Hilfe

Zur Zeit ist mein Leben echt die Hölle. Ich habe ständig Angst und mittlerweile auch wieder Panikattacken, die ich eigentlich seit April nicht mehr hatte.
Ich habe ständig eine wahnsinnige Angst den Verstand zu verlieren. Ich fühle mich oft so verwirrt, stehe dann so neben mir, fühle mich auch benommen und benehme mich auch irgendwie schuselig und fahrig. Ich weiss nicht wie ich das beschreiben soll. Ausserdem habe ich schon das Gefühl, die Leute gucken mich an, weil ich mich vielleicht komisch benehme. Dabei ist das eigentlich Quatsch. Habe ich jetzt schon Wahnvorstellungen?
Heut kam im Fernsehen eine Familie, der das Jugendamt das Kind weg genommen hat und prompt hatte ich wieder eine heftige Attacke. Ich dachte ich werde verrückt und mir wird meine kleine Tochter weg genommen weil ich dann nicht mehr für sie sorgen kann.
Man was machte ich blos? Die meisten, von denen ich hier lese, leiden ja eher unter so einer Art Herzphobie. Bei mir ist es halt die Angst was am Kopf zu haben.
Kann sein weil mein Herz ja komplett untersucht wurde.
Ich hoffe so sehr, diese Angstphase geht bald vorbei. Ich ikann bald nicht mehr.

Hallo callisto,

willkommen hier im Forum !

Du hattest es geschafft, für einige Monate keine Panikattacken zu empfinden. Das ist prima und zeigt, dass Du wohl auf dem richtigen Weg warst. Laß Dir diesen Erfolg nicht von negativen Gedanken, die jetzt wieder überwiegen, nehmen. Mache Dir nochmal klar, wie Du das geschafft hattest. Was hast Du früher genau getan, was hast Du anders gedacht, um mit Deinen Ängste besser umzugehen, sie zu bewältigen - und tue das, was erfolgreich war und Dir geholfen hat, wieder und wieder und wieder!

Die Hoffnung, dass Ängste einfach so weg gehen, ist oft trügerisch, weil sie ja bisher Teil Deines Lebens waren und eine Funktion in Deinem Leben hatten. Außerdem führen Ängste kein Eigenleben, sie kommen nicht einfach so und gehen dann wieder einfach so - auch wenn Du das oft so empfinden magst. Ängste entstehen immer in Dir, in Deinem Kopf, verbunden mit körperlichen Reaktionen. Das ist auch gut so, sonst könnten wir sie gar nicht beeinflussen und bewältigen lernen.

Es scheint, dass Du in der Bewältigung schon recht erfolgreich warst, dass Deine Veränderung aber noch nicht stabil genug war und Du einen Rückfall als Signal bekommst, dass es noch Arbeit an Dir selbst für Dich gibt. Sehe es nicht als Katastrophe, sondern als Herausforderung, noch weiter an Dir zu arbeiten.

Falls Du eine Therapie gemacht hast - nimm auf jeden Fall wieder Kontakt mit Deinem Therapeuten/Deiner Therapeutin auf.

Falls Du noch keine Therapie gemacht hast, wäre das jetzt vielleicht der Moment und die Motivation, eine zu beginnen.

Schau auch noch mal selbst, was Du ausprobieren kannst z.B. arbeite ein Selbsthilfebuch zu Panikattacken oder zu Ängsten ganz allgemein durch und versuche, die Empfehlungen umzusetzen (z.B. Dr.Wolf, Ängste verstehen und überwinden, PAL Verlag; Roger Baker, Wenn plötzlich die Angst kommt. Panikattacken verstehen und überwinden )

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig Mut machen, denn Ängste kann man überwinden lernen. Wichtig ist, nicht aufzugeben, sondern selbst aktiv zu werden und sich seinen Ängsten zu stellen, immer wieder - und wenn es noch so schwer ist und weh tut. Du wirst jedesmal ein Stückchen weiterkommen.Ich wünsche Dir dabei Durchhaltevermögen und Erfolg.

Herzliche Grüße

Bernd Remelius