Pfeil rechts

L
hallo,
seit fast einem halben jahr habe ich nun diese unerklärlichen halschmerzen. obwohl es nicht wirklich schmerzen sind. mal ist es 3 tage garnicht dann mal wieder piekt es nur leicht beim schlucken, meisstens nur links, wenn ich liege garnicht !
jetzt ging es mir 3 tage blendend und seit gestern abend ist es wieder die hölle !
habe mir heut nacht 3 mal mit taschenlampe in den hals geleuchtet um zu sehen ob meine mandeln anders aussehen !
meine angst ist es eine mnadelentzündung zu bekommen, die mandeln dann raus müssen und ich garantiert nach der op nachbluten bekomme und mir keiner mehr helfen kann !!
es fing vor einem halben jahr mit einer mandelentz. an wo erstmal das erste antibiotika nicht half und ich bekam panik !!
ich bin schon immer ein ängstlicher mensch bei krankheiten, schon als kind war ich so.
hatte vor 3 jahren einen sehr sehr schweren unfall wo ich fast gestorben wäre und habe auch nahtoterfahrungen gemacht.
ich bin seit 4 monaten bei einem therapeuten, komme aber irgendwie nicht aus dieser angst raus.
es geht mir tagelang so halbwegs gut und dann kommen wieder diese höllentage.
war mit den mandeln dann auch nochmals 2 mal bei meinem doc der mir immer versciherte meine mandeln würden toll aussehen.
mein vertrauen in meinen körper ist weg und das obwohl ich einen unfall überlebt habe den nicht jeder überlebt und die ärzte mich immer wieder gelobt hatten was ich für einen willen hatte und was eine wahnsinns geduld ! alles weg !!
ich hoffe sie können mir mut machen das ich nicht an sowas wie halschmerzen sterben werde !
traurige grüße lottikarotti

24.09.2010 07:49 • 29.09.2010 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Lottikarotti,

als mitfühlender Mensch würde ich jetzt spontan sicher Deinem Wunsch nachkommen und Dir Mut machen, dass Du sicher nicht an einer Mandelentzündung sterben wirst. Als Therapeut frage ich aber: würde Dir das AUF DAUER helfen ? Nein, natürlich nicht, weil dies ja gerade ein Teil des Problems ist, was Du ja schon alleine heraus gefunden hast - weil DU Deinem Körper nicht mehr vertraust, suchst Du die Versicherung durch Andere, dass das nicht eintritt, was Du am meisten fürchtest. Das hilft aber immer nur kurzfristig (z.B. durch ständige Arztbesuche), sorgt langfristig aber dafür, dass das Problem stabiler wird.

Du weißt ja auch schon selbst, dass Deine Angst unbegründet ist (obwohl ich einen Unfall überlebt habe, den nicht jeder überlebt und die ärzte mich immer wieder gelobt hatten was ich für einen willen hatte und was eine wahnsinns geduld !).
Es ist also nicht die Einsicht, sondern Dein Gefühl, dass Dir immer wieder etwas Anderes ZU SAGEN SCHEINT. Das ist biologisch ja auch sinnvoll, eine fast Todeserfahrung mit Angst zu verknüpfen, um Dich zu schützen. Normalerweise verschwindet diese Angst, wenn immer mehr Zeit vergeht, WENN MAN DIESEN LERNPROZESS DURCH VERTRAUEN IN DEN EIGENEN KÖRPER ZULÄSST !

Da genau liegt aber das Problem. Bisher lässt Du ein Umlernen - ohne dass Du das willst - nicht zu, weil Du die Angst durch irrationale innere Vorstellungen, Gedanken und Bewertungen immer wieder auslöst und aufrecht erhältst. Nur dadurch konnte sich Deine Angst so festsetzen. Dazu gehört auch, dass Du dies nicht als falschen Lernprozess erkennst, in den Situationen, in denen die Angst da ist, sondern diese Angst immer wieder unbewusst als Beweis akzeptierst, dass Du Dir zu Recht Sorgen machst, sozusagen als Beweis, dass das, was Du befürchtest jetzt auch gleich eintreten wird.
Das ist also der erste Schritt - Dir immer wieder klar zu machen, wenn die Angst aufkommt, dass sie Dir heute etwas Falsches suggeriert und eben ein gelerntes Signal, aber kein Beweis für Deine Angst machenden Annahmen und Vorhersagen ist. Es braucht dafür Übung und Zeit, Dir das immer wieder und immer wieder klar zu machen. Zuerst ändern sich Gedanken und mit der Zeit auch das Gefühl.

Dass Du schon auf diesem Änderungsweg bist, zeigen die Tage, an denen es Dir besser geht !
An diesen Tagen hast Du schon wieder Vertrauen und denkst entsprechend anders, sonst hättest Du Deine Angst immer.
Also nächster Schritt: Beobachte Dich genau dann, wenn es Dir besser geht - in welchen Situationen ? was und wie denkst Du dann anders? was tust Du dann anders? welche anderen Überzeugungen hast Du dann ? welche Konsequenzen hat das dann in Deinen Gefühlen und Deinem Verhalten ? - schreib Dir das in einem Tagebuch mit dem Titel wann es mir gut geht möglichst genau auf - immer wieder, über viele Wochen - bis Dir die Zusammenhänge ganz klar sind und es Dir immer öfter gut geht. Dann kannst Du dieses Umlernen langsam Schritt-für-Schritt nur an jedem zweiten Tag, dann jeden dritten usw. ausschleichen - den nächsten Schritt aber immer erst, wenn Du stabil anders denkst und fühlst.

Zusätzlich - aber wirklich nur zusätzlich - kannst Du diese Veränderungen auch noch mit den Erklärungen und Tipps unter

https://www.psychic.de/angst-vor-krankheiten.php

unterstützen. Notwendige Hilfestellungen dabei kann Dir sicherlich auch Dein Therapeut geben.

Alles Gute für Dich und viel Erfolg wünscht Dir

Bernd Remelius

29.09.2010 17:11 • #2





Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag