Pfeil rechts

M
Gelöscht

23.07.2008 18:49 • #21


aiM
Es gibt oft keine wirklichen Auslöser. Oft kommt die Angst einfach so und schlägt zu.
Kleines Beispiel: Neulich kam ich aus der Dusche und wollte die Haare fönen und schlagartig war die Angst da. Angst vovor? Vor dem Fön? Dass die Haare nicht trocken werden? Keinen Schimmer, sie war da und liess mich schwitzen und beschleunigte den Herzschlag. Nichts ging mehr.

Dein Freund schränkt sich immer mehr ein. Jedes Mal wenn er seiner Angst nachgibt ist es eine Einschränkung mehr. Und irgendwann geht gar nichts mehr. Und wenn er jetzt nicht einmal mehr zu Dir fahren/mitfahren kann, ist er auf einem schlechten Weg.

Hat Dein Freund vielleicht einen guten Hausarzt? Zu dem ihr Beide gehen könnt. So dass er vielleicht medikamentös eingestellt werden kann. Schlimmer wäre es, wenn das dann stationär gemacht werden muss. Wenn die Tabletten dann erst einmal wirken kann amn eventuell auch mit einer Therapie beginnen.

Es ist ein langer und schwerer Weg, aber man kann es schaffen. Ich drücke Euch doll die Daumen...

Mia

23.07.2008 18:56 • #22


A


Meine Symptome - Panikattacke?

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S
ja, ich muss da aiM völlig recht geben. er schränkt sich selber immer mehr ein. das soll kein vorwurf sein. ich selber komme kaum noch aus dem haus, obwohl ich ja wüsste, was besser wäre.

was er also nicht kann, ist einfach abwarten. da wird leider gar nichts besser - nur schlechter. die idee mal beim hausarzt vorbeizuschauen, ist nicht so übel. allerdings sind auch einige ärzte mit angstpatienten überfordert. aber es wäre sicher einen versuch wert.. für den anfang.

23.07.2008 19:04 • #23


Frank 007
Nee, klar, muss nicht direkt ein Coming-out sein. Hast du recht. Ich meinte auch eher vor sich selber, denn man denkt ja am Anfang das man bescheuert ist und versteckt, verleugnet und schämt sich. Ich meinte raus aus der Ecke, da muss man nicht alleine stehen.
In diesem Sinne, Fränkie

23.07.2008 19:08 • #24


S
Zitat:
Ich meinte raus aus der Ecke, da muss man nicht alleine stehen.


das hast du schön gesagt, frank.

viele von uns wären froh gewesen, sie wären früher aus ihrem eckchen gekommen. diese forum ist gold wert!

23.07.2008 19:11 • #25


M
Gelöscht

23.07.2008 19:15 • #26


aiM
Lass nicht locker! Versuch einen neuen Therapeuten aufzutun. Einen der nicht so blöd reagiert.
Habt Ihr keinen Hausarzt dem ihr vertrauen könnt? Ich denke es ist wichtig, das etwas passiert.
Ich habe auch Pillen genommen, damit ich wieder irgendwie am Leben teilnehmen konnte. Es gibt Nebenwirkungen, aber sie sind nicht so schlimm wie die Angst und die Angst vor der Angst!

@Mausischnuof: Man kann sich nicht einreden dass nichts passiert. Das geht nicht. Dein Freund muss erst einma runterkommen, zur Ruhe kommen. Dann kann man weitermachen. bei ständig wiederkehrenden Angstanfällen hat Dein Freund gar keine Kraft etwas zu ändern.

Nach meinen Ängsten lieg ich manchmal den halben Tag im Bett und habe das Gefühl an einem Triatlon teilgenommen zu haben.

Kann Dein Freund nicht selbst mal hier schreiben. Vielleicht kann er anders ausdrücken was in ihm vorgeht? Er kann es ja nur Dir sagen und Du schreibst es dann hier nieder.

Ich denke, es wäre gut, wenn er sich hier melden würde. Er kann mich auch gern direkt anschreiben, wenn er die Öffentlichkeit der Foren scheut.

Viele liebe Grüße

Mia

23.07.2008 19:32 • #27


M
Gelöscht

23.07.2008 19:46 • #28


aiM
Ich würde mich sehr freuen wenn ich etwas von Deinem Freund lesen würde.

Wie ich schon sagte, wenn er hier in den Foren nicht schreiben mag, dann kann er mir auch gern direkt schreiben. ich werde antworten so schnell ich kann.

Urlaub ist eine gute Möglichkeit um etwas runterzukommen. Ich hoffe für Euch beide, dass Ihr die Möglichkeit nutzt.

Alles Liebe für Euch

Mia

23.07.2008 19:52 • #29


M
Gelöscht

23.07.2008 20:12 • #30


Lysira
Hallo Mausi,

schau Dir mit ihm zusammen doch mal die Videos an. Das hab ich mit meinem Freund auch zusammen gemacht und er konnte mich danach viel besser verstehen. Ausserdem sind dort viele hilfreiche Tipps enthalten.
Es geht zwar um Agoraphobie, aber es ist völlig egal,welche Ängste man hat. Sie sind für alle Formen hilfreich.
http://www.psychic.de/agoraphobie-video.php

Ich finde es toll, wie sehr Du für ihn da bist. Hut ab. Er wird es mit Deiner Hilfe schaffen können.

Viel Kraft Euch Beiden
Lysira

23.07.2008 20:17 • #31


aiM
Kommt erst einmal zur Ruhe bevor ihr Euch den Ängsten stellen wollt. Ich denke man sollte das nicht von jetz auf gleich versuchen. Und so wie Du Deinen Freund beschrieben hast, wäre eine Konfrontation im Moment nicht geeignet.

Liebe Grüße

Mia

23.07.2008 20:20 • #32


K
Hi,

Dein Freund leidet vielleicht an einer Agoraphobie, hierunter versteht man die Angst aus bestimmten Situationen nicht fliehen zu können. Man hat eigentlich Angst die Kontrolle über sich zu verlieren. Es liegt nicht an der Situation sondern an einem selber. Ich kenne das nur zu gut, weil ich die Phobie selber hab. Ich habe derzeit andauernd Angst. Aber ich stelle mich der Angst. Ganz einfach, weil sie Dich zu hause genauso erwischen kann. Bei mir waren es am Anfang auch nur Situationen und Orte, mittlerweile habe ich auch zu hause Angst, ja man kann sagen, ich habe überall Angst. Was will er tun, wenn er auch zu hause angst bekommt? Ich weiß, wie schwer es ist, das Haus zu verlassen bzw. sich an Situationen zu begeben, die einen Angst machen. Ich muss das jeden Tag tun und es gibt Minuten, wo ich denke, ich dreh gleich durch, gar nicht mal weil ich eine Panikattacke habe, sondern einfach nur, weil ich Angst habe. Ich unterscheide das noch etwas, Angst ist bei mir nicht immer Panik. Er sollte auf alle eine Therapie machen und ggf. eine Selbsthilfe aufsuchen. Er sollte versuchen sich der Situation zu stellen. Ich glaube fest daran, dass der Körper irgendwann nicht mehr kann und dann lassen auch etwas diese negativen Gedanken nach. Wenn er sich zu hause einschließt, wird es nicht besser werden, evtl. sogar schlechter. Vielleicht kannst Du ihn etwas motivieren, indem Du mit ihm in Situationen gehst, die ihm Angst machen. Ich hoffe auch jeden Tag, dass die Angst nachläßt und irgendwann wird es wohl auch der Fall sein.
Ich wünsche es ihm und auch Dir. lg Kad

23.07.2008 20:28 • #33


M
Gelöscht

23.07.2008 20:49 • #34


S
hallo mausi

das, was du mit der achterbahn erzählst, stimmt schon. und im grunde ist es normal, so etwas nicht mehr zu machen, wenn man es nicht verträgt.

der punkt ist aber der, dass phobiker aus ihrer angst nur wieder herauskommen, wenn sie sie suchen (sich bewusst angstauslösenden situationen aussetzen) und dadurch ihr gehirn merken kann, dass ihnen nichts passiert.

das gehirn eines phobikers ist auf angst und der angst vor der angst getrimmt. oftmals löst nur schon die negative erwartungshaltung eine panik aus. das ziel dieser konfrontation ist es also, mit der zeit zu merken, dass gar keine reale bedrohung existiert. um das zu erreichen muss ein phobiker weiter gehen, als es ein gesunder mensch es tun würde.

beispiel spinne-phobie: die wenigsten leute wären entzückt darüber, eine vogelspinne auf der hand zu halten, aber es macht ihnen nicht wirklich etwas aus. trotzdem würden sie es wohl kein zweites mal machen (ausser man liebt diese tiere). der spinnen-phobiker muss sich aber bewusst der situation stellen - mehr als einmal, damit das gehirn langsam wieder lernt, dass er vor einer spinne keine angst zu haben braucht.

vielleicht hilft diese erklärung etwas, um zu verstehen, was die konfrontation bringen soll.

ich wünsche euch viel kraft und mut!

leaina

23.07.2008 21:15 • #35


K
Hi,

das ist sehr schwer. Ich kenne das. Ich mußte mich letzte Woche auch 2 Tage krank schreiben, weil die Angst zu groß war zur Arbeit zu fahren und auch heute Abend ist mir wieder mulmig bei dem Gefühl morgen wieder hinzufahren. Er muss sich einfach der Tatsache stellen, was er will. Er wird sich so ja auch nicht wohl fühlen. Ich finde, man ist nur ein halber Mensch. Ich war an einem Punkt (bin es teilweise immer noch) wo ich mich frage, was ich will. So leben will ich nicht und sterben schon gar nicht, also habe ich angefangen zu kämpfen. Ich habe festgestellt, das wenn man länger in der Situation ist (fällt mir aber immer noch schwer, kämpfe derzeit auch gegen eine Dauerangst) lassen die negativen Gedanken irgendwann nach. Für mich ist es z. B. ein Albtraum über 100 km weg von zu hause zu arbeiten und nicht weg zu können, wann ich will, weil ich derzeit noch mit einer Fahrgemeinschaft fahre. Ich versuche mir dann teilweise Gedanken auszumalen, die mir evtl. helfen könnten. Z. B. wenn es gar nicht mehr geht, rufe ich meinen Freund an, der mich abholt oder den Freund von meinem Vater (der lebt dort). Oder ich sage mir schlicht, was willst Du denn zu hause? Ich weiß nicht, ob er zu hause schon Panik hatte, wenn nicht, empfindet er es zu hause noch als sicher. Ich weiß, dass es schwer ist, weil ich auch gegen meine Panikattacken ankämpfe, aber es scheint wirklich so zu sein, dass die Angst nachläßt. Das ist ja nur ein Adrenalinausstoß. Wichtig ist, dass er das begreift und er muss begreifen, das es nicht die Situation/der Ort ist, der ihm Angst macht, sondern seine Gedanken und Vorstellungen. Mir fällt das auch schwer, aber es geht nicht anders. Wenn ihr wegfahrt und er Angst bekommt, muß er durchhalten und wenn er keine Panikattacken aushalten kann, muß er versuchen sich abzulenken. Wichtig ist einfach nur, das er erfährt, das es nicht der Ort ist. Versuche in kleinen Schritten in zu Orten zu bekommen, die ihn Angst machen und lenke ihn ggf. ab. Man wird nicht sterben... Das muß ihm bewußt werden. Zur Not kann er sich auch pflanzliche Mittel holen, chemikalische Medikamente würde ich nur nehmen, wenn es überhaupt gar nicht geht. Ich glaube, das sie psychisch abhängig machen können. Da ist aber nur meine Meinung. Nimm ihn an die Hand und zeige ihm, dass Du für ihn da bist.

23.07.2008 21:20 • #36


E
Hallo,
ich kenne meine Angstanfälle so, wie du sie von deinem Freund beschrieben hast. Das sind die Situationen in Kaufhäusern, Bahnhöfen, Fahrstühlen, große volle Räume.
Ich kenne es, wenn man als erstes nach einer Fluchtmöglichkeit sucht, obwohl gar keine Gefahr da ist, da man die Gefahr ja nur im eigenen Kopf hat.
Ich bin seit einigen Tagen hier im Forum und es gibt schon mal ein super Gefühl, dass man mit seinen Problemen nicht allein ist.
Heute früh auf dem Weg zur Arbeit habe ich mir vorgestellt, wieviele von den Leuten, denen ich begegnet bin, haben vielleicht ähnliche Probleme. Damit ging es mir schon besser.
Ich finde es super, dass du deinen Freund so unterstützt, ich habe diese Unterstützung von meinem Mann kaum.
Aber bringe ihn dazu, selbst zu schreiben. Schon wenn man seine Gefühle und Gedanken formuliert, stellt man sich der Angst.

So wie schon geschrieben wurde, erst mal ist ein Besuch beim Hausarzt notwendig, der mit den entsprechenden Medikamenten erst mal weiterhilft. Und dann würde ich mich um einen Psychotherapeuten kümmern.

Liebe Grüße
engelchen106

24.07.2008 06:55 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

aiM
@Mausi: Versuch doch bitte mit Deinem Freund wenigstens den Hausarzt aufzusuchen. Der kann ihm dann ein oder zwei Medikamente verschreiben, damit er erst mal aus den Kreislauf der stärker werdenden Ängste rauskommt. Im Moment fänd ich eine Konfrontation nicht wirklich sinnvoll. Da Dein Freund sich immer mehr einschränkt. Man braucht einen gewissen Mut um sich den Ängsten zu stellenund auch eine gewisse Kraft!
ich weiss nicht ob er dazu in der Lage ist...

Liebe Grüße

Mia

24.07.2008 15:06 • #38


ZZerRburRuSs
Hi

Therapeuten suche ist und bleibt wohl nicht ganz einfach .
Sie sind sehr überlaufen und dann noch den richtigen für sich zu finden ist auch nicht ganz leicht , ist ja immer auch ne persönliche Sache .

Aber all das darf und kann kein Grund sein es nicht zu tun ! ! !

Man kann es vor sich herschieben aber nicht umgehen.
Die Wartelisten werden wohl in Zukunft eher löänger als kürzer , also besser jetzt als später loslegen.

Informationen sammeln und sich austauschen ist sehr wichtig und richtig , eine Therapie ersetzen kann das jedoch nicht.
Jeder der sich schon seinen Ängsten gestellt hat weiß das dieses kein Klacks ist und sehr individuelle Begleitung braucht , man liest also leider nicht : so oder so gehts und dann macht man das mal eben selbst.
Das sollte in den wenigsten Fällen zum Erfolg führen .

Gegen Angst und Panik zu kämpfen bringt absolut nichts !
Dieses Wort solltet ihr in diesem Zusammenhang komplett streichen !
Man kann (und sollte) nicht gegen einen guten Freund kämpfen .

Viel mehr kann man die Angst eben als einen Freund betrachten der einen rüttelt und schüttelt und einen aufmerksam macht das hier grad irgendetwas nicht richtig läuft !
Es ist sehr sinnvoll auf diesen Freund zu hören !

Angst und Panik sind im Grunde auch nur Symptome !
Es gilt neben der Konfrontation auch herauszufinden aus welchem Grund sie auftreten.
Eine Therapie ist da eine sehr gute Wahl dort gibt es Menschen die sich auskennen und die eine Reihenfolge und ein Schema in die ganze Angelegenheit bringen .
Wie gesagt es muss gar nicht der erste Therapeut der richtige sein , aber irgendeiner wird der richtige sein !

Gut das du so zu deinem Freund stehst und
gut das du erkannt hast das abwarten zu nichts führt

Informiert euch weiter und versucht eine Art Plan zu erstellen wie ihr vorgehen wollt und dann Schritt für Schritt weiter maschieren .

Hier noch ein Spruch den ich wärend meiner Therapie bekommen habe und der sehr gut und hilfreich ist .

Wenn du Angst vor der Angst hast,

kann sie Dich überwältigen.

Aber wenn du sie ruhig zu Dir

einlädst und ihr in Achtsamkeit

zulächelst, wird ihre Stärke nachlassen .

Thich Naht Hanh
(Zen Meister und buddhistischer Mönch)

Dieses Sprüchlein am besten schön und gross aufschreiben
und dann irgendwo aufhängen wo man ihn gut und oft sehen und lesen kann .
Und dann auch einmal am Tag in aller Ruhe durchlesen .

ich habs fast geschafft mich kurz zu fassen , juchhuuu


Alles gute ZZ

24.07.2008 16:56 • #39


E
Hallo ZZ,
du hast natürlich Recht, Medikamente sind beim Umgang mit der Angst nicht gut. Aber ich kann mich an die Anfänge der Angsttherapie erinnern, da ging es ohne Medikamente überhaupt nicht. Es hat Monate gedauert, bis mein Therapeut mich davon überzeugt hatte, auf die Medikamente zu verzichten.

Man sollte sich fragen, was in seinem Leben nicht richtig läuft. Ich stand gewaltig unter Streß über längere Zeit. Eigentlich müßte ich der Angst dankbar sein, dass sie aufgetreten ist, als Zeichen, in meinem Leben etwas zu ändern.
Keine große Taten, sondern ganz kleine Schritte.

Liebe Grüße
engelchen106

25.07.2008 14:02 • #40


A


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