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L
Hallo ihr Lieben,
ich habe meine Panikattacken zur Zeit ganz gut im Griff aber leider komme ich aus der „Angst vor der Angst“ nicht raus. Alles läuft ok aber wehe es kommt ein winziges Symptom aus - dann bin ich sofort wieder zehn Schritte zurück und voll wieder drin.

Mein Hauptproblem ist momentan allerdings die Angst, dass die Angst in Situationen kommt, aus denen ich vermeintlich nicht so einfach raus komme. Leider hilft es mir auch nichts, dass mit meiner Therapeutin zu besprechen oder aber mir gut zuzureden, dass ich ja „raus“ kann.
Ich kann zum Beispiel nur unter höchster Anstrengung 30 Minuten eine Krabbelgruppe mit meinem Kind besuchen. Freunde treffe ich schon lange nicht mehr weil es mich so super unruhig und nervös macht, nicht raus zu kommen aus der Situation. Quasi, dass meine Symptome kommen und ich dann dort gefangen bin. Sogar Familienbesuche lösen bei mir krasse Unruhezustände aus, weil ich denke, nicht raus zu kommen — obwohl ich mich ja jederzeit raus ziehen kann und wir ein gutes Verhältnis haben. Auch die Wartezeit beim Arzt stresst mich extrem. Ich schaffe es nicht einmal im Wartezimmer wie jeder normale Mensch zu warten sondern muss auf und ablaufen und überlege, es abzubrechen. Während der Arzt–Gespräche das gleiche: ich habe ständig Angst, dass ich umkippe, bin unruhig und will einfach nur, dass es schnell vorbei ist. Danach ist alles wieder gut.
Ich frage mich echt, wie es Leute schaffen, zur Therapie zu gehen. Die 50 Minuten dort „fest zu sitzen“ und dann auch reden zu müssen, löst so eine krasse innere Unruhe aus, dass ich momentan nur online Therapie schaffe. Und auch da, schlagen die Unruhe und die Symptome extrem zu und ich denke, es jederzeit abbrechen zu müssen. Geht es noch jemandem so? Und was hilft euch dabei? Expositionen mache ich seit über einem Jahr aber irgendwie wird es nicht besser… liebe Grüße!

10.07.2023 22:34 • 11.07.2023 #1


3 Antworten ↓


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Zitat von Lolala:
Geht es noch jemandem so? Und was hilft euch dabei?

Willkommen.

Ich hatte ähnliche Phasen wie Du mit diesem Ich kann nirgends hin, weil wenn ich Angst-Attacken bekomme, wie komme ich dann ohne Auffälligkeiten aus der Situation raus?. Meinst Du ungefähr so etwas?

Das Problem konnte ich sehr gut damit in Luft auflösen, seit ich sehr offen mit meiner Erkrankung umgehe, mich also in vielen Fällen ge-outet habe.
Wissen die Leute aus den genannten Situationen, dass Du Angststörungen hast?
Wenn es nicht so ist, kann das wie eine Schlinge um den Hals ein für manche Angstpatienten.

10.07.2023 22:39 • #2


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Unruhe vor Situationen wie Therapie / Angst

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@Lolala hast du mal versucht, aus den Situationen bewusst tatsächlich raus zu gehen? Ich hatte das mal gemacht.. in mehreren Situationen, allerdings dann, wenn ich keine Panik hatte, als Test sozusagen.

Ich hatte beim Einkaufen meinen Wagen (leer) einfach stehen lassen, ich bin aus der Therapie kurz raus an die frische Luft (das war abgesprochen mit der Therapeutin), ich hab mich beim Bäcker aus der Schlange davon geschlichen, ich bin früher aus dem Freibad raus. Ich bin einfach mal bei der Arbeit kurz raus.. und und und.. bis ich verstanden habe, dass ich aus jeder Situation ganz einfach raus gehen kann..

Aus den meisten Situationen kommen wir ohne Probleme wieder raus und es schaut keiner komisch oder denkt komisch von uns. Und wenn doch kann man immer noch sagen oh, ich hab draußen was vergessen. Ein Spruch wie was man nicht im Kopf hat, hat man in den Beinen lockert das meiner Erfahrung nach noch etwas auf

Wie gesagt, die meisten Menschen sind so mit sich selbst beschäftigt, die bekommen das gar nicht mit..

11.07.2023 12:31 • #3


-IchBins-
Zitat von Lolala:
fest zu sitzen“ und dann auch reden zu müssen, löst so eine krasse innere Unruhe aus

Bei mir ist das sehr oft oder fast immer bei Untersuchungen. Sobald ich gesagt bekomme: jetzt nicht bewegen (EKG, Ultraschall, Röntgen, MRT, sogar bei der Physiotherapie, wenn ich Mass. bekomme). Alles andere, Familienbesuche oder so geht.
Wo du das mit der Therapie erwähnst, könnte das auch sein, weil ich nicht lange ruhig bleiben kann, wenn ich muss oder soll, sondern nur, wenn ich selbst entspannt bin. Das bin ich bei Ärzten und Terminen so gut wie kaum. Echt nicht einfach. Ist aber erst seit der letzten MRT Untersuchung so gekommen (musste abbrechen) und habe es nun für mich akzeptiert, muss ich mit leben. Bei Terminen sage ich das gleich im Voraus, dann wissen sie Bescheid und bis jetzt bin ich auf Verständnis gestoßen.
Bis jetzt weiß ich noch nicht genau, woran es liegt. Ich schätze, es hat mit einem traumatischen Erlebnis bei einem Arzt aus der Kindheit zu tun, das ist, was mir als erstes dazu einfällt.

11.07.2023 13:15 • #4




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Dr. Christina Wiesemann