Freundin hat seit Jahren Angststörungen

Hallo,

meine Freundin hat seit Jahren Probleme mit Ängsten, Panik, etc. und ehrlich gesagt weiß ich langsam nicht mehr weiter!
Das Ganze geht seit mittlerweilen ca. 4-5 Jahren und ich schaffe es einfach nicht, sie da raus zu kriegen. Ich weiß, da kann nur eine Therapie helfen, aber sie so weit zu kriegen, es zu einem Ort zu schaffen, an dem eine Praxis ist, wäre schon ein riesen Erfolg. Sie konnte jahrelang nicht richtig das Haus verlassen, mittlerweile kann sie sich halbwegs in ihrem Dorf bewegen, aber das war es auch schon.

Ein weiteres Problem ist, dass sie Probleme damit hat, ohne mich klar zu kommen. Wenn ich nicht da bin, hat sie schnell Panik. Ich denke das kommt daher, dass ihre Familie nicht wirklich klar kommt mit ihren Panikattacken (egal wie oft man es erklärt) und sie bei meiner Abwesenheit dann immer fürchtet, sich wieder sonst was anhören zu müssen..

Ich weiß einfach nicht, wie ich ihr am besten helfen kann.. Wir versuchen täglich zu üben (bisschen weiter weg fahren oder dass sie mal eine Zeit alleine ist), aber die Erfolge wollen einfach nicht kommen. Es gibt mal Phasen wo es besser läuft, aber dann gibt es auch wieder Rückschläge, wodruch wochenlange Arbeit verloren geht...

Hat irgendjemand Ratschläge für mich?

Bye

Hallo,
hat deine Freundin ärztliche Betreuung? Falls nicht, sollte sie unbedingt eine haben. Macht einen Termin und geh mit ihr zuerst zusammen hin. Sie kann mit Medikamenten versuchen, sich zu stabilisieren. Deiner Schilderung nach würde ich auch zu einer psychosomatischen Klinik raten. Ich weiß, daß sie das ablehnen wird, aber andererseits kannst du keine professionielle psychische Betreuung ersetzen und hast nebenbei auch noch das Studium. Auf dem Dorf ist psychische Betreuung oftmals durch lange Fahrzeiten erschwert, deshalb wäre eine Klinik und stationäre Betreuung auch die bessere Wahl. Auch die Familie würde sie sicherlich ernster nehmen, wenn sie sich in fundierte Behandlung begibt.
Fakt ist, daß die Angststörung zu einem lebenslangen Selbstläufer wird, desto länger sie keine fachlichen Gegenmaßnahmen hat. Allein geht das meist nicht weg und nur durch 'Üben' wird es nicht nachhaltig besser. Meist mündet das dann in einer Depression und das ist dann noch schwieriger.
Es ist von hier aus auch schlecht einschätzbar, ob du ihr durch deine Hilfestellung nicht eher 'schadest'. Nicht falsch verstehen! Die Überwindung der Angst ist meist Selbstüberwindung und durch deine Hilfe wird die Selbstüberwindung gehemmt. So meine ich das und nicht anders. Natürlich ist dein Beistand wirklich sehr gut und richtig.

Grüße