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M
Liebes Team,
ich leide seit einem Jahr an einer Panikstörung,
bei meinen letzten Attacken kam immer ein grauenhaftses Gefühl im Kopf dazu. Es stieg vom Nacken hoch und ist vielleicht mit kleinen Stromschlägen zu beschreiben. Es ist schwer zu erklären. In dem Moment könnte ich mit dem Kopf gegen die Wand rennen oder ich denke das ich gleich einen Schlaganfall bekomme oder als ob gleich etwas platzt. Es macht sehr große Angst. Dazu kommen dann die ganzen anderen Symptome. Durch meine Arztkarriere werde ich nicht mehr wirklich bei meinem Hausarzt untersucht, gerade wenn es soetwas unspezifisches ist, wird es halt schnell zu meiner Panik geschoben.
Habt ihr so etwas schon mal gehört oder muß ich mir Sorgen machen das doch was anderes dahinter steckt? Vielen Dank für einen kleinen Rat.
Lieben Gruß Mela

23.11.2007 13:46 • 26.11.2007 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo mela69,

danke für Dein Vertrauen, dass Du Dich an uns wendest.

Ein wesentliches Merkmal bei Panikattacken und auch bei körperbezogenen Ängsten (Angst vor Krankheiten u.ä.) ist die enge Verknüpfung zwischen schlimmen Erwartungen, intensiver Selbstbeobachtung, Unsicherheit, wie man die Beobachtungen einschätzen soll und der Tendenz, eher Schlechtes für sich selbst zu erwarten. Dies scheint mir bei Dir gegeben. Durch diese Faktoren steigerst Du aber von mal zu mal auch die körperliche Symptomatik. Der Körper (genauer das Gehirn) reagiert immer mehr in die Richtung Deiner Befürchtungen. Es passiert also eigentlich nichts anderes, als dass Dein Körper das macht, was Du in Gedanken vorgibst. Dies ist kein Grund zu Sorge, aber führt natürlich zu immer stärkerer Panik.

Wenn Du diesen Kreislauf durchbrechen willst, musst Du Dich Deiner Angst stellen und sie aktiv zu bewältigen versuchen. Wie das gehen könnte, zeigt z.B. das Buch von Fr.Dr.Wolf Ängste verstehen und überwinden aus dem PAL Verlag.

Ich weiß nicht, ob Du bereits eine Therapie machst. Wenn nicht - dies ist immer eine Alternative, um diese Probleme nicht ganz allein, sondern mit Unterstützung bewältigen zu lernen. Hier würde ich Dir eine Verhaltenstherapie empfehlen.

Zum Schluss aber noch einmal zu Deiner Kernfrage: Wenn diese Erscheinungen in Deinem Kopf immer und zuverlässig nur bei Panikattacken oder Angstzuständen auftreten, spricht vieles dafür, das sie Begleitsymptome Deiner psychischen Probleme sind. Wenn nicht - dann solltest Du zur Sicherheit eine Abklärung bei einem Neurologen machen lassen. Pass aber auf, dass Du kein Arzthopping beginnst und Deine Unsicherheit Dir selbst gegenüber auch auf die Untersuchungsergebnisse bei Ärzten überträgst.

Ich hoffe, Du kannst einige Anregungen aufnehmen und wünsche Dir viel Erfolg, einen guten Weg für Dich zu finden.

Liebe Grüße

Bernd Remelius

26.11.2007 12:09 • #2





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