
Kruemel_68
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Er sagte mir, dass man bei diesem Prozess unglaublich Geduld mich sich selbst haben muss. Der Moment, wo z.B. eine Angststörung ausbricht, ist zwar der Moment, in dem es in unser Bewusstsein dringt. Aber die Muster und Verhaltensweisen, die dahinter liegen und die uns an diesen Punkt gebracht haben, sind oft Jahrzehnte alt. Meist erkennt man erst in der Retrospektive und mit viel Detektivarbeit, wie lange sich die Seele eigentlich schon damit rumschlägt. Aber da wir in der Regel gute Kompensationsprogramme entwickeln, geht das ziemlich lange gut bis der berühmte Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt.
Und wenn man sich Jahrzehnte reingedreht hat, kann man sich nicht innerhalb von ein paar Monaten wieder rausziehen. Die Seele braucht Zeit und einige Dinge müssen sich im Körper erst verlässlich rumsprechen. Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht.
Tatsächlich sehe ich eine Besserung nur, indem ich einen ganz langen Zeitraum betrachte. Nicht die einzelnen Aufs auf Abs. Wenn ich mir gedanklich einen Korridor vorstelle, in dem sich die Welle beweg, wird dieser Korridor kontinuierlich schmaler und er geht ganz leicht nach oben. Das ist für mich das Zeichen, dass es aufwärts geht. Ich vergleiche dafür nicht Wochen oder Monate, sondern eher Jahre.
17.07.2025 19:01 • x 3 #2