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B
Hallo zusammen,

es ist mal wieder eine Zeit in meinem Leben, wo alles nicht gut läuft mit den Ängsten. Ich kenne Panik schon, aber Attacken weniger.

Heute überkam mich aber etwas, was ich so nicht einordnen kann.

Urplötzlich trat in meinem Bauch so ein enorm starkes Hungergefühl auf und das stieg nach oben. Mir wurde schwindelig, kalte Extremitäten, Schweiß und totale Todesangst. Ich konnte nicht stillsitzen, weil ich wirklich ein Gefühl der Ohnmacht hatte. Generell habe ich öfters mit Herzangst zu tun, daher kenne ich Herzrasen und sowas sehr gut. Aber mein Herz habe ich dabei wenig gespürt, sondern ganz extreme Schwindelzustände, so als ob ich ohnmächtig werde, wegtrete, umkippe und nachdem die akute Phase vorüber ist, sitz ich immer noch mit starker Benommenheit hier und ich möchte nur noch dass es aufhört.
Traubenzucker half mir oft wenn mir komisch wurde, aber diesmal eben nicht.

Hab im Moment starke Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich und irgendwie hab ich die Vermutung, dass es damit zusammenhängen könnte, allerdings findet man 1000 Meinungen.

Hab totale Angst, dass ich jeden Moment sterbe, weil dieses eklige Gefühl des Schwindels nicht weggeht und ich jetzt so schwach bin, seit mein Partner endlich zu Hause ist.

Aber ich steck voller Angst, kennt das jemand von euch?

Ich hatte das schon einmal extrem abends nachdem ich länger am Pc saß und musste mich vor Übelkeit sogar übergeben. Der Arzt am nächsten Tag sagte, dass es die HWS war/ist. Aber ich hab so Angst dass es was Schlimmes ist und ich sterben muss.

Das hört sich hoffentlich nicht allzu schräg an, aber ich bin grad echt ratlos .

LG Isabell

14.10.2010 19:06 • 14.10.2010 #1


1 Antwort ↓

J
Hey Bellami1983,

habe gerade Deinen Beitrag gelesen und er kam mir sehr sehr sehr (ok ich höre auf) bekannt vor.


Die Symptome die Du beschrieben hast kenne ich sehr genau. Und ich habe sehr darunter gelitten, ging soweit das ich mich fast ein Jahr zu Hause eingeschlossen habe.

Aber ich beschreib es Dir damit Du es verstehst:

Angstatacken kannte ich schon vorher (allerdings sehr leichte), ich habe damals studiert und es hat mir überhaupt nicht gefallen, ich habe in jener Zeit viel gelesen und vor dem Rechner gehangen. Mein Schultern waren damals extrem verspannt, mein Rücken tat eigentlich nur weh, wie oft war ich beim Arzt wegen Spritzen (obwohl vor diesen ne riesige Angst habe).
Wenn ich dann das Haus verließ, bekam ich die von Dir geschilderten Symptome, am schlimmsten war es wenn ich das Uni-Gelände betrat, und es wurde immer schlimmer, bis ich das Uni-Gelände nicht mehr betrat und schließlich das Haus nicht mehr verließ.

1 Jahr war ich zu Hause und habe doch nichts anderes gemacht als vor dem Rechner gesessen. Meinen Rücken ging es nie schlechter. Ne Therapie habe ich nie in Anspruch genommen (ist meiner Familie nicht unbekannt, meine Mutter hat deswegen Psychologie studiert). Irgendwann war der Punkt erreicht, wo ich das alles nicht mehr wollte. Ich hatte solche Angst zu sterben und irgendwie sagte ich mir dann warum nicht jetzt (nee kein Selbstmordgedanke).
Habe dann ne Ausbildung begonnen und Gott weiß das war schwierig. Mein Glücksfall, bin heute immer noch in der Firma und es geht mir immer besser (die Symptome habe ich vereinzelt immer noch, aber nicht mehr so stark und heute ignoriere ich sie einfach oder mach was dagegen). Achso, mein Rücken geht es mit der vielen Bewegung heute wesentlich besser, merk ich meistens gar nicht mehr.

Aus meiner Erfahrung sage ich Dir jetzt drei Sachen:

1. Ja die Symptome kommen von der Halswirbelsäule (daran stirbt man aber nicht)
2. Ja Du verstärkst das durch Deine Angst zu sterben, das ist ein Angstatacke.
3. Du hast eine Art soziale Phobie und möchtest lieber an den Rechner zurück, da er Dich nicht verletzen kann

Soll ich Dir was raten?

1. Beweg Dich, mach was gegen Deine Nackenschmerzen.
2. Die Symptome die Du beschrieben hast, mach Dir ganz deutlich klar, daß Du daran nicht sterben wirst und wenn doch, jeder stirbt einmal, das ist Dir ab diesem Moment auch egal. Wenn Du Dich ergibst stirbt ein Teil Deiner Seele, und das ist tausendmal schlimmer. Las der Angst keinen Raum Dich zu beherrschen.
3. Lös Dich von Deinem Rechner, Deinem Fernseher, einfach mal so für 4 Wochen (hört sich schlimm an oder) und nimm einfach an der realen Welt teil, zwing Deinen Partner mit Dir viel außerhalb zu unternehmen (der Anfang ist wahnsinnig schwierig). Dein Partner ist ja dabei um Dich zu unterstützen.


Vor ein paar Wochen hatte ich eine extreme Lebenskrise (meine Ex ist gegangen) und schon war die Angst zu sterben wieder da, mit voller Wucht. Ich verrat Dir was ich dagegen gemacht habe, ich bin auf das Unigelände gefahren (hatte ich seit Jahren nicht mehr betreten sondern gemieden wie die Pest) (ja ja aus Angst ensteht Vermeidungsverhalten), habe mich dort auf eine Bank gesetzt und mir gesagt ich gehe jetzt erst hier wieder weg bis es mir gut geht. Nach einer halben Stunde geht es mir wieder gut und seit dem ist es wieder ok. Man muß sich zwingen, das ist das Geheimniss. Aber dahinter wirst Du selber kommen. Es ist die Erkenntnis, daß nur DU dagegen etwas machen kannst.


Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen.


Viel Glück, ich glaub an Dich

14.10.2010 21:09 • #2





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