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I
Hallo,

zurzeit leide ich sehr stark an Angstzuständen, besonders an Agoraphobie. Immer, wenn ich nach draußen möchte, beginnen die Gedanken zu kreisen und die Symptome lassen mich kaum mehr in Ruhe.
Besonders das Engegefühl in der Brust und die Atemnot geben mir das Gefühl, jeden Moment zu ersticken. Rein rational gedacht, und wie auch mein Therapeut mir das immer schön sagt, kann das ja gar nicht passieren, da wir lediglich paar Sekunden unseren Atem anhalten können und der Atem automatisch wieder einsetzt. Kann man ja direkt selbst ausprobieren.
TRIGGER:
Wenn man jedoch hyperventiliert, kann es schon gut sein, dass man in Ohmmacht fällt - wovor ich auch sehr große Angat hatte. Allerdings sagte mir mein Therapeut da auch, dass man ja dann nur liegt und der Körper sich regeneriert. So, dennoch habe ich Angst davor. Weil jedes Mal, sobald ich mich nach draußen zwinge, beginnen alle Symptome und irgendwann bin ich an einem Punkt, wo ich etwas weiter weg von zu Hause bin und meine Atmung wahrscheinlich so flach und so unregelmäßig ist, dass mein Hals sich zuschnürt und ich die ganze Zeit Angst habe, tot umzufallen. Also bleibe ich dort nicht stehen, sondern renne ganz schnell wieder nach Hause. Das ist natürlich sehr schlecht, weil ich meinem Kopf ja damit sage, dass es sehr schlimm war und ich ja sterben könnte. Aber ist das echt möglich? Was würde passieren, wenn ich dort bleiben würde oder gar weitergehen würde? Würde mich die Konfrontation damit töten oder sind das wieder nur die Gedanken? Übrigens hab ich dann auch einen Puls von 160, weil ich dann ja eine akute Panikattacke erlebe und der geht dann natürlich auch nur auf 120-130 runter, weil ich dermaßen angespannt bin, also noch eine Angst: Ich könnte ja unter plötzlichem Herztod leiden.

Ich glaube, wenn mir hier einige Mitleidende berichten könnten, wie es bei ihnen war, könnte es mir die Angst evtl. nehmen, so dass ich mich doch traue, in so einem Moment dort zu bleiben oder weiterzugehen und nicht nach Hause zurückzurennen.

Vielen lieben Dank

22.05.2021 18:14 • 23.05.2021 #1


8 Antworten ↓


4_0_4
Wenn dein Körper gesund ist, bekommt der auch keinen Herzinfarkt.

Das Gefühl zu sterben löst das Angstzentrum aus. Denn es bereitet den Körper auf Kampf, Flucht oder eben einem vermeindlichen Tod vor.

Zitat von inGedanken:
TRIGGER:

Es gibt hier eine Triggerfunktion. Text wird nur bei anklicken des Triggerbuttons angezeigt.

22.05.2021 18:29 • x 2 #2


A


Durch Konfrontationstherapie sterben?

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Schlaflose
Als ich meine erste Panikattacke in einem Buchladen bekam, bin auch rausgestürzt und 10 Minuten lang wie verrückt die Straße rauf und runtergelaufen, weil ich dachte, wenn ich stehenbleibe, falle ich in Ohnmacht oder sterbe. Die nächsten zwei Wochen habe ich mich nicht aus Haus getraut, aber glücklicherweise habe ich auch zuhause täglich mehrere Attacken gehabt, wo kein Weglaufen möglich war. So habe ich erlebt, dass nie etwas passiert und habe nach 2 Wochen beschlossen, wieder rauszugehen. Die Attacken haben mich überall heimgesucht, im Zug, im Bus, an der Haltestelle, in den Uni-Veranstaltungen, in der Mensa, aber ich habe sie immer über mich ergehen lassen. Kein Mensch hat mir angemerkt, wenn ich eine Attacke hatte. Und nach ein paar Monaten wurden sie seltener und schwächer und nach einem halben Jahr waren sie ganz weg und kamen nie wieder. Das war 1987.

22.05.2021 18:35 • x 4 #3


einsamervater
Konfrontation ist wichtig , und ich arbeite derzeit genauso wie du Tag täglich an mir und konfrontiere mich . Vor einpaar Tagen jedoch habe ich eine Situation abgebrochen ( Supermarkt Kasse) , das war mein größter Fehler .danach ging gar nix mehr , aber ich habe nicht aufgegeben und habe es immer weiter probiert . So war ich heute Bummeln, frischen Spargel
Kaufen, im
Rossmann, danach im Supermarkt, dann ein Eis essen und dann mit dem Bus nachhause. Alles Dinge die ich vor Wochen nicht konnte . Super Gefühl Stück für Stück sein Leben zurück zu erobern . Aber wie gesagt, ich habe auch einiges an mir selbst geändert, mich von Menschen getrennt , neues Styling verpasst und und und ...

22.05.2021 18:43 • x 2 #4


Icefalki
Zitat von einsamervater:
an mir selbst geändert


Klar, du gehst jetzt bewusster mit dir um, hast Negativität entsorgt und brauchst deshalb keine Supermarktkasse, die symbolisiert: Hier musst du warten, bist ausgeliefert, und das nur, weil du etwas willst. Wie ein Schaf.

Jetzt wirst du Wolf, Schaf war gestern.

22.05.2021 19:23 • x 1 #5


einsamervater
Ich muss aber dazu sagen, als ich einen richtigen Rückschlag hatte, habe ich das erste mal 0,5 lorazepam genommen, Einmalig also. Weil ich einfach wieder am Anfang war . Ich bin dann sofort rausgegangen hab alles gemacht . Und naja seitdem gehts mir richtig gut . Die lorezapam hab ich aber immer einstecken Dose hab ich als Sicherheit immer einstecken aber ich brauchs überhaupt nicht. Aber es tut gut zu wissen es zu haben und so begebe ich mich schonmal in Situationen wo ich eigentlich echt ein ungutes Gefühl hatte.

22.05.2021 19:35 • #6


Calima
Zitat von inGedanken:
Was würde passieren, wenn ich dort bleiben würde oder gar weitergehen würde?


Nichts. Du würdest weitergehen. Machen alle anderen Menschen auch, es ist nichts Gefährliches daran. Das tobt nur in deinem Kopf. Und das tut es nur, weil du es lässt.
Zitat von inGedanken:
Würde mich die Konfrontation damit töten oder sind das wieder nur die Gedanken?


Nein, würde sie nicht. So schnell stirbt es sich nicht. Schon gar nicht durch ein bisschen Kopfkino. Idee: Ziel setzen, das erreichbar ist, hinmarschieren, bis 10 zählen und LANGSAM zurückgehen. Dabei innerlich feiern, dass du gerade was geschafft hast, was dir gestern noch nicht gelang. Ein paar Stunden später machst du das selbe. Und wieder. Und wieder. Bis dich dieses Ziel nicht mehr sonderlich aufregt. Dann geht du zum nächsten.

Das Wichtigste dabei ist nicht das Gehen, sondern das Feiern, wenn du es gepackt hast. Egal was in deinem Körper abgeht: Mach deinem Kopf klar, dass du in der Lage bist, Dinge zu tun, die du vorher nicht gepackt hast. Die negative Programmierung braucht eine positive Überschreibung.

Passieren wird dir rein gar nix. Du wirst noch nicht mal umkippen.

22.05.2021 19:36 • x 6 #7


P
Der Körper ist ein Wunderwerk, der voll aufs Weiterleben ausgerichtet ist. Deshalb ist er extrem anpassungsfähig.

Der Atemreflwx ist einer der stärksten überhaupt. Solltest du durch Hyperventilation in Ohnmacht fallen, was extrem selten ist, dann würde dein Körper in der Ohnmacht wieder die Kontrolle übernehmen und richtig atmen.

23.05.2021 08:28 • #8


A
Guten Morgen keine Sorge.....

Konfrontationstherapie übe ich täglich aus.....das seit drei Jahren.....für mich ist es immer noch sehr schwer,mich meinen Ängsten zu stellen........ich mache es ....immer

23.05.2021 08:40 • #9





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