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Niccolina
Hallo,
ich bin in der 6. Woche schwanger und muss am 20.10. zum Frauenarzt. Die Untersuchungen sind wichtig, denn sie nützen dem Kind, nicht mir (sonst würde ich wohl auch nicht gehen). Nachdem ich schon den FA gewechselt habe, da mein Mann mich zu diesen Terminen begleiten muss und darauf keinerlei Rücksicht genommen wurde (ich wurde sogar beschimpft wegen dem Wunsch), möchte ich wissen, wie ich einem neuen FA genau erklären kann, worum es bei mir geht.

Ich habe mich beim letzten Arzt nicht Ernst genommen gefühlt (von der Sprechstundenhilfe ganz zu schweigen). Gibt es irgendwas, worauf der Arzt / ich / die Klinik später besonders achten müssen?

Wie sieht es aus: sind Panikattacken gefährlich für mein Kind? Ich hatte im Mai eine Fehlgeburt und werd' das Gefühl nicht los, dass das meine Schuld war, weil ich seelisch ziemlich unten war (kein Psychiater wollte mich als Patientin vor 2009) und eine heftige Panikattacke hatte. Besteht die Gefahr eine Früh- / Fehlgeburt durch Panik? Kann das Kind psychisch beeinträchtigt sein durch meine Panik und Angst? Ich meine: Schade ich meinem Kind weil ich es bekomme und Krank bin?

Vielen Dank für die Hilfe

Niccolina

06.10.2008 12:26 • 10.10.2008 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Niccolina,

zuerst einmal solltest Du Dir vielleicht einen Frauenarzt mit psychotherapeutischem Zusatztitel suchen. Dies ist gar nicht so selten, so dass Du jemanden finden und auch auf mehr Verständnis hoffen kannst. Auch Deine Krankenkasse oder die kassenärztliche Vereinigung kann Dir mit Adressen weiterhelfen.

Du solltest dem Arzt auf jeden Fall erläutern, dass Du unter Panikattacken und einer Angststörung leidest und welche Auswirkungen dies für Dich im Alltag hat, damit er Dich gut beraten kann.

Ich kann nicht ausschließen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt durch psychische Belastungen, wie Du sie nun mal hast, nicht größer ist, kenne aber keine wissenschaftlichen Untersuchungen dazu. Natürlich ist Ruhe und Gelassenheit immer besser als Stress und Angespanntsein.

Dein Kind wird sicherlich keinen direkten Schaden durch Deine Angststörung nehmen. Aber günstiger wäre es natürlich, wenn Du ruhiger und psychisch gefestigter wärst. Dies gilt insbesondere auch nach der Geburt für den Beziehungsaufbau und die Bindung zu Deinem Kind. Auch für die spätere Erziehung des Kindes ist das wichtig.

Als einfache, aber wichtige Maßnahme würde ich Dir auf jeden Fall empfehlen, dass Du täglich Entspannungsübungen machst (z.B. Progressive Muskelentspannung über eine CD, z.B. von Wolf/ Dr. Merkle aus dem PAL Verlag) - und mache das, auch wenn es anfangs schwer fällt und Du Dich nicht gleich super entspannen kannst. Gib Dir da die Zeit, die Du brauchst.

Desweiteren solltest Du nicht warten, um eine Verhaltenstherapie zu beginnen. Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, dass Du dies nicht jetzt schon während der Schwangerschaft tun kannst - ganz im Gegenteil.Nutze diese Zeit vor der Geburt Deines Kindes. Dies würde Dir mehr Sicherheit geben und Dir und Deinem Kind am meisten helfen können.

Informationen zur Therapie bei Angststörungen findest Du auch unter http://www.psychic.de sowie im Buch von Dr. Doris Wolf, Ängste verstehen und bewältigen im PAL Verlag.

Ich wünsche Dir, dass Du bald wieder mehr Sicherheit und Gelassenheit für Dich finden kannst, damit Du Deine Schwangerschaft auch genießen kannst. Euch als Familie sage ich liebe Grüße und alles Gute.

Bernd Remelius

10.10.2008 17:09 • #2





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