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Ich merke das auch von Zeit zu Zeit. Fühle mich zur Zeit an meinem Wohnort sehr unwohl, da mich hier arbeitsbedingt viele Menschen kennen. Würde auch niemals auf die Idee kommen, hier einkaufen zu gehen, könnte mich ja jemand sehen. Genau das gleiche gilt für den Ort, wo mein Elternhaus ist. Da ich in solchen Situationen dann auch sehr mit mir zu kämpfen habe, möchte ich nicht noch jemanden sehen den ich kenne und eventuell in dieser schrecklichen Situation auch noch smalltalk halten.

Vielleicht merkt dann jemand wie es mir gerade geht und das möchte ich nicht... Kann das ganze nicht wirklich zu lassen und akzeptieren.

30.07.2021 13:10 • #21


Icefalki
Zitat von Isabella123:
Kann das ganze nicht wirklich zu lassen und akzeptieren.


Ist auch schwer, weil man so nicht sein möchte. Ich habe mir immer Ausreden überlegt: Hab es gerade unheimlich mit dem Kreislauf, oder mir ist schwindlig. Was falsches gegessen, niedriger Blutdruck. Hilft auch, im Vorfeld gerüstet zu sein.

30.07.2021 13:34 • #22


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Notwendigkeitsbescheinigung von einem Facharzt

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Zitat von Icefalki:
Ist auch schwer, weil man so nicht sein möchte. Ich habe mir immer Ausreden überlegt: Hab es gerade unheimlich mit dem Kreislauf, oder mir ist ...


Ja da hast du recht, sehr gute Ansätze.

Am schlimmsten ist es einfach, dass ich mich so klein fühle in solchen Situationen, bzw. mich selber so klein mache.

30.07.2021 14:04 • #23


Icefalki
Zitat von Isabella123:
Am schlimmsten ist es einfach, dass ich mich so klein fühle in solchen Situationen, bzw. mich selber so klein mache.


Das geht vielen Panikern so, ist ja auch verständlich. Aber denk doch mal, wie mutig man ist, wenn man trotz Ängste weitermacht. Und irgendwann kommt eben der Punkt, dann geht es nimmer, aber vorher, da leistet man unsägliches.

Und hier ist wieder der Punkt, dass Leistungsträger sehr gerne über ihre Kräfte gehen und dann passiert genau das, das man befürchtet hat, nix geht mehr.

Aber scheinbar muss das so sein. Denn die gleiche Kraft, die man benutzt hat, um nicht aufzufallen, kann man nun nutzen um sich zu verändern.

30.07.2021 16:26 • #24


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Ja der Kopf, der hat schon viele Tücken. 2010 ging es mir so schlecht, da trat das ganze zum ersten Mal auf, dass ich wirklich gar nichts mehr machen konnte. Habe mich dann dazu entschlossen, das ganze alleine anzugehen. Bin immer wieder in die Angstbeseten Situationen rein und merkte auch von Zeit von Zeit, dass es einfacher wurde.

Damals wurde mir die Pistole auf die Brust gesetzt, noch ein weiterer fehltag in der schule und du wirst nicht zu den Abschlussprüfungen zugelassen.

Wieder fragen über fragen... Aber schließlich habe ich mich aufgerappelt und gekämpft. Habe diesen Abschluss dann auch tatsächlich gemacht.

Das schlimmste war immer einkaufen zu gehen, wie heute auch wieder. Ich habe mich dann damals tatsächlich auf eine Stelle im Supermarkt beworben in teilzeit. Habe eine Ausbildung gemacht und mich hochgearbeitet. 10 Jahre war alles mehr oder weniger gut... Habe mir zumindest nicht so viele Gedanken gemacht und auch nicht wirklich auf meinen Körper gehört... Habe zwischenzeitlich in stressigen Zeiten ca. 190 Stunden im Monat gearbeitet... Die Quittung dafür kam dann wieder etwas später. Mit Beginn von corona und jeden Tag solche panischen Menschen, triggerte meine Panik wieder stark.

Was da teilweise in den Menschen vorging, wie viele Menschen in einem Supermarkt waren und was wir da mit dem Team alles gestämmt haben über wochen, war eine absolute ausnahmesituation.

30.07.2021 16:41 • #25


Icefalki
Zitat von Isabella123:

Was da teilweise in den Menschen vorging, wie viele Menschen in einem Supermarkt waren und was wir da mit dem Team alles gestämmt haben über wochen, war eine absolute ausnahmesituation.


Siehste, zuviel Stress- Panik. Jeder Mensch hat irgendwo eine Schwachstelle. Die einen irgendwas im Körper, die anderen eben in der Psyche. Ist eben so.

Und wenn man über seine Kräfte geht, kriegt man die Quittung. Deshalb ist bei bekannter Angstsymtomatik sehr wichtig zu wissen, wo man aufhören muss. Den Stress minimieren kann.

Das kann man durch Gedanken und anderer Sichtweise hinbekommen, auch mit Therapie, oder man treibt Sport, oder, oder.

Sei doch mal bissle freundlicher zu dir selbst, erlaube dir, mal nicht immer funktionieren zu müssen, nicht, du musst, sondern du darfst.

30.07.2021 17:54 • #26


silverleaf
Hallo Isabella,

erstmal willkommen hier im Forum!

Was die Klinik angeht, kann ich Dich beruhigen.

Ich habe selber eine schwere Angststörung und war schon mehrfach in Kliniken.

In der Klinik sind ganz, ganz viele Angstpatienten, solche Gedanken und Befürchtungen im Vorfeld haben ganz viele Patienten, sind also quasi Standard, mach' Dir deswegen keine Sorgen.
Du wirst sehen, man lebt sich schnell ein und die Klinik wird sehr schnell ein sichere Hafen. Man ist in einem gesicherten Umfeld, unter Gleichgesinnten, mit Therapeuten, die einen unterstützen, das macht vieles leichter.

Ich wünsche Dir alles Gute!

LG Silver

30.07.2021 18:18 • x 3 #27


I
Zitat von Icefalki:
Siehste, zuviel Stress- Panik. Jeder Mensch hat irgendwo eine Schwachstelle. Die einen irgendwas im Körper, die anderen eben in der Psyche. Ist eben ...


Ja aber ich glaube man neigt erstmal dazu hart mit sich selbst zu sein...

Ja das stimmt, auch wenn es absolut schwierig ist, ist halt eine Art Notbremse mit dem die psyche uns sagen will, dass es so vielleicht nicht mehr weitergehen kann.

30.07.2021 22:00 • #28


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Zitat von silverleaf:
Hallo Isabella, erstmal willkommen hier im Forum! Was die Klinik angeht, kann ich Dich beruhigen. Ich habe selber eine schwere Angststörung und war ...


Ja ich glaube man sollte es einfach als Chance sehen. Unterstützung zu bekommen und vielleicht auch ein paar nette gleichgesinnte kennen zu lernen.

Ist ja auch klar, dass wenn man aktuell vor allem Angst hat, ein klinik Aufenthalt einem Angst macht.

Aber eigentlich kann es auch nur besser werden. Muss nur noch eine Klinik finden. Hat von euch vielleicht jemand Erfahrungen gemacht? Kennt eventuell eine gute kassenärztliche Klinik?

30.07.2021 22:03 • #29


Icefalki
Zitat von Isabella123:
Ja aber ich glaube man neigt erstmal dazu hart mit sich selbst zu sein...


Und denkt, das wäre ne Leistung. Bist du zu hart, kannst du brechen, wenn ein Sturm kommt, bist du biegsam, magst du auch mal zum Boden gedrückt werden, aber nach dem Sturm stehst du wieder unbeschadet auf.

Uns fehlt das Mittelmaß.

31.07.2021 13:30 • #30


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Zitat von Icefalki:
Und denkt, das wäre ne Leistung. Bist du zu hart, kannst du brechen, wenn ein Sturm kommt, bist du biegsam, magst du auch mal zum Boden gedrückt ...


Eine sehr schöne Metapher

Aber leider ist es so, dass wir alle immer schneller, weiter und höher müssen und das wesentliche so oftmals aus den Augen verlieren. Ich weiß nicht, wann ich mir mal ernsthaft Gedanken darüber gemacht habe, was mir gut tut oder was und wen ich wirklich in meinem Leben brauche.

Lg

31.07.2021 18:38 • x 1 #31


Icefalki
Zitat von Isabella123:
Aber leider ist es so, dass wir alle immer schneller, weiter und höher müssen


Wer sagt das?


Zitat von Isabella123:
Ich weiß nicht, wann ich mir mal ernsthaft Gedanken darüber gemacht habe, was mir gut tut oder was und wen ich wirklich in meinem Leben brauche.


Siehst du, wie gut es ist, Panikattacken zu bekommen, weil man sonst nie aufhören würde, sich selbst übertreffen zu wollen, nur, weil man denkt, das wäre so normal.

Mache dir ruhig weiter deine Gedanken, ohne jetzt auf ein Ergebnis hin arbeiten zu wollen. Das läuft eh wie die umfallende Dominosteine ab, einmal begonnen, entwickelt sich alles.

Grins, und in dieser Zeit lernst du dich selbst kennen, sagen wir das typische Muster von: Verflixt, ich denke doch wie blöd, aber immer tut sich noch nix. Das dauert alles viel zu lange, so ein Mist aber auch, das MUSS jetzt aber funktionieren.

Funktionieren kann man auch ohne inneren Druck. Kennst du bloß noch nicht.

31.07.2021 18:47 • #32


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