Pfeil rechts
8

F
Zitat von sevr:
Achso... ich war der letzte, der geschrieben hatte... dachte schon

Medis sind ja aber auch häufig sinnvoll. Darüber nachzudenken, ob man nicht begleitend welche nimmt, halte ich auch nicht für verkehrt. In meinem Fall gibt es z.B. nur leider keine, die helfen.


Sry das glaube ich nicht.
Wenn dir das dein Arzt gesagt hat taugt er nix!
Es gibt unzählige Medikamente die du ganz sicher nicht alle ausprobiert hast.
Depressionen und Zwangserkrankungen haben u.a einen gemeinsamen Auslöser und das ist ein Serotoninmangel im Gehirn.
SSRI wirken sehr gut auch bei Zwangserkrankungen,man muß *nur* das geeignete Medikament für dich finden.
In den 80 er Jahren waren Menschen mit solch einer Erkrankung teils noch Versuchskaninchen aber jetzt ist das mit Sicherheit nicht mehr so.

16.02.2015 10:09 • #21


M
Hi, sevr,

ich hatte früher einen sehr, sehr ausgeprägten Waschzwang aus Ekel und aus Angst vor manchen Substanzen. Auch heute, wenn ich mehr Streß und/oder Ängste habe, wasche ich mir sehr oft die Hände. (ABer mit meinen Ängsten ist es die letzten Wochen sehr zurückgegangen.)

Aus rationalen Gründen weißt Du, daß Du Dir und Deinen Händen durch allzu häufiges Händewaschen mehr schadest als nützt. Das ist schon mal gut. Aber Du mußt dieses Wohlgefühle/Weniger Händewaschen tut meinen Händen gut auch emotional (wieder) spüren lernen.
Bitte leg Dir eine gute, reichhaltige Handcrème zu. Nach jedem Händewaschen trägst Du etwas auf! (Selbst, wenn Du glaubst, Dir eh gleich wieder die Hände waschen zu müssen.)
Am besten Du fängt mit Deinem Training dann an, wenn Du keine Verpflichtungen hast. (Sorry, daß ich Deine Beiträge nur überfliegen konnte, aber ich hatte heute extrem wenig Schlaf.)
Wenn Du den Drang hast, Dir die Hände waschen zu müssen, setze Dich erst mal aufs Bett oder sonst wo hin! Und dann wartest Du ein paar Minuten!
Generell: Am wichtigsten ist Händwaschen bei (Intim-)Hygiene, Sex und Essen/Essensvorbereitung/wenn Du Dir was in den Mund steckst. Und nach Abfallentsorgung.
Denk an den ganzen Dreck, mit dem viele Menschen täglich konfrontiert sind; dieser Dreck fliegt auch in der Luft rum, setzt sich auch überall nieder. Noch keiner ist deswegen tot umgefallen.

Das mit dem Geparktwerden in Kliniken kenne ich und kann es nachvollziehen. Es ist gut, daß Du jetzt Deinen Zwang bekämpfen willst! Ein Klinikaufenthalt kann helfen (bei mir tat er es nicht, ich half mir selbst, hatte aber auch immer Leute, die mir halten, zu klären: Ist es in der und der Situation erforderlich, was zu tun oder nicht?).

Hast Du Dinge, die Du für Dich als sauber betrachtest (obwohl sie es vielleicht rein logisch nicht sind?)? Ein altes Lieblingsstofftier, ein Lieblingsbuch? Wenn Du nicht gerade ganz dreckige Hände hast, dann nimm diese Lieblinge zur Hand, liebkose sie, genieße das Wohlgefühl (aus Kindertagen).

Schau Dir Deine Hände an: Gewiß, Bakterien sind mit dem bloßen Auge nicht zu sehen. Aber sind Deine Hände sichtbar dreckig? Nein? Na, dann kannst Du relativ sicher sein, daß Du Dir nix wegholen kannst, selbst wenn Du sie ablecken würdest. (Außer, wenn Du z. B. gerade ein rohes Hühnchen/Fleisch/Fisch oder eine extrem giftige Pflanze angefaßt hättest.) Der Mensch hat nicht umsonst ein Immunsystem.

Es würde unter Umständen gar nichts dagegen sprechen, mal einen Probetag (bei einer Freundin) zu machen. Vielleicht erst mal nur zum „Zugucken“. Wichtig ist aber, daß es eine Person Deines Vertrauens ist, der Du zutraust, daß sie schon alles nach normal menschlichen Maßstäben hygienisch macht. (Mit jemandem, der/die sehr unhygienisch in ihrem/seinem Verhalten/der Wohnung ist, wäre es zu extrem für Dich.) Sage Dir, daß Deine Freundin ja gesund ist und sich mit der von ihr eingehaltenen Hygiene wohlfühlt. Vielleicht kannst Du es dann sogar über Dich bringen, Gegenstände von ihr anzufassen. Und zumindest ein paar Minuten dem Waschen zu widerstehen. Deine Freundin sollte allerdings ein dickes Fell mitbringen, denn Menschen mit psychischen Schwierigkeiten/Zwängen können natürlich auch mal „ausflippen“. Aber wenn sie Deine Freundin ist, wird sie Verständnis und Einfühlungsvermögen für Dich aufbringen.

Fang klein an, aber fange an. Mit Situationen, von denen Du denkst: wenn ich mir da nicht die Hände wasche, ist das Risiko klein, daß mir was passiert. Und dann schaue, wie sich das anfühlt. Am Anfang sicherlich sehr ungut; aber Du wirst feststellen, daß Dir nichts passiert. Und Deine „innere Festplatte“ wird so immer mehr dazulernen. Irgendwann wirst Du Dich größeren Ängsten stellen können.

16.02.2015 10:10 • x 1 #22


A


Waschzwang in Eigen-Regie bekämpfen sinnvoll?

x 3


sevr
Zitat von Hotin:
Ich würde mich dafür entscheiden meine Hände seltener zu waschen, weil die Vorteile eindeutig überwiegen.

Offensichtlich versuchst Du etwas vor Dir selbst zu verstecken. Das findet vermutlich aber kein Psychologe.
Dies kannst Du wiederum nur selbst finden.

Japp... irgendwas aus meiner Kindeheit. Das vermuten viele Psychologen. Ob ich es jemals herausfinde, wird man sehen. Vielleicht reicht es, damit leben zu lernen. Ich weiß gar nicht, ob ich das unbedingt wissen will/muss. Ansonsten ja, du hast Recht... es ist mein System. Allerdings kontrolliere ich das nicht mehr willentlich. Ich werde mir das aber noch einmal vor Augen führen, dass es im Prinzip ja auch in Teil von mir ist, und ich es ja eben doch auf die eine oder andere Weise steuer.

Zitat von Faultier:
Sry das glaube ich nicht.
Wenn dir das dein Arzt gesagt hat taugt er nix!
Es gibt unzählige Medikamente die du ganz sicher nicht alle ausprobiert hast.
Depressionen und Zwangserkrankungen haben u.a einen gemeinsamen Auslöser und das ist ein Serotoninmangel im Gehirn.

Der Neurologe sagte, es gibt nichts speziell gegen Zwangserkrankungen. Ich habe verschiedene Medikamente ausprobiert wegen der Angsterkrankung, sie alle haben mich stark verändert. Mir wurde alles ziemlich gleichgültig. Klar ist das angenehmer, richtet aber auch teils guten Schaden an.
Das Problem ist auch... ich will jetzt keine Tabletten nehmen und plötzlich ist in drei Wochen ein Platz frei. Dann geh ich in die Klinik und sage, aktuell habe ich leider nichts. Ich kenne das... wenn alles wieder gut ist, wird das nix mit der Klinik. Ein bisschen leiden muss ich schon, sonst geh ich niemals.


@Black Sheep
Der Vergleich ist nicht soooo gut, das weißt du aber ...er ist jetzt auch nicht unterirdisch schlecht, aber mir hilft das nur bedingt, sorry

@Meise13
Danke, klingt gut
Wobei das mit der inneren Festplatte bei mir irgendwie nicht klappt. Das ist bei mir eher so ein USB1.0-Anschluss, der aber auch immer sofort wieder getrennt wird. Ich habe schon komplett ohne Zwang und Angst gelebt... gelernt habe ich offenbar nichts in der Zeit :/

16.02.2015 13:01 • #23


F
@ sevr
Vielleicht wird eine Therapie durch die Medikamente aber auch etwas einfacher?
Schon mal daran gedacht?
Das du in ein paar Wochen allein durch die Medis geheilt bist glaube ich kaum.
Und was ist so schlimm daran wenn du denen sagst ein Medikament hat dir geholfen?
Die schmeissen dich deshalb sicher nicht aus der Klinik sondern sind froh wenn sie weniger Arbeit mit dir haben.
Und leiden muss niemand...auch kein bischen

16.02.2015 13:23 • #24


sevr
Nein, weiß ich doch. Das schlimme daran ist, dass ich dann gar nicht mehr hingehe eventuell. Ich lerne schnell, mit etwas zu leben, wenn es gerade einigermaßen passt

Ich schiebe das noch ein wenig vor mir her...

16.02.2015 13:25 • #25


F
Zitat von sevr:
Nein, weiß ich doch. Das schlimme daran ist, dass ich dann gar nicht mehr hingehe eventuell. Ich lerne schnell, mit etwas zu leben, wenn es gerade einigermaßen passt

Ich schiebe das noch ein wenig vor mir her...


Achso ok
Das stimmt auch wieder

16.02.2015 13:27 • #26


Black-Sheep
Zitat von sevr:
Der Vergleich ist nicht soooo gut, das weißt du aber ...er ist jetzt auch nicht unterirdisch schlecht, aber mir hilft das nur bedingt, sorry


Ob der Vergleich passt oder nicht ist in diesem Fall völlig unwichtig, und das was du mir schreibst hört sich nicht so an als würdest du mir was raten wollen, obwohl ich dich darum gebeten habe, hast du Angst das der Ratschlag dann vielleicht auch auf dein Problem passen würde obwohl der Vergleich hinkt.....

Fakt ist, in dem Moment in dem ich mir keine Kippe mehr in den Mund stecke, bin ich Nichtraucher, und wenn du aufhörst dich ständig zu waschen hast du keinen Waschzwang mehr....
Es geht darum eine Entscheidung zu treffen, und von dieser Entscheidung selbst überzeugt zu sein, du kannst versuchen dir durch Medikamente, oder Therapeuten, bei dieser Entscheidung helfen zu lassen, treffen musst du sie aber selbst.

Du brauchst dich nicht entschuldigen das dir das nicht hilft, es ist eher ein Denkanstoß, helfen musst du dir allein.

16.02.2015 16:16 • #27


M
@sevr: Ja, meinst Du, das geht von heute auf morgen? Ich mache das auch seit ca. 2 Monaten mit meine Ängsten, und ich werde immer resistenter. Du mußt trainieren. Du kannst Dir Deine Zwänge abtrainieren. Ich sage nicht, daß das einfach sein wird. Oder daß Du sofort kuriert bist.
Wenn Du schon komplett ohne Angst und Zwang gelebt hat, dann ist das insofern gut, als das Du Dich daran erinnern solltes, wie schön das war! Um wie viel lebenswerter als die jetzige Situation. Rückschläge wird es möglicherweise öfter geben. Bleib am Ball - wenn Du an Deiner jetzigen Situation was ändern willst.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, daß es klappt, die innere Festplatte umzustrukturieren. Nur Mut!

16.02.2015 17:13 • #28


M
Ich habe noch eine Idee: Wenn Du z. B. Deinen Herd anfassen mußt, nimm ein sauberes Tempotaschentuch, berühre damit den Herd und gucke Dir die Innenseite des Tempos, mit dem Du den Herd berührt hast, an. Auf dem weißen Tuch sieht man sofort jede Verunreinigung. Na, ist was drauf? Wohl kaum, und wenn, ist es harmlos (Staub vielleicht nur).
Wenn Du locker drauf bist, faß den Herd mit dem Finger an. Laß die Angst ruhig hochkommen; irgendwann kann sie nicht mehr höher. Der Drang, Dir den Finger oder die Hand zu waschen, wird bestimmt hochsteigen. Aber warte ab, und gib Dir z. B. mindestens 5 Minuten. Du kannst Deinen Finger ja angucken: Ist da - sichtbarer - Dreck? Wohl kaum! Falls doch, reicht es doch, den Finger kurz (!) unters Wasser - keine Seife, das ist bestimmt nicht nötig! - zu halten.
Wenn Du Deinen Zwang wirklich loswerden willst, mußt Du trainieren/Dich Deinen Angstsituationen stellen lernen. Ich schwör Dir, sobald die ersten Erfolgserlebnisse da sind, wird das (teilweise) zum Selbstläufer; Du mußt nicht mit den grauslichsten Ängsten anfangen. Du wirst selbst das Niveau steigern wollen, wenn es so richtig losgeht und die Ängste purzeln. Aber Du mußt anfangen! Du kannst es wirklich schaffen!

16.02.2015 17:28 • #29


Hotin
Hallo sevr,

Zitat:
du hast Recht... es ist mein System. Allerdings kontrolliere ich das nicht mehr willentlich.


Um Kontrolle geht es nicht. Wir Menschen hören auf innere Signale, Vorstellungen die unsern Gehirn
selbst erzeugt. Du erklärst zu oft Deine Gedanken zur Wirklichkeit.
Dies erzeugt auch Angstgefühle. Dabei ist es nur eine Vorstellung von Dir. Deine Vorstellung ständiges
waschen schützt Dich, ist eine Überlegung, die Dir helfen oder schaden kann.
Leider entscheidest Du nicht, ob der Gedanke für Dich gut oder ehern schädlich ist.

Unser Gehirn wird auf zwei Weisen gesteuert.
Einmal sind es all unsere echten Wahrnehmungen. Dafür haben wir das Sehen,
Hören, Tasten, Schmecken, Riechen.
Zum anderen können wir uns fast alles ganz realistisch vorstellen. So klar, als wäre es echt.
Dies hilft uns sehr. Es macht uns Menschen zu den besonderen Wesen in der Natur.
All unsere Handlungen werden irgendwo im Kopf erst einmal geplant. Erst wenn wir etwas gedanklich
vor uns sehen, können wir das geplante ausführen.
Das geplante (also unsere Gedanken) kann also Wirklichkeit werden, das muss es aber nicht.
Dies entscheidet jeder Mensch selbst.
Hier beginnt eine Ursache von Angststörungen.

Wenn ich mir vorstelle, ich gehe in ein bestimmtes Geschäft, entscheide ich selbst,
ob ich das anschließend wahr mache, oder ob es eine Überlegung, also nur ein Gedanke bleibt.
Bei der Angst vor Bakterien und Schmutz läuft das auch so ähnlich.
Wenn ich glaube, das unsichtbarer Schmutz meine Gesundheit gefährdet,
entscheide ich auch, ob es ein Gedanke bleibt, oder nicht.
Ich kann aber meine Vorstellung auch zum Wirklichkeits-Gefühl werden lassen.
Ab diesem Zeitpunkt glaube ich daran durch Schmutz stark gefährdet zu sein. Und wenn ich fest
daran glaube, werden alle Symptome an meine Vorstellung angepasst. Dies muss ich tun,
sonst würde ich ja glauben, ich betrüge mich selbst.

Ängste kann jeder wieder abschwächen, wenn er sich weigert, seine Vorstellung
zur Wirklichkeit zu erheben.

Lerne also immer nur das zu glauben was Wirklich und Wahr ist, das, was Du mit Deinen Sinnen
aufnehmen und zeigen und beweisen kannst.



Zitat:
irgendwas aus meiner Kindheit. Das vermuten viele Psychologen. Ob ich es jemals herausfinde,
wird man sehen. Ich weiß gar nicht, ob ich das unbedingt wissen will/muss.


Das sehe ich wie Du. Wenn Du irgendwie anders zurecht kommst, musst Du die Ursache nicht unbedingt finden.

Viele Grüße

Hotin

16.02.2015 21:19 • x 1 #30


sevr
Zitat von Meise13:
Ich habe noch eine Idee: Wenn Du z. B. Deinen Herd anfassen mußt, nimm ein sauberes Tempotaschentuch, berühre damit den Herd und gucke Dir die Innenseite des Tempos, mit dem Du den Herd berührt hast, an. Auf dem weißen Tuch sieht man sofort jede Verunreinigung. Na, ist was drauf? Wohl kaum, und wenn, ist es harmlos (Staub vielleicht nur).

Im Prinzip eine gute Idee. Ich weiß aber leider, dass man Viren und Baktieren, die Krankheiten verursachen können, niemals auf Taschentüchern sehen kann ...Pilze sieht man auch nicht, und die haben es über die jetzt eh offenen Hände etwas leichter, einzudringen. Über die offenen Hände kann ich mir schneller eine Infektion einfangen, und das nur mit Erregern, die man nicht sieht. Das macht es etwas schwerer leider :/

Zitat von Black Sheep:
Ob der Vergleich passt oder nicht ist in diesem Fall völlig unwichtig, und das was du mir schreibst hört sich nicht so an als würdest du mir was raten wollen, obwohl ich dich darum gebeten habe, hast du Angst das der Ratschlag dann vielleicht auch auf dein Problem passen würde obwohl der Vergleich hinkt.....

Ich habe auch mal jahrelang geraucht und erfolgreich aufgehört. Das war einfach ein Kinderspiel dagegen, daher vielleicht meine Abneigung gegen das Beispiel


Ich werde tatsächlich erst einmal Tabletten nehmen müssen, denn jetzt sind die Panikattacken einfach zu stark geworden. Sonntag fing es an und hält sich jetzt stabil. Keine Ahnung, warum die jetzt so plötzlich - und so stark vor allem - wieder kommen

Mit den Tabletten wird es eventuell auch leichter, eure Tipps umzusetzen.

17.02.2015 14:12 • #31


Icefalki
Sevr, ich kenne mich mit den Zwängen nicht aus. Um deine Hände zu schützen kann man da nicht mit sterilen Handschuhen arbeiten. OP-Handschuhe?

Ist nur so ne Idee?

17.02.2015 14:22 • #32


sevr
Danke, eigentlich eine ganz gute Idee. Habe ich schon ausprobiert. Mein Kopf geht aber davon aus, dass etwas durch kommt, spätestens beim Abziehen. Außerdem kann ich damit auch immer nur eine Sache anfassen. Wenn ich das nächste anfasse, müsste ich die Handschuhe wechseln. Ich könnte auch nie wieder was ohne die Handschuhe anfassen, wenn ich damit einmal alles durcheinander beührt hätte.

Das ist schon echt sehr schlimm geworden. Und ich weiß echt nicht warum auf einmal... zumal mir so klar ist, wie blöde das ist

17.02.2015 14:27 • #33


Icefalki
Sevr, das ist doch für alle das blöde. Verstand sagt, das kann nicht sein, Gefühl lässt es nicht zu. Kennt hier jeder.

Ich denke halt mal eher an deine armen Hände. Und wenn du mit den Handschuhe danach deine Hände waschen würdest, dann wäre es doch so, wie ohne Handschuhe.

Und beim ausziehen kommt keine einzige Bakterie an deine Hand. Du ziehst sie umgedreht aus. Machen wir im OP auch so.
Und weiße baumwollhandschuhe anschliesend drüber, damit deine Haut heilen kann.

Bin nur pragmatisch, damit die armen Hände ein bisschen abheilen können. Therapeutisch arbeiten ist ja was anderes, da müssen wir alle durch.

17.02.2015 14:41 • #34


sevr
Oh... du machst das im OP so? Das hiflt mir jetzt schon eher

Was sind das für Handschuhe? Vinyl, Latex?

Weiße Baumwollhandschuhe hab ich sogar. Pack ich mir meistens nachts mit Creme drauf...

17.02.2015 14:58 • #35


Icefalki
Bei Tierarzt, da habe ich bei OP mitgemacht. Es gibt verschiedene, latexfrei sind die besten. Oder im internet bestellen, oder Apotheke oder Tierart, Sind halt nicht billig.

Und genauso hätte ich dir das verordnet mit deinen weißen handschuhe. Und nimm ringelblumencreme. Ist ein tolles natürliches Mittel.

17.02.2015 15:05 • x 1 #36


sevr
Bei Real gibt es 100 Stück für 5 Euro. Also sind die dann nix?

17.02.2015 15:16 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

Icefalki
Ich meinte die sterilen OP-Handschuhe. Die sind durch und durch steril. Null Keime, nix, nada, da kannste in die Bauchhöhle rein und keine Bakterie ist da drauf.
Wäre ja sonst tödlich bei Operationen!

Aber ist ja wirklich nur zum abheilen deiner Hände gedacht. Denn sonst ist das das gleiche wie bei uns Panikern vor dem vermeiden unserer Ängste. Wir müssen da auch rein in die Angst und lernen, dass wir dabei nicht sterben.

Ist bei allen die Hölle. Aber es lohnt sich, daran zu arbeiten.

17.02.2015 19:19 • x 1 #38


M
Hi nochmal, sevr.

Mal ein Beispiel aus den realen Leben (taufrisch, da von gestern datierend): Ich betrat gestern zu ersten Mal seit Jahren eine von mir gemiedene „Hochsicherheitszone“, meinen Balkon, in meinen Augen (und auch in real!) sehr dreckig, aber auch in meinen Augen (wohl eher kaum in real) gefährlich (Asbestplatten an den Seitenwänden des Balkons) und ich meinte, in den Dreck auf dem Balkonboden und auf ein Möbelstück (oder mehrere) seien - wegen eines Umstands - auch Asbestspuren/-partikel geraten. Der Balkon mußte, wegen einer anstehenden Abnahme der Asbestplatten der Balkonwände ab nächster Woche, von darauf Befindlichem – Mobiliar, etc. - geräumt werden. Ich hatte zwar Hilfe, aber es lief nicht nach Plan. Sehr zu meiner großen Verzweiflung mußten die auf dem Balkon befindlichen Utensilien ohne vorheriges Abdecken (ging bei der Größe/Sperrigkeit einfach nicht) quer durch meine Wohnung getragen werden. Also durch saubereres Areal hindurch. Und ich mit meinen Schmutzhänden agierend. Der Streß war unglaublich. Also von Null auf Gleich Konfrontation mit mehr wesentlich mehr Ängsten, als ich eh schon eingeplant hatte.
Und: Ich hatte keinerlei Gelegenheit, mir für ca. 3,5 Stunden die Hände zu waschen! Es wäre kontraproduktiv gewesen. Ich habe sogar gleich noch eine andere Schmutz-Arbeit miterledigt/drangehängt, die ich eigentlich erst heute machen wollte; aber ich war eh schon „eingedreckt“, da wäre ein Aufschieben unsinnig gewesen.

Ab einem bestimmtem Punkt waren die Ängste eh nicht mehr nach oben steigerbar.
Aber als der Streß/die Arbeit abends vorüber war und ich auch beruhigende Bestätigung, daß nichts/(falls überhaupt:) kaum etwas passiert sein könnte, von der mir helfenden Person vernommen hatte, ging es mir sehr viel besser, und ich bin guten Mutes, daß ich die Möbel (mit Hilfe) nächste Woche sehr gut zum Sperrmüll werde entsorgen können.

Will sagen: Man ist oft sehr wohl in der Lage, wenn die Umstände es erfordern, vieler Ängste zum Trotz Prioritäten zu setzen und – gezwungenerweise – sich über die Ängste hinwegzusetzen.

Laß Deine Hände heilen und dann setz Dich in Bewegung gegen Deine Ängste! Besser, Du fängst aktiv an, Dich ihnen, peu à peu, zu stellen, als daß Dich auch mal eine Extremsituation „überrascht“ und Du dann gezwungen wirst, statt 1,2 Schritten gleich 20 machen zu müssen.

Viel Erfolg wünscht

Meise

19.02.2015 17:51 • x 1 #39


sevr
Das Beispiel passt perfekt, hab richtig mitgefühlt :)

Das ist mir aber auch schon aufgefallen. Es gibt Situationen, die die Panik aushebeln. Die müssen aber dann in der Regel schlimmer sein. Bei mir war das mal, dass ich plötzlich mehr Angst vor roten/rissigen Händen hatte, und schon ging es ohne waschen. Offenbar ist das jetzt wieder anders, warum auch immer. Wahrscheinlich weil ich es jetzt eh jedem erzählt habe und ich niemandem mehr was vormachen muss.

Ich habe auch schon überlegt, einfach mal ein paar Dinge zu verunreinigen, aber ich müsste etwas 'sanfter' anfangen glaub ich. Sonst muss ich am Ende ausziehen :D

Aber das Beispiel war gut, dank dir. Es ist nichts passiert... natürlich nicht, warum sollte?! :-)

Ich stell mir immer noch die Frage... nehme ich Tabletten oder nicht? Habe Opipramol, Venlafaxin und Clomipramin zur Auswahl. Möchte eigentlich gar nichst nehmen, aber die Panikattacken sind aktuell sehr schlimm. Jemand Erfahrung mit diesen Tabletten? Opipramol sind ja offenbar nicht ganz so schlimm. Hab nur momentan auch Angst vor Tabletten, was nicht wirklich hilfreich ist.

20.02.2015 13:30 • #40


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