App im Playstore
Pfeil rechts
10

Hallo

mein Mann spielt Fußball und ist ca. alle 2 Wochen auswärts auf einem Spiel.
heute ist es wieder soweit. um ca 15:00 muss er los und um 12-1 Uhr nachts kommt er wieder nach Hause.

Letzte Woche als er Spiel hatte, hatte ich eine schlimme Panikattacke, und das hatte ich sicher über ein Jahr nicht mehr so. Letzte Woche bin ich abends kurz eingeschlafen und dann im Halbschlaf aufgewacht, hab mir gedacht Oh gott wie spät ist es, ist was passiert, etc, bin dann aufgesprungen und bin ins Wohnzimmer um mein Handy zu holen. Ich schätz mal mein Blutdruck ist dann so abgesackt, dass ich mich komisch gefühlt habe und eine schlimme Panikattacke hatte.
Zum Glück war mein Mann genau 15 min. später zu Hause und ich konnte mich beruhigen. Außerdem bin ich in der 23. Woche schwanger, also ist der Kreislauf auch nicht so toll und mein Blutdruck immer eher niedrig.

ich bin immer nervös, wenn er nicht da ist, aber meistens geht´s und ist gut aushaltbar. Nur heute hab ich wieder extrem Angst, dass es wieder so schlimm wird wie letzte Woche!

ich mein, theoretisch und logisch kann ich mir erklären warum es mir so ging letzte Woche und wenn ich nicht aus dem Schlaf aufspringe, sondern vorher ein wenig sitze, dass mein Kreislauf in Schwung kommt, kann das auch nicht mehr so passieren.

Aber leider kann ich nicht logisch denken, wenn ich Angst habe oder nervös bin.


Hat vielleicht wer Tipps, Anregungen oder nette Erfahrungsberichte für mich?

Danke euch

23.05.2025 11:27 • 23.05.2025 #1


6 Antworten ↓


Zitat von VMS:
Nur heute hab ich wieder extrem Angst, dass es wieder so schlimm wird wie letzte Woche!


Das tut mir leid. Hast Du mal mit Deinem Partner drüber gesprochen, weiß er davon?

A


Mann ist abends nicht da - Angst

x 3


Hallo VMS,

durch Deine Schwangerschaft mag es sein, dass Du häufiger als gewöhnlich ängstlich reagierst.
Bestimmt kannst Du Dir aber damit helfen, selbst deutlich ruhiger zu denken.

Zitat von VMS:
Aber leider kann ich nicht logisch denken, wenn ich Angst habe oder nervös bin.

Das kann ich verstehen. Unsere Angst erscheint fast immer, ohne dass wir dafür etwas machen müssen.
Der Ort, wo im Gehirn die Angst entsteht, den nennt man das Unterbewusste Denken.
Möchtest Du gern weniger Angst fühlen und lieber logisch denken, dann geht das nur,
wenn Du mal kurz vorübergehend zum Denken in Dein bewusstes (logisches) Denken umschaltest.
Anfangs fühlt sich das aber etwas schwierig an.
Hast Du dann Dein Angstgefühl wieder einigermaßen unter Kontrolle, kannt Du wieder wie gewohnt
ins Unterbewusste Denken zurückschalten.

So kannst Du immer so oft, wie Du es brauchst zwischen Deinem gefühlsbeladenen
unterbewussten
Denken und Deinem sachlichen, bewussten Denken hin und her schalten.
Das hält Deine Ängste bestimmt eher klein.


Viele Grüße
Bernhard

Ich hatte damals (2012) auch immer Probleme wenn meine Partnerin die Wohnung verließ.. sie war mein Anker in der Anfangsphase der Angst, und dieser halt hatte nun mal trotz Beziehung auch ein eigenes Leben. Sei es nur um die Ecke, oder 30 Kilometer entfernt mein Körper drehte durch..
Je öfter ich es erleben musste, desto mehr konnte ich mich daran gewöhnen. Niemand sollte sich einen Anker setzen um klar zu kommen, nur sich selbst als Anker sehen. Denn was ist wenn dieser eines Tages weg ist? Dann steht man da ALLEINE.

Therapie hat das ganze gefestigt, und nun geht's seit Jahren ohne irgendwem.

@Luce1 ja sicher, er meldet sich auch immer. Aber es kann ja auch Mal sein, dass er im Bus einschläft oder mit wem quatscht. Ich denk mir dann halt immer dass aller schlimmste!

@VMS

du auf gar keinen Fall machen solltest, ist deinen Mann deswegen zu bitten, zu Hause zu bleiben- auch wenn meist die Angst genau das will.
Das killt dir auf Dauer nicht nur die Beziehung, sondern bringt dir auch null echte Sicherheit. Weil du damit deine Angst nur fütterst: “Ich halte das alleine nicht aus, ich brauche jemanden bei mir, sonst passiert was Schlimmes.” Genau dieses Muster macht dich erst recht abhängig von seiner Anwesenheit – und das ist das Gegenteil von Heilung.

Und klar, dass du im Moment empfindlicher bist – du bist schwanger, dein Kreislauf macht Faxen, dein Körper läuft auf Hochtouren. Aber genau deswegen ist es wichtig, dass du lernst: Du schaffst das auch allein. Selbst wenn’s mal ruckelt, selbst wenn der Körper mal spinnt – es ist nicht gefährlich, es ist unangenehm. Und je öfter du dir das beweist, desto leiser wird diese fiese Angststimme.

Vielleicht hilft dir so ein kleiner „Ich-bleib-hier“-Anker: Leg dir ne kleine Routine für die Abende zurecht, wo du weißt: Okay, das tut mir gut. Wärmflasche, Serie, Lieblingsessen, Handy weg, alles was dein Nervensystem beruhigt. Und wenn’s doch wieder hochkocht – dann weißt du wenigstens: Es geht vorbei. Letztes Mal hast du’s ja auch überstanden. Ganz ohne Arzt, ganz ohne Drama.

Und bitte: Red nicht deiner Angst nach dem Mund. Die will deinen Mann anketten und dich klein halten.

Zitat von WayOut:
du auf gar keinen Fall machen solltest, ist deinen Mann deswegen zu bitten, zu Hause zu bleiben- auch wenn meist die Angst genau das will.
Das killt dir auf Dauer nicht nur die Beziehung, sondern bringt dir auch null echte Sicherheit. Weil du damit deine Angst nur fütterst: “Ich halte das alleine nicht aus, ich brauche jemanden bei mir, sonst passiert was Schlimmes.” Genau dieses Muster macht dich erst recht abhängig von seiner Anwesenheit – und das ist das Gegenteil von Heilung.

Korrekt!

Es ist schön wenn der Partner der „Anker“ ist. Aber im Endeffekt muss man „damit alleine klar kommen“ bzw. Sich in solchen Momenten selbst da raus helfen- denn es ist nicht immer wer da.




Youtube Video

Dr. Christina Wiesemann
App im Playstore