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K
Hallo zusammen,
schön das ich dieses Forum gefunden habe.....ich fühle mich endlich nichtmehr so allein mit meinen Problemen

Ich möchte auch garnicht lange um den heissen Brei herum reden sondern direkt auf mein Problem zu sprechen kommen.

Anfang Mai habe ich mir sehr viele Videos auf Facebook angeschaut, hier geht es speziell um die Syrische Revolution......anfangs waren es harmlose Videos von Massendemonstrationen, oder versteckte Aufnahmen von Soldaten und Panzern die in Stellung gebracht wurden.....eigentlich garnichts schlimmes soweit.

Bis ich dann ein Video gesehen habe, das an dem Tag gedreht wurde als das Regime Scharfschützen gegen die Demonstranten eingesetzt hat.
Eigentlich kann ich garnicht beschreiben was ich dort gesehen habe, es ging auf einmal alles so schnell.....beim gucken dieser Bilder merkte ich wie das Kribbeln unter der Haut anfing, Herzrasen, Schweißausbrüche und absolutes unwohlsein.....das Video war bis zu dem Zeitpunkt so grausam das ich garnicht wegschauen konnte.

Leider sind diese Bilder nun in meinem Kopf, dazu noch der Sound und die Handykamera Führung.....das war so realistisch als wäre ich live dabei gewesen, es fühlte sich in dem Moment einfach alles so echt an

Seid diesem Tag ist mein leben voll im Eimer, ich leide an starken Panikattacken, kann nichtmehr unter Menschen gehen und leide an Platzangst (die ich vorher nie hatte)....selbst der gang zum Arzt fällt mir unheimlisch schwer.....einkaufen gehen ist eine enorme herausforderung geworden und ich fühle mich 24 Std am Tag wie unter Strom. Absolut unruhig und einfach nur unwohl.

Ich habe erstmal vor einen Psychiater auf zu suchen, is allerdings auch nicht sehr einfach da man ja erstmal dort hinfahren muss

Ich komme momentan mit den Ungerechtigkeiten unserer Welt kaum mehr zurecht, ich rege mich über alles auf worauf ich keinen Einfluss habe, bin ständig mit meinen Gedanken bei allem möglichen, es ist absolut unmöglich für mich nur 1 Minute mal an rein garnichts zu denken....abgesehen davon habe ich seid mehreren Wochen ein leichtes hintergrud Rauschen im Kopf das seitdem nichtmehr verschwunden ist.

Tja das wars eigentlich schon, irgendwie brauch ich Hilfe aber weiss mir selber kaum zu helfen....positiv denken etc bringt bei mir überhaupt nichts, vielleicht beruhigt es sich innerlich mal für ein par Minuten aber im grossen und ganzen möchte ich einfach nur wieder so normal sein wie vor einem halben Jahr......dieses eine Video hat mein Leben zerstört und ich habe einfach nurnoch Angst

MfG
Kleiner

05.09.2011 14:43 • 05.09.2011 #1


2 Antworten ↓


Christina
Hallo Kleiner,

man kann - das hat der 11. September gezeigt - auch am Fernseher traumatisiert werden. Vielleicht ist dir das passiert und du hast jetzt eine sog. akute Belastungsreaktion. Da ist es schon mal eine gute Idee, zum Psychiater zu gehen und dir ein Medikament verschreiben zu lassen, das dich wieder etwas runterbringt. Zweitens wäre es gut, mit jemandem über deine Eindrücke zu reden. Das muss kein Profi sein, u.U. reichen Verwandte und Freunde, wenn die damit klar kommen. Ansonsten Seelsorger, Telefonseelsorge oder eben ein Psychotherapeut - wobei du bei Letzteren mit einiger Wartezeit rechnen musst, was eher ungünstig wäre. Falls du merkst, dass solche Gespräche nicht reichen oder dich noch mehr aufwühlen, solltest du evtl. in eine Klinik gehen, damit du das, was du gesehen hast, bald für dich verarbeiten kannst.

Liebe Grüße
Christina

05.09.2011 14:58 • #2


K
Hallo Christine, danke für Deine Antwort.

Ich habe inzwischen schon mit allen Menschen in meinem Umfeld darüber gesprochen, jedesmal wenn ich daran denke oder darüber rede werden die Paniksympthome immer stärker, auch jetzt wo ich hier ins Forum geschrieben habe.

Bisher dachte ich immer das man eine gewisse Distanz zu solchen Ereignissen hat, wenn man sie nur im Fernsehen / Computer sieht.
Ironischerweise war ich schon immer ein Fan von Grusel/Splatter Filmen, das mich dieses wahre Ereignis so aus den Bahnen geworfen hat ist für mich kaum nach zu vollziehen

Derzeit belastet mich der Gesundheitszustand am meisten, also die oben beschriebenen Sympthome. Dazu kommt natürlich auch das arbeiten derzeit überhaupt nicht möglich ist.....ok ich habe auch nur einen 1 € Job derzeit und eine sehr verständnisvolle Chefin, die durch ihre Arbeit öfters mit Menschen zu tun hat die Depressiv sind.

Mich stört auch die Tatsache das es inzwischen so lange dauern soll eine Therapie machen zu können, in unserer heutigen Zeit ein absolutes Unding, vor allem wenn ich daran denke das ich in Berlin lebe und hier bestimmt 1 Million Psychotherapeuten niedergelassen sind.

Eine Klinik möchte ich unter allen Umständen vermeiden, da ich einen 11 Jährigen Sohn habe und alleinerziehend bin.

MfG
Kleiner

05.09.2011 15:20 • #3





Dr. Hans Morschitzky