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Hallo ihr lieben,

kurz vorweg:ich hatte gestern die schlimmste panikattacke, die ich je hatte!!So furchtbar ging es mir noch nie!Es war vom ablauf und von den symp. her auch ganz anders als sonst!Dachte wirklich ich muss sterben!Blutdruck ist auf 156/98 und Puls auf 150 hochgeschossen- es war so schrecklich, dass ich zum arzt musste und beruhigungsmittel bekam.
kennt ihr das?Ist das nornal, dass dich der ablauf auf einmal ändert?

heute bin ich immernoch so mitgenommen und habe solche angst, dass ich so einen schlimmen anfall auf der arbeit bekomme, dass ich nicht arbeiten kann.

habe aber gleichzeitig ein großes schlechtes gewissen, weil ich im moment so oft krankgeschrieben war =( habe ausserdem angst meinen job zu verlieren!

kennt ihr das?könnt ihr regelmäßig und ohne krankschreibung arbeiten gehen?

meine therapie beginnt erst in ein paar wochen....

freue mich über eure antworten!!

05.05.2011 08:54 • 10.06.2011 #1


10 Antworten ↓


S
Hallo Hoffnungsschimmer,
meine allererste bewusste Panikattacke hat mit dem was ich Heute erleben darf nichts mehr zu tun. Ich finde es immer wieder erstaunlich, das die Angst noch immer neue Symptome aufzeigen kann, obwohl ich immer denke schlimmer kann es nicht werden.
Hatte ich zu Beginn nur Übelkeit und Herzrasen, so sind Heute Herzstiche, Schwindel, Brechreiz, Depersonalisierung und noch ganz viel mehr dazu gekommen.
Ich denke, es hat damit zu tun, dass ich meine Angst nicht richtig erkenne, nicht wirklich annehme und mich nicht sorgfältig genug um sie kümmere. Soll heissen, die Angst will mir sagen und zeigen das etwas in meinem Leben nicht rund läuft, und ich gefälligst für Abhilfe sorgen soll. Leider erkenne ich nur manche Dinge nicht, kann nicht immer für mich beurteilen was gut oder schlecht ist, und tappe so immer wieder in die Angstspirale.
So wie du es beschreibst, ist es völlig OK das dein Puls in die Höhe ging. Bei einer realen Angstsituation (Angreifer steht dir Gegenüber) muss der Puls steigen, um dich Handlungsfähig zu machen. Leider aber sind unsere Angstsituationen nicht real, und oftmals noch nicht einmal als Situation erkennbar. Du freust dich auf den Kaffeebesuch, und bekommst aus scheinbar heiteren Himmel eine Panikattacke!? Ich stelle dann oft erst Stunden oder Tage später fest, das während der Besuch am Tisch saß ein Geruch, eine Äußerung, oder sonst irgendetwas nicht in meiner Spur lag, und ich nicht darauf reagiert habe, um meiner inneren Stimme zu helfen.

05.05.2011 09:14 • #2


A


Panikattacken und Arbeit!

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H
hallo söckchen,

danke für deine liebe und schnelle nachricht!das was du schilderst kenne ich auch-manchmal reicht ein geruch aus und ich bekomme panik (warum genau dieser geruch mich in dem augenblick dazu bringt verstehe ich nie) .
gestern war es aber wirklich so, dass ich von der arbeit kam,und ganz entspannt auf dem sofa saß, als es mich auf einmal aus heiterem himmel überfiel!

darf ich fragen, ob du arbeiten gehst und wenn ja wie du das schaffst?

das wir die angst nicht als angst erkennen in einer akuten situation ist genau das fatale-danach ist einem immer bewusst was los war, aber in der entsprechenden situation sind die symp. so real, dass man denktjetzt ist es soweit-jetzt ist es wirklich was schlimmes.

machst du eine therapie?

ganz liebe grüße

05.05.2011 09:23 • #3


Strand
Hallo Hoffnungsschimmer,

also ich geh wieder arbeiten seit Januar. Davor war ich auch neun
Wochen krankgeschrieben, weil die Symptome mir einfach zu arg waren.
Das war mir auch sehr unangenehm, aber es war besser so.

Ich kann Dir sagen, dass ich am Anfang im Januar auch jeden Tag mit Angst zur Arbeit gefahren bin (Zittern, Unruhe, Schwitzen, Derealisation...) und es war teilweise hart, hab auch manchmal vorher geweint...
Erst jetzt om Mai fällt langsam die Angst ab.

Ich denke Du bist jetzt auch sehr verunsichert, weil Du merkst wie Dir die Kontrolle entgleitet. So gings mir auch. Aber es wird nicht so bleiben!
Du fängst bald die Therapie an, und vielleicht kannst Du begleitend noch ein Medi nehmen. Mir hilft Citalopram.
Du machst alles schon richtig. Ich würde versuchen die Arbeit durchzustehen, aber wenn Du merkst, es geht nicht, lass Dich längers krank schreiben!
Man bekommt auch Krankengeld nach sechs Wochen, Du verlierst dabei nicht gleich Deinen Job wenn Du einen normalen Chef hast!

Ich drück Dir die Daumen! hab Hoffnung und Geduld!

LG
Strand

05.05.2011 11:44 • #4


S
Hi Hoffnungsschimmer,
nein ich gehe nicht arbeiten, bin gerne und aus Überzeugung nur Hausfrau. Aber ich muss sagen, das ich die Leute bewundere wie sie es schaffen mit AP arbeiten zu gehen. Glaube ich würde es stellenweise nicht schaffen, schon gar nicht im Verkauf, wo ich ursprünglich gewesen bin. Andererseits ist es bestimmt auch sehr gut einer geregelten Tätigkeit nach zu gehen, alleine um auf andere Gedanken gebracht zu werden, was ja zwangsläufig im Job passiert.
Insgesamt mache ich seit 2 Jahren Therapie, meine jetzige Therapie mache ich seit einem Jahr, davor und währenddessen hatte ich noch einen anderen Theraplatz...ist aber eine lange und blöde Geschichte. Zu Beginn der Erkrankung hatte ich auch eine Therapie, nicht so tiefsinnig wie jetzt, aber für den damaligen Stand der Wissenschaft ganz gut und hilfreich.
Mit der jetzigen Therapie bin ich sehr zufrieden, bekomme und lerne viel, der Therapeut ist super, für mich jederzeit erreichbar..., besser geht es nicht!
Nur leider bekomme ich immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen..., so dass ich immer wieder Rückfälle habe. So wie seit nun einigen Wochen wieder einmal..., stecke fest in meinem Brunnen und ackere tagtäglich um eine winzige Stufe auf der Leiter nach oben zu klettern. Es passieren um mich herum aktuell so viele Dinge, die ich einfach nicht verarbeitet bekomme, und dann noch die aufgedeckten Altlasten, welche auch noch auf die Verarbeitung warten- Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen....

Aber!, mein Kampfgeist ist noch immer vorhanden und das hilft mir immer wieder diesen beschwerlichen Weg aufs neue anzugehen.

05.05.2011 12:25 • #5


callisto
Ich gehe 5 Tage die Woche von 8-14 Uhr arbeiten. Manchmal ist es wirklich ganz schön hart. Habe auch schon einige PAs auf der Arbeit gehabt, wovon niemand was mitbekommen hat. Komischerweise schaffe ich es trotzdem gute Arbeit zu leisten und war auch zuletzt Anfang März mal einen Tag krank. Da hatte ich mir aber wirklich den Magen verdorben und hab den ganzen Abend vorher nur gek...
Die PAs und Symptome die ich früher hatte, waren eine Lachnummer gegen dass, was danach kam. Habe auch gemerkt, dass immer neuere und schrecklichere Symptome dazu kommen. Obwohl man jedes Mal denkt:Schlimmer gehts nicht mehr.
Aktuell geht es mir aber wieder ziemlich gut und ich hoffe dieser Zustand hält noch lange an. Selbst mein Herzstolpern ist fast komplett verschwunden. Nehme seit ein paar Wochen Tromcardin und Oxacant Sedativ Tropfen und habe das Gefühl, das hilft mir wirklich. Trotzdem habe ich immer noch ab und an PAs und auch mein Herz macht sich immer mal bemerkbar. Ja es ist hart, mit so einer Angststörung auch noch arbeiten zu gehen. Hinzu kommt, dass ich eine kleine Tochter habe, die mich auch ganz schön fordert. Aber ich versuche mich nicht unterkriegen zu lassen. Ich will ein normales Leben führen und ich will auch Freude daran haben. Und dafür kämpfe ich.

05.05.2011 19:21 • #6


N
schlimmer gehts immer ... ne spaß, irgendwann glaub ich nicht wirklich. es fühlt sich halt anders an, es ist was neues, deswegen kommts einem ärger vor.

bei mir haben die pas auch schon 1000 x ihr gesicht gewechselt.


und arbeiten krieg ich hin, weil meine arbeit nicht stressig/anspruchsvoll ist. würd halt sagen, es kommt da drauf an... wenn ich die ganze zeit gefordert wär und mir leicht fehler unterlaufen könnten, würd ich mich eher krankschreiben lassen... vor allem, weil mich dann ja das arbeiten zusätzlich belasten würd.

06.05.2011 09:44 • #7


F
Zitat von Hoffnungsschimmer:
Hallo ihr lieben,

kurz vorweg:ich hatte gestern die schlimmste panikattacke, die ich je hatte!!So furchtbar ging es mir noch nie!Es war vom ablauf und von den symp. her auch ganz anders als sonst!Dachte wirklich ich muss sterben!Blutdruck ist auf 156/98 und Puls auf 150 hochgeschossen- es war so schrecklich, dass ich zum arzt musste und beruhigungsmittel bekam.
kennt ihr das?Ist das nornal, dass dich der ablauf auf einmal ändert?

Die Angst zeigt sich immer wieder in neuen Gesichtern. Gerade dann, wenn Du Sie noch nicht verstanden hast. Sie wird sich erst stabilisieren, wenn Du genau weißt, was der Auslöser war. Manchmal reicht eine kleine Handlung von Menschen, die Du nur so am Rande wahrnimmst, Dein Körper aber darauf reagiert. MIr helfen dann immer die beiden Fragen: Was ist jetzt eigentlich los? und Was fange ich jetzt damit an?
Soll heißen, Meist ist in dem Moment der Panik gar keine bedrohliche Situation vorhanden. Und dann kannst Du entscheiden: mache ich mich verrückt, oder beruhige ich mich?
Beruhigen kannst Du Dich prima mit der 5, 4 , 3, 2 ,1 Übung. Fünf Dinge finden die rot sind, fünf dinge riechen, fünf dinge hören, evtl schmecken, dann weiter mit vier Dingen drei zwei eins....Dann hast Du dich mit deiner Außenwelt verbunden. Und beschäftigst Dich nicht mit Dir ausschließlich.


heute bin ich immernoch so mitgenommen und habe solche angst, dass ich so einen schlimmen anfall auf der arbeit bekomme, dass ich nicht arbeiten kann.

Das ist normal. Aber nicht aufgeben, Wieder nach aussen gehen. Aber denke auch an Pausen-


habe aber gleichzeitig ein großes schlechtes gewissen, weil ich im moment so oft krankgeschrieben war =( habe ausserdem angst meinen job zu verlieren!

kennt ihr das?könnt ihr regelmäßig und ohne krankschreibung arbeiten gehen?

Ich habe mich in den Ruhestand schicken lassen. Aber ich denke, dass war nicht so toll. Ich war damals in der Vermeidungsphase. Langsam möchte ich wieder ins Arbeitsleben zurück, um Ablenkung zu erfahren und Anerkennung zu erhalten.
Da Du noch arbeitest, kannst Du Dich auch bedenkenlos krankschreiben lassen. Versuch doch den WEg in eine gute Klinik zu nehmen, die können Dich auch wieder eingliedern.



meine therapie beginnt erst in ein paar wochen....

freue mich über eure antworten!!

06.05.2011 12:11 • #8


H
danke für eure lieben antworten!es ist wirklich schön, dass man hier so viel unterstützung erfährt!
Ich bin im moment erstmal krankgeschrieben, da ich auch einen job mache, der viel verantwortung und konzentration erfordert.

es beruhigt mich zu hören, dass die angst sich scheinbar immer wieder neue sympthome sucht!allerdings war dieses erlebnis letzte woche so schrecklich, dass es mir seitdem eigentlich den ganzen tag schlecht geht.ich versuche mich abzulenken, gehe auch raus, fahrfe auto(was auch ein problem für mich ist) aber es wird einfach nicht besser. dazu die ganze zeit, dieses gefühl, dass mir alles fremd ist (auch ich mir selbst), fühle mich wie in einem traum. kann mir jemand helfen?

die zeit bis zur therapie kommt mir noch so endlos lang vor!

liebe grüße,

die, die immernoch einen hoffnungsschimmer hat

09.05.2011 13:38 • #9


M
hi ihr lieben.bräuchte mal eure hilfe,,


ich bin jetzt seit ner woche aus der klinik raus und hab daheim wieder täglich panik-eigendlich sollt ich mal wieder arbeiten und ins normale leben zurück. aber ich kann mir gar nicht vorstellen,dass arbeiten funktioniert,wenn noch nicht mal einkaufen richtig geht. soll ich mich weiter drücken oder werden die attacken weniger,umso öfter ich bei der arbeit erscheine? ich hab heut ne bewerbung abgegeben und voll panik,das ich ein vorstellungsgespräch bekomm.das man mir ansieht, das ich panik hab,dass ich abbreche,wegrenne,umkippe,kotze,oder wenn ich nen job hab,nicht immer schaffe und ihn dann sofort wieder verlier

10.06.2011 00:46 • #10


C
Das kommt auf den Typ an. In der Regel sagen Psychiater und Psychologen, man sollte raus unter Menschen, arbeiten etc., um sich wieder besser zu fühlen. Unter Menschen gehe ich zwar viel, aber da kann ich entscheiden, wann es mir reicht. Bei Arbeit geht das nicht oder kaum und da kann ich für mich nur sagen, mir geht es ohne Arbeit besser. Meine Panik fing ja damals auch mit Arbeit an und der Job war super. Die Panikattacken wurden weniger als ich anfing, weniger zu machen.

Und selbst der Med.-Dienst vom JobCenter schrieb in das Gutachten, es soll keine Arbeit mit Stress sein, Zeitdruck darf es nicht geben, keine Anforderungen an die soziale Kompetenz, keine Anforderungen an das Umstellungsvermögen, keine Schichten, nicht körperlich, nur im Sitzen. Steht genau so drin und im Klartext bedeutet das, arbeiten nicht möglich, denn es gibt keinen Job, wo die Voraussetzungen erfüllt sind.

Es gibt Menschen jeden Alters, die sind einfach schnell überfordert und falls es eine Angststörung ist, da endet Überforderung schnell in Panik.

Man kann also nicht verallgemeinern. Was einem hilft, kann der nächsten Person eher schaden.

10.06.2011 01:07 • #11


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Dr. Hans Morschitzky