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M
Hallo!

Also ich sag jetzt mal alles so wie es ist, auch wenn ich nicht weis ob irgendjemand was damit anfangen kann...

Ich bin 21 Jahre alt und eigentlich ein sehr lebenslustiger Mensch, aber ich habe schon sehr früh mit meiner Psyche zu kämpfen gehabt. Im Nachhinein weis ich, das ich schon sehr jung (ca. 6-9 Jahre) Zwangsgedanken und Verfolgungsängste hatte. Die mich zum Teil bis in die späte Pupertät begleitet haben und dann irgendwie verschwanden, oder so...
Naja, habe auch schon sehr früh schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und wurde sehr lange gehänselt usw.
Eine ganze Zeit war alles besser und ich bekamm auch mehr Selbstbewusstsein, aber seit 1 Jahr habe ich immer wieder Panikanfälle die ich von nichts abhängig machen kann. Und letztes mal merkte ich das ich sowas wie einen Blackout hatte. Nehme jetzt Antidepressiva um nicht ständig zusammen zu klappen.

Ich weis nicht mehr weiter...
Ich bekomme immer gesagt, dass ich zum Psychologen soll, aber ich kann nicht. Hört sich vielleicht komisch an, aber wenn ich mit jemandem darüber erzähle ist das alles ganz klar und logisch, dass ich Hilfe brauche und krank bin. Nur sobald ich aufstehe, oder etwas anderes mache denke ich wieder ich hätte nur Schwachsinn erzählt und ich würde mir das alles nur einbilden. Das geht mir in vielen bereichen meines Lebens so, dass die eine Seite das eine sagt und die andere etwas anderes und ich weis nichtmehr wer ich denn nun da bin, oder auf wen ich hören soll...

Tut mir leid, dass ich so viel geschrieben habe, aber ne noch kürzere Version gibt´s nicht.

Vielen Dank und liebe Grüße

30.12.2007 19:29 • 03.01.2008 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Miss Marple,

ich wünsche Dir für das Neue Jahr 2008 alles Gute und dass Du einen Weg für Dich findest, mit Dir selbst mehr ins Reine zu kommen und Deine Ängste zu überwinden.

Du schilderst in Deinem Leben schon seit Deiner Kindheit immer wieder Schwankungen, wie es Dir psychisch geht. Du sprichst von Zwangsgedanken, Verfolgungsängsten und jetzt Panikattacken.

Ich verstehe sehr gut, dass das weh tut, Dir einzugestehen, dass Du psychische Probleme hast. Und weil das so ist, verwirft man die Einsicht, etwas dagegen unternehmen zu müssen, sehr schnell wieder, wenn es mal wieder etwas besser geht.

Es ist in der Regel auch einfacher, Medikamente zu nehmen. Das ist man mehr gewöhnt, die nimmt man auch bei Kopfschmerzen oder Grippe. Der Hausarzt verschreibt die auch meist recht schnell, was soll er auch sonst tun. Man muss sich nicht wirklich öffnen und die eignen wunden Stellen und Schwächen zeigen.

Aber auf Dauer wird Dir dies alles nicht ausreichend helfen ! Da leg ich mich fest.

Bleibt also die Frage, weshalb Du Deine Einsicht, eine Psychotherapie zu machen, nicht umsetzt? lieber wartest, bis noch neue psychische Probleme dazu kommen? lieber wartest, bis sich Dein Denken und Handeln noch mehr verfestigt hat? Angst? wovor? was sollte Dir passieren, was schlimmer ist als Deine jetzigen Beschwerden? Oder gibt es Gründe, dass es Dir gar nicht besser gehen darf? Manchmal müsste man dann Entscheidungen treffen, vor denen man noch mehr Angst hat?

Dies alles sind Fragen, die Du mit einem Therapeuten in einer Therapievorphase klären könntest und solltest, bevor Du Dich wirklich entscheidest, ob Du eine Therapie machen oder ob Du alles beim Alten belassen willst. Du wirst entscheiden, ob Du so weiter machen möchtest, wie bisher oder ob Du den kleinen Schritt machst, Dich so zu sehen, wie Du bist und klar zu kriegen, ob Du Hilfe brauchst und willst. Erst dann macht es auch einen Sinn. Niemand wird Dich dazu bringen können, wenn Du es nicht selbst willst. Und deshalb bleibt auch nichts Anderes übrig, als zu warten, bis Du die innerliche Entscheidung triffst: nicht soll ich oder ich muss halt mal, sondern ICH WILL - WEGEN MIR und sonst Niemandem.

Auf Deinem Weg dorthin wünsche ich Dir alles Gute

Herzliche Grüsse

Bernd Remelius

03.01.2008 11:50 • #2





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