Pfeil rechts

M
Hallo!

Ich habe seit 5 Jahren Agoraphobie mit PA's.

In den letzten Monaten ist es mir immer besser gelungen, Sachen wieder zu machen, die ich lange vermieden habe.

Nur feste Verabredungen im privaten Bereich bekomme ich irgendwie nicht hin.
Arzttermine, Prüfungen, Sprechstunden an der Uni, Vorstellungsgespräche und sogar Termine für meinen Nebenjob schaffe ich mittlerweile wieder ganz gut.

Nur wenn sich jemand mit mir verabreden will (egal ob männlich oder weiblich) bekomme ich Panik. Ich habe Angst, absagen zu müssen oder dass es mir dann bei der Verabredung schlecht geht und ich mich übergeben muss vor Panik (was bei meinen PA's schon öfter der Fall war). Das Übergeben wär mir vor Männern allerdings peinlicher als vor Frauen.

Wenn ich einmal absage, ist der Druck ja beim nächsten Mal noch größer, dass ich dann ja nicht schon wieder absagen kann, wenn es mir schlecht geht. Ich habe Angst, dass mir jemand die Freundschaft kündigt, wenn ich ständig absage.
Deshalb vermeide ich feste Verabredungen allein zu zweit meist ganz. Wenn sich mehrere Leute treffen, hab ich damit kaum Probleme. Wenn ich dann absage, fällt das ja nicht so ins Gewicht, als wenn sich jemand extra wegen mir Zeit freihält.

Freunde, die über meine PA's Bescheid wissen, haben sich mittlerweile auf meine Spontanbesuche eingestellt. Ich übe grad, wenigstens vorher anzurufen, bevor ich jemanden besuche, und bisher klappt das ganz gut. Aber auf Dauer kann das ja keine Lösung sein.

Je länger der Zeitraum zwischen dem verabreden für eine bestimmte Zeit und der tatsächlichen Verabredung ist, desto mehr Panik bekomme ich und desto schlimmer werden die Symptombe bis hin zum Übergeben.

Ich weiß nicht, wie ich diese Blockade in meinem Kopf lösen kann.

Für jeden Tipp bin ich dankbar.

Vielen Dank im Voraus.

23.10.2008 09:40 • 27.10.2008 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Miss Sixty,

wenn ich das, was Du schreibst, richtig interpretiere, so treten Deine Ängste bis hin zur Panik doch recht massiv und in vielen Situationen auf.
Das wäre für mich eine Indikation für eine therapeutische Hilfe (Verhaltenstherapie), da ein systematisches Arbeiten hier besonders wichtig ist und Du nicht alles alleine bewältigen musst - dies mal als erste Antwort.

Du schreibst auch von vielen kleinen Erfolgen. Das zeigt, dass Du auf dem richtigen Weg bist und mit vielen kleinen Übungen die Fortschritte weiter festigen solltest. Das wichtigste an Deinen Fortschritten ist der Abbau von Vermeidungsverhalten. Du stellst Dich immer mehr der Angst und konfrontierst Dich damit. Das ist wichtig und gut so.

Oft wird dabei aber der zweite wichtige Bereich vergessen oder nicht so wichtig genommen, der zu Deinen Ängsten beiträgt - Deine Einstellungen und Gedanken in den auslösenden Situationen. Die halten oft die Ängste aufrecht, obwohl man sich konfrontiert. Also mit welchen Gedanken ängstigst Du Dich schon im Vorfeld einer Verabredung (meist wird etwas katastrophisiert, was nur schwierig oder unangenehm ist !), wie bewertest Du bestimmte Dinge, die Du fürchtest? Ist das angemessen? - wenn nein, bilde neue Leitsätze für Dich, die Du in den Situationen anwenden kannst.

Ich möchte Dir hier noch einmal das Buch von Dr. Doris Wolf, Ängste verstehen und überwinden aus dem PAL Verlag nahe legen, wo beides gut beschrieben ist.
Schaue Dir auch noch einmal die Beiträge (insbesondere die Videos) zu Angstattacken und Panik auf der Seite https://www.psychic.de/agoraphobie-video.php an, um weitere Ratschläge zu erhalten.

Und vor allem - Du kannst Dir auch Hilfe holen !

Lieben Gruß

Bernd Remelius

27.10.2008 18:21 • #2





Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag