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kopfloseshuhn
HAllo ihr Lieben.

Da ich nicht mehr weiß wo ich es gelesen hatte und es waren in der letzten zeit mehrere Threads, wo ich es verpasst habe, darauf zu antworten, schreibe ich mal einen eigenen Thread dazu.
Denn ich kann es auch nicht mehr finden.

Es gibt immer wieder Menschen hier die sagen etwas wie ... aber warum? Ich hatte doch früher nie Angst....
Meist mit dem Gedanken, dass eine schlimme Krankheit wartet und noch entdeckt werden will. Weil man sich nicht damit abfinden kann, dass man Panikattacken hat.

Und da kommt dann der Satz zum tragen. Aber früher hatte ich sowas nie.

Und dazu möchte ich sagen: Wenn ihr schon einmal durchgecheckt seid, wird es Angst sein. Egal ob man die früher schon hatte oder nicht.
Denn ALLES hat man irgendwann zum ersten Mal.

Es geht ja auch nicht zu sagen ...oh ich hatte aber früher nie Heuschnupfen...
Irgendwann hat man es. Und vorher halt nicht.

Es ist das Wesen der Panikattacken, dass sie plötzlich kommen. Unerwartet. Überraschend. Und deswegen so beängstigend.

Ja, das wollte ich euch einmal sagen.
LG

15.10.2017 09:24 • 15.10.2017 x 2 #1


3 Antworten ↓


J
Hallo kopfloseshuhn und danke für Deinen Beitrag!
Da finde ich mich wieder und nicht nur im Bezug auf PA'S und die Ängste.
Ich frage mich oft, warum ich auf einmal diese schreckliche Psychose bekommen musste, die dann auch noch dazu so lange anhielt.
Mir fehlt wohl Bereitschaft zu Akzeptanz meiner Krankheit...immer noch, obwohl ich es mit dem Kopf weiß, dass ich krank bin, quälen mich die Gedanken: warum?

15.10.2017 09:31 • x 1 #2


A


Ich hatte doch nie Angst, früher

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kopfloseshuhn
Hi JP.
Das ist wohl das Wesen der Menschen..nach dem WARUM zu fragen.
Ist ja auch gut so. Ein Warum bringt einen meist weiter - so lange diese Frage nicht der Akzeptanz, der Heilung (bzw. dem Weg dorthin) im Wege steht.
Ein Warum ist bei ANgst sicher sinnvoll. Und da wird man meist fündig. Oft abernicht alleine sondern mit Therapeutischer Hilfe. Und dann kann man auch etwas ändern.

Aber in manchen Fällen, wird das Warum nie geklärt.
Eine Psychose würde ich dazu zählen. Warum? Keine Ahnung. Dazu gibt es wohl oft genug keine Antwort.
Ebenso bei schlimmen Erlebnissen.
Warum passierte dieser Unfall MIR? Warum ICH?

Da führt das Warum oft genug einfach in Rückzug, in Selbstvorwürfen (bei einer vergewaltigung vielleicht) weil es vermeintlich irgendwie hilft, zu glauben manhätte einen Einfluss darauf gehabt. Hilflosigkeit und Machtlosigkeit ist wohl eines der am schlimmsten auszuhaltenen Gefühlen.

Auch seiner Angst ist man ja zu einem gewissen Grad ausgeliefert. Und dennoch kann man bei Angst sehr viel tun. Nur halt das berühmt berüchtigte ..ich will das nicht haben...hilft dann leider auch nicht.

So ich muss mal eben Frühstücken.
Liebe Grüße

15.10.2017 09:47 • x 2 #3


Icefalki
Hühnchen, guter Thread.

Ich schreib jetzt nur mal von mir. Tatsache ist, ich hatte immer Angst, nur war sie mir überhaupt nicht bewusst. Angst vor Ablehnung, Angst Fehler zu machen, Angst nicht zu genügen, Angst der Depp zu sein, Angst vor dem Versagen ect..

Unterschwellig lief da immer ein erlerntes Program ab. Bin gerade wieder ein riessen Fan der Vera Birkenbihl, die perfekt erklärt, warum und wie Denkweisen entstehen usw.
Kann ich nur jeden empfehlen, sich ihre Seminare auf YouTube mal anzuschauen. Kann vieles klarer machen.

Da Angst ein Schutz Mechanismus zum Überleben darstellt, kann man beginnen, darüber nachzudenken, wovor uns unsere, als sehr belastend empfundene Angst, eigentlich schützen möchte.

Und auf mich bezogen, bedeutete sie nur, liebe Icefalki, es wird Zeit und kümmer dich mal um dich selbst. Schau dich mal an und werfe anerzogene, abgeschaute, falsche Lebensvorstellungen, Lebenseinstellungen über Bord. Dann hast du die Möglichkeit, im Einklang mit deinem Selbst zu leben. Um mehr ging es da nicht.

Dafür hab ich zwar mein halbes Leben gebraucht, weil ich nix kapiert hatte und aus Erleben in der Kindheit der Meinung war, mit Stärke Angst besiegen zu können. Sozusagen mit Vollgas und angezogener Handbremse unterwegs zu sein. Irgendwann stinkt dann was gewaltig und geht kaputt.

Angst hat eine Ursache. Sie schützt uns. Ist zum Überleben absolut notwendig. Bedeutet, dass wir die Gründe unserer Angst verstehen sollten und nicht Angst vor der Angst zu entwickeln, weil vordergründig, kein Grund für Ängste vorhanden zu sein scheint.

Drum, früher, als ich noch nie Angst hatte, wäre zu überlegen, ob das wirklich so zutreffend war, oder ob da nicht Programmierungen abliefen, die irgendwann den Topf zum Überlaufen gebracht haben.

Hat man das mal begriffen, kann man sich je nach Coleur, ein Rettungsprogram zusammenstellen. Zu Beginn allerdings darf man sich mal zurücklehnen und sagen, verflixt, hab ich eine schei. Angst und vor was will die mich jetzt retten?

15.10.2017 10:46 • x 4 #4





Dr. Christina Wiesemann