Angst vor Hyperventilation/Kann nicht mehr normal Atmen

**21.04.2024**

Hi Leute,

Ich war bis Freitag ca 2-3 Jahre frei von Panikattacken und da kam sie wieder: Freitag auf dem Weg nach Hause von der Uni würde mir übel.. ich mach gerade meine Thesis und der Stress und die Angst davor setzen mir gerade sehr zu. Ich weiß, dass das alles da her kommt. War auch schon in Therapie und mir ging es wie gesagt gut. Konnte alles tun.. ALLES.. naja und am Freitag auf dem Weg nach Hause eben Übelkeit, kurz in ein Geschäft gegangen. Gefragt ob ich mich hinlegen kann und es nicht in den Griff bekommen. Haben dann zum ersten Mal so richtig hyperventiliert.. es war so mies. Wurde zu einem Arzt gebracht. Ich selber wusste was das war. Aber naja.. eine Tavor bekommen, halbe für gleich andere Hälfte für abends. Mir gings dann auch eigentlich wieder gut das Wochenende und jetzt sitze ich hier, Montagmorgens auf dem Weg in die Uni und komme nicht weiter weil ich Angst habe, dass es gleich wieder los geht.. warte jetzt auf meinen Freund der mich gleich abholt.. Trau mich einfach keinen Schritt allein zu tun..

Wie verhindert ihr zu hyperventilieren? Gibt es eine Atemtechnik WÄHREND dem gehen? Sitze gerade in der Sonne und bin eigentlich ganz ruhig aber sobald ich aufstehe geht's los.. ich weiß, dsss das meine verkackte Psyche ist aber Hyperventilation is jetzt wirklich neues Terrain...

Ich würde mich so freuen wenn mir jemand helfen könnte. Habe jetzt noch 45 min Zeit bis er kommt, würde es aber so gern allein schaffen..

15.05.2017 11:21 • #2

Hab jetzt eine Tavor genommen, die ich als Backup von meinem Arzt zur Sicherheit bekommen habe. Damit hab ich es jetzt glaube ich nach Hause geschafft. Also ohne Freund..

Auf dem Weg nach Hause hab ich versucht die Atemübung die man sonst im Liegen macht im Gehen zu machen. Drei bis vier Schritte ein und drei bis vier Schritte kräftig ausatmen. Dann drei Schritte Luftfluss stoppen und dann wiederholen..

Habt ihr noch andere tips/Methoden?

Angst vor Hyperventilation/Kann nicht mehr normal Atmen

15.05.2017 11:32 • x 1 #3

Hi. Hast du git gemacht! Auch wenn natürlich eine Tavor genau so eine Krücke ist, wie das nicht allein zu schaffen.

Di Angst macht die Hyperventilation und Angst vor hyperventilation ist eigetnlich auch nur Angst vor der Angst.

Ohne Angst keine Hyperventi.

Leicht gesagt. Aber das daruf konzentrieren ist natürlich nicht so besonders gut.

Mir hilft immer Musik ganz gut - also ruhige und sich dann drauf einlassen und ruhig mitatmen oder gaaanz leise (draußen) summen. Also quasi so zu atmen als würde man mitsingen. Damit atmet man auch automatisch anders.
zu Hause laut mitsingen ist immer gut. Gegen Angst und für gutes Atmen.

15.05.2017 11:49 • #4

Mich regt es auch so tierisch auf dass ich die nehmen musste. Jetzt bin ich so Matsch.. mag das Gefühl nicht. Tavor hat mir immer Sicherheit gegeben. Allein eine im Geldbeutel zu haben war immer Gold wert. Sie nehmen war immer eine große Überwindung und habe es immer ohne geschafft.

Habe gleich bei meinem Therapeuten angerufen. War seit fast 2 Jahren nicht mehr bei ihm und darf jetzt wieder. Das freut mich so.

Freue mich natürlich weiterhin über Tipps! Danke!

15.05.2017 12:10 • x 1 #5

Hallo,
ich denke mal das wie du es schon über dich sehr gut bschrieben habst , der ganze Stress der dich im Augenblick zu schaffen macht.
ich kenne das, die Angst .
Mir hilft es meine Ängste anzunehmen sie ist ein Teil von mir. Meistens will sie dir etwas sagen, versuche doch mal , in einer kleiner ruhigen Minute oder sekunde , dich zu fragen , wIE KANN ich jetzt für mich Sorgen ? wAS KANN ICH gutes für mich tun? wIE KANN ICH MICH JETZT SELBER UNTERSTÜTZEN ?
Du bekommst Antworten von deinem Innerem. Höre hin. Wenn es nicht sofort klappen sollte das du eine Antwort hören kannst dann habe Geduld und frage weiter , aber ohne Druck

15.05.2017 23:30 • #6

Danke bis hier hin für eure Hilfe. Habe heute Mittag bei meinem Therapeuten angerufen und hab direkt einen Termin für morgen bekommen. Hab nur Angst vor dem Weg dort hin.. zu Hause is gar nichts.. sobald ich vor die Türe gehe fang ich an komisch zu atmen, extrem darauf zu achten.. total bescheuert.. hab so arg das Bedürfnis tief einzuatmen und sofort verkrampft alles.. und es is fast schon zwanghaft..

Keiner Tipps wie man das unterbinden kann?

15.05.2017 23:47 • x 1 #7

Du weißt bestimmt, das du bei Hyperventilation zu viel Sauerstoff aufnimmst... Im Winter wäre es einfach, Schal vor Mund und Nase. Tüte sieht doof aus. Hand vor Mund und Nase halten geht auch, allerdings ist es schwierig gegen den Atemreflex in dieser Situation anzukommen. Ich hatte auch fast 5 Jahre Ruhe.

15.05.2017 23:57 • #8

Ja, das weiß ich. Und zumindest zu wenig abatme, richtig? Es is in manchen Situationen seit Freitag so zwanghaft.. hab so Angst dass es nicht mehr weg geht.. kann mich jemand beruhigen?
Ja hab auch schon überlegt nen Schal zu tragen. Aber das Wetter ist so toll hehe. Naja! Wird hoffentlich schon werden.

Du warst 5 Jahre frei davon? Wie lang hält dein Rückschlag nun an? Möchte den dreck ganz schnell wieder in Hintergrund bringen. Ja, annehmen tu ichs ja. Aber mich davon einnehmen lassen muss ich jetzt ja nich.

16.05.2017 00:12 • x 1 #9

Du hast zu viel schlechtes Chi in dir

Die einstellung: den dreck loswerden... ist nett, aber wird dir nicht viel bringen, weil du damit ausdrückst, das es dich stört. Also drehen sich deine Gedanken darum und du fütterst die Panik nur.

16.05.2017 07:21 • x 1 #10

Die Angst kann nicht wieder weggehen, sie ist ja ein Teil von dir und absolut notwendig. Das weißt du ja schon. Je schneller du sie jetzt akzeptieren kannst, desto schneller legt sie sich auch wieder schlafen. Du hast deinen Therapeuten, das wird schon wieder. Vergleich dich nicht mit anderen, jeder hat seine Geschichte. Erfahrungen können helfen, aber dein weiterer Weg ist dein eigener.

Bei mir ging es im Januar wieder los, aber ich musste auch einiges in kurzer Zeit einstecken. Ich bin froh so lange relativ wenig Probleme gehabt zu haben und wenn ich für mich raus bekomme warum das so war, wird es auch wieder so werden. Ich hab Panikattacken oft zu Hause, für mich sind sie ein Symptom unter vielen.

16.05.2017 08:41 • x 1 #11

Ich hatte das gestern seit langer Zeit auch mal wieder und jetzt wo ich deine Zeilen lese kommt es auch wieder. Bei mir hilft am besten nicht daran zu denken und versuchen nicht in den normalen Atemrhythmus zu pfuschen.

15.06.2017 01:18 • x 2 #12

Hi Leute,
Ich finde es immer schade, wenn man einen Beitrag eröffnet aber nie mehr rein schreibt. Deshalb hier kurz ein Update: seit meinem letzten Eintrag ist alles wieder besser aber noch nicht ganz weg. Das gegen diesen Zwang den Atem kontrollieren zu müssen ist noch nicht ganz weg aber ich habe es so weit im Griff.. aber es ist anstrengend. Es passiert nur wenn ich von A nach B gehe. Ich möchte dann so oft tief einatmen, bis keine Luft mehr rein passt. Meine Brust spannt dann so richtig und schmerzt, so dass ich einfach bei dem Versuch normal zu atmen extrem anspanne.. das ist wirklich bisher die bekackteste Sache mit der ich zu kämpfen habe.. Mann Mann Mann Naja.. meine Abschlussarbeiten ist bald rum und dann hat der Albtraum hoffentlich wieder ein Ende..

15.06.2017 07:02 • #13

Der Zwang den Atem zu kontrollieren geht auch wieder weg. Ich habe es im Moment auch wieder.
Habe aber auch zwischenzeitlich Monate wo ich das nicht habe. Threads die sich damit befassen scheinen mich wohl zu triggern.

15.06.2017 09:50 • x 1 #14

Zitat:
dann hat der Albtraum hoffentlich wieder ein Ende

... Da kannst du Glück haben, solange es sich bei dir noch nicht verfestigt hat. Deswegen, mach bitte aktiv etwas dagegen. Zu warten, dass sie von alleine wieder weggehen ist der falsche Weg. Deine Seele lernt sonst, das sie dich damit einfangen kann.

Stell dir mal Ölförderung vor, da steigt der Druck auch durch die Gase immer mehr an und wenn man die nicht kontinuirlich abbrennt, explodiert die ganze Hütte irgendwann. PA's sind ja eher wie diese Entladungen... Du bist grade in einer Stresssituation und wenn ich an mein Studium denke, hatte ich alles im Kopf, aber nicht mir bewusst was Gutes zu tun... Es gilt das Erregungslevel runter zu fahren, was dir da hilft ist individuell...

Viel Glück für deine Abschlussarbeit.

15.06.2017 10:06 • #15

Was bedeutet verfestigen? Ich meine, da ist die angststörung.. und sie wird auch wahrscheinlich immer bleiben. Aber ich möchte wieder frei von Attacken sein. Also ich meine so richtige Attacken werden es gar nicht mehr aber dieses Problem mit dem Atmen halt.. und was soll ich gerade denn dagegen tun? Ich hab zB einfach keine Zeit mich in Situationen zu begeben die gerade schwer für mich sind und zu üben.. sobald diese Abschlussarbeiten abgegeben ist zwinge ich mich zu jeder Angstsituation, das könnt ihr mir glauben
Mich würde interessieren, ob dieses atemproblem Sauch einfach nur wieder so ein blödes angstsymptom ist was sich bald vom nächsten ablösen lässt? Denn ich hätte lieber wieder die ganze zeit Angst davor dass mein Herz zB stehen bleibt.. weil da könnte ich zB meinen Puls fühlen.. versteht ihr was ich damit meine?

15.06.2017 10:14 • #16

Zitat von Straßenbande_3:
Mich würde interessieren, ob dieses atemproblem Sauch einfach nur wieder so ein blödes angstsymptom ist was sich bald vom nächsten ablösen lässt?

Das Problem dabei ist das du direkt oder im Unterbewusstsein an deine Atmung denkst. Ich hatte es vor Jahren mal so schlimm da konnte ich noch nicht mal im Schlaf richtig atmen. War zum Glück nur eine Nacht.

15.06.2017 10:36 • #17

@petrus57 kannst du Dinge aber noch normal tun? Ich mein raus gehen, Freunde treffen, arbeiten? Ich weiß, das ist nicht meine Geschichte sondern deine. Aber es würde mich einfach interessieren.

15.06.2017 10:43 • x 1 #18

Mit verfestigen mein ich genau das... ich hab jetzt seit über 20 Jahren eine Somatisierungsstörung. Die gehört zu mir wie der Buckel zum Glöckner von Notre-Dame. Ich habe zu lange dagegen angekämpft, so das es sich quasi eingebrannt hat. Allerdings sind die meisten Symptome nur schwach oder kommen fast gar nicht mehr vor, wie z.B. Herzrasen. Das Globusgefühl allerdings... das hat meine Psyche gelernt als Waffe zu führen. Wer nicht hören will, muss fühlen. Zur Not eben auch so. Da kennt deine Psyche nix.

Deine Seele lernt... das Beste ist, darauf zu hören was dir DEINE Angst im Moment sagen will. Dann kannst du was dagegen tun. Das Symptom wird damit wieder langsam schwächer. Machst du das nicht, wird sie so lange suchen bis du auf sie hörst. Ich hätte auch gern nur Magen- und Nackenschmerzen... die könnte ich nämlich komplett ignorieren, genau deshalb hab ich die ja nur gering

Ich kann ja nicht in deinen Kopp gucken, aber das du gestresst bist ist klar... Wellnesstag? Sport? Mass.? Meditation? Dein ganzer Erregungslevel ist zu hoch und ich denke du müsstest eine Kombi aus Auspowern und Relaxen fahren um deinen Adrenalinhaushalt zu regulieren. Ansonsten hilft gegen Panikattacken nur Vermeidung vermeiden. Der Angstkreislauf ist da die Gefahr...

15.06.2017 10:48 • #19

@rockinger da stimme ich dir voll und ganz zu. Ich finds cool wie rational und bewusst du das alles beschreibst. Ich bin in Gesprächstherapie und versuche rauszubekommen was los ist. War zwei Jahre nicht. Zwei Jahre in denen es mir wieder gut ging. So gut, dass ich einfach Vollgas wieder alles gemacht hab, ohne auf mich zu achten. Das muss ich jetzt wohl wieder aber schei. find ichs trotzdem

15.06.2017 11:02 • x 1 #20

Danke dir...

Zitat:
rational

ist ja mein Handikap. Ich kriege meine Gefühle nicht so auf die Reihe und wenn mein Kopf noch lange meint Hey, da geht noch was... müsste ich eigentlich schon lange wieder aussteigen. In dem ich versuche, anderen die Zusammenhänge zu erklären - aus meiner Sicht - erkläre ich Sie mir eigentlich auch selbst nochmal

Ich hatte auch 5 Jahre Ruhe, dann brach alles über mir zusammen und meine Reaktionen waren mal wieder nicht die richtigen... Es gab da mal so einen alten Blödelfilm mit Tim Allen, Galaxy Quest glaub ich: Niemals aufgeben, niemals kapitulieren! Das wird wieder... Die Angst ist wie ein nerviger Freund... und gute Freunde sagen Dir die Wahrheit.

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