App im Playstore
Pfeil rechts
15

Hallo zusammen,

ich hatte Anfang Mai einen Sonnenstich und schlief die Nacht daraufhin nicht.

Seitdem wache ich jede Nacht zwischen 3 und 4 Uhr auf und kann nicht mehr einschlafen. Wenn es mal gut läuft, schlafe ich 2,5 Stunden am Stück. Aber meistens bin ich, wenn ich zum Beispiel gegen 23:30 Uhr ins Bett gehe, bin ich schon gegen 1 Uhr für 15-30 Minuten wach, und dann folgt eine längere Schlafphase die zwischen 3 und 4 Uhr endet. An ein Einschlafen ist nicht mehr zu denken. Das erste Einschlafen, wenn ich mich abends ins Bett lege ist kein Problem.

Dementsprechend psychisch belastend und körperlich zehrend ist die Tagesmüdigkeit.

Ich war in den letzten zwei Wochen zwei Mal diesbezüglich beim Psychiater. Inzwischen nehme ich 5 mg Diazepam am Abend und noch mal 5-10 mg wenn ich das erste Mal wach werde. Dadurch hat sich mein Schlaf vielleicht um eine halbe Stunde verlängert. Eine Dauerlösung ist dieses Medikament nicht - nicht nur, weil der gewünschte Effekt ausbleibt.

Ich bin bescheiden und würde gerne einfach mal 5-6 Stunden am Stück ohne Unterbrechung schlafen, doch daran kann ich nicht denken.

Nächste Woche bin ich noch mal bei meinem Arzt, doch er scheint ratlos.

Ich schlief bereits von 2023 bis Mitte 2024 in dieser Form, allerdings war ich da in einer hypomanen Phase und der Schlafmangel hat mir nichts ausgemacht - im Gegenteil, er hat mich beflügelt und ich war voller Energie. Jetzt ist es einfach nur lästig.

Hattet ihr auch solche Phasen und was hat euch geholfen?

Liebe Grüße

Rick

08.06.2025 18:42 • 10.06.2025 #1


26 Antworten ↓


Zitat von Rick:
Hattet ihr auch solche Phasen und was hat euch geholfen?

Ja. Mir helfen seit 26 Jahren sedierende Antidepressiva.

A


Häufiges und zu frühes Aufwachen nach 3-4 Stunden Schlaf

x 3


@Schlaflose Kannst du Beispiele nennen?

Zitat von Rick:
Hallo zusammen, ich hatte Anfang Mai einen Sonnenstich und schlief die Nacht daraufhin nicht. Seitdem wache ich jede Nacht zwischen 3 und 4 Uhr auf und kann nicht mehr einschlafen. Wenn es mal gut läuft, schlafe ich 2,5 Stunden am Stück. Aber meistens bin ich, wenn ich zum Beispiel gegen 23:30 Uhr ins Bett gehe, bin ...

Der Schlaf vor 12 Uhr in der Nacht ist der beste. Das habe ich bei mir so festgestellt,
Ich nehme jetzt immer bevor ich ins Bett gehe, 25 Tropfen Baldrian und schlafe die Nacht durch,
ausser das ich zur Toilette muß.

Zitat von Rick:
Hallo zusammen, ich hatte Anfang Mai einen Sonnenstich und schlief die Nacht daraufhin nicht. Seitdem wache ich jede Nacht zwischen 3 und 4 Uhr auf ...


Ich hatte vor vielen Jahren mal eine Erschöpfungsdepression durch ein Burnout. Da konnte ich immer erst so um 3.30/4 Uhr einschlafen.

Ich habe dann Mirtazapin bekommen. Dadurch habe ich dann bis zu 12 Stunden geschlafen, hatte dann aber am nächsten Tag einen Überhang und in der Zeit der Einnahme12 kg durch das Mirtazapin zugenommen.

Es hieß damals vom Arzt, kein Schlafmittel wegen Abhängigkeitspotenzial, sondern lieber dieses Antidepressivum, das häufig bei Schlafstörungen eingesetzt wird.

Zitat von Rick:
@Schlaflose Kannst du Beispiele nennen?

Ich nahm zuerst 9 Jahre Amitriptylin, danach Doxepin. Es gibt noch Opipramol, Mirtazapin, Trimipramin und Trazodon. Man muss probieren, was bei einem selbst gut wirkt.

Zitat von Schlaflose:
Ich nahm zuerst 9 Jahre Amitriptylin, danach Doxepin. Es gibt noch Opipramol, Mirtazapin, Trimipramin und Trazodon. Man muss probieren, was bei einem selbst gut wirkt.

Mit so starken Mitteln zu Hausieren, finde ich unverantwortlich.
Man kann es auch zuerst mal mit leichten Mitteln versuchen, Diese Dinger sind Verschreibungspflichtig und müssen nicht zum Schlafen angeboten werden. Das sollte dann mit dem Arzt abgesprochen werden, ob man gleich zu so starken Mitteln greifen muß.

Warum versuchst Du es nicht mal mit Baldrian? Oder brauchst Du etwa schon die starken Mittel?

Zitat von Abendschein:
Mit so starken Mitteln zu Hausieren, finde ich unverantwortlich. Man kann es auch zuerst mal mit leichten Mitteln versuchen, Diese Dinger sind Verschreibungspflichtig und müssen nicht zum Schlafen angeboten werden. Das sollte dann mit dem Arzt abgesprochen werden, ob man gleich zu so starken Mitteln greifen muß. ...

Was glaubst du, wie ich an das Mittel gekommen bin? Natürlich durch den Arzt!

Mit Baldrian oder Hopfen oder anderen Mitteln brauche ich es gar nicht versuchen, das hatte noch keinen Effekt. Habe auch schon Pipamperon und Quetiapin hinter mir - ohne Effekt.

Hallo Rick,

Schlaf bzw. Schlaflosigkeit ist offenbar schon länger Dein Thema und entsprechend nimmt diese akute Phase auch existenziell eine dominantere Rolle ein. Aber gehen wir davon aus, dass die Nacht nach dem Sonnenstich der Opener für die jetztige Problematik war, wäre es doch naheliegend, sowohl den damaligen Tag insgesamt mal näher unter die Lupe zu nehmen, als auch das, was sich in der Nacht danach genau abgespielt hat.

Trigger erinnern nicht nur an ähnlich erlebte Situationen sondern sie werden auch - ganz unabhängig - neu gesetzt. Ein Sonnenstich kann solch eine Neuheit darstellen. Vor lauter Psychologie ist man vielleicht geneigt, jegliche ähnlich empfundene Situation (hier: schlechter Schlaf) in ein wie auch immer konditioniertes Abhängigkeitskontinuum einzuordnen und sieht sich dabei automatisch als Opfer. Ich denke, wir kennen das hier alle. Und ich meine, aus dieser Perspektive muss man irgendwann mal aussteigen.

Nur wie? Eine Perspektive legt man sich ja idR nicht bewusst zu (schon gar nicht eine, die einen Leidenszyklus etabliert). Sie entwickelt sich. Und dies meist mittels mehrerer miteinander verquickten Erwägungen, Ableitungen, Emotionen, Glaubenssätzen usw. Wir sind dann quasi diese oder jene Perspektive und folglich kann man seinen Blick nicht so ohne weiteres ab- bzw. umrichten.

Deshalb meine ich, sollte man quellen- bzw. wurzelorientiert vorgehen: Man sollte versuchen, Schritt für Schritt zurückzugehen - von der Perspektive zu den Einzelbestandteilen, die sie gebildet haben. Bei dieser Arbeit findet man mit etwas Glück einen sehr herausstechenden Aspekt. Auf diesen Aspekt hat man seinerzeit in irgendeiner Art und Weise aus irgendeinem Grund so oder so reagiert. Und diese Reaktion führte nach und nach zur aktuell vorherrschenden Perspektive.

Perspektiven verselbständigen sich irgendwann zum Selbstzweck. Wir stehen gewissermaßen hinter unseren Perspektiven und hängen deshalb sozusagen an ihnen. Meist ist uns dies nicht bewusst und entsprechend schwer (und vielleicht sogar unlogisch) scheint es uns, sie zu hinterfragen und sie sogar als mittelbares Übel unserer Misere wahrzunehmen.

Die schrittweise Zerlegung (sowohl thematisch als auch chronologisch) bietet die Möglichkeit, unabhängig auf eine (vermeintlich) unverrückbare Situation zu blicken - und sie letztendlich zu verändern.

Beginne vielleicht mal im vorliegenden Fall konkret damit, Schlaflosigkeit nicht als Symptom sondern als Deine etablierte Perspektive anzusehen.

Alles Gute und Grüße.

Zitat von moo:
Aber gehen wir davon aus, dass die Nacht nach dem Sonnenstich der Opener für die jetztige Problematik war, wäre es doch naheliegend, sowohl den damaligen Tag insgesamt mal näher unter die Lupe zu nehmen, als auch das, was sich in der Nacht danach genau abgespielt hat.

Der Tag war einer der besseren des Jahres, ja sogar der letzten Jahre. Ich lernte einen sympathischen Menschen kennen und wir unterhielten uns sechs Stunden am Strand. Leider habe ich mich nicht eingecremt und völlig Zeit und Sonne vergessen. Durch die Schmerzen, die der Sonnenbrand verursacht hatte, konnte ich nicht schlafen.

Ich finde deinen Beitrag gut, wenn auch sehr komplex, geschrieben. Nur ansatzweise verstehe ich, was du damit zum Ausdruck bringen möchtest bzw. wie ich einen Nutzen für mich daraus ziehen kann.

Sicher versteife ich mich in die Situation und wenn ich abends schon mit dem Gedanken ins Bett gehe, die Nacht ist eh bald wieder rum, ist das kontraproduktiv. Vielleicht sollte ich eine optimistischere Sichtweise entwickeln und wenn ich wieder Mitten in der Nacht wach werde, versuchen einzuschlafen. Aber das habe ich ja auch schon mehrfach probiert.

Ich befürchte eher einen Episodenumschwung. Ich fühle mich depressiver als vor einigen Wochen. Doch wie gesagt, ohne konkrete Ansätze ist es schwer, in den Schlaf zurückzufinden.

@Rick

Ich denke, dass du um Medikamente nicht herumkommen wirst.

Du könntest dir vom Arzt für einige Zeit auch Melatonin verschreiben lassen. Aber nur das verschreibungspflichtige macht, wenn überhaupt, Sinn.

Melatonin erleichtert das Einschlafen und das funktioniert ja bei ihm.
Ich empfehle vor dem Medikamenteneinsatz, sich erstmal über Schlafhygiene schlau zu machen.

Ich hab zig Bücher über Schlaf und Schlafhygiene gelesen. Das wäre das letzte, was ich nicht drauf hätte und beachten würde.

Zitat von Rick:
Was glaubst du, wie ich an das Mittel gekommen bin? Natürlich durch den Arzt!

Dann ist ja gut. Ich wollte nur helfen.

Wenn Du Anfang Mai einen Sonnenstich hattest und jetzt haben wir Anfang Juni, dann kannst Du die Medikamente
ja nicht lange ausprobiert haben. Das braucht doch auch alles seine Zeit. Bis Du Dich an die Medikamente gewöhnt hast und das es da einen Zusammenhang gibt, zwischen Sonnenstich und nicht schlafen können, das geschieht wahrscheinlich nur in Deinen Gedanken. Alles andere habe ich noch nie gehört.

Wir wollen Dir alle helfen, mehr nicht.

Zitat von Rick:
Ich hab zig Bücher über Schlaf und Schlafhygiene gelesen. Das wäre das letzte, was ich nicht drauf hätte und beachten würde.

Kann ich ja nicht wissen.

Zitat von Logo:
Kann ich ja nicht wissen.

War nicht böse gemeint, wollte es nur erwähnen

Zitat von Abendschein:
Dann ist ja gut. Ich wollte nur helfen. Wenn Du Anfang Mai einen Sonnenstich hattest und jetzt haben wir Anfang Juni, dann kannst Du die Medikamente ja nicht lange ausprobiert haben. Das braucht doch auch alles seine Zeit. Bis Du Dich an die Medikamente gewöhnt hast und das es da einen Zusammenhang gibt, zwischen ...

Danke, das ist lieb. Wollte nicht unhöflich wirken. Hab nur nicht ganz verstanden, wie ich an die Medikamente ohne Arzt kommen soll. Diazepam kann ich zeitlich nur sehr kurz nehmen. Die anderen milderen Versuche habe ich bei früherer Schlaflosigkeit schon mehrere Wochen ausprobiert - ohne dass es geholfen hätte.
Mitglied werden - kostenlos & anonym

https://www.amazon.de/sspa/click?ie=UTF...%26psc%3D1

Wenn ich mal länger schlafen will als 5 h nehme ich davon eine.
Nicht zum Dauergebrauch, rezeptfrei bei Amazon.

Zitat von Rick:
Der Tag war einer der besseren des Jahres, ja sogar der letzten Jahre. Ich lernte einen sympathischen Menschen kennen und wir unterhielten uns sechs Stunden am Strand. Leider habe ich mich nicht eingecremt und völlig Zeit und Sonne vergessen. Durch die Schmerzen, die der Sonnenbrand verursacht hatte, konnte ich nicht schlafen.

In dieser Nacht stießen zwei Superlative aufeinander: 1. Die Tatsache, dass Dich ein netter Mensch so in den Bann zog, dass Du quasi alles andere um Dich herum vergessen hast (konntest, durftest?). 2. Derartige körperliche Schmerzen, die Dich am Schlaf hinderten.

2. ist unmittelbar bedingt durch 1. Auch wenn sich das wie eine banale Erkenntnis liest, kann sich dieser Zusammenhang in der nächtlichen Situation immens aufgebauscht haben. Geist Körper haben u. U. ein Fazit daraus gezogen, eine Einordnung, eine Bewertung und eine Schlussfolgerung. Da derlei idR unbewusst stattfindet, gilt es, sich dieses Fazit bewusst zu machen.

Es könnten (!) z. B. irgendwelche Ego-Mechanismen mit dem Erlebten (1. Netter Mensch / 2. Körperliche Retourkutsche) korrelieren. In etwa so: Mir ist es wirklich nicht vergönnt, mich gut zu fühlen. Oder: Eigentlich ist es gar nicht meine Art (von Kunst!), mich gut zu fühlen.

Sollte da bei diesen Vorschlägen auch nur ansatzweise etwas bei Dir zutreffen, könntest Du probieren, Deine exakte Formulierung dafür zu finden. Und wenn Du sie gefunden hast, schreib sie auf und frage Dich, warum sie so ausfiel wie sie ausfiel.

Dann stelle Deine gefundene Formulierung als Metapher/Sinnbild Deiner Schlaflosigkeit gegenüber. Versuche, die Schlaflosigkeit als die körperliche Variante Deiner eben verfassten geistigen Formulierung zu erkennen.

Auf diese Weise veränderst Du Dein Verständnis dahingehend, dass ganz offensichtlich eine geistige Angelegenheit zu einer körperlichen Re-aktion führte. Und in der Folge ist es dann auch naheliegend, dass eine Reversierung ebenfalls geistig erfolgen muss.

Und hier muss man an das o. g. Fazit ran. Die Aspekte, die Dein Fazit ergaben, müssen zum TÜV

Zitat von Rick:
Tagesmüdigkeit


Hast Du schon ein Besuch im Schlaflabor angeregt? Kann man beim HNO ansprechen - und ich glaube noch beim Lungenfacharzt.

Und gehörst du zu den Menschen, die von sich erwarten, gut funktionieren zu müssen?

A


x 4


Pfeil rechts



Youtube Video

Dr. Christina Wiesemann
App im Playstore