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Guten Abend zusammen,
ich leide seit circa 8 Wochen an einer Panikstörung. Die erste auslösende Panikattacke ereilte mich damals ohne jeden mir ersichtlichen Grund beim NordicWalken im Wald.
Seit dem versuche ich gezielt mich langsam wieder an das ganze ran zu tasten.
D.h. ich habe mit leichtem Sport bekonnen, ausgedehnte Spaziergänge und natürlich auch aufenthalte im Wald.
Erst heute hatte ich im Wald wieder eine Panikattacke.

Lt. diversen Internetbeiträgen soll man die Angst bewusst durchleben um somit realisieren zu können, dass keine objektive Gefahr besteht und man die Situation aushalten kann. (ist ja auch so...)
Weiter wird auch geschrieben, man soll die Panik nicht unterdrücken oder sich ablenken.

Meiner Frage:
Wenn ich bei der Attacke bewusst Atemübungen mache (um nicht zu hyüerventilieren) aktiviere ich ja den Parasympatikus, ist das nicht auch ein bewusstes verdrängen der Panikattacke, das würde nämlich im Widerspruch dazu stehen, diese bewusst zu durchleben. Ich bin irritiert, da die meisten Experten schreiben man soll die Panik bewusst durchleben, aber auch jeder sagt Bauchatmung schwächt die Attacke.

Danke für Euren Rat.

LG Fabian

15.06.2016 21:55 • 15.06.2016 #1


1 Antwort ↓

Hallo Fabian, herzlich willkommen im Club.

Panikattacken können auf die verschiedensten Arten bewältigt werden, das rauszufinden ist immer vernünftig in der Therapie.

Zu wissen, was während dieser Attacke auf der körperlichen Ebene abläuft, ist extrem wichtig, wichtig erscheint mir auch, den Hintergrund dieser Angst herausfinden zu können. Dann kann ein bewusstes Umdenken stattfinden.

Dieser Angst kann man leider nicht entfliehen, weil die Angst du selbst bist. Und meistens sind es unsere Lebenssituationen, die, aus irgendeinem Grund uns ängstigen.

Oder überfordern, oder was auch immer.

Leistungsdenken, Stress, sich verbiegen, Druck, Gefühle, die nicht wahrgenommen werden, irgendwas läuft falsch. Und das zu erkennen, dauert.

Zwischenzeitlich beginnt man, Angst vor der Angst zu entwickeln und wird immer eingeschränkter.

Dieser Kreislauf sollte so schnell es geht, unterbrochen werden. Warte nicht zu lange, Therapieplätze sind rar, versuche schnell einen Termin zu bekommen. Psychiater, Psychologe.

Ich hab mich auch allein konfrontiert, mein Leben unter größten Mühen lange Jahre versucht, einigermaßen zu leben. Mach das nicht, sondern lass dir therapeutisch helfen.





Dr. Christina Wiesemann
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