Pfeil rechts

L
Guten Tag,

ich bin eine28 jahre junge Frau habe 2 Kinder und bin verheiratet. Unser Familienleben ist harmonisch und eigentlich müsste es mir besser gehen.

Ich hab seit ich denken kann immer vor vielen Dingen große AAngstgehabt. meine 1. Panikattacke hatte ichmit 14. Seit ich 24 bin hab ich fast täglich Panikattacken, hinzu kommen Zwangshandlungen (waschen, kontrollieren) die aber noch ganz mäßig sind und die ich halbwegs im Griff habe.

ich hab Angst vor verschiedenen Dingen die sich immer abwechseln, z.B. Insekten, Krankheiten oder dem Essen. Manche Ängste verschwinden mit der Zeit, andere kommen wieder und dann schlimmer als vorher.

Wenn ich eine Angst bekämpft habe dauert es nicht lang und was anderes kommt an die Stelle. ich bins eit 6 Monate in Psychotherapie aber ich komm nicht weiter, obwohl ich es echt verzweifelt versuche. Die täglichen Panikattacken laugenmich aus, ich muss für meine Familie ja auch noch da sein.

Hab ich überhaupt eine Chance jemals halbwegs normal leben zu können? Oder ist bei Fällen wie meinen, wo das schon jahrelang geht und nur schlimmer wird, keine gute Prognose zu erwarten? Medikamente nehme ich bisher keine, was auch schwierig ist weil ich 1. Angst vor Medikamenten habe und 2. eine Herzmuskelentzündung mit Rythmusstörungen habe.

Danke fürs Zuhören!

15.09.2009 14:29 • 16.09.2009 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo LittleGirl,

jetzt sieh mal nicht so schwarz, sondern mache Dir klar, dass Menschen immer lernfähig bleiben. Wie weit man die eigenen Denk-, Gefühls- und Handlungsmuster verändern kann, ist natürlich individuell sehr unterschiedlich und ich gebe zu, dass eine Chronifizierung es nicht leichter macht.

Was Du erzählst, zeigt mir, dass eine allein symptomorientierte Behandlung wohl nicht ausreichend ist. Dass bei einer Besserung gleich danach wieder neue Ängste auftauchen, weist meist auf mind. zwei Erklärungsmöglichkeiten hin:
1. Es gibt eine stärker verborgene Problematik (z.B. eine generalisierte selbstunsichere Persönlichkeit o.ä.), die bisher nicht im Zentrum von Veränderungsbemühungen steht (die Quelle aller Ängste sprudelt sozusagen weiter, auch wenn man immer wieder ein Abflussrohr verstopft)

oder 2. Es gibt gute Gründe (meist unbewusster Art), sich nicht wirklich und in größerem Umfang zu verändern.

Hier wäre zur Klärung sicherlich eine Therapie eine geeignete Umgebung. Nun sagst Du aber, dass sechs Monate Therapie Dich nicht weiter gebracht haben. Dann wäre zu überlegen, einen neuen Ansatz zu verfolgen, noch einmal in die Analyse der Bedingungen zu gehen und neue Wege auszuprobieren oder eventuell auch einen Therapeutenwechsel vorzunehmen. Dies sollte aber in Absprache mit Deiner jetzigen Therapeutin - möglichst im Einvernehmen - geschehen, wenn es sinnvoll wäre.

Ist meine erste Erklärung wahrscheinlich, dann muss m.E. auch eine Therapie in einer Klinik ins Auge gefasst werden, um über eine intensivere Behandlung eine erste Veränderung zu erreichen, auf der man dann ambulant aufbauen könnte.

Ich weiß, gerade als Mutter und Ehefrau ist das oft leichter gesagt als getan. Aber ich habe auch immer wieder erlebt - wenn Du es wirklich willst und Deine Familie Dich unterstützt, dann findet man einen Weg. Deine Familie hat auch nichts davon, ja meist schadet es sogar, wenn Du über Jahre hinweg mit diesen Problemen zu kämpfen hast.
Du würdest es wahrscheinlich auch nicht für sinnvoll halten, wenn die Reifen gewechselt werden, aber eigentlich das Getriebe geprüft und repariert werden muss.

Also: jetzt schaue Dir nochmal folgende Seite an und informiere Dich über die Probleme, die auf Dich zutreffen https://www.psychic.de/psychotherapeuten.php vielleicht auch bei den dort verlinkte pdf-Selbsthilfematerialien, wenn Du überprüfen willst, was Du alleine schaffen und was Du nicht alleine schaffen kannst.
Auch das Buch von Dr. Doris Wolf, Ängste verstehen bewältigen aus dem PAL Verlag kann Dir weiterhelfen.

Solltest Du Dich zu einer stationären Behandlung entschließen, dann bitte in einer spezialisierten Fachklinik. Hier berichten Patienten über folgende Kliniken meist gute Erfahrungen. Trotzdem bleibt dies ein subjektiver Eindruck und ist natürlich ohne Garantie.

Klinik Berus.Orannastr.55.66802 Überherm-Berus

Psychosomatische Klinik Windach-Ammersee,Schützenstr.16,86949 Windach

Psychosomatische Fachklinik,Kurbrunnenstr.12, 67098 Bad Dürkheim

Vogelsbergklinik, Jean Berlit Str.3l, 36355 Grebenhain

Klinik Roseneck.Am Roseneck 6. 83209 Prien

Psychosomatische Fachklinik Bad Pyrmont,Bombergallee 10,31812 Bad
Pyrmont

Ich wünsche Dir alles Gute und denke bitte daran, dass Ängste nur dann zu überwinden sind, wenn man sich ihnen stellt und beginnt, genau die Dinge zu tun, vor denen man Angst hat !

Herzlichen Gruß

Bernd Remelius

16.09.2009 17:11 • #2





Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag