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Schlaflose
Zitat von Holgerson:
Der Psychiater muss das Rezept dafür ausstellen und er sollte seine Möglichkeiten auf jeden Fall kennen! Die Typen kümmern sich bloß nicht mal um ihre Patienten. Keine Anamnese, keine Ganzheitlichkeit - Kassenkarte abgeben, 2 Minuten Gespräch, Rezept für Chemikalien, auf Wiedersehn!


Psychiater sind in erster Linie dafür ausgebildet, die körperliche Seite von psychischen Krankheiten zu behandeln und das geht hauptsächlich über Medikamente. Oder sie behandeln Geisteskranke in Kliniken. Ich glaube, du verwechselst Psychiater und Psychotherapeut. Psychiater haben Medizin studiert. Psychotherapeuten sind entweder Psychologen, die Psychologie studiert haben, oder sie haben eine anderwärtige Ausbildung zum Psychotherapeuten gemacht und sind keine Ärzte. Die sind dafür zuständig, sich um den Seelenzustand von psychisch Kranken, wie wir es sind, zu kümmern. Dafür ist man bei einem Psychiater an der falschen Adresse.

Warst du denn jemals bei einem Psychotherapeuten? Hast du mal einen Antrag auf einen Aufenthalt in einer psychosmatischen Rehaklinik gemacht? Ich schätze mal, dass deine Krankenkasse dich demnächst auffordern wird, eine Reha zu machen. Dort gibt es sogenannte Arbeitstherapeuten, die einen beraten, welche Möglichkeiten der beruflichen Zukunft es für einen gibt, sie stehen in Verbindung mit Ämtern, rufen bei Arbeitgebern an, um über Maßnahmen der Wiedereingliederung zu verhandeln, helfen einem dabei, einen Antrag auf Schwebehinderung oder Erwerbsminderungsrente zu stellen usw. Wenn du eine ganzheitliche Behandlung möchtest, dann ist das die einzige Möglichkeit. Du kannst nicht all das von einem einzelnen Facharzt erwarten. Ich meine, wenn du einen Klempner rufst, wenn dein Abfluss verstopft ist, kannst du nicht von ihm erwarten, dass er dir auch gleich die kaputte Waschmaschine repariert und das Dach neu deckt.

29.07.2013 16:22 • #41


S
Hallo, in einem Punkt muss ich Dir @Holgerson rechtgeben. Wenn ich darüber nachdenke, wieviel ich schon durchprobiert habe, was ich mir alles aus eigenen Ideen und eigener Kraft gesucht habe, um etwas zu ändern / zu bessern... (Ehrenämter, Kurse, Vereine --- okay, klar um sowas kümmert man sich selbst. Des weiteren psychosoziale Begegnungsgruppe, Unterstützung vom sozialpsych. Dienst, ... Sogar um die Teilnahme in einer Tagesstätte, sowie einer Einrichtung zur Eingliederung ins Arbeitsleben für seelisch beeinträchtigte Menschen, habe ich mich ganz alleine bemüht, ...)

Und nein, ich war keine erwachsene und gestandene Frau, von der man wohl erwarten kann, dass sie sich schon irgendwie zu helfen weiß. Ich war noch so dermaßen jung, als das alles begann...
Wie ich darauf gekommen bin: entweder durch eigene Recherchen von Möglichkeiten, oder durch Tipps von anderen Betroffenen. Nichts mit einfallsreichen Ärzten / Psychiatern und Therapeuten. Bei denen habe ich dann höchstens meine Pläne vorgetragen bei Bedarf (also wenn ich deren Unterstützung gebraucht habe, wie ggf. Empfehlungen für die zuständige Behörde, Gutachten etc.) Manchmal hatte / habe ich anhand derer Reaktionen das Gefühl, die könnten durch die Fähigkeit zur Selbsthilfe und Ideenreichtum ihrer Patienten noch einiges dazu lernen.

Zurzeit hänge ich gänzlich in der Luft, weil es mir nicht besonders gutgeht und ich nichts auf die Reihe bekomme.
Wenn ich dann überlege, was eigentlich alles noch möglich wäre, werde ich noch deprimierter, weil man als Patient einfach hängen gelassen wird. Mit meinen Schmerzen muss ich leben, mit meinen massiven Schlafstörungen muss ich leben, mit meinen Konzentrationsstörungen muss ich auch leben. Damit müssen Sie leben, Frau Xyz. Nichts davon wurde je vernünftig untersucht, gegen nichts habe ich vernünftige Maßnahmen oder Therapien erhalten. Okay, ich lebe jetzt damit, weil ich (momentan) keine Kraft mehr habe.

Wenigstens meine Medikamente helfen (tatsächlich!) ein wenig und machen mein Leben ein kleines bisschen lebenswerter. Ich will nicht wissen, wo ich ohne diese jetzt wäre, also ich verteufle sie auf keinen Fall und bin dankbar wenigstens dafür.


Zitat von Holgerson:
Bin auf der Suche nach noch anderen Ideen, immer raus damit!

Geocachen?

29.07.2013 16:59 • #42


A


Was tut ihr, um vor die Tür zu kommen?

x 3


L
Zitat von berlinalo:
Die Frage von Lena fand ich recht interessant:

.Was interessiert dich ? außer Sport oder was wolltest du schon immer mal ausprobieren ?

Es geht mir da wie Dir. Ich habe meine festen Interessen und eigentlich noch nie über den Tellerrand hinaus geschaut.
Warum denn nicht mal was ganz Anderes probieren? Ist man dann der Lösung schon etwas näher gekommen?
Das ist die blanke Theorie, aber irgendeinen Weg muss es doch geben.


Ich habe jetzt z.B. einen Reitkurs angefangen, ich weis nicht was schlimmer ist, meine mich ständig begleitenden normalen Ängste oder die Angst von den Pferd zu fallen. ABER: jedes mal nach der Reitstunde fühle ich mich super. Oder ich habe mal nen Kurs im Snowboarden gemacht, oder ich habe ein Kartenspiel gelernt und treffe mich regelmäßig mit Leuten und spiele ne Runde, und, und, und.......überlegt euch was könnte mir gefallen und macht es.....Versteht mich nicht falsch, alles wirklich alles was ich mache macht mir zunächst Angst, mal mehr mal weniger, manchmal halte ich etwas nur kurze Zeit aus, aber jedes mal wenn ich etwas für mich unternommen habe fühle ich mich gut und hoffe irgendwann wieder normal zu sein.

29.07.2013 19:36 • #43


J
Zitat von Holgerson:
Zitat von Schlaflose:
Zitat von Holgerson:
Und ich glaub auch nicht, dass solche Beschwerden einfach nur als zufälliger Mangel irgendeines Hormons betrachtet werden sollten....


Bei der Einnahme von Ads oder Neuroleptika geht es nicht um Hormone, sondern um die Reizweiterleitung zwischen den Nervenbahnen durch Neurotransmitter an den Synapsen im Gehirn. Wenn ein Ungleichgewicht an Botenstoffen vorhanden ist oder die Weiterleitung gestört ist, wird das durch das enstprechende Medikament ausgeglichen. Es ist erwiesen, dass bei psychischen Krankheiten wie Schizophrenie, Depressionen und Angsstörungen diese Botenstoffe eine sehr große Rolle spielen.


Nein, das ist kein Stück erwiesen, sondern lediglich die etablierte Theorie. So z.B. auch jene, dass Depressive an Serotoninmangel leiden und durch Aufnahmeblocker geheilt werden können

Fakt ist, dass 50 % der Depressiven mehr Serotonin aufweisen als der Durchschnittsmensch. Noch Fragen?

Aber diese Diskussion würde hier den Rahmen sprengen, lass mal ! Tatsache ist, dass die Medizin überhaupt keine Ahnung hat, was eine Psychose oder Depression eigentlich wirklich darstellt. Und Fakt ist, dass neurorezeptorische und biochemische Annormalitäten eine Ursache haben - z.B. die Lebenssituation, ein Trauma, o.ä..

Wems hiolft, der soll das gerne unterstützend nehmen. Aber die eigentliche Heilung führt definitiv über einen anderen weg!

Eine weitere Tatsache, die vielen Psychiatern augenscheinlich nicht wirklich klar zu sein scheint....


Da hast du recht.
Bei mir wirken auch keine Medikamente. Ausset lorazepam. Aber das mag ich nicht

03.08.2013 21:34 • #44





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