Die Behandlung einer Herzneurose bzw. einer Hypochondrie im Allgemeinen ist unheimlich schwierig und auch langwierig. Mir hat VT da auch nur bedingt geholfen. Am Ende war es ein mild eingestelltes Antidepressivum, was den ausschlaggebenden Erfolg gebracht hat. Hab es für ca. 10 Monate genommen und nebenbei Vieles geändert. Die Palpationen haben signifikant nachgelassen, ich reagiere nicht mehr so heftig auf emotionalem Stress. Du musst da den individuellen Weg für dich finden. Ein Patentrezept wird es nicht geben.
Wenn man zu sehr unter der AVNRT leidet, kann man eine Ablation in Betracht ziehen. Die spürbaren Extrasystolen aber werden dadurch nicht verschwinden. Dagegen kann man nur etwas bewerkstelligen, wenn man entsprechendes Werkzeug gegen die Angst/ den Stress entwickelt hat. Und wenn es sich um ein AD handelt. Dafür muss man dann allerdings auch offen und bereit sein und nicht wie so oft vom Schlimmsten ausgehen.
Ich habe letzens erst wieder einen interessanten Artikel über gutartige Herzrhythmusstörungen gelesen. So weiß man wohl schon seit längerem, dass auch ein gestörter Fluss von Calcium- und Natriumionen verantwortlich für Extrasystolen ohne Krankheitswert sind. Das bedeutet nicht, dass man einen Mangel aufweist, substituieren hilft da wirklich gar nichts, sondern, dass das Einströmen dieser Spurenelemente in die Herzzellen zu falschen Zeitpunkten stattfindet, so dass Zellen überreaktive Impulse ans Gehirn weiterleiten, die wiederum als gefährlich interpretiert werden. Und die Ursache allen Übels ist mal wieder der Stress. Da sieht man dann auch wieder, was Stress im Körper eines Menschen bewirken kann. Es braucht nur ein feines Zusammenspiel zwischen einzelnen Zellen aus dem Takt zu kommen und der Mensch findet sich in einer Spirale aus Todesängsten und Panikattacken wieder.
23.11.2018 19:38 •
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