, ihn machen lässt und das alles erst mal so akzeptierst, wie es nun mal ist. Am nächsten Tag kann es schon wieder ganz anders sein. Und wenn nicht - dann eben am folgenden Tag. Davon bekommt man keine bleibenden Schäden. Man ist nur müde. Das ist alles.

Falls Du mit solchen Tipps nicht weiterkommst, kann es sinnvoll werden, Dir einen Termin in einem Schlaflabor zu holen und Dir umfassender helfen zu lassen.

Ich wünsche Dir, dass Du bald wieder zu einem erholsameren Schlaf findest. Du kannst sicher einiges selbst dafür tun !

Herzlichen Gruß

Bernd Remelius

06.12.2007 14:09 • x 1 #2





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