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S
Hallo liebe Leeloo,
das ist super, dass du besser geschlafen hast. Ich endlich auch mal wieder. War gestern so müde, dass ich schon um 20.00 h rum eingeschlafen bin. Mit kleineren Unterbrechungen habe ich dann tatsächlich bis 03.30 h geschlafen. Eine bleierne Müdigkeit lähmt so gut wie alles, die Konzentration, das Merkvermögen und macht obendrein schlechte Laune. Und es feuert wie ich finde die ängstliche Grundstimmung an. Ausgeschlafen zu sein, ist wichtig und es geht mir dann viel besser. Nur leider bin ich das seit Monaten zu selten.

Hast du denn das Wort - Angst - durch ein anderes ersetzt? Wenn ja, nehme ich an durch ein positives, ein aufbauendes und motivierendes. Interessanter Ansatz übrigens. Ich glaube, ich mache das auch.

Kann es sein, dass dein Vater depressiv ist? Bei der Schilderung seines Zustandes kommt mir in letzter Zeit mehr und mehr dieser Gedanke. Aber vielleicht täusche ich mich auch.
Du schreibst, dass deine Mutter den Zustand deines Vaters verdrängt. Früher hatte ich zu der - Verdrängung - per se eine negative Einstellung. Ich war der Meinung, wer verdrängt, will und kann die belastende Situation nicht verarbeiten. Heute denke ich anders darüber. Verdrängung ist auch Selbstschutz. Ich verdränge auch und das ganz bewusst. Denn ich kann und will manches nicht verarbeiten. Es darf erst einmal ruhen. Irgendwann wird sich der Komplex dann schon wieder melden und ich bin dann eventuell in der Lage, mit damit zu beschäftigen und es vielleicht auch zu verarbeiten.

Die Angst verändert sich im Lauf der Zeit, zumindest ist das meine Erfahrung. Sie ist nicht starr. Sie ist mal mehr, mal weniger präsent. Auch Phasen, in denen sich die Angst hält wie das schlechte Wetter, gehen wieder vorbei. Das ist das Beruhigende. Angst lässt sich durch unser Zutun mit der Zeit beeinflussen. Man ist ihr nicht auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Das siehst du auch daran, dass du schon länger keine Panikattacke mehr hattest. Ich meine letzte im Herbst 2013.

4 Wochen ist keine Zeit liebe Leeloo. Aber du gehst das Angstphänomen gut an und ich bin mir sicher, dass du es auch schaffst, sie zu bezwingen. Du bist auf einem guten Weg. Ich bin mir auch sicher, dass du nicht so lange wie ich brauchst, um definitiv ruhiger zu werden. Du darfst nicht vergessen, ich war in einer ganz anderen Situation als du. Dem Supergau der Angst und der Depression gingen Traumata voraus.
Mirtazapin hilft mir beim einschlafen. Sonst spüre ich keine Wirkung. Deshalb nehme ich es. Auch ich habe verschiedene ADs schon hinter mir und keines hat gewirkt, bis eben auf Mirtazapin.

Ich bin mir sicher, dass dir die Arzttermine Beruhigung verschaffen. Nicht gleich, aber mit der Zeit. Und ich habe immer wieder bemerkt, wie teuflisch die Psyche auch unsere körperliche Verfassung negativ beeinflussen kann. Nicht ohne Grund gibt es so viele psychosomatische Erkrankungen.
Der Lieblingsspruch eines Freundes ist Nichts ist so stetig wie der Wandel. Will sagen, auch dir wird es wieder besser gehen. Ganz bestimmt.

Ich hatte gestern nach dem einkaufen noch Besuch. Er blieb allerdings den ganzen Mittag und das hat mich dann auch wieder leicht überfordert. Ich stosse da oft an meine Grenzen und möchte wieder alleine sein. Kennst du das?
Längere Spaziergänge kann ich leider wegen meiner orthopädischen Einschränkungen nicht machen. Doch für kürzere Strecken suche ich mir auch lieber Zeiten aus, in denen weniger Menschen unterwegs sind. Beim einkaufen ist es auch so. Viele Menschen auf einmal überfordern mich und ich reagiere mit Fluchtgedanken.

Hast du letzte Nacht zuhause oder bei deinen Eltern geschlafen?
Wie sieht deine Tagesgestaltung aus?

Mach dir bitte keine Gedanken darüber, dass du hier zu viel schreiben könntest. Das tust du nicht.

Ich wünsche dir einen möglichst angstarmen Tag und lass es dir gut gehen.

LG und bis bald

03.12.2019 04:35 • x 1 #141


Rocco 82
Guten Morgen. Das mit dem morgens aufstehen und unwohl fühlen, ist stetig bei mir so. Habe es allerdings in der Brust und im Hals... so ein unwohlsein, atme dann auch völlig verkrampft. Schlafe in letzter Zeit auch so unregelmäßig...bewege mich aber auch kaum, was dazu natürlich beiträgt. Jeder Schritt und tritt wird überwacht... laufen die Treppe hoch ubd runter und erstmal Herzschlag überprüfen. Ist das euch bekannt? Lg Tim

03.12.2019 06:34 • #142


A


Panikattacken reloaded

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-Leeloo-
Hallo liebe @soleil
Ja, das finde ich auch, dass der Schlafmangel die Angst besonders in den Vordergrund rückt. Da bleiben Konzentrationsstörungen usw. nicht aus, das kenne ich nur zu gut schon längere Zeit auch.

Ich muss gestehen, dass ich das Wort Angst durch Stress ausgetauscht habe, irgendwo habe ich das auch mal gehört, glaube ich. Aber du hast recht, vielleicht ist es noch besser, sie durch ein positives Wort auszutauschen. Mal schauen, ob das funktioniert. Aber ich muss auch sagen, sobald ich das Wort Angst irgendwo höre, triggert mich das sofort wieder. Kennst du das?

Das kann schon sein, dass er vielleicht eine Altersdepression entwickelt hat. Ich glaube, meine Mutter ist Meisterin im Verdrängen, schon allein durch die Generation und den Krieg damals. Es wurde so gut wie nicht darüber gesprochen. Ich habe als Kind im Außen einige Traumata erlebt und später auch Mobbing am Arbeitsplatz, worüber ich erst in der letzten Therapie mal ansatzweise reden konnte. Wahrscheinlich habe ich dies auch unbewusst die ganzen Jahre verdrängt.

Danke liebe soleil für deine Aufmunterung. Ich muss sagen, dass es mir seit gestern mit dem Kopf etwas besser geht. Habe gestern auch mit Magnesium Citrat begonnen, weil mein Additiva zur Neige ging. Habe gelesen, dass dieses Citrat unter anderem positiv auf Nerven und Stress wirkt. Da ich schon lange D3 nehme und weiß, dass man dazu Magnesium wegen dem Transport einnehmen sollte, habe ich jetzt das Magnesium gewechselt. Ich hatte gestern auch bessere Augen komischerweise, konnte meine alte Brille wieder längere Zeit aufsetzen. Habe aber am Donnerstag einen Termin beim Optiker, bin mal gespannt, ob dann wieder Schwankungen drin sind oder ob der Wert dann normal ist.

Ja, das kenn ich sehr gut. Ich bekomme nie Besuch, weil ich das auch gar nicht will, hat aber auch etwas mit meine Zwängen zu tun. Der Horror, wenn mal Handwerker in die Wohnung müssen, sei es nur zum Wasseruhr-Ablesen, danach wird sofort geputzt. Ich gehe dann lieber zu meiner Bekannten oder meinem Freund, da kann ich dann auch jederzeit selbst entscheiden, wenn es mir zuviel wird. Beim Einkaufen ist es auch so wie bei dir. Oder wenn die Wartezimmer beim Arzt voll sind, ganz furchtbar ist das, manchmal gehe ich dann auch einfach raus in den Flur oder so.

Gestern habe ich zu Hause schlafen und war erstaunlicherweise etwas ruhiger innerlich, vielleicht wirken auch die Medis bzw. der Baldrian ein wenig. Mal beobachten...

Ich habe heute morgen wieder etwas Wäsche erledigt und mein Bett frisch bezogen. Einen Kaffe und etwas gegessen und um 13:00 Uhr muss ich dann zum Hausarzt los, Langzeit und Belastungs-EKG. Die Nacht wird dann wohl auch nichts mit schlafen, wenn sich das Gerät jede halbe Stunde aufpumpt. Aber ich habe dann Sicherheit.
Danach mal schauen, vielleicht raus gehen oder Fahrrad, später wieder Eltern, dann nach Hause.

Will mal nach einer Yogamatte im Internet schauen, ich hab nämlich keine, wenn der Kurs beginnt, brauche ich ja eine.

Ich wünsche dir auch einen ruhigen schönen Tag und ganz lieben Drücker .

03.12.2019 10:57 • x 1 #143


-Leeloo-
Zitat von Rocco 82:
Guten Morgen. Das mit dem morgens aufstehen und unwohl fühlen, ist stetig bei mir so. Habe es allerdings in der Brust und im Hals... so ein unwohlsein, atme dann auch völlig verkrampft. Schlafe in letzter Zeit auch so unregelmäßig...bewege mich aber auch kaum, was dazu natürlich beiträgt. Jeder Schritt und tritt wird überwacht... laufen die Treppe hoch ubd runter und erstmal Herzschlag überprüfen. Ist das euch bekannt? Lg Tim


Die Herzangst hatte ich vor ca. 2 Jahren, da ich mit starkem Schwindel aufgewacht war, gegen die Tür gefallen bin und panische Angst bekam. War dann beim Hausarzt, EKG und meinte, da würde etwas nicht stimmen, ich sollte ins Herzzentrum. Komischerweise sagte man mir dort, dass alles ok sei und manche Menschen haben halt einen niedrigen Puls (mein Puls war 48/Minute, sonst 60). Danach hatte ich immer wieder auf mein Herz gehört und Angst, dass etwas übersehen wurde, war dann nochmal bei einem anderen Kardiologen, der mir ebenfalls bestätigte, dass alles ok sei. Dann dauerte es noch ein paar wenige Wochen und ich wusste, dass alles ok ist, denn sonst hätte ich kein Fahrrad fahren können, da geht der Puls ja auch hoch und wieder runter. Danach ging es mir dann besser und ich konnte mich wieder beruhigen.

Ich denke, dass die Angst immer jede kleinste Veränderung im Körper spüren und denken lässt, dass etwas nicht stimmt. Das habe ich jetzt verstanden. Ich weiß auch, dass es schwer ist, diesen Teufelskreis zu durchbrechen, aber es ist eine tägliche Übungssache.

03.12.2019 11:54 • #144


S
Hallo Leeloo,
Nein, das Wort Angst triggert mich jetzt nicht. Vielleicht, weil sie Bestandteil meines Lebens ist und ich sie nicht (mehr) verfluche, sondern sie angenommen habe. Kann aber auch anders sein, ich kann es dir nicht sagen warum das so ist.

Wie gesagt, Verdrängung ist auch Selbstschutz. Es gibt Themen, über die kann ich bis heute nicht mit meinem Psychiater reden. Ich will am verdrängten nicht rütteln und es auch nicht bearbeiten. Allerdings habe ich mich bewusst dafür entschieden. Es ist sozusagen eine bewusst gemachte Verdrängung. Etwas schräg formuliert, aber ich glaube du weisst, was ich meine.

Gut, dass es dir mit dem Kopf etwas besser geht. Dann ist gleich die Angst weniger geworden, stimmts?

Handwerker mag ich auch gar nicht in meiner Wohnung. Bin da jedes Mal froh, wenn sie wieder weg sind. Volle Wartezimmer beim Arzt? Da sehe ich rot. Zum Glück ist vor der Praxis meines HA ein Wartebänkchen. Da setze ich mich immer drauf und warte bis ich dran bin wenn das Wartezimmer voll ist.

Das ist super, dass du innerlich ruhiger geworden bist. Ist das immer noch so?

Was treibt dich gerade um?
Was sind deine Gedanken?

Ich drück dich lieb und wünsche dir einen schönen Tag.

04.12.2019 02:50 • x 1 #145


Rocco 82
Guten Morgen. Ja,zu dieser ganzen herzangst etc. Kommt noch eine ganz tolle ich kann nicht mehr alleine sein Angst dazu. D.h wenn meine Freundin mal weg muss, geht es mir automatisch schlechter... ganz schlimm ist es wenn ich weiss sie muss morgens früher aus dem Haus. Egal wann ich eingeschlafen bin, ich bin dann genau wach wenn die fährt... das passiert jedesmal.. find das abnormal, dass kann doch nur unterbewusst passieren oder? Daran erkenne ich, das bei mir was nicht stimmt. Habe Angst alleine mit meinen Symptomen zu sein, und keiner kann mir helfen wenn was passiert... ätzend und total belastend... wie geht es euch heute? Lg Tim

04.12.2019 08:37 • #146


-Leeloo-
guten morgen @soleil
das ist es, ich denke zwar, dass ich die Angst angenommen habe, dränge sie aber vielleicht doch noch beiseite, weil es einfach ein schlimmes Gefühl ist.
Hab gerade gesehen, dass es hier im Forum Schneeflöckchen schneit

Ich weiß, was du meinst. Ich will deshalb auch keine Therapie mehr machen. Es reicht mir zu wissen, warum ich mich so entwickelt habe. Habe gelesen, dass es nicht unbedingt notwenig ist, das Vergangene wieder aufzuarbeiten, was auch viele bei einer Psychoanalyse/Traumatherapie machen. Man sollte sich, wenn möglich, immer auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Was kann ich jetzt ändern? Welche Werkzeuge habe ich jetzt, um etwas zu verändern? Welche Strategien sind sinnvoll, jetzt etwas zu ändern usw.

Ich muss sagen, dass ich jetzt den 3. Tag etwas ruhiger geworden bin. Die Nacht war zwar etwas schlecht wegen dem Blutdruckgerät, habe mir dann Ohrenstöpsel rein getan und konnte somit wieder einschlafen. Jetzt fühle ich mich auch etwas ruhiger als die letzten Tage. Ich weiß nicht, warum, aber man muss das auch nicht hinterfragen, ich bin wirklich erleichtert, dass es momentan so ist.

Um 12:00 Uhr muss ich dann beim HA sein, dann besprechen wir die EKG's und den Blutdruck. Hoffentlich ist alles in Ordnung. Aber da ich mich etwas besser fühle, glaube ich schon, dass da nichts Schlimmes bei herauskommen wird.

Allerdings habe ich kaum Appetit und seit 3 Tagen DF, habe auch schon fast 3 Kilo abgenommen in der letzten Zeit. Aber das ist etwas Positives wenigstens - also das Abnehmen, endlich sitzen die Hosen mal wieder etwas lockerer, das ist en gutes Gefühl.

Ich denke, dass ich erleichtert bin, dass diese Angstgefühle nicht mehr so präsent sind, habe aber Angst, dass sie wieder kommen. Gestern hatte ich mir noch ein Video angesehen, in der eine Dame ihre Angst Maria genannt hat (ihr zweiter Vorname), sie quasi die Angst wie eine Person sieht und somit viel besser damit umgehen konnte. Auch keine schlechte Idee..

Gestern habe ich mir eine schöne Yogamatte bestellt, damit ich schon mal eine habe und nicht wieder einen Rückzieher mache und mich auch wirklich anmelde und das durchziehe.

Wie hast du geschlafen und wie geht es dir heute? Was hast du heute so vor?

Lieben Drücker

04.12.2019 09:24 • x 1 #147


-Leeloo-
Zitat von Rocco 82:
Guten Morgen. Ja,zu dieser ganzen herzangst etc. Kommt noch eine ganz tolle ich kann nicht mehr alleine sein Angst dazu. D.h wenn meine Freundin mal weg muss, geht es mir automatisch schlechter... ganz schlimm ist es wenn ich weiss sie muss morgens früher aus dem Haus. Egal wann ich eingeschlafen bin, ich bin dann genau wach wenn die fährt... das passiert jedesmal.. find das abnormal, dass kann doch nur unterbewusst passieren oder? Daran erkenne ich, das bei mir was nicht stimmt. Habe Angst alleine mit meinen Symptomen zu sein, und keiner kann mir helfen wenn was passiert... ätzend und total belastend... wie geht es euch heute? Lg Tim


Ja, das kenn ich auch. Kann auch momentan schwer allein sein, deshalb bin ich öfter bei meiner Familie oder übernachte dort auch. Seit 3 Tagen geht es mir aber ein wenig besser, diese Angstgefühle sind nicht mehr so stark präsent, ich kann dir nicht sagen, warum. Ich mache auch viel, jeden Tag Übungen (Mediation, Entspannung oder Phantasiereisen, besonders vor dem Einschlafen). Man muss einfach am Ball bleiben, sich nicht starr in diese Gefühle hineinsteigern, sondern für sich Strategien herausfinden, was man machen kann, dass sich das Ganze abschwächt.

04.12.2019 09:30 • #148


Rocco 82
Ja, solche Sachen zum runterkommen wären nicht verkehrt. Bin halt ständig auf Strom. Kann total schlecht abschalten... immer am Handy, ipad etc. Jetzt grade überkommt mich wieder so eine fiese Welle... werde müde, hab innerlich ein Pochen und in meiner Brust fühlt es sich ganz ekelig an.. hinzu kommt noch schweres Atmen. Hoffe es geht gleich vorbei... fühlt sich so widerlich an. Lg Tim

04.12.2019 11:43 • #149


S
Zitat von -Leeloo-:
guten morgen @soleildas ist es, ich denke zwar, dass ich die Angst angenommen habe, dränge sie aber vielleicht doch noch beiseite, weil es einfach ein schlimmes Gefühl ist. Hab gerade gesehen, dass es hier im Forum Schneeflöckchen schneit Ich weiß, was du meinst. Ich will deshalb auch keine Therapie mehr machen. Es reicht mir zu wissen, warum ich mich so entwickelt habe. Habe gelesen, dass es nicht unbedingt notwenig ist, das Vergangene wieder aufzuarbeiten, was auch viele bei einer Psychoanalyse/Traumatherapie machen. Man sollte sich, wenn möglich, immer auf das Hier und Jetzt konzentrieren. ...

Meine Meinung. Mir sind die Zusammenhänge klar. Ich habe sehr viel reflektiert in den letzten Jahren, alleine und auch mit meinem Psychiater zusammen. Aber der Fokus liegt schon auf - allein - und nicht auf zusammen. Vielmehr habe ich meinem Psychiater erzählt, auf welche Erkenntnise ich bei der Reise in meine Verganghenheit gekommen bin. Habe praktisch seine Arbeit erledigt. Nun gut, anderes Thema.

Schön, dass du seit Tagen jetzt ruhiger geworden bist. Ist das heute auch noch so?
Was kam denn beim Hausarzt heraus?

Kommt die Appetitlosigkeit und der DF von deiner psychischen Verfassung?

Ich kann die Frau in dem Video verstehen, die ihrer Angst ihren zweiten Vornamen gegeben hat. Interessant auch, dass es nicht der erste Vornamen war. Damit schafft sie sich meiner Meinung nach Distanz zu ihrer Angst, hat sie aber doch angenommen als zu ihr gehörend. Ist ja auch so. Seit ich die Angst als zu mir gehörend akzeptiert habe (ebenso die Depressionen) geht es mir besser. Alles leugnen, wegschieben, verdrängen wollen nutzt nichts. Sie ist eben nun mal da. So verfahre ich übrigens auch mit meinem körperlichen Krankheiten. Ich akzeptiere sie als zu mir gehörend. Das heisst aber nicht, dass ich nichts gegen sie unternehme. Also ich ruhe mich nicht auf meinen Krankheiten aus, weder auf den psychischen noch physischen.
Du hast DEINER Angst den Zweitnamen - Stress - gegeben. Der Name impliziert genau das - Stress -. Er zeigt mir aber auch, dass du (noch) zu deiner Angst ein eher negatives Verhältnis hast.

Geschlafen habe ich vorletzte Nacht schrecklich. Dazu kam, dass mir der böse Streit mit einem Freund sehr nahe ging und ich wohl meine Konsequenzen ziehen werde. Diese Nacht habe ich etwas besser geschlafen. Hört sich zwar komisch an, weil es noch so früh ist, aber ich war auch schon früh im Bett.

Wie verlief dein gestriger Tag noch?
Hast du wieder zuhause geschlafen?

Fühl dich gedrückt.

05.12.2019 03:57 • x 1 #150


-Leeloo-
Hallo @soleil
ich war seit heute morgen kurz nach 8:00 Uhr schon mit meiner Mutter unterwegs in die Stadt zum Optiker. Die Messung war heute viel klarer als beim letzten Mal. Also doch ein Erfolg. Ich bin richtig kaputt, aber innerlich immer noch unruhig ohne diese schlechten Gefühle, Gott sei Dank. Danach sind wir fast 1 Stunde gelaufen mit Pause allerdings auf einer Bank, die von der Sonne schön angewärmt war. Aber während des Laufens wurde mir wieder ganz komisch im Kopf, meine Sprachschwierigkeit setzte ebenfalls wieder ein, das hatte ich schon öfter. Wie als ob man betrunken ist und sich anstrengen muss, ohne zu lallen sag ich mal, noch klare Sätze formulieren kann. Jetzt geht es mir wieder gut. Ich bin jetzt zu Hause und ruhe mich ein wenig aus.

Der Blickwinkel ist entscheidend. Einerseits traurig, dass du seine Arbeit erledigt hattest, andererseits sehr positiv, denn du brauchtest ihn eigentlich nicht, um auf die Erkenntnisse zu stoßen. Ich schätze, wenn er mich nicht nach meiner Kindheit gefragt hätte, hätte ich wahrscheinlich immer noch nicht verstanden, woher und warum das alles so gekommen ist (außer die letzten Jahre im Arbeitsleben und teils im Privatleben).

Also, meine EKG's sind alle in Ordnung und gut. Mein Herz ist also völlig gesund und in Ordnung. Das verschafft mir eine Erleichterung. Aber was ist das bloß immer mit dem Schwindel, schon so lange und die tägliche Benommenheit, zeitweise Depersonalisation/häufiger Derealisation. Na ja, vielleicht kommt ja der Neurologe drauf oder der Orthopäde. Insgesamt geht es mir aber etwas besser ohne schlimme Gefühle und diese schlimme Energie im Körper wie noch vor ein paar Tagen. Anflüge kommen und gehen schnell wieder. Zumindest kann ich jetzt schon länger mal allein mit mir sein und mich ausruhen, das war ja vor Kurzem fast gar nicht möglich.

Die Appetitlosigkeit kommt schon von der inneren Unruhe, der DF wahrscheinlich von dem Magnesium, ich habe gelesen, dass der Überschuss von Magnesium Citrat mit DF ausgeschieden wird, also soll man die Dosis etwas reduzieren, was ich getan habe.

Deine Strategie ist genau richtig. Ich arbeite daran, habe gestern meiner Angst den Namen Erna gegeben. Keine Ahnung, warum Erna, ist mir sofort eingefallen. Und klingt auch etwas lustig irgendwie finde ich.

In den vielen Erklärungen und Mediationen wird auch immer wieder das Annehmen betont. Das bedeutet nicht, darin zu verharren, sondern die Gefühle, die Energie wie Angst, Wut, auch Freude usw. anzunehmen, denn sie sind ja dann in jenem Moment sowieso da. Eben durch das Annehmen schwächt sie die Angst ab, weil die Amgydala lernt, dass es nicht schlimm ist, man selbst gesund ist und einem nichts passieren kann, man physisch sicher ist usw.

Wahrscheinlich hast du recht, dass ich deshalb keine PA mehr hatte in diesem Ausmaß. Und wenn, dann versuche ich das genauso zu tun, wie empfohlen wird.

Oh weia, das klingt aber nicht so gut mit dem Streit. Ich hoffe, das renkt sich wieder ein? Bist du traurig darüber oder eher wütend? Wie gehst du jetzt damit um? Wenigstens hast du ein bisschen besser geschlafen. Ich werde irgendwie gar nicht mehr so richtig müde wie sonst, alles ungewöhnlich und anders. Andererseits ist es positiv, weil ich wieder mehr schaffe, was Fahrrad und Spazieren betrifft, ging sonst kaum, höchstens mal 20 - 30 Minuten und auch nur im Schnitt ein paar Mal im Monat.

Gestern war ich dann am Abend wieder drüben bei Eltern, dann habe ich aber zu Hause geschlafen. Das geht eigentlich soweit wieder ohne schlimme Anflüge. Aber die Angst vor der Angst sitzt doch immer noch im Hintergrund, wie ein lauerndes Tier.

Vielleicht vertragt ihr euch doch wieder? Ich hoffe, dein Tag war ansonsten angenehm? Hast du denn mal wieder gemalt?

Eine liebe Umarmung sende ich dir

05.12.2019 15:30 • x 1 #151


S
Hallo Leeloo,
gut, dass die Messung beim Optiker dieses Mal viel klarer war.
Auch ist wunderbar, dass das EKG in Ordnung ist.
Es ist auch eine Erleichterung, dass du dich insgesamt besser fühlst und du häufiger mit dir alleine sein kannst. Das ist ein Erfolg.
Es kann auch sein, dass der Schwindel, die Benommenheit und die damit einhergehende Derealisation/Depersonalisation von alleine wieder verschwinden. Mal schauen, was der Orthopäde und Neurologe dazu sagen.

Das mit Erna ist wirklich lustig. Ich sage zum Beispiel wenn mir oder anderen etwas gelungen ist Na also, geht doch Erna!
Übrigens, ich hatte eine Tante Erna. Vor der hatte ich als Kind immer Angst, da sie nach meiner Meinung wie eine Hexe aussah. Auch hatte sie eine Riesenwarze im Gesicht. Wenn sie da war, habe ich mich immer versteckt.

Ja, das annehmen der Angst ist wirklich wichtig um mit ihr klar zu kommen und sie nicht als Feind oder Bestie zu sehen. Sie hat durchaus ihre Daseinsberechtigung. Nur hat sie nicht das Recht, uns zu dominieren und uns zu sehr in unserer Lebensqualität einzuschränken. Das müssen wir ERNA ganz klar vermitteln.

Ich war wütend und traurig wegen des Streits. Aber jetzt geht es wieder. Manchmal ist er leider unumgänglich um den anderen seine Grenzen aufzuzeigen.

Gemalt habe ich seit ein paar Tagen nicht mehr. Aber das könnte ich eigentlich heute mal wieder machen.

Wie geht es dir heute?
Was hast du heute vor?

Ich drück dich und wünsche dir einen schönen Tag.

06.12.2019 04:30 • x 1 #152


Angstbesiegen92
Guten Morgen zusammen,
Ich habe auch ein Problem und würde einfach gerne wissen ob das bei euch genauso ist wie bei mir.
Ich bin heute morgen aufgewacht mit Herzrasen, aber keinerlei Angst.
Als ich dann richtig zu mir gekommen bin und ich erstmal wahrgenommen habe dass ich einen viel zu schnellen puls habe, habe ich gezittert Am ganzen körper.
Ich habe die atemtechnik angewandt die mir mein psychologe gezeigt hat.
Meine Hand wsr die ganze Zeit am Handgelenk um meinen puls zu fühlen.
Mir ist aufgefallen dass der uls bei ausatmen viellangsaner wurde schätzungsweise 70.
Sobald ich wieder fertig mit dem ausatmen war und ich wieder Luft holen musste, steigt er sofort wieder auf 140 Schläge.
Das ging ca 15 min so.
Jetzt hat er sich wieder beruhigt. Ich bin aber total angespannt.
Jetzt meine Frage:

Ist sowas den typisch für eine Panikattacke?
Ist das normal das der puls bei der Atemtechnik so schwankt?

06.12.2019 09:33 • #153


-Leeloo-
@soleil
Hallo soleil, hatte heute Vormittag mal wieder einen klein leichten Anflug, aber nur, weil mir wieder nach der Putzerei schwindelig wurde. Hat sich aber von allein wieder verflüchtigt. Leider dauert der Orthopädie Termin noch ein wenig. Aber ich hab das schon so lange und hoffe, dass da noch was gerettet werden kann. Ich mache auch jeden morgen meine HWS Übungen von Liebscher und Bracht. Mein Nacken ist schon etwas mehr beweglich als noch vor einigen Wochen.

Hahaa, das ist ja lustig. Aber die Tante war dann nicht mehr so lustig für dich.. Hattest du nur vor dem Aussahen der Tante Erna Angst oder war sie dir auch unsympathisch?

Ja, das ist wirklich tägliche Erinnerung und Training, die Erna Erna sein zu lassen, aber sie darf eben nicht größer als ich selbst bin sein.

Im Moment geht es einigermaßen, ich muss gleich aber mal einkaufen, es ist so hässlich heute draußen, kalt und nass. Gestern war es so schön. Und mal schauen, heute Abend mal mit meinem besten Freund zum Griechen wieder mal essen gehen. Hoffentlich ist es nicht so voll.

Ich werde nachher dann wieder meine Meditation machen und noch ein paar Videos zum Runterkommen ansehen.

Was machst du heute noch und wie geht es dir heute?

06.12.2019 13:46 • x 1 #154


-Leeloo-
Zitat von Angstbesiegen92:
Guten Morgen zusammen,Ich habe auch ein Problem und würde einfach gerne wissen ob das bei euch genauso ist wie bei mir.Ich bin heute morgen aufgewacht mit Herzrasen, aber keinerlei Angst. Als ich dann richtig zu mir gekommen bin und ich erstmal wahrgenommen habe dass ich einen viel zu schnellen puls habe, habe ich gezittert Am ganzen körper.Ich habe die atemtechnik angewandt die mir mein psychologe gezeigt hat.Meine Hand wsr die ganze Zeit am Handgelenk um meinen puls zu fühlen. Mir ist aufgefallen dass der uls bei ausatmen viellangsaner wurde schätzungsweise 70.Sobald ich wieder fertig mit dem ausatmen war und ich wieder Luft holen musste, steigt er sofort wieder auf 140 Schläge. Das ging ca 15 min so. Jetzt hat er sich wieder beruhigt. Ich bin aber total angespannt. Jetzt meine Frage:Ist sowas den typisch für eine Panikattacke?Ist das normal das der puls bei der Atemtechnik so schwankt?


Hallo, ich wache auch manchmal mit Herzrasen auf, mache dann meine Atemübung und nach ein paar Minuten geht es dann wieder ganz normal. Aber so, wie du es schreibst, dass der Puls beim Einatmen schnell hoch geht, kenne ich nicht. Könnte schon eine Art Panikattacke oder Angstattacke gewesen sein, sicher bin ich mir da nicht.

06.12.2019 13:49 • #155


S
Hallo Leeloo,
wie geht es Erna? Hattest du gestern Kontakt mit ihr und wenn ja, wie intensiv fiel der aus?

Ich hatte als Kind nicht nur Angst vor Tante Erna, sondern sie war mir in der Tat auch unsympathisch. Wenn meine Eltern mit ihr sprachen und ich stand daneben, habe ich mich immer hinter meinem Vater versteckt. Heute frage ich mich, wie das wohl bei ihr ankam?

Wie war das Essen gehen beim Griechen?
Ich mag es übrigens auch gar nicht, wenn die Restaurants so voll sind. Deshalb gehe ich meistens unter der Woche, da gehts dann meistens.

Mir geht es gerade nicht so prächtig. Depressive Stimmung würde ich mal sagen und latente Angst, die mir im Nacken sitzt. Die Kombi kenne ich schon und sie schleicht sich öfters bei mir ein.

Wie geht es dir?
Was hast du gestern noch gemacht?

Ich wünsche dir ein schönes 2. Adventswochenende und grüsse dich lieb.

07.12.2019 03:53 • x 1 #156


-Leeloo-
Zitat von soleil:
Hallo Leeloo,wie geht es Erna? Hattest du gestern Kontakt mit ihr und wenn ja, wie intensiv fiel der aus?


Erna war gestern Abend beim Griechen sehr unruhig und hibbelig, sie wollte wieder Beachtung, aber ich habe ihr keine geschenkt. Ich habe sie innerlich begrüßt und meinem besten Freund erzählt, dass ich meine Angst Erna genannt habe. Er fand es gut, dass ich einen Weg gefunden habe somit leichter lerne mit ihr umgehen zu können.

Zitat von soleil:
Ich hatte als Kind nicht nur Angst vor Tante Erna, sondern sie war mir in der Tat auch unsympathisch. Wenn meine Eltern mit ihr sprachen und ich stand daneben, habe ich mich immer hinter meinem Vater versteckt. Heute frage ich mich, wie das wohl bei ihr ankam?


Och niedlich, aber für dich war das bestimmt nicht schön gerade, wenn sie da war. Hatten dich deine Eltern mal darauf angesprochen?

Zitat von soleil:
Wie war das Essen gehen beim Griechen?Ich mag es übrigens auch gar nicht, wenn die Restaurants so voll sind. Deshalb gehe ich meistens unter der Woche, da gehts dann meistens.


Das Essen war gut, habe aber auch nur eine kleine Portion essen können. Aber wenigstens konnte ich mal wieder etwas essen ohne leichtem Übelkeitsgefühl. Es war auch gestern leer. Wir haben auch immer so einen Platz in der Ecke, wo man etwas abgeschottet ist. Ich gehe tagsüber während der Woche ab und zu mal mit meiner älteren Bekannten dort hin, da ist es immer schön leer und angenehm. Leider arbeitet mein Freund fast 50 Stunden die Woche, deshalb sehen wir uns nur mal am Wochenende. Das ist sehr schade und manchmal macht mich das traurig. Deshalb bin ich dann oft bei meinen Eltern.


Zitat von soleil:
Mir geht es gerade nicht so prächtig. Depressive Stimmung würde ich mal sagen und latente Angst, die mir im Nacken sitzt. Die Kombi kenne ich schon und sie schleicht sich öfters bei mir ein. Wie geht es dir?Was hast du gestern noch gemacht?Ich wünsche dir ein schönes 2. Adventswochenende und grüsse dich lieb.


Liebe Soleil, weißt du, warum das so ist? Kommen schlechte Gedanken/Erinnerungen auf oder beschäftigt dich im Moment gerade etwas? Ich weiß es manchmal nicht genau, ob ich vorher irgendeinen Gedanken hatte, der die Stimmung verschlechtert oder einfach, weil die jahrelangen Sorgen und Erlebnisse tief im Inneren verankert sind und einfach immer mal wieder hallo sagen wollten.
Ich sende dir eine liebe Umarmung und wünsche dir, dass die Stimmung wieder kippt und du für dich etwas Gutes findest, dass es dir wieder etwas besser geht im Laufe des Tages.

Weißt du schon, was du heute machen willst? Ich wünsche dir auch einen schönen 2. Advent so gut wie möglich.

07.12.2019 09:53 • x 1 #157

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S
Hallo LeeLoo,
so wie du mit Erna umgehst finde ich gut. Genauso mache ich es auch. Du hast das schön beschrieben, du hast sie innerlich begrüsst, ihr aber weiter keine Beachtung geschenkt. So mache ich das seit längerem auch. Ich begrüsse meine Angst, nehme sie auch wahr, beschäftige mich aber nicht weiter mit ihr indem ich mich ablenke. Es hat sich auch bewährt, dass ich laut mit ihr rede. Gerade wenn ich das Haus verlassen will, ist sie latent immer vorhanden. Ich sage dann z. B. zu ihr Du kannst mich mal im Mondschein besuchen, also bis dann o.ä. Also ich gehe eher flapsig mit ihr um. Das hat sich gut bewährt. Ich kann dann tatsächlich besser das Haus verlassen. Allerdings funktioniert es nicht bei einer Phobie. Erst wieder festgestellt bei meiner Zahnarztphobie. Da half dann nur darüber reden. Hier geschehen mit meinen Schwindel-Damen. Das hat mir sehr geholfen. Und natürlich die Konfrontation mit dem Feind. Diese Phobie habe ich hinter mir und bin einigermassen stolz auf mich.

Meine Eltern resp mein Vater hat mich in der Weise auf Tante Erna angesprochen indem er sagte Benimm dich nicht so unhöflich wenn Tante Erna da ist. Begrüss sie und versteck dich nicht. War natürlich kontraproduktiv, denn ich wollte ja nicht unhöflich sein, ich hatte einfach Angst vor ihr.

Hast du mit deinem Freund schon mal über deine Traurigkeit gesprochen weil ihr euch nur am Wochenende seht? Du erzählst überhaupt wenig von ihm und über euch. Wie würdest du die Beziehung beschreiben?

Die Gründe für depressive Phasen gepaart mit einer latent vorhandenen ängstlichen Grundstimmung sind mannigfaltig. Oft kommt auch einiges zusammen. Negative Erlebnisse, negative, prägende Kindheitserfahrungen, die Schicksalschläge der letzten Jahre, die Traumata, meine jetzige Grundsituation und und und....
Ich konnte mich aber gestern zum Glück wieder stabilisieren. Jetzt geht es wieder.
Ich hatte mittags auch noch angenehmen Besuch und wir führten gute Gespräche.

Was hast du gestern noch gemacht?
Und wie geht es dir?

Ich grüsse dich lieb und wünsche dir einen schönen 2. Advent.

08.12.2019 03:55 • x 2 #158


-Leeloo-
Hey @soleil
ich versuche es jetzt auf die Art, ich glaube, das diese Strategie tatsächlich besser klappt. Ich muss halt am Ball bleiben und wenn es mal nicht klappt, dann darf ich es einfach nicht zu stark bewerten, damit es nicht wieder bergab geht. Das ist wirklich super, dass du die Phobie mit dem Zahnarzt überstanden hast. Ich werde die Phobie vor der MRT Röhre nicht überstehen, da es immer schlechter ging. Eigentlich ist es ja umgekehrt, je mehr man sich dem stellt, wird es besser, sagt man, aber bei mir war dieser Teil umgekehrt.

In dem Schwindel-Thread hatte ich auch mal zu Anfang etwas geschrieben. Tipps geben ist einfach, aber sie selbst umzusetzen, oft eine große Herausforderung.

Hatte neulich den Bericht von TomTomson in hat jemand den Schwank und Benommenheitsschwindel besiegt gelesen und das trifft genau zu. Also sind wahrscheinlich meine Kopf und Nackenmuskulatur geschwächt. Aber das wird sich noch klären.

Das ist natürlich nicht einfach als Kind irgendwie zu sagen, dass man Angst hat. Oder wenn auch schon ahnt, wie die Eltern reagieren, aber die meinten es sicher nicht böse.
Ich weiß noch damals in der Stadt vor dem Rathaus war ein Fest und es spielten die Militär Trommler - Marschtrommler und die hatten diese hohen schwarzen Mützen auf, ich konnte die Gesichter nicht richtig sehen und das hat mir so große Angst bereitet, dass mein Vater mich dann auf den Arm nahm, ich hab so geweint und irgendwie war das ein schlimmer Anblick für mich. Darüber geredet haben sie nicht mit mir, weil sie dachten, dass die Lautstärke der Trommeln mir Angst gemacht hatten.

Also, das ist etwas kompliziert mit uns. Eigentlich ist es mein bester Freund, aber auch irgendwie mein Freund. Wir waren vor über 15 Jahren schon mal richtig als Paar zusammen. Heute ist es eher eine Bruder-Schwester Beziehung. Weil er soviel arbeitet und oft am Wochenende auch kaputt ist, sehen wir uns sehr selten. Wir fahren aber auch mal zusammen irgendwo hin und waren auch im Urlaub.
Ich habe schon öfter mit ihm darüber geredet, aber da er eine gewisse Verantwortung im Job hat, ist es leider nicht anders möglich. Allerdings wurde seitens der Firma schon mal vorgeschlagen, dass er nur eine 4 Tage Woche hat, denn wenn er seinen kompletten Urlaub über die Jahre und die vielen Überstunden zusammen nehmen würde, könnte er locker ein halbes Jahr zu Hause bleiben. Aber er hat auch ein zu gutes Herz, ist sehr gewissenhaft und leidet selbst manchmal, aber er meint, er kann nicht daran ändern. Deshalb halte ich mich auch zurück, es ist sein Leben, er weiß es und ich kann nur hoffen, dass er nicht mal ein Burn-out bekommt.

Ja, da hast du recht. All diese Dinge sind über Jahre lang in uns hineingeflossen, leider. Aber wenn man lernt, damit gut umzugehen, wird es auch etwas leichter und man kann wieder ein paar schöne Tage/Momente genießen.

Gestern Nachmittag war ich soooo müde, aber geschlafen hab ich auch nicht. Am frühen Abend waren wir dann mal auf unserem kleinen Mini-Weihnachtsmarkt, der auch nicht voll war und ich hatte eine Bratwurst gegessen, die mir aber nicht geschmeckt hatte. Danach sind wir zu ihm gefahren und ich bin da geblieben. Das war ganz gemütlich und ich war nicht allein. Hatte gestern Abend wieder etwas höheren Besuch von Erna und wollte nicht allein sein.

Heute geht es mir soweit besser und ich bin wieder ziemlich müde, gehe aber nachher mit meiner Mutter mal auf den Weihnachtsmarkt und hoffe, dass es auch nicht so voll ist. Praktisch, weil wir nur ca. 2 Minuten von mir zu Hause gehen müssen.

Schön, dass es dir wieder etwas besser geht. Ich weiß auch nicht, manchmal kommt die Stimmung einfach ohne Vorankündigung von irgendwelchen Gedanken. Ich weiß auch gar nicht, ob man das immer hinterfragen sollte, warum jetzt gerade wieder usw.
Aber komischerweise hatte ich als Kind oft schlechte Träume, habe nachts oft nach meiner Mutter geschrien, die dann auch kam und mich tröstete, aber ich kann mich nicht mehr erinnern, was das genau für Träume waren. In den letzten Jahren jedoch träume ich ziemlich oft immer den gleichen Trauminhalt mit verschiedenen Situationen, dass die Erde ihre Anziehungskraft verliert, der Horror. Ich wache auf und habe das Gefühl, dass mir schwindelig ist, schaue aus dem Fenster um zu prüfen, dass noch alles steht. Das ist auch heftig manchmal. Ich habe keine Ahnung, woher das kommt. Wahrscheinlich die große Verlustangst, den Halt nach dem Tod meiner Eltern komplett zu verlieren. Ich weiß auch gar nicht mehr, ob ich mal in der Therapie darüber gesprochen hatte. Ich hoffe, dass sich das irgendwann wieder von allein verflüchtigt.

Jetzt wünsche ich dir noch einen schönen restlichen 2. Advent und hoffe, es geht dir soweit gut? Machst du noch etwas Schönes heute? Drück dich

08.12.2019 14:21 • x 1 #159


S
Hallo Leeloo,
Bewertung ist immer schlecht. Das mache ich nicht mehr bzw. habe ich eigentlich auch noch gemacht. Das ist wohl auch der Grund, warum ich mit meinen Depressionen und Ängsten gut umgehen kann.

Böse meinten es die Eltern sicher nicht, aber es ist eben ein falsches Verhalten. Es zeugt von wenig Empathie und Einfühlungsvermögen für das Verhalten eines Kindes. Aber viele Eltern reagieren da falsch. Sie projizieren ihre Vorstellung, wie sich ein Kind zu verhalten hat, auf das Kind und das ist eben falsch. Ist nur den meisten nicht bewusst. Das Beispiel von Tante Erna ist da eher noch harmlos und hat meine kindliche Seele jetzt nicht bis ins Mark getroffen. Da gibt es dann noch andere Beispiele, die einen weitaus grösseren Schaden bei mir angerichtet haben.
Viele Eltern reden nicht mit ihren Kindern, das ist das Problem. Was dabei herauskommt sieht man an deinem Beispiel mit den Marschtrommlern....

Du scheinst aber alles in allem eine gute Beziehung mit deinem Freund zu führen und das ist schön. Ich persönlich finde, es ist auch nicht schlimm, sich nur am Wochenende zu sehen. Ich war noch nie ein Freund von - jede Sekunde seiner freien Zeit mit dem Partner zu verbringen -. Das habe ich auch noch nie gemacht. Dieses Aufeinanderhocken von manchen Paaren habe ich nie verstanden. Es würde mir die Luft zum atmen nehmen.

Ich hinterfrage auch nicht immer, warum jetzt meine Stimmung kippt. Es ist dann einfach so und ich nehme es meistens hin.

Als Kind hatte ich auch oft böse Träume und musste meine Mutter nachts holen. Zum Glück war sie immer ein sehr empathischer Mensch und hat mich auch nie geschimpft, sondern genau das richtige gemacht - mich getröstet. Auch war ich immer ein sehr alles hinterfragendes Kind. Ich hatte mal aufgeschnappt, dass das Weltall unendlich ist und das hat mir tagelang keine Ruhe gelassen. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen. Ich dachte, alles muss ein Anfang und ein Ende haben. Hattest du solche Gedanken als Kind auch?

Wie war es noch auf dem Weihnachtsmarkt gestern?
Ich gehe vielleicht heute, dann ist es nicht so voll dort. Wahrscheinlich aber erst gegen Abend, da ist mehr Stimmung wenn es dunkel ist und überall die Lichter leuchten.

Gestern habe ich noch mit einer Freundin zusammen gekocht. War ein schöner Abend.

Wie geht es dir heute? Was macht Erna?
Welches Tagesprogramm hast du dir vorgenommen?

Ich grüsse dich lieb.

09.12.2019 03:44 • x 1 #160


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