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Hallo,

Kurz zur Vorgeschichte ich bin 28 Jahre alt und habe eigentlich schon seitdem ich mich erinnern kann Angstzustände bzw. ich gehe davon aus dass es Angstzustände sind.

Meistens ist es Herzrasen, Herzstolpern, Atemnot und alle anderen Symptome die zu einer Panikattacke dazu gehören. Ich war schon etliche Male in der Notaufnahme, hab schon etliche EKGs hinter mir und es wurde auch schon öfters Blut abgenommen. Alles immer ohne Befund bzw. das EKG zeigt einen inkompletten Rechtsschenkelblock an, was aber laut Ärzten komplett harmlos ist und keine weitere Beachtung benötigt.

Mit 14 oder 15 war im Krankenhaus weil ich mich unwohl gefühlt habe und diese stellten dann auch ein Puls von 120 fest der auch nicht runter ging. Sie nahmen mich stationär auf und machten ein Langzeit EKG und andere Untersuchungen an die ich mich nicht mehr erinnere. Am Ende war alles ohne Befund und ich durfte nachhause gehen. Ein Herz Ultraschall wurde auch schon gemacht aber dies ist auch schon 10 Jahre her.

Also im Großen und Ganzen ist das Herz eigentlich Gesund, ich habe kein Übergewicht und auch keine anderen Risikofaktoren oder Herzprobleme in der Familie.

Trotzdem hab ich sehr oft die Angst dass es einfach aufhört zu schlagen und ich tot umfalle. Jedes Herzstolpern oder sonstige Schmerzen, lösen direkt eine Panikattacke aus, die auch mal hin und wieder in der Notaufnahme endet.

Leider ist vor kurzem jemand aus meinem Umfeld sehr jung und überraschend gestorben, die Todesursache weiß ich (noch) nicht, aber ein Herzversagen liegt sehr nahe. Seitdem hat sich das ganze sehr verschlimmert. Die Gedanken kreisen nur noch ums Herz und dass es jeden Moment stehen bleiben könnte. Dazu kommen noch die ganzen Berichte von Sportlern die einfach tot umfallen. Wenn’s die trifft, warum nicht mich auch?

Ich muss ständig schauen wo das nächste Krankenhaus ist und wie ich am schnellsten dahin komme, ob jemand in der Nähe ist der im Notfall den Notruf rufen könnte usw. Das Leben macht so kein Spaß, ich kann nirgendwo hingehen, fliegen ist unmöglich, ich war seit Jahren nicht mehr außerhalb der eignen Stadt, weil ich mich hier einfach auskenne und weiß wie ich am schnellsten im nächsten Krankenhaus wäre. Freundin will in Urlaub, Freunde wollen in Urlaub und jedes Mal muss ich ablehnen und alle fragen sich warum. Es geht sogar schon so weit dass ich bei der Wohnungssuche eine Wohnung in der Nähe von einem Krankenhaus suche.

Diese Anfälle sind echt schlimm, es ist wirkliche Todesangst, ich hatte schon so oft den Gedanken ok jetzt ist es vorbei, jetzt wirst du sterben und am Ende zeigt das EKG normale Werte an und die Sauerstoffsättigung ist bei 100%.

Seitdem Todesfall werde ich es überhaupt nicht mehr los und jeder Tag ist eigentlich eine Qual und langsam verzweifel ich daran. In meinem Kopf weiß ich dass ich gesund bin und es auch ziemlich unwahrscheinlich ist dass etwas passiert aber es bleibt trotzdem dieser Gedanke: "was wenn doch", "was wenn es dieses Mal doch nicht die Psyche ist" usw.

Hat jemand Tipps wie ich aus dieser Lage wieder herauskomme? Therapie wäre natürlich naheliegend, jedoch nimmt dass ziemlich viel Zeit in Anspruch bis man einen Termin hat und ist für akute Phasen wie jetzt schwer.

Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Liebe Grüße

14.02.2022 05:14 • 14.02.2022 x 1 #1


1 Antwort ↓

Auch ich kenne das so ähnlich nur nicht so ausgeprägt. Das letzte Jahr war ich aber auch dreimal im Krankenhaus. Davor eigentlich nie. Panikattacken hab ich aber schon gefühlt seit dem Jugendalter. Kam aber nie auf die Idee das es welche sind. Das Herz kam bei mir erst seit Mitte des Jahres. Der Grund meiner Aufenthalte im Krankenhaus war immer Herzrasen. Mittlerweile muss ich mich damit abfinden und bin natürlich auch froh das alles in Ordnung. Trotzdem hat man natürlich immer den Hintergedanken. Aber ein Mensch denkt immer negativ bei Symptomen um zu überleben aus der Steinzeit noch bezogen. Durch YouTube erfährt man sowas zum Beispiel. Bücher sind auch gut zum informieren. Ansonsten kann eine Therapie natürlich helfen und auch ich habe sie schon in Erwägung.





Dr. Christina Wiesemann
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