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B
Hallo Ihr Lieben,

ich habe schon bei Bindungsängste einen Beitrag verfasst doch leider kam da nicht wirklich was von anderen Lesern, so dacht ich mir versuch ich es hier nochmal, da mich das Thema ganz schön fertig macht.

Ich bin seit einem Jahr Single und dachte eigentlich auch das ich es bleiben will, doch immer wieder kommen jetzt die Gedanken, das es nur Verdrängung ist, wegen meines psychischen Zustandes.

Ich hab nun durch einen Zufall einen jungen Mann kenngelernt. Ich hätte nie gedacht das sich da was entwickelt, aber nun fühle ich mich mit tausend Fragen konfrontiert und bin damit ein wenig überfordert. Hinzu kommt das ich nun allein wohne und auch diese SItuation ganz schön nervenaufreiben ist.

Als erstes frag ich mich wie ich es zulassen kann, einfach mal die Kontrolle abzugeben und mich fallen zu lassen, mal für einen Moment das Hirn und die sich drehenden Gedanken abstellen und genießen?

Dann frag ich mich ob man es erwähnen soll, das man unter einer Angstsstörung und Panikattacken leidet, damit der andere einen vielleicht besser versteht oder aber garnicht mit klar kommt oder aber noch schlimmer der andere einfach überfordert ist?

Er hat mich schon oft gefragt ob wir mal was essen gehen wollen, ins Kino, in die Stadt, spazieren, all solch tolle Dinge, aber ich schaffe es einfach nicht mich zu überwinden und das nagt langsam immer heftiger an mir, weil ich nicht versteh, wo eig mein Problem ist, was mich so lähmt das ich es nicht einfach mal probier?!

Seit nun fast drei Jahren leide ich drunter und seitdem hab ich glaub ein Stück weit auch aufgehört zu Leben. Klar hab ich schöne Momente, aber ich bin nicht mehr die wo ich früher war und das macht mich so traurig, denn ich bin doch erst 22 und sehe wie meine Jugend davon rennt und ich kann sie nicht aufhalten

Ich frage mich oft ob es überhaupt was Wert ist mit Panikattacken bzw einer Angststörung glücklich leben zu können oder ob alles kämpfen und hart an sich arbeiten am Ende eh nichts bringt, weil diese Krankheit doch sowieso nicht weggeht?!

Wie soll ich je wieder in den Alltag zurück finden? Wenn mir kleinste normalste Dinge schwer fallen?

Wie soll ich je wieder glücklich werden und die wichtigste Frage wie kann ich am besten lernen das es nun mal so ist wie es ist, aber es durchaus schlimmer sein könnt bzw. das es zwar auf eine Art und Weise belastend ist, aber noch lange kein Weltuntergang?

Wie finden andere Menschen mit wirklich schlimmen Krankheiten oder Behinderungen solch eine Lebensfreude? Das würde ich gern mal wissen und vielleicht klappt es dann auch endlich bei mir..

Würde mich wie immer über Antworten freuen!

Liebe Grüße

16.04.2012 23:48 • 18.04.2012 #1


13 Antworten ↓


M
Hallo bringless21

Machst du gegen deine Ängste eine Therapie? Das wäre auf jeden Fall ratsam! Ich kann dich voll und ganz verstehen, denn ich mach genau den selben Mist durch mit diesen blöden Ängsten.

Ich würde deiner neuen Bekanntschaft zwar nicht gleich beim ersten Date von deinen Ängsten erzählen. Aber ich würde es ihm so früh wie möglich erzählen. Ihm so etwas auf Dauer zu verschweigen wäre nicht gut für dich und wenn er ernsthaft Interesse an dir hat wird er aufgrundessen nicht das Weite suchen. Und wenn doch, kannst du ihn sowieso in die Tonne treten. Wer weiß, warscheinlich hat er sogar viel Verständniss dafür?

Auch wenn es dir schwerfällt: Versuche mal sein Angebot anzunehmen und etwas mit ihm zu unternehmen, sonst würdest du das immer bereuen. Für eure erste Verabredung kannst du ihm ja einen Ort vorschlagen, an dem du dich einigermaßen wohlfühlst.

Lass es langsam angehen und lern ihn erstmal genauer kennen, du willst ihn ja nich gleich heiraten, also versuch dir keinen Druck zu machen. Ich wünsche dir viel Mut!

Gegen die Ängste hilft es eigentlich nur nichts zu vermeiden und eine Therapie zu beginnen. Ich denke auch oft das mein Leben sinnlos ist und das die Ängste nie weggehen, aber man muss immer versuchen irgendwie positiv zu bleiben.

Ganz liebe Grüße

17.04.2012 00:04 • #2


A


Panikattacken und Partnerschaft?

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B
Hallo mirilein,

ich freue mich sehr das du geantwortet hast, so schnell kommt das hier in dem Forum nicht vor, so bin ich doch sehr überrascht und erfreut

Ich habe die Ängste schon seit fast drei Jahren und mache auch eine Therapie, leider habe ich feststellen müssen das meine Therapeutin wohl eher die falsche Wahl war und nun muss ich zwei Jahre warten bis ich eine neue anfangen kann, was es nicht gerade leichter macht.

Ich denke halt auch das es auf Dauer für mich sehr belastend wird, zu wissen das ich eine Krankheit habe und ihm nichts davon sage, aber ich hab schreckliche Angst danach verurteilt zu werden und das er mich in einem anderen Licht sieht, mit sowas kann ich dann immer nicht umgehen, daher erzähle ich es auch nur ganz wenigen, da ich Angst vor Konsequenzen macht, was andererseits aber viel Druck in mir aufbaut, immer nach Außen hin locker und total happy rüber zu kommen, trotz wenn ich währenddessen vielleicht sogar grad eine Attacke habe.

Ich hatte schon mehere Dates mit ihm, aber alle abends bzw nachts und zu hause (bei ihm). Das klingt total doof, aber ich weiß selber nicht was mir da eigentlich genau Angst macht und das nervt mich noch mehr, weil ich die ganze Zeit überlege, wo eigentlich mein Problem ist. Weißt du wie ich mein?

Aller liebste Grüße

17.04.2012 00:23 • #3


M
Kein Problem, ich freue mich, dass ich mich endlich mit Menschen austauscheen kann die dieselben Ängste haben wie ich

Das ist ja echt doof, wieso musst du denn noch zwei Jahre warten?

Ich kann dich gut verstehen, ich habe auch Angst davor, dass mich Menschen dadurch irgendwie seltsam finden. Man brauch ja auch nicht jedem Menschen von seinen Ängsten zu erzählen, das mach ich auch nicht. Aber du kannst keine Beziehung mit ihm führen, wenn du ihm einen Teil von dir verschweigst, der (leider) so viel Platz in deinem Leben einnimmt. Wer weiß, vielleicht ist er sehr verständnissvoll? Du musst lernen, Menschen zu vertrauen. Ihm nichts zu erzählen ist auf Dauer ja auch eine Last für dich selber. Und glaube mir, mit einem Mann der dich aufgrund deiner Ängste verurteilt, mit dem kannst du nicht glücklich werden. Wenn er dich ernsthaft mag, dann wird er das verstehen. Und wenn er deshalb nichts mehr von dir wissen will, dann sei froh, dass du wenigstens weißt, das er nicht der Richtige ist. Das kannst du aber nur herausfinden, indem du es ihm sagst.

Du hast geschrieben, du hast dich bisher nur abends mit ihm getroffen. Da verstehe ich das nicht ganz, wieso ?

Liebe Grüße

17.04.2012 00:40 • #4


N
Hallo bringles21,

also, ich würde dir auch raten, ihm von deinen Ängsten zu erzählen. Dann wäre für dich der Druck weg, dich zu verstellen. Dabei kannst du dann gleich feststellen, ob man gut mit ihm über ernstere Dinge reden kann. Dafür brauchst du zwar etwas Mut, aber vielleicht könnt ihr ja gut drüber reden und er offenbart dir seine Macken. Und wenn nicht, dann hast du frühzeitig herausgefunden, dass er nicht zu dir passt.

Ich habe meine Sozialphobie früher immer verschwiegen, das würde ich heute, wenn ich jemanden kennenlernen würde, nicht mehr machen.

Viele Grüße, ängstlicheKatze

17.04.2012 00:45 • #5


B
@mirilein Ja hier Leute zum austauschen zu finden, ist leider nicht so leicht, aber wenn man dann ein paar gefunden hat (was bei mir irgendwie noch nicht so ist) kann es glaube ich sehr hilfreich sein

Es ist ja noch keine Beziehung, aber ich find es unfair, wenn ich es nicht sag, denn wenn er damit nicht klar kommt (was auch okay ist, nicht jeder kann damit umgehen) wäre es fies seine Zeit zu verschwenden. Klingt ganz schön hart aber leider ist es so, auch wenn ich es mir anders erhoff.

Ich bin mir eben nicht sicher ob er Verständnis für hätte. Denn ich weiß das sein Vater schwere Depressionen hat und er ist nicht so der Gefühlsmensch, ich glaube ja das dies auch durch die Krankheit mit dem Vater kommt und er deshalb vielleicht garnicht noch ne Bekloppte um sich haben will, das macht mir halt Angst, das er es garnicht verstehen will und mich wie gesagt danach ganz anders sieht, das wäre der Horror für mich.

Ich hab mich bis jetzt nur abends getroffen weil ich da irgendwie offener bin, als am Tag und los gelöster bin, wenn auch nicht so los gelöst, aber tagsüber wird es glaub schwieriger für mich..

@ängstlicheKatze

Danke auch für deine Antwort. Das Problem ist, das ich weiß das er sehr ungern über ernste Dinge redet, und ich somit noch mehr Angst hab das er da garkein Bock hat sich mit auseinander zu setzen. Wie ich auch schon oben geschrieben hat könnte ich mir vorstellen das der Vater mit seinen Depressionen, dazu führen könnt, das er Abstand zu solchen Menschen wie mich nimmt, da er schon so ein Fall sozusagen in der Familie hat..

Wie hast du deine Sozialphobie überwunden? Und wie äußert sich so eine Phobie eigentlich?

Liebste Grüße an euch Zwei.

17.04.2012 00:53 • #6


M
Auch wenns schwerfällt, du musst es ihm unbedingt sagen.

Der Sinn einer Beziehung (ich weiß, es ist noch keine) ist, das man den anderen GENAU so liebt wie er ist und nicht das man jemand anderes etwas vorspielt zu sein, was man nicht ist.

Außerdem ist man manchmal überrascht, das andere doch verständnissvoller reagieren, als man denkt.

Gibt es nicht irgendeinen Ort an dem du dir vorstellen kannst tagsüber was mit ihm zu machen? Auf Dauer kannst du dich immer nur abends mit ihm treffen.

Liebe Grüße

17.04.2012 01:05 • #7


M
*nicht immer meinte ich.

17.04.2012 10:08 • #8


N
Hallo bringles21,

in einer Partnerschaft sollte man aber auch über ernste Themen sprechen können.

Ich habe meine Sozialphobie leider noch nicht überwunden, aber ich arbeite daran, dass es besser wird. Mir fällt es schwer, mit Menschen Kontakt aufzunehmen, vor einer Gruppe zu reden, im Mittelpunkt zu stehen usw.

Viele Grüße, ängstlicheKatze

17.04.2012 12:47 • #9


B
Also heute treff ich mich doch wieder mal abends mit dem Jungen da er nicht eher kann. Gott sei Dank, konnte ich wieder mal dem Treffen außerhalb und am Tag umgehen, aber trotzdem beschäftigt mich das alles nach wie vor sehr.

Vielleicht bringe ich es heutabend doch übers Herz ihm von der Panik und Angst zu erzählen, aber wenn ich ehrlich bin bezweifel ich dies. Naja mal schauen wie das so abläuft, bin aufgeregt und genervt das sich das psychische ständig in mein Leben einmischt.

Liebe Grüße an euch Zwei

17.04.2012 17:31 • #10


P
Als erstes möchte ich dir sagen, ja man kann die Angst besiegen und angstfrei leben. Ich tue das jetzt schon einige Jahre nach 3 Jahren analytischer Therapie und dem Fokus darauf, dass ich auf keinen fall ins Vermeidungsverhalten falle. Ein Partnerschaft kann einem sehr viel kraft, Ruhe, innere Zufriedenheit, viele glucksmomente bescheren. Auch der Sex sorgt für viel körperliche Entspannung. Es ist immer schön die Gefühle von Verliebtheit und tiefer Bindung und Zugehörigkeit zu einem anderen Menschen zu erleben. Zusätzlich ist das eine große motivationshilfe für dich. Gerade um am Ball zu bleiben, schönes zu erleben. Es wäre sehr schade, wenn du dir das versagst. In der Kennenlernphase redet man ja nun noch nicht über Krankheiten, irgendwann kommt der Zeitpunkt und dann spricht man halt darüber. Wenn dein Fokus darauf liegt, dass du keine Vermeidung praktizierst, dann ist ja ein normaler Alltag möglich und die Einschränkung für ihn als Partner ist ja nicht groß. Wenn du momentan keine Therapie machen kannst, solltest du zumindest eine Selbsthilfegruppe besuchen. Und wenn du erneut eine Therapie beginnen solltest, dann würde ich eine andere Therapieform wählen, denn scheinbar war deine ja nicht so erfolgreich wie sie hätte sein sollen und können.

17.04.2012 17:49 • #11


M
Wenn du es ihm heute Abend noch nicht erzählt hast, ist das auch kein Weltntergang. Du solltest es nur nícht zu lange vor dir herschieben!!

Wie ist das Treffen denn gelaufen?

Liebe Grüße zurück

17.04.2012 23:39 • #12


B
Hey Ihr Lieben,

also ich hab es nicht übers Herz geschafft es zu sagen und um ehrlich zu sein, bin ich auch froh drüber. Ich denke mir jetzt einfach das ich mir da selber kein Druck machen will, wenn der richtige Zeitpunkt kommt dann sag ich es, aber wenn ich selber nicht das Gefühl hab das es soweit ist, denk ich wäre es falsch zu sagen, denn dann würde ich es danach mit Sicherheit bereuen und das möchte ich vermeiden.

Ich habe gestern mehrmals probiert ihm durch die Blume drauf aufmerksam zu machen, aber er hat es irgendwie nicht kapiert oder wollte einfach nicht plump nachfragen, keine Ahnung.

Ich muss sagen nachdem ich hier Gott sei Dank, ein paar nette Antworten erhalten habe, ging es mir gestern auch besser, das ich mich teilweise einfach mal fallen lassen konnte ohne zu überlegen was dann wohl für Konsequenzen kommen könnten oder was hätte passieren können, einfach mal genießen und dann kann man später weiter schauen

Ich danke euch, denn wieso auch immer habt ihr mir viel Kraft gegeben und ich hab oft bei dem Treffen an Worte von euch gedacht, was mir sehr weiter geholfen hat

Liebste Grüße

18.04.2012 15:05 • #13


M
Hey bringles,

du hast Recht, wann der richtige Zeitpunkt ist, es ihm zu erzählen, musst du für dich selber entscheide, du kannst dich ja langsam rantasten.

Find ich super, dass euer Treffen gut gelaufen ist und du dich ein bisschen fallen lassen konntest!

Und es freut mich, dass wir dir hier ein kleines bisschen helfen konntet!
Ich wünsche dir weiterhin viel Mut und du kannst ja weiterberichten, wie es so läuft!

Liebe Grüße

18.04.2012 15:11 • #14


A


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