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Hallo ihr lieben,

ich bin ganz neu hier und froh, euch gefunden zu haben. Ich hab mich ein wenig unter diesem Thema eingelesen und ich bin froh, das ich nicht allein bin.
Vorab möchte ich kurz erwähnen, das ich seit 2004 an einer Autoimmunerkrankung leide und Quensyl und Eliquis einnehme.
Ich hab nach dem Tod von meinem Papa 2005 eine Herzneurose mit Panikattacken entwickelt. Ich bekam damals einen Betablocker, der Besserung brachte und dann ausgeschlichen wurde. Die Herzstolperer blieben und ich kam damit zurecht. Ich wurde auch gründlich untersucht und diese Stolperer sind unbedenklich.
Anfangs diesen Jahres verstarb meine Mama und nun seit Mitte Mai sind die Panikattacken wieder präsent. Ich hatte kurz vorher einen kompletten Check up, Blutbild, EKG alles top.
Es gibt Tage, wo ich wirklich gedanklich total mich auf meinen Körper fixiere, in mich reinhöre, was passiert jetzt. Ihr kennt das ja alle selbst. Hinzu kommt dann die Übelkeit und Schwindel. Tagsüber geht es, meist fängt es dann abends an, an Schlaf ist dann nicht zu denken.
Ich will das nicht, ich kann mich nicht mal auf schöne Dinge konzentrieren. Ablenken geht da auch nicht. Ich weiß auch, das wenn was schlimmes wäre, ich das längst gemerkt hätte.
Ich trau mich schon gar nicht mehr raus, aus Angst, umzukippen. Ich bin immer früh eine Stunde straff spazieren gegangen, das mach ich alles nicht mehr.
Die letzten 2 Jahre waren für mich sehr anstrengend, stressig und im Bezug zu meiner Mama auch sehr schlimm und traurig.
Ich hab Angst in eine Depression zu rutschen. Ich liebe mein Leben, hab furchtbar Angst zu sterben, mach mich damit selbst fix und fertig.
Am Donnerstag will ich eine meine Heimat fahren und mich mit Freunden treffen. Ich hab so Angst vor der Autofahrt. Aber ich will dorthin und deshalb werde ich das auch schaffen.

Wie schafft ihr es, euch abzulenken bzw nicht permanent in euch reinzuhören und drauf warten, was passieren könnte?
Vor Mai war alles ok und jetzt hänge ich in dieser Angst drin.

Ich danke euch fürs Lesen.
Lg Doreen

29.06.2021 23:37 • 30.06.2021 #1


4 Antworten ↓


Zitat von Doreen77:
Anfangs diesen Jahres verstarb meine Mama und nun seit Mitte Mai sind die Panikattacken wieder präsent.

Hallo Doreen, mein herzliches Beileid. Hast du denn auch Tage, wo es dir gut geht und du keine Angst verspürst? Oder bist du seit Mai permanent in dieser angst drin? Ich finde, du solltest zu deinen Freunden fahren und dich nicht von deiner Angst zuhause einsperren lassen. Unser Körper bzw. unser Gehirn kann bei einer Angststörung nicht mehr identifizieren ob es sich um eine gefährliche Situation handelt oder um eine harmlose. Unser Verstand jedoch schon .. deswegen lass dich nicht unterkriegen von der Angst ( ich weis leichter gesagt als getan ) ich leide schon auch so lange daran und bin so traurig, dass ich mir einige Dinge entgehen lassen habe aufgrund meiner Angst.

Liebe Grüße

A


Permanent Angst

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Vielen lieben Dank Schmetterlingg.

Es gibt natürlich auch positive Tage, wo ich keine Probleme habe. Gestern früh bspw bin ich zur Sparkasse gefahren und danach noch zum Bäcker. Als ich dann wieder zu Hause war, überkam mich ein Glücksgefühl und ich freute mich total das ich das geschafft habe. Für einen Außenstehenden mag das komisch klingen. Aber abends war dann das Unwohlsein und diese unerträgliche innere Unruhe wieder da. Ich hab keine Bauchschmerzen oder das Gefühl mich übergeben zu müssen.
Auch wenn ich mich bspw an sonnigen Tagen auf meinen Balkon zum sonnen lege, da geht es mir auch hervorragend. Die letzte Woche war alles gut und seit Montag is es wieder so komisch.
Ich werde auf jeden Fall morgen fahren. Ich freue mich schon sehr darauf.
Mein Professor in der Uni Klinik sagte mir mal, was kommt, kommt, das kann man nicht wirklich beeinflussen. Passieren kann immer was, nur wenn man sich ständig nur auf seinen Körper konzentriert, macht man sich selbst fix und fertig.

Liebe Doreen, ich kann deine Angst sehr gut nachvollziehen. Ich möchte dir nur den Rat geben, so wie Schmetterling auch schon geschrieben hat, unbedingt die Fahrt zu machen. Wenn du alles meidest, wo du denkst, dass da die Panik wieder kommen könnte, dann entwickelt sich es noch zur Angst vor der Angst. Glaube mir, ich spreche aus Erfahrung, denn ich habe alles gemieden und jetzt bin ich in dem drin, die Angst vor der Angst und das ist furchtbar. Man hat ja dann kein richtiges Leben mehr. Ich spreche hier aus meinen Erfahrungen. Ich bin auch erst neu hier und erhoffe mir einen Austausch zu finden mit Gleichgesinnten, denen es auch so ergeht.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Spass. Es wird schon alles gut gehen, ich drücke dir die Daumen. Liebe Grüsse

Zitat von Doreen77:
Gestern früh bspw bin ich zur Sparkasse gefahren und danach noch zum Bäcker.

Das ist schonmal super, Ich persönlich baue mich damit immer auf indem ich denke schau mal, du schaffst Dinge ohne Angst und ohne dich in eine Situation hineinzusteigern. Das motiviert mich persönlich sehr. Abends kurz vor dem Schlafen gehen, habe ich das selbe Problem wie du. Opripramol habe ich ungefähr 6 Wochen eingenommen aber es seit 5 Tagen abgesetzt und mir persönlich geht es nun viel besser. Am Anfang haben mir die Tabletten auch gut geholfen aber als ich gemerkt habe, dass ich es ohne schaffe, habe ich es sein lassen die einzunehmen.
Ich sag zu mir selber immer wenn ich Angst bekomme oder anfange zu grübeln, dass ich mein Gehirn die Klappe halten soll und irgendwie hilft mir das. Unser Gehirn ist einfach süchtig nach Erkenntnis bzw. nach antworten die einen erleichtern um das Gefühl von Angst los zu werden. Ich wünsche dir eine harmonische Fahrt und viel Spaß bei deinen Freunden.





Dr. Christina Wiesemann
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