Zitat von Lara1204:@MusketierinWie hast du denn gelernt mit deiner Angst um zugehen?Ich hatte gestern ein sehr stressigen Vormittag, da musste ich mich erst hin legen. Das kenne ich überhaupt nicht von mir. War total platt.
Das war ein langer Prozess, ich hatte ja mein fast gesamtes Leben mal mehr mal weniger oder gar keine Probleme damit. Aber Anfang letzten Jahres habe ich eine PA gehabt durch ein völlig neues Symptom (keine Luft bekommen) und dann einen diagnostizierten Burnout, daher noch die absolute körperliche Schwäche. Und da ich permanent glaubte keine Luft zu bekommen (war auch so aber waren Muskelverspannungen im Rücken und Zwerchfell) war mein Körper 24/7 im Fluchtmodus.
Also zwei Dinge waren bei mir wichtig, noch einmal nach den Ursachen im jetzt fragen, die Ursachen aus meiner Vergangenheit kannte ich und mir ging es so schlecht dass mir alles egal war. Ich habe irgendwann aufgehört dagegen zu kämpfen weil ich dachte alles ist besser als das. Ich habe viele Bücher über das Thema und auch Burnout gelesen, alternative Wege gesucht.
Und das Wort dass ich eigentlich nie mochte war LOSLASSEN und VERTRAUEN INS LEBEN. Das ist einfach gesagt aber ich musste dies weil es mir einfach zu schlecht ging, ich hatte keine Kraft mehr dagegen zu kämpfen. Ich habe meinen Perfektionismus abgestellt und versucht meine Grenzen zu definieren und auch klar zu kommunizieren. Innerhalb der Familie war das am schwersten. Ich habe mich von Personen getrennt die mir nicht gut taten und versucht viel Ruhe für mich zu finden. Das für mich schlimme war, ich bin selbstständig und ich wusste nicht ob ich das ganze überhaupt finanziell überlebe, aber auch das habe ich notgedrungen dann losgelassen. Ich habe mich das erste Mal in meinem Leben an die erste Stelle gesetzt, keinen Druck gemacht und wenn ich nachmittags um 17.00 Uhr schon so fertig war bin ich eben ins Bett gegangen.
Aber was ich schon immer in schwierigen Angstphasen gemacht habe, das ich alles das gemacht habe wo ich wusste da bekomme ich Angst und Schwindel (z.B. Einkaufen, stehen müssen usw.) Natürlich unter größter Anstrengung und danach war ich platt, aber ich hatte oft solche Wut auf die Angst die so mein Leben beherrschte, das mir die Wut die notwendige Energie dafür lieferte um diese Situationen immer wieder aufzusuchen.
Ich muss dazu sagen, erst als ich weniger Verantwortung hatte, Sohn erwachsen, keinen Hund mehr usw. ist es erst so richtig losgegangen. Solange ich funktionieren musste hielt es sich in Grenzen und ich habe mit Sport meine Ängste gut kompensieren können. Aber als mein Körper nicht mehr wollte brach das Kartenhaus ein.
07.09.2019 21:21 •
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