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L
Hi ihr Lieben,
Ich drehe gerade durch vor Angst und Gedanken. Weiß nicht wie ich damit umgehen soll?!

Heute postete wieder jemand auf einem sozialen Netzwerk einen Beitrag über den Amoklauf in Türkei mit Bildern von den Toten usw... in mir kamen schlimme Gefühle auf bei dem Anblick! Ich spürte die Angst, die Gefühle als wenn ich auch dabei gewesen wäre.

Ich hab seit einiger Zeit mit ZG zu kämpfen und dann kam mir der Gedanke, was wenn du nun an solche Bilder/ Emotionen denken musst und jedes mal dann diese inneren Horror Gefühle empfindest wie beim Anblick der Bilder? Nun denk ich an diese Bilder und Katastrophen und spüre diesen Horror!

Ich komm da nicht raus!
Kennt das jemand?

15.01.2016 12:51 • 16.01.2016 #1


6 Antworten ↓


Tapferer
Wie man damit umgeht, weiß ich leider auch nicht. Ich kann Dir nur sagen, dass es mir auch so geht. Du bist also nicht alleine damit. Bei mir fing das mit dem ersten Enthauptungsvideo an, was mir ein Kollege unvermittelt geschickt hatte. Ich hielt es für eines dieser Fake-Spaß-Videos und als ich merkete, dass es echt war, kam es mir vor, als hätte ich diesen Menschen retten müssen. Der Gedanke lies mich nicht mehr los. Seither kann ich Berichte über solche Greueltaten ncht einmal mehr im Radio hören, ohne gleich, wie Du, das Gefühl zu haben, dabei zu sein. Bin dann tagelang völlig deprimiert. Ganz schlimm.

15.01.2016 14:56 • #2


A


Gedanken an Katastrophen/ Unfälle ZG Panik

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W
Also ich mache mir auch immer superviele Gedanken und fühle mit.
Ein Tipp: Schaut euch so Sachen nicht an. Das hat nix mit dem Verschließen vor der Welt zu tun. Oder nix hören und nix sehen wollen. Also ich bekomme zur Zeit alles mit, was ich mitbekommen muss. Aber so dosiert, dass ich es ertragen kann. Mein Mann liest z.B die Zeitung. Er erzählt es mir anschließend. Während der Nachrichten schaue ich ins Laptop, höre aber etwas zu. Ich kann die Welt nicht retten, indem ich voll in meinen Gefühlen stecke und mitleide.
Und wenn ich schlimme Szenen sehe und die Bilder nicht aus meinem Kopf bekomme, dann schaue ich einen schönen Film, sehe mir angenehme Bilder an oder lese irgendetwas.
Und wenn die Bilder und dieses Mitfühlen langsam wieder normalisiert ist, dann kann ich mich auch dem Geschehenen zuwenden. Kann drüber reden und diskutieren. Manchmal sogar etwas darüber schauen. Wenn z.B. während einer Diskussion etwas gezeigt wird.
Das Mitfühlen auszuschallten ist nicht so einfach und erfordert etwas Übung und Selbstbeobachtung. Und ganz auszuschalten geht auch nicht, wenn man dazu neigt.
Die Schritte sind ungefähr so, wie wenn man sich von einer Insektenphobie heilt.

15.01.2016 15:29 • #3


Vergissmeinicht
Hey Luna,

ja, Türbei, in Indonesien und bei uns in Köln war es auf Silvester. Man ist davor nicht mehr gefeit und sollte halt ein wenig achtsamer durch´s Leben gehen und einige Dinge vielleicht meiden.

Verhindern kann man nichts, es ist Schicksal. Sich verrückt zu machen hilft daher nicht wirklich.

15.01.2016 15:36 • #4


L
Hey ihr Lieben, Danke für die lieben Antworten!
Das Gefühl kann man abstellen? ?

Früher hat es angsttechnisch nichts in mir ausgelöst, Mitgefühl ja - hab oftmals auch mit geweint. Nun ist es nur durch meinen Gedankensch*** so schlimm geworden..

Ich denke halt “Was wenn du daran denkst und ich diese Horror Gefühle in mir spüre. Das sind diese Angst/ Horror Gefühle die man hat wenn man mitten drin wäre! Weiß gar nicht ob ich es überhaupt hier richtig erklären kann.
Ich regier auf meine Gedanken mit diesen Horrorgefühlen.
Ahhhhh

15.01.2016 15:51 • #5


W
Luna, ich hab dein Problem verstanden, weil ich genau das selbe Problem hatte.
Ich habe es immer noch, habe aber Methoden gefunden, wie ich damit umgehen kann.
Ich finde du hast es genau richtig beschrieben.
Das, dies für dich nicht toll ist, das ist klar.
Fand ich auch nicht toll. Musste aber leider alleine damit klar kommen und wurde mal wieder als zu sensibel hingestellt.
Also fand ich eine Methode damit umzugehen. Und auch Menschen um mich herum, die das verstehen und rechtzeitig sagen: Guck weg.
Ich konnte das Mitfühlen soweit runter schrauben, dass es zur Betroffenheit wurde, aber ich nicht mehr diesen Schmerz spürte.
Wenn ich sah, dass jemand einen Schuss abgekommt, dann tat mir die Stelle weh. Bilder verfolgten mich bis in die Nacht hinein. Das habe ich jetzt auch teilweise ganz gut im Griff.
Damit wollte ich dir nur sagen, dass man daran arbeiten kann und sich desensibilisieren kann.

15.01.2016 15:57 • #6


L
Bei mir ist eher das Problem, dass ich an diese Gefühle denke und sie kommen. Der zwang sie denken zu müssen und gleichzeitig ins positive wandeln zu müssen..

16.01.2016 10:03 • #7






Dr. Christina Wiesemann