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E
liebes expertenteam,

In den letzten Tagen habe ich eines stark herausgefunden, ich habe sehr viel mit meinem Freund gesprochen. Dabei habe ich nämlich erkannt, das es viel weniger an den Menschen da draußen liegt, das meine Ängste entstehen. Das Problem geht viel tiefer. Die Wurzel des Problems scheint tief in meiner Kindheit zu stecken. Mit Problem meine ich meine größte Angst. Nämlich die, dumm zu sein, sich nichts merken zu können, abwesend zu sein/zu werden. Das meine ich erkannt zu haben. Nun zu meiner Kindheit. Ich erinnere mich an so einige Situationen, schwierige Gespräche bis zum Streit, aber auch in Alltagssituationen kam es vor. Beide meiner Eltern, sagten Sätze wie: Ja denk doch mal nach, Darüber haben wir schon letztens gesprochen - das musst du doch wissen, Schalt doch mal Dein Hirn an leider bis hin zu Sätzen wie Bin ich denn hier in der Klapsmühle, oder was?! Traurig, aber wahr. So haben sie mit mir geredet, wenn ich etwas nicht wusste. Oder etwas nicht wissen konnte, einfach aufgrund meines Alters. Ich habe diese Situationen nie vergessen. Es ist nicht so, dass diese negativen Worte mir jetzt wieder eingefallen sind, sondern ich sehe einfach anhand meiner Erinnerungen diese wirklich große Verbindung zwischen den genannten Sätzen und meinen gegenwärtigen Ängsten. Jetzt einen Schritt weiter. Da ich das nun erkannt habe, habe ich etwas greifbares. Ich muss diese Erfahrungen weiter verarbeiten und erkennen, das meine Eltern damals Unrecht hatten, das sie es nicht besser wussten oder konnten mit mir umzugehen. Denn unsere damalige familiäre und auch finanzielle Lage war sehr schwierig. Nur is das eigentlich kein Grund, mit seinem Kind so zu reden. Ich möchte nun herausfinden, wie ich das verarbeiten kann und meine Ängste sich lösen können? Wenn ich mir nur vorstelle, sie bald nicht mehr zu haben, wird mir ganz wohl und warm. Sicher habe ich dann weniger Barrikaden in meinem Kopf, die mich mehr an Informationen merken lassen, sodass ich nicht mehr so viel vergesse und auch konzentrierter sein kann.

Liebe Grüße von
Enna.

14.11.2010 19:33 • 17.11.2010 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Enna,

da bist Du wirklich einen riesigen Schritt weiter gekommen. Da sitzen die kleinen Botschaften von früher in Deinem Kopf und prägen Dein Selbstbild und Dein Selbstwertgefühl immer noch - ganz automatisch und regelmäßig. Hieraus entsteht - so lange Du diese Urteile über Dich auch für Dich selbst noch heute akzeptierst und daran glaubst - eine tiefgreifende Verunsicherung und mangelndes Vertrauen in Deine Fähigkeiten.

Die Einsicht allein genügt aber meist nicht. Es ist danach wichtig, diese inneren Sätze immer wieder aufzuspüren und dagegen anzugehen - in aktuellen Situationen. Zu diesen inneren Sätzen führen Dich immer wieder deine schlechten Gefühle als Signale. Dann wird es wichtig sein, wenn Du Deine Einstellungen, automatisierten Gedanken und Bewertungen immer besser kennst, diese immer wieder zu hinterfragen und neue Einstellungen zu entwickeln, sie anzuwenden im Alltag und entsprechend dann auch zu handeln.

Dazu kannst Du Dir natürlich auch therapeutische Hilfe holen, wenn Du willst.

Aber auch selbst kannst Du einiges dafür tun. Einige Möglichkeiten will ich Dir im Folgenden nennen:

- das Buch Merkle/Wolf, Gefühle verstehen, Probleme bewältigen aus dem PAL Verlag erscheint mir für Dich grundlegend, um damit zu arbeiten, nicht nur durchlesen, damit arbeiten !
- die Seite https://www.psychic.de/panikattacken.php kann Dir ebenfalls weiter helfen. Welche Themen dieser reihe besonders wichtig für Dich sind, musst Du selbst entscheiden, denn Du kennst Dich mit der Zeit am besten.
- wenn Du Dich und die grundlegenden Probleme dann immer besser kennst, kannst Du auch mit gezielten Selbsthilfematerialien weiter arbeiten, die Du unter
https://www.psychic.de/angst-vor-ablehnung.php finden kannst.

Ich denke, jetzt bist Du erst einmal mit vielen Möglichkeiten konfrontiert und Du kannst - gleich welchen Weg Du wählst - aktiv werden und mit Deiner Veränderung beginnen bzw. sie fortsetzen.

Dazu wünsche ich Dir viel Erfolg - und hole Dir zur Motivation immer wieder dieses wohlige Gefühl heran, dass Du empfindest, wenn Du Dir vorstellst sie bald nicht mehr zu haben, wird mir ganz wohl und warm.

Bernd Remelius

17.11.2010 13:05 • #2





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