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D
Nunja,

wie der Threadtitel vermuten lässt, hat sich innerhalb weniger Monate eine Art Misstrauen gegenüber dem eigenen Körper entwickelt. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass Körper und Geist Feinde sind, die sich hassen (Hört sich sehr komisch an, ich weiß.)

Ich sehe meinen eigenen Körper als mir nicht zugehörig an bzw. als Gegner. In letzter Zeit habe ich so stark wie nie zu vor realisiert wie abhängig ich von meinem Körper bin und dass ich wenn dieser nicht funktioniert, logischerweise, auch nicht funktionieren kann. Es ist nicht wie mit meinem Geist, der sich formen und (größtenteils) kontrollieren lässt und das macht mich wahnsinnig. Dieses Gefühl von kontrollverlust treibt mich in die Verzweiflung.

Das alles ist so seitdem ich mit Verdacht auf Herzinfarkt ins KH gekommen bin. In dem Moment, als ich dachte mein Herz gibt den Geist auf, merkte ich, dass ich keine Kontrolle über mich habe und nicht Herr der Lage bin. In dem Moment, in dem mich der vermeintliche Kampf mit dem Tod überfiel, habe ich ebenfalls gemerkt wie Hilflos ich doch bin. Mir konnte in dem Moment niemand helfen, niemand der da war. Sie konnten nur den Krankenwagen rufen und zusehen wie ich eventuell dahin scheide. Ich habe einfach nur gedacht WIESO LÄSST DU MICH JETZT IM STICH?.

Ich denke seitdem entweder nurnoch an den Tod oder an das was in mir vorgeht, ich habe das Gefühl, dass mein Körper und meine Organe mit mir spielen und dass sie mich in der Hand haben. Ich würde am liebsten aus diesem Körper heraus, ich fühle mich wie ein Gefangener, der sich der traurigen Tatsäche miserabler Umstände hingeben muss.

Ich weiß nicht ob das der alleinige Auslöser war oder ob auch meine Instabile Persönlichkeitsstörung eine Rolle spielt, jedoch weiß ich, dass es so nicht weitergehen kann!

06.09.2011 00:20 • 07.09.2011 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Doomsday,

Dein letzter Satz ist gut ! Er ist nämlich die Voraussetzung, dass Du motiviert bist, eine Veränderung anzugehen und an Dir zu arbeiten. Deshalb nutze diesen Zeitpunkt und suche Dir professionelle Hilfe. Bei dem, was Du beschreibst, kann ich mir gut vorstellen, dass eine Verhaltenstherapie in Verbindung mit körperbezogenen Therapieelementen günstig wäre. Da musst Du etwas suchen, aber das ist halt nun mal so und lohnt sich für Dich.

Zum andern würde ich Dir gerne einige Informationsmöglichkeiten nennen, die vielleicht auch schon Ansätze für eine Selbsthilfe beinhalten:

https://www.psychic.de/angst-vor-krankheiten.php

https://www.psychic.de/herzphobie-herzneurose.php

Da ich Dich zu wenig kenne, kann ich nicht sagen, ob ich damit die für Dich relevanten Themen getroffen habe. Eine Angst, Kontrolle zu verlieren, scheint zentral zu sein. Genau dies wäre aber in einer Therapie viel besser zu klären.

Ich hoffe, Du kommst damit schon ein wenig weiter auf Deinem Weg. Du solltest Deinen jetzigen Leidensdruck aber auf jeden Fall positiv als Motivation und Energie nutzen, um Dich auf Deinen Weg einer Veränderung zu machen.

Herzliche Grüße

Bernd Remelius

07.09.2011 12:59 • #2





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