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Hallo liebe Forenmitglieder / Menschen, ich bin gerade in einer schwierigen Lage und möchte mich austauschen.

Ich habe seit Teenagerjahren mit Argoraphobie und Panickattacken zu tun. Meine erste Therapie habe ich mit Anfang 20 gemacht, als ich anfing unterwegs Panickattacken zu haben. Meine Ängste beziehen sich auf alles Mögliche, Höhen, Tunnel, Enge, etc. Lange Zeit habe ich Angst vor Narkosen gehabt, durch eine super Erfahrung in einem Krankenhaus, die mir gut geholfen haben, habe ich null Probleme mehr damit.

Über die Jahre habe ich immer wieder Therapien gemacht (VT), eine Reha gehabt, mit Höhen und Tiefen war die Krankheit besser und schlechter. Lange Zeit war ich symptompfrei, aber vor circa zehn Jahren ist die Agoraphobie wieder aufgeflammt.

Mein letzer Therapeut meinte mal, meine Familie ist dysfunktional. Ich habe jetzt seit circa etwas mehr als einem halben Jahr wieder stark mit Ängsten zu tun. Ich bin auch in den Wechseljahren und vermute, das das zusammenhängt. Dafür nehme ich schon Hormone, die mir mit den Symptomen helfen.

Den letzten Job habe ich stressbedingt mit Hilfe meines Facharztes gekündigt und suche jetzt etwas neues.Was mich im Moment so unglücklich macht, das warme Weter macht mir unwahrscheinlich zu schaffen. Straßenbahnfahren in heißen Bahnen macht mir immer schon Schwierigkeiten. Ich mache es einfach nicht gerne.

Jetzt ist es so, das es wieder vermehrt Kontakt mit meinen Eltern gibt, es hat auch einige Zeit gut funktioniert. Aber meiner Oma geht es nicht gut und alleine die Frage, ob ich meiner Mutter beim Zusammenpacken von Sachen für sie helfen kann, löst bei mir gefühlsmäßg eine Kaskade von Angst aus. Ah, die Bahn ist heiß, ah, wie komme ich an, ah, ich nicht so weit fahren,. Das geht schon seit geraumer Zeit so. Alles was weiter weg ist und mir nicht passt, ich habe einfach keinen Nerv drauf, mich dorthinzubewegen.

Einerseits will ich auch nicht immer die Spaßbremse sein, aber anderseits, es ist echt ätzend, wenn ich mir vorstelle, bei warmen Temperaturen auch nur eine Haltestelle mit der Bahn zu fahren. Das könnte aber auch etwas anderes sein. Fahrradfahren ist meistens ok, aber längere Strecken im warmen oder was weiß ich, auch im kalten zu fahren, ist echt doof für mich. Enge ich mich ein? Ja, wahrscheinlich, aber ich empfinde es nicht immer so.

Bei Zielen, die mir Spaß machen, bin ich auch eher bereit, dahin zu fahren. Eine Bekannte meine letztens, es würde ja nichts in einer heißen Bahn passieren. Ehrlich, ja, vielleicht, ich meinte nur, stell Dir einen Kollaps vor. Das Sein und Bleiben in diesen heißen, warmen Räumen ist echt eklig für mich. Als Kind musste ich immer mit meinen Eltern in Urlaub fahren, im heißen verrauchten Auto, mit nur einem Spalt Luftzufuhr. Ob es daran liegt? Ich bin ehrlich gesagt etwas verzweifelt, weil es trotz Konfrontation (ich bin schon mit Bahnen im Sommer gefahren) immer wieder gesagt. Wie geht ihr damit um, wenn Ihr solange schon damit kämpft, da eine ok Haltung mit zu finden? Danke!

Gestern 16:53 • 26.06.2025 #1


4 Antworten ↓


Wieso eine ok Haltung? Sich damit abfinden? Niemals.

Bist du zufrieden mit deinem Leben, hälst du Kontakt zu Leuten weil du musst und wo lässt du dich in eine Schiene oder Schublade drängen? Lass mich raten du kannst schlecht nein sagen?

A


Umgang mit langjähriger Agoraphobie

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@Junika2906 Ich bin zufrieden mit meinem Leben, so wie es gelaufen ist. Momentan würde mir auch keine Alternative einfallen dazu. Wenn ich jetzt tot umfallen würde, ich kann nicht sagen, dass ich mein Leben nicht gelebt habe. Meine Agoraphobie hat mich nicht davon abgehalten, Sachen zu machen, die ich machen wollte. Ich fühle mich eher unsozial, weil ich schlecht darin bin, mit anderen Dinge zu machen, die sie lieber machen möchte. Vielleicht trifft es das ganz gut.

Ich lasse mich schnell wohin drängen, wo ich nicht will. Es könnte mehr Freiraum für mich gefühlt bestehen, aber ich habe die letzten MOnate mir immer mehr Freiraum erkämpft.

Und ja, ich kann tatsächlich schlecht nein sagen und fühle mich dann schlecht. Selbst bei Leuten, die ich gut kenne, fällt es mir schwer und sage ich nein, habe ich ein schlechtes Gewissen.

Ja ich fühle mich auch unsozial aber ehrlich gesagt ist mir das auch *piep* egal.
So bin ich schon fast 40 Jahre und kann das nicht ändern.
2013 nach einem Klinkaufenthalt in der Geschlossenen habe ich mir vorgenommen mich nicht mehr darum zu kümmern was andere denken oder wollen.
Nachdem ich mich 15 Jahre um meine kranke Mutter gekümmert habe ging nix mehr.
Ich konnte nicht einmal mehr in den Bus einsteigen oder bin kurz bevor er losgefahren ist schnell wieder rausgerannt!
Dazu Panikattacken/Depressionen,Krankheitsängste usw.
Und warum ist das so gekommen? Nun weil sich meine Mutter nicht um ihre Gesundheit gekümmert hat und nie von allein zum Arzt gegangen ist.
Der Sohn macht das schon alles!
Hat er auch bis es ihn dann selbst erwischt hat.
Dahin kommt man also im schlimmsten Fall mit seiner *sozialen Ader*
Man muss sich eine gewisses leck mich am.... Einstellung *antrainieren* sonst geht man kaputt.
Du sperrt dich ja nicht zuhause ein und gehst gar nicht mehr unter Leute,also nichts was behandlungsbedürftig wäre.
Bei dir ist das ja alles recht harmlos wenn du nicht schreiend aus dem Zug rennst und nur überlegst soll ich oder soll ich nicht fahren.
Du bist so wie du bist und solltest dich nicht für andere ändern...das geht nie gut.

Zitat von Froggy_123:
Und ja, ich kann tatsächlich schlecht nein sagen und fühle mich dann schlecht. Selbst bei Leuten, die ich gut kenne, fällt es mir schwer und sage ich nein, habe ich ein schlechtes Gewissen.

Das solltest du ablegen… wer deine Meinung und co nicht akzeptiert oder dein Nein - akzeptiert dich generell nicht. Und ein schlechtes Gewissen brauchst du auch nicht haben … Du lässt dich damit wo rein zwängen




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Dr. Christina Wiesemann
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