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C
Hallo, ich bin ja noch ziemlich neu hier
Wollte mal wissen wie ihr die Arbeit so schafft .... hab mich gerade krank gemeldet, weil ich das Gefühl hab ich brauch dringend eine Pause.
Ich zwinge mich eigentlich fast täglich in die Arbeit ... zu Hause gehts mir dann schon schlecht, meist auch schon am Abend davor.
Im Auto auf der Fahrt dort hin fängts dann schon an .... bekomm keine Luft etc.
Wenn ich in der Arbeit ankomme steigert sich das dann nochmal enorm .... bis die Dienstübergabe vorbei ist und ich quasi flüchten kann.

Meine Kollegen wissen nicht wie schlecht es mir geht .... ich arbeite als Krankenschwester .... Psychiatrie .... ich hab Angst, dass ich meinen Job verlieren bzw. ihn nicht mehr ausüben kann, denn eigentlich ist das genau das was ich machen möchte und ich liebe diese Tätigkeit!

Außerdem verlasse ich im Moment meine Wohnung nur um zur Arbeit zu kommen .... ich steck eigentlich schon ziemlich tief in dieser schei. :-O

Übers Wochenende hat sich mein Zustand iwie verschlimmert hatte am Samstag einen wirklich miesen Tag und ich bin einfach total ausgelaugt und kaputt.
Wenn ich dann zu Hause bleib, hab ich aber auch so ein schlechtes Gewissen das macht mich dann auch wieder total fertig.

Irgendwie bin ich schon echt am verzweifeln ...

Liebe Grüße

30.01.2017 11:22 • 02.02.2017 #1


31 Antworten ↓


andante66
Hallo Callia

Mir geht es gerade ganz genauso wie Dir, ein ganz schwacher Trost, ich weiß, aber vielleicht hilft es für's erste wenn Du siehst dass Du damit nicht alleine bist....Kenne das alles was Du schreibst, fahre auch grundsätzlich mit Luftnot und Unruhe zur Arbeit, dabei mache ich nur Teilzeit aber stoße mittlerweile schon bei den paar Stunden an meine Grenzen....

Auch mir ging es am Wochenende extrem schlecht, habe mich noch nie so dermaßen kaputt, müde und ausgelaugt gefühlt. Es ist als würde der Körper eine Notbremse ziehen - bis hierher und nicht weiter. Keine Lust und Kraft mehr zu irgendwas, selbst ein kurzer Spaziergang ist mir zuviel.
Quäle mich gleich in die Spätschicht und darf noch gar nicht dran denken. Keine Ahnung wie ich den Tag überstehen soll.

Bin auch sehr gespannt was von den anderen Usern zu Deinem Thema noch geschrieben wird, einen Rat habe ich leider nicht, dafür eine Umarmung unbekannterweise.

Liebe Grüße Andante

31.01.2017 10:59 • x 1 #2


A


Arbeit und Krankenstand - wie schafft ihr das so?

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C
Hallo,

danke für deine Antwort.

Ich hoffe, dass das iwann doch besser wird, weil ohne Arbeit möchte ich ehrlich gesagt auch nicht sein.
Hab den gestrigen Tag zumindest genutzt und ein paar Therapeuten per Mail kontaktiert.

Ich wünsche dir trotz allem eine angenehme spätschicht

Und ja ich hoffe auch, da kommt noch was bezügl. Erfahrungen/Strategien von anderen Usern.

Lg Callia

31.01.2017 11:07 • x 1 #3


A
Ich hatte das 2015 ganz stark im Sommer. Da bin ich dann mitten auf der Arbeit mit einem Nervenzusammenbruch aufgefunden worden. Es ging einfach nicht mehr. Jeden Morgen zur Arbeit fahren, mein damaliger Partner hat im Schichtdienst gearbeitet, ich hab ihn also kaum gesehen, wenn ich am arbeiten war..all das hat mich zu dem Zeitpunkt total ausgelaugt. Ich wurde dann von den Chefs darauf angesprochen und dann hab ich halt ausgepackt, wie schlecht es mir geht und das ich den Job zwar liebe, aber momentan nicht in der Lage bin, so zu arbeiten. Ich habe dann eine Woche Urlaub bekommen und das Verständnis meines Arbeitgebers hat mir extrem geholfen. Ich konnte mich woanders hin versetzen lassen, wo ich auf der Arbeit weniger Stress und mehr Ruhe hatte. Seitdem fragen mich auch die Vorgesetzten jeden Tag, wie es mir geht. Und wenn es nicht mehr geht, sollte ich zum Reden ins Büro kommen! So ein Glück ist wahnsinnig selten, dass weiß ich. Aber mir geht es besser, jetzt wo ich weiß das die Chefs Bescheid wissen!

31.01.2017 11:14 • x 4 #4


petrus57
Die Fehltage wegen psychischer Er­krankungen haben nach Angaben der DAK-Ge­sundheit einen neuen Höchststand erreicht. Die Kasse registrierte im vergangenen Jahr rund 246 Ausfalltage je hundert Versicherten aufgrund von Seelenleiden, wobei Frauen deutlich häufiger be­troffen waren, wie die DAK heute mitteilte. Die Zahl der Fehltage aufgrund dieser Diagnose hat sich in den vergangenen 20 Jahren damit mehr als verdreifacht.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... echststand

31.01.2017 11:17 • x 2 #5


C
Hab auch schon mal überlegt, ob ich reinen Tisch machen soll, schließlich arbeite ich im psychiatrischen Bereich und somit wissen meine Kollegen bestens über diese Krankheit bescheid.
Ich hab eben einfach die Angst, das jemand meint ich könne dann dort nicht mehr arbeiten!

Was mir letztens eingefallen ist: Ich habe 3 Jahre ziemlichen Stress während der Ausbildung gehabt, außerdem bin ich alleinerziehende Mutter bzw. war ich. Nach Beendigung der Ausbildung, ging ich sofort Vollzeit arbeiten und hatte auch sehr wenig Zeit für meinen Sohn bzw. für mich ..... Ich war auch immer die, die alle Krankenstandsdienste übernommen hat ... Feiertage gearbeitet hat etc. Ich konnte einfach nicht nein sagen, aber es ging mir sehr gut in dieser Zeit.
Dann hab ich quasi auf die Nebenstation gewechselt und meine Stunden auf 30h reduziert .... und ab da an gings bergab.
Das war mir vorher eigentlich gar nicht so bewusst.
Ich meine, ich hatte auch schon Anflüge von Panik/Angst während meiner Ausbildung aber nie in diesem Ausmaß bzw. war es nicht ganz so einschränkend.

31.01.2017 11:31 • #6


A
Bevor du reinen Tisch machst, würde ich dir empfehlen, dir aufzuschreiben, was dir helfen könnte, deine Situation zu verbessern. Dann sieht der Arbeitgeber, du hast dir immerhin Gedanken gemacht und willst den Job wirklich behalten. Mich hat man dann nach der Woche gefragt, was es mir auf der Arbeit leichter machen würde. Für mich war halt ein ruhigerer Standort wichtig, ebenso wie die Masse an Kunden runterzuregeln. Und wenn man sich damit schon beschäftigt hat, fällt es einem auch leichter, diese Wünsche vorzubringen. Aber ich betone nochmal, so ein Glück mit den Chefs hat nicht jeder, da sie mich auch einfach hätten kündigen können (da jedes Jahr befristeter Vertrag).

31.01.2017 11:45 • x 1 #7


Sonnenlichtlein
Hallo ihr,
ich teile ebenfalls euer Leid.
Ich arbeite als Erzieherin. Es gibt gute und schlechte Tage.
An den schlechten fällt es mir schon extrem schwer, noch richtig auf Kinder und Eltern einzugehen. Ihre ganzen Pippifax-Bedürfnisse regen mich dann regelrecht auf. Natürlich lasse ich es mir nicht anmerken XD
Aber zu Hause bin ich oft extrem müde und fertig, und habe dann viel mehr Angstgedanken.
Mein Arbeitgeber weiß aber auch über alles Bescheid und stützt mich schon seit Beginn der Erkrankung. Also schon seit 6 Jahren.
Es mag ein Wagnis sein den Arbeitgeber aufzuklären, aber ich denke, früher oder später ist das für unsereins unabdingbar.

31.01.2017 11:58 • x 2 #8


C
Das freut mich total, dass es Arbeitgeber gibt die sich menschlich verhalten und man nicht gleich die Kündigung präsentiert bekommt.

@Anthana - das ist eine sehr gute Idee und kling logisch

31.01.2017 12:03 • x 1 #9


S
Das kenn ich auch nur zu gut. Bei mir geht das eigentlich schon seit der Ausbildung so und ich bin jetzt im 30. Jahr!
Für mich bedeutet jeder Tag Arbeit eine Quälerei. Dort hin zu müssen, Sympthome unterdrücken und den Tag irgendwie rumkriegen.
War in dieser Zeit natürlich auch oft krank, teilweise mehrere Monate wegen Klinik oder weil ich das Haus nicht mehr verlassen konnte. Meine Personalakte ist deswegen gut gefüllt. Bis jetzt hatte ich aber immer noch Glück und es stand nie eine Kündigung oder Frühpensionierung im Raum. Vor 4 Jahren habe ich dann angefangen die Arbeitszeit zu reduzieren, was ich mir aber nur leisten konnte weil ich verheiratet bin, ansonsten hätte das finanziell gar nicht geklappt. Zudem habe ich seit 3 Jahren die Möglichkeit 2 Tage von zuhause aus zu arbeiten. Eigentlich sind hier fixe Tage vorgegeben, aber auch hier hab ich das Problem das ich die 2 Tage die ich im Büro sein muss und die 2 Tage zuhause immer wieder schiebe je nachdem wie's mir grad wieder geht. Mein Chef sagt da zwar nix, aber ich fühle nich dann jedesmal so schlecht wenn ich wieder schieben muss und frag mich jedesmal wie lang das noch so weitergehn soll.....

31.01.2017 13:26 • #10


F
Hab ganz lange gedacht, dass meine Arbeit schuld an meinen Problemen ist. Mittlerweile weiß ich, dass das Unsinn ist, fühle mich sogar manchmal auf Arbeit am besten. In den 8 Jahren seit meiner Erkrankung war ich insgesamt 3x4 Wochen krankgeschrieben. Manchmal war das sehr schwer, aber so konnte ich mir ein Minimum an selbstachtung bewahren.
Das ist natürlich bei jedem anders, und wenn nix mehr geht dann geht nix mehr. aber ich hab mich schon immer über meine Leistung definiert, was wohl teil meines Problems ist.

31.01.2017 14:16 • #11


S
Da arbeitet man schon in der Psychiatrie und hat trotzdem angst, was zu sagen. Wenn die nicht helfen können, wer dann

31.01.2017 14:26 • #12


F
Als ich noch nur Ängste hatte und Panikattacken ging ich jeden Tag zur Arbeit. Zu verheimlichen war das nicht mehr, da ich auch Panikattacken auf der Arbeit hatte. Ich war damals noch in Ausbildung, so gab man mir dann leichtere Arbeiten. Ich habe jeden Abend geweint und jedes Wochenende. Mit Medikamenten ging es dann besser. Wenn ich aber trotzdem noch eine Panikwelle spürte, ging ich auf Klo. Da hatte ich ein paar ruhige Minuten.

Ganz ehrlich, ich weiss nicht woher ich die Kraft dazu nahm. Ich hatte 24 h am Tag Angst, Derealisation. Der Weg zur Arbei war Horror, der Weg zurück auch.

31.01.2017 14:31 • #13


S
Was für Angst hattest du denn

31.01.2017 14:48 • #14


C
Zitat von Serthralinn:
Da arbeitet man schon in der Psychiatrie und hat trotzdem angst, was zu sagen. Wenn die nicht helfen können, wer dann



Ja, ich weiß es hört sich vielleicht komisch an, aber dadurch hab ich noch mehr Druck bzw. mach mir diesen.
Weil was wird von einem in diesem Job verlangt .... psychische Belastbarkeit ... und die hab ich im Moment einfach nicht.

Meine Kollegen würden es sicher verstehen, aber ob ich dann auch weiterhin da arbeiten kann ist fraglich.

Meiner Meinung nach ist es nicht ausschließlich ein Nachteil selbst betroffen zu sein, denn ich kann andere Menschen mit dieser Symptomatik auch sicher besser verstehen als jemand der so etwas noch nie erlebt hab .... lieber wärs mir natürlich trotzdem ohne

31.01.2017 15:09 • #15


S
Naja, du bist ja nicht völlig arbeitsunfähig oder

31.01.2017 15:11 • #16


C
Nein, das bin ich nicht

31.01.2017 16:24 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

S
Ich hätte Angst in einer Psychatrie zu arbeiten. Das ganze Leid und Elend sehen, dass wäre nichts für mich. Und dann selbst noch psychische Probleme haben. Respekt.

31.01.2017 16:32 • #18


E
Ihr Lieben,

ich reihe mich mal ein.
Leide auch schon seit einigen Jahren an Angst und Panikattacken.
Nun habe ich mich für einen Job in der Psychiatrie beworben und diesen auch bekommen.

Obwohl ich mich vorher noch auf die Arbeit gefreut habe, geht es seitdem bergab.
Mitte des Monats soll ich anfangen. Habe mich für eine Teilzeitstelle (19,5 Stunden) entschieden.
Seit der Zusage fühle ich mich schlecht, habe ganz arge Bedenken, ob ich das Pensum schaffe, weil ich noch keine praktischen Erfahrungen in dem Bereich habe.
Habe Angst dort ins kalte Wasser geschmissen zu werden, alleine im Büro zu sitzen und nicht mehr weiter zu wissen.
Wie läuft denn normalerweise so eine Einarbeitung ab?
Vielleicht kann mir jemand meine Bedenken nehmen.

Und wie kann ich die 19,5 Stunden am sinnvollsten auf 3 Tage aufteilen?

Von meiner Erkrankung sind Sie in Kenntnis, da ich selbst vor einigen Jahren dort in Behandlung war.

31.01.2017 17:38 • #19


F
Zitat von Serthralinn:
Was für Angst hattest du denn


Immer und überall. Am Anfang war es wohl eine Panikstörung, danach GAS. Nur ein paar Meter raus zum Kiosk oder Tram war Horror, zur Arbeit sowieso. Ich hatte jeden Tag Angst, von morgens bis abends, nicht vor etwas spefizischem, einfach Angst. Dauerangespannt. Derealisation hatte ich auch und Depersonalisation. Fühlte mich sehr oft als würde ich etwa 2 cm ausserhalb von mir schweben, irgendwie obendrauf, nicht ganz im Körper. Schwierig zu beschreiben. Oder alles kam mir so surreal vor. Wenn ich viel getrunken hatte ging es besser. Daher habe ich am Wochenende oft getrunken

31.01.2017 19:18 • #20


A


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