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Tänzerin
Mich würde mal interessieren, ob Ihr als Kind auch schon ängstlich wart?

Ich litt als Kind bereits unter starken Ängsten, vor allem unter einer Sozialphobie. Konnte niemandem in die Augen schauen und war sehr schreckhaft und schüchtern.

Wie ist es bei Euch?

01.11.2012 21:50 • 02.11.2012 #1


7 Antworten ↓


C
ja ich konnte ewig lang nicht schwimmen weil ich immer angst vorm tiefen wasser hatte. angst vorm zahnarzt. angst auf klettergerüsten. also ich bin nie so hoch u weit geklettert wie andere kinder.

01.11.2012 22:31 • #2


A


Wart Ihr als Kind ängstlich?

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A
ich hatte dauernd komische Ängste.
Vor allem nachdem sich meine Eltern scheiden liessen, hatte ich nachts immer Angst, dass plötzlich meine Mama weg ist und bin sie im Haus suchen gegangen. hATTE allgemein oft Angst um meine Mutter. An der Kirmes zB hatte ich Angst dass sie ohnmächtig wird und im Schwimmbad Angst, dass sie ertrinkt. Keine Ahnung warum aber ich dachte wohl einfach 'ältere' Menschen vertragen solches Zeugs nicht so gut.

ausserdem hatte ich eine unerklärliche Angst vor gewissen Orten, wobei sich das nicht wirklich in Angst äusserte sondern eher darin dass mir gewisse Orten, Strassen, Plätze..einfach unheimlich waren und ich es vermied, da rüberzugehen.

Und ich hatte dauernd Angst vor Einbrechern..seltsamerweise nie Angst vor: Gewittern, Dunkelheit, andern Menschen.

01.11.2012 23:08 • #3


D
Ja, ich hatte schon als Kind Ängste. Aber hat die nicht jedes Kind in irgendeiner Form?
Ich hing sehr an meiner Oma, bei der ich aufgewachsen bin. Hatte oft Angst, in den Kindergarten zu gehen, zu Klassenfahrten oder Ausflügen zu fahren. Hatte schon als Kind Angst vor Krankheiten und dachte schon als Kind, ich würde umkippen. Aber das hatte ich irgendwie noch im Griff. Die Angst war zwar unterschwellig da, aber das waren keine Panikattacken an sich. Also ich bin nie nach Hause gerannt etc.
Phasenweise habe ich mich aber auch super gefühlt. Während meiner Ausbildung z.B. Und auch während fünf Jahren, in denen ich gearbeitet habe.
Woran es liegt, weiß ich in etwa: Mit alten Leuten aufgewachsen = früh mit Krankheiten konfrontiert (meine Oma hatte Zucker, mein Opa Krebs, später Herzinfarkt, Schlaganfall), überbehütet, war niemals alleine zu Hause (heute habe ich panische Angst, wenn ich alleine bin). Ich bin nicht belastbar. War es noch nie. Schon als Schulkind war es mir zuviel, um 6 Uhr aufzustehen und um 7 Uhr den Bus zu nehmen und nachmittags erst heim zu kommen, dann noch Hausaufgaben. Ich habe deshalb kurz vor dem Abitur abgebrochen. Ich habe es mir nicht zugetraut und es war mir schlichtweg zuviel.
Aber das ist doch nicht normal, denke ich mir dann!

Dann denke ich mir: Was ist aus mir geworden?! Ich habe zwei Kinder mit sehr geringem Altersabstand, eine Ausbildung und eine Fortbildung abgeschlossen mit guten Noten. Fünf Jahre Berufstätigkeit am Stück mit guten Zeugnissen. Ja und das war´s dann.
Aus meinen Klassenkameradinnen sind Ärztinnen geworden, Biologen, Mathematiker. Ich hätte auch das Zeug zu mehr gehabt. Aber nur ich bin scheinbar nicht belastbar genug.
Mich belastet das so sehr, dass sich das schon durch meine Kindheit zog. Dass andere stärker waren, zielstrebiger, zäher. Ich war oft kränklich und habe mir nicht viel zugetraut. Und nun kenne ich Mütter, die arbeiten gehen und kleine Kinder haben, die vier Kinder haben und denen es gut geht usw. Und ich habe schei. Angst, in den Supermarkt zu fahren, der 1,5 km entfernt ist. Wenn ich dann noch in sozialen Netzwerken lese, was andere in meinem Alter alles machen, bin ich tief traurig. Die reisen um die Welt, sind aktiv bis dorthinaus. Und ich versorge zwei Kinder und den Haushalt und bin ansonsten zu nicht viel in der Lage bzw. stehe mit Panikattacken bei Penny an der Kasse oder denke, dass ich am Bankschalter umkippe. schei. Leben! Warum gerade ich?

02.11.2012 08:36 • #4


Schlaflose
Ich war als Kind (bis zur Pubertät) genau das Gegenteil von dem, was ich jetzt bin. Ich wollte immer im Mittelpunkt stehen, mich produzieren, konnte vor Publikum auftreten und Gedichte vortragen, in Theaterstücken auftreten usw. Ich war von meinen Fähigkeiten völlig überzeugt und war sehr selbstbewusst. Ich kannte überhaupt keine sozialen oder andere Ängste. Jetzt habe ich eine ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung.

02.11.2012 13:08 • #5


J
ja, alles fing an nach der trennung meiner eltern. ich saß im kindergarten von morgens bis mittags am fenster und habe nach meiner mama geweint.
ich hatte totale verlustängste
wenn meine mama nicht da war, bekm ich bauchschmerzen und war immer kurz davor mich zu übergeben

02.11.2012 15:01 • #6


D
Es ist schon komisch, was du beschreibst, Schlaflose. Zeitweise war ich auch sehr selbstbewusst. Im Beruf, in der Ausbildung, in der Berufsschule. Auch in meinen Schwangerschaften. Ich bin im 8. Monat 50km alleine zu meiner Fortbildung gefahren, saß hochschwanger allein im Büro, war allein hochschwanger und mit Kleinkind zu Hause etc. Ich war da total relaxt und sicher, dass alles gut gehen wird. Habe mich trotz schlimmer erster Geburt für ein zweites Kind entschieden und gegen einen Kaiserschnitt und für eine Geburt ohne jegliche Schmerzmittel.
Und jetzt bin ich nichts mehr von dem, was ich mal war. Ich habe irgendwo schon mal geschrieben. 80 % der Frauen hätten nach meiner ersten Geburt entweder nie wieder ein Kind bekommen oder einen Kaiserschnitt unter Vollnarkose verlangt... Aber ich hatte keine Angst. Und heute habe ich Angst im Supermarkt einkaufen zu gehen und mit meinen Kindern allein zu sein. Da könnte man einfach nur Heulen.

02.11.2012 16:19 • #7


Schlaflose
Bei mir ergab sich die Veränderung dadurch, dass ich mir meines Übergewichts bewusst wurde. Ich schämte mich wegen meines Aussehens, wurde machmal in der Schule deswegen gehänselt (obwohl es für heutige Verhältnisse gar nicht so auffällig war, aber damals gab es kaum übergewichtige Kinder), und vor allem dachte ich, dass ich meinen Eltern deswegen Schande mache, weil sie selbst schlank und gutaussehend waren und eine gewisse gesellschaftliche Stellung hatten. Ich habe das zwar durch gute Leistungen in der Schule und später im Studium kompensiert und ich hatte auch immer Freundinnen, die mich so akzeptierten, wie ich war, aber ich fühlte mich trotzdem minderwertig. Vor allem, als es bei meinen Freundinnen mit dem Interesse für Jungs losging (damals erst so mit 15-16) habe ich immer mehr Komplexe bekommen. Das gipfelte in der Tanzschule, wo ich mich jedesmal tapfer hinquälte, aber nie von einem Jungen aufgefordert wurde. Ich kam nur gelegentlich zum Tanzen, wenn Damenwahl war und das fand ich dann genauso schlimm, weil ich genau wusste, dass derjenige von sich aus gar nicht mit mir hätte tanzen wollen.
Dieses Erlebnis hat dazu geführt, dass ich in Gegenwart von Männern immer völlig verkrampft bin und sowas bekomme, was ihr als Panikattacken beschreibt: schwitzen, Herzrasen, Atemnot usw. und dann will ich nur noch weg. Ich hatte zwar dann in der Zwischenzeitimmer wieder Diäten gemacht und abgenommen und war auch über Jahre schlank, aber grundsätzlich hat das nichts geändert.

02.11.2012 17:21 • #8





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