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Hallo - ich brauche nochmal einen Austausch . Nach einer intensiven Periode von Panik und Angst vor drei Monaten die mich völlig außer Gefecht gesetzt hat, geht es mir im Grunde schon ein ganzes Stück besser. Panikattacken sind ganz selten, eher jetzt nachts, und ich gehe ganz gut durch den Tag, wenn auch mit einer ständigen Anspannung und einigen körperlichen Symptomen. Aber heute auf der Arbeit, da wo ich die schlimmste Panikattacke mit Notarzteinsatz hatte, wurde mir erst so ein bisschen schwindelig. Dachte da schon, dass es Panik sein könne weil die letzten Tage sehr anstrengend waren, aber ich habe erst mal weiter gemacht und Kunden Gespräche geführt. Als die Unruhe und der Schwindel schlimmer wurden, habe ich mich dann kurz in unser Lager gesetzt, und dann ging es los. Herzklopfen, schlimme Unruhe, leichte Übelkeit, Muskelanspannung, leichtes zitter und das Gefühl umzufallen. Das ganze hatte mich knapp eine Stunde in Griff, alle Gegenmaßnahmen halfen nicht. Was mir in dem Moment besonders Angst gemacht hat, war die Tatsache, dass ich einige der Symptome überhaupt nicht so kannte … die Übelkeit nicht, und vor allem fing ich irgendwie an zu frieren, irgendwas zwischen totaler Muskelanspannung und Kälte? Dachte dann, das wäre Kreislauf und das hat die Sache noch verschlimmert. Mein Kollege hat mir dann Cola gegeben, und ich habe einfach auf dem Boden gesessen bis die Symptome nachließen und mir wieder warm wurde. Jetzt meine Frage - kennt ihr zum einen dieses frieren, also irgendwie sowas wie Schüttelfrost unter der Panik ? Und wie geht ihr damit um, wenn neue Symptome auftauchen? Ich würde mich sehr über Antworten freuen, auch wenn es bestimmt auch schon Beiträge dazu gibt. Und bitte keine Hinweise auf ein mögliche medizinische Ursachen, das würde mich gerade zu sehr triggern. Danke ️

Heute 17:58 • 18.09.2025 #1


7 Antworten ↓


Zitat von soh:
Das ganze hatte mich knapp eine Stunde in Griff, alle Gegenmaßnahmen halfen nicht.

was für Gegenmaßnahmen hast du denn und welche Strategien um dein Leben auf deine Erkrankung anzupassen?

A


Panikattacken immer anders - wie geht ihr damit um?

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@fourofour Gegenmaßnahmen in der Situation sind Boxatmung, Pfefferminzöl und andere skills, auch eine spezielle Yogafrequenz und noch ein paar andere Hilfsmittel. Im allgemeinen mache ich wieder Therapie und versuche, tempo aus allem raus zu nehmen. Aber meine Frage richtete sich bewusst an andere, die den Symptomwechsel und / oder das Frieren kennen. Mir hilft der Austausch nämlich auch.

Zitat von soh:
Aber meine Frage richtete sich bewusst an andere, die den Symptomwechsel und / oder das Frieren kennen. Mir hilft der Austausch nämlich auch.

Das ist sehr gut das Du solche Strategien hast. Vor allen Dingen das Tempo herauszunehmen.

Mit einer kPTBS kenne ich solche Symptome seit Jahrzehnten.
Es ist vollig normal das die somatisierten Symptome sich verschieben können. Der Straus der möglichkeiten ist sehr bunt.

@fourofour Danke Dir - solche Worte brauche ich gerade

Kennst Du den Begriff Integration bezogen auf Therapie und die Imaginationsübung Nebel?


Integration ist das elementarste überhaupt in einer Therapie

Es geht um das sich bewusst machen von Erfolgen. Also wenn man etwas überwinden konnte oder sich regulieren.

Immer dann sich deutlich sagen, innerlich oder laut aussprechen ich habe das geschafft / überwunden
Dadurch wird das Gefühl der Selbstwirksamkeit, des Selbstbewusstseins und der Kontrolle verstärkt

Die Nebelübung baut auf die Integration auf. Man stellt sich vor das man in einem Nebel ist und auch eine Führungsleine seiner Wahl vor. Bei mir sind das 1m Meter hohe Pfosten mit einer dicken roten Kordel.

Man stellt sich vor das man dort entlangeht und sich an der Führungsleine entlang hangelt. Man sieht zuerst kein Ende des Nebels, weiß aber das man da schon einmal rausgekommen ist - eben weil man es schon erlebt hat.
Wenn man sich beginnt sicherer zu fühlen, stellt man sich vor das der Nebel sich lichtet.

Das mit der Integration ist elementar. Das mit dem Nebel optional. Gib auch andere, Überwindungsübungen in der Art.

Wichtig ist sich in Momenten wo es einem gut geht sich bewusst zu machen das es

- nur im eigenen Kopf stattfindet
- Angst vor fiktiven Ereignissen ist
- Es irgenwann aufhört
- es keine Gefahr darstellt.
- das eine Panikattacke nur entsteht, wenn der innere Stresspegen die Angstschwelle überschreitet
- das eine Panikattacke nur diese energie somatisch entläd




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Dr. Christina Wiesemann
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