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L
Hallo,
nach langem Leiden und großer Internetrecherche bin ich auf diese Seite gestossen. Vielleicht können Sie als Experten mir helfen.

Zu meiner Situation:
Ich bin männlich und 25 Jahre alt und erwarte mit meiner Freundin unser erstes Kind.
Meine Probleme haben im Februar2007 begonnen. Am Tag nach einer Faschingsfeier bekam ich am Abend urplötlich extremes Herzrasen. Habe mich selbst eingewiesen. Betablocker bekommen und zur Beobachtung. Kein Ergebnis. Dann hat ich Ruhe bis Ostern dann das selbe in grün. Hinzu kommt das ich schon ewig eine leichte Verspannung in der linken Schulter hatte. Seit Ende Mai (im Mai wirde unser Sohn gezeugt wußte es aber erst mitte Juni) bekleiten mich extreme Verspannungen in der gesamten linken Körperseite. Am schlimmsten ist der Schulterbereich betroffen. Hinzu kamen immer mehr mal weniger Beschwerden in der linken Brustgegend. Mal untern Schlüsselbein, mal in der Herzgegend,mal in der Achselgegend. Das ganze hat sich dan im Laufe des letzten Jahres immer mehr gesteigert. Bin von Arzt zu Arzt. Kardiologe (3 verschiedene) haben alle nichts gefunden, Chiropraktiker hat mich hier und da mal eingerengt + ca.20 Spritzen - kein Erfolg, CT HWS, Tomographie vom Schädel - kein Ergebnis, diverse andere Ärzte hier und da geröngt hier und da Tebletten - alles ohne Erfolg.
Im November - Dezember war ich ca. 5x beim Notdienst wegen Brustbeschwerden extremen Herzrasen ec. (Herzinfarktsymptome), habe eine Zeitlang Betablocker genommen und bestimmten chinesischen Tee getrunken. Mittlerweile ist das Herzrasen weg, habe aber seit Anfang Januar permanent extreme Verspannungen und immer so ein komisches Gefühl in der Brust, mal mehr mal weniger.

Mache mir eigentlich täglich Gedanken ob es nicht doch was schlimmeres sein könnte. Die Symptome bestimmen mittlerweile mein Leben. Aber niemand findet etwas?!!?

05.02.2008 18:40 • 07.02.2008 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo lui,

ich kann sehr gut verstehen, dass Du Dir um Deinen Zustand große Sorgen machst. Deine ständige Selbstbeobachtung und negative Bewertung dessen, was Du als Symptome wahrnimmst, hat in Deinem Leben einen - zu - großen Raum eingenommen und ist zum Teufelskreis geworden.

Ich denke, Du hältst das ganze Geschehen - ohne dass Du es natürlich bewusst willst - durch Deine Selbstbeobachtung und ständige Sorge um Deinen Gesundheitszustand selbst aufrecht. Dadurch kannst auch nur Du etwas dagegen tun.

Es war sicherlich gut, dass Du Dich bei verschiedenen Ärzten hast untersuchen lassen. Es spricht also nichts dafür, dass Du körperlich krank bist. Vielmehr handelt es sich wohl um eine gelernte emotionale (Angst)Reaktion, die sich bei Dir verfestigt hat und die Du über das immer gleiche Muster, damit umzugehen (Beobachten - spüren - tatsächliche Verspannung - negativ bewerten/sich Sorgen machen - Angst bekommen - noch mehr verspannen - noch mehr beobachten ....) aufrecht erhältst.

Ohne einer gründlichen Diagnose durch einen Psychotherapeuten vorgreifen zu wollen, würde ich vermuten, dass Du eine körperbezogene Angststörung mit hypochondrischen Tendenzen entwickelt hast.

Ich würde Dir empfehlen, Dich hier über die zur Verfügung gestellten Links noch besser über die Entstehung von Angststörungen zu informieren, um die Abläufe bei Dir besser zu verstehen, damit alles nachvollziehbarer ist und etwas seinen Schrecken verliert.
Zudem empfehle ich Dir das Erlernen eines Entspannungstrainings als weitere Hilfsmaßnahme.
An Dir selbst und Deinem negativen Muster kannst Du ebenfalls schon arbeiten. Hierzu die Empfehlung folgender Selbsthilfebücher: Fr.Dr.Wolf/ Ängste verstehen und bewältigen aus dem PAL Verlag sowie Rauh: Ratgeber Somatoforme Beschwerden und Krankheitsängste. Informationen für Betroffene und Angehörige.

Solltest Du damit nicht ausreichend weiterkommen, so wäre sicherlich eine ambulante Verhaltenstherapie sinnvoll. Solche Ängste sind heute recht gut behandelbar. Achte aber darauf, dass ein solcher Therapeut/eine Therapeutin eine Approbation als Psychotherapeut/in besitzt und Erfahrung mit der Therapie bei körperbezogenen Ängsten hat. Hier kann Dir vielleicht auch Deine Krankenkasse mit Adressen weiterhelfen.

Ich wünsche Dir Erfolg und baldige Besserung auf Deinem Weg.

Bernd Remelius

07.02.2008 12:56 • #2





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