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Ich versuche mich derzeit selbst zu verstehen. Hinterfrage mich und mein Handeln verstärkt, versuche zu reflektieren. Ich möchte verstehen, warum ich so bin, wie ich bin und wie ich es ändern kann.

Nun ist mir dadurch bewusst geworden, dass ich so einiges tue, was wohl nicht normal ist und nun frage ich mich, zählen diese Handlungen zu Zwängen (bisher dachte ich, Zwänge wären sowas wie 3x kontrollieren ob die Haustüre zugeschlossen ist oder der Herd aus oder sowas, nun bin ich mir aber nicht mehr sicher, ob ich damit überhaupt richtig liege)?!

Was ich jetzt schreibe, ist eine große Überwindung für mich, da es mir teilweise echt unangenehm ist.

Ich habe eine Krankheitsangst.
Daher wasche ich mir relativ häufig die Hände. Okay, finde ich noch normal. An manchen Tagen muss ich mir allerdings die Hände waschen, in Situationen, die vielleicht nicht mehr normal sind. Bspw. wenn ich jemanden angefasst habe (es sei denn, er ist gerade frisch geduscht).
Wenn Wäsche nach dem Waschen auf den Boden fällt (bspw. beim Aufhängen), muss ich sie nochmal waschen.
Wenn ich mein Handtuch mit der Seite, die nach dem Falten außen war, benutze, muss ich mich nochmal duschen.
In meinem Bett trage ich nur Sachen, mit denen ich noch nirgendwo anders gesessen habe.
All diese Sachen mache ich, weil ich Angst habe, sonst irgendwie krank zu werden. An ganz schlechten Tagen kann ich mich nicht mal ins Bett meiner Kinder legen, ohne später duschen zu müssen.

Kann man das noch unter Angst verzeichnen, oder steckt da schon mehr dahinter?

04.05.2025 22:29 • 05.05.2025 #1


8 Antworten ↓


Hi du, ich kenne das vom Händewaschen, das ist aus meiner Sicht ein Zwang. Habe diesen seit meiner Jugendzeit, mal mehr, mal weniger.

Wäre es für dich ein entscheidender Unterschied, ob Angst oder Zwang von der Bezeichnung her?

In letzter Zeit wieder schlimmer....

Fühl dich gedrückt.

A


Sind das schon Zwänge oder ist es nur die Angst?

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@Uah das sind meiner Meinung nach schon krasse Zwänge. Hast du dich hier mal an einen Therapeuten gewandt?

Dir ist bestimmt klar dass du nicht krank wirst wenn ein Kleidungsstück kurz auf dem Boden lag oder du mit deinen Schlafklamotten zuvor kurz auf dem Sofa gesessen bist?

Das ist nicht schlimm das du das erzählst - hier haben alle ne Klatsche- aber normal is es eben nicht

@Namenloser
Danke ️
Ja, es wäre schon irgendwie ein Unterschied. Ob es jetzt ein entscheidender ist, sei dahingestellt.
Aber ich kenne gerne den Namen meines Gegners

@Uah

Also einigen wir uns auf Zwang.

Sind wir schön Zwei, wir könnten uns die Hände geben, zumindest habe ich weniger ein Problem mit Hand geben.

Zitat von Junika2906:
@Uah das sind meiner Meinung nach schon krasse Zwänge. Hast du dich hier mal an einen Therapeuten gewandt? Dir ist bestimmt klar dass du nicht krank ...

Nein, tatsächlich habe ich darüber noch nicht mit einem Therapeuten gesprochen. Leider habe ich keinen, hatte auf der Suche aber dann und wann mal ein paar Gespräche. Da ging es aber mehr um meine Angst an sich

Ja, das ist mir natürlich klar .
Trotzdem muss ich diese Sachen machen, um nicht durchzudrehen. Und das ist mir so krass jetzt erst die letzten Tage bewusst geworden... Das es vielleicht doch nicht nur eine Angst ist

Zitat von Namenloser:
Sind wir schön Zwei, wir könnten uns die Hände geben, zumindest habe ich weniger ein Problem mit Hand geben.

Solange ich sie mir danach waschen darf !?


Hallo Uah,

Zitat von Uah:
Ich versuche mich derzeit selbst zu verstehen.

Sich selbst verstehen ist etwas, was uns Menschen die Chance gibt, freier zu denken und sich
freier zu fühlen. Deswegen finde ich es sehr hilfreich, wenn dies eins Deiner Ziele ist.

Zitat von Uah:
Hinterfrage mich und mein Handeln verstärkt, versuche zu reflektieren.

Was sich gerade sehr klug anhört, kann sowohl helfen, als auch Ängste verstärken.

Zitat von Uah:
Ich möchte verstehen, warum ich so bin, wie ich bin und wie ich es ändern kann.

Das sind zwei getrennteThemen. Ich empfehle es, möglichst damit zu beginnen, wie Du das,
was Du ändern möchtest, ändern kannst. Auf Deinem Weg dorthin, wirst Du bestimmt hier und
dort erkennen, warum Du Dich manchmal so verhältst.

Ich kann Dir auch sagen. Der Grund, warum Du Dich so verhältst, wird sehr, sehr einfach sein.
Du suchst Sicherheit. Das, was jeder Mensch sucht. Allerdings suchst Du auffallend viel
nach Sicherheit. So sehr, dass es Dich selbst beginnt zu stören.

Zitat von Uah:
Nun ist mir dadurch bewusst geworden, dass ich so einiges tue, was wohl nicht normal ist und nun frage ich mich, zählen diese Handlungen zu Zwängen (bisher dachte ich, Zwänge wären sowas wie 3x kontrollieren ob die Haustüre zugeschlossen ist oder der Herd aus oder sowas, nun bin ich mir aber nicht mehr sicher, ob ich damit überhaupt richtig liege)?!

Die Grenze zwischen Angst und Zwang sehe ich als fließend an.
An manchen Tagen schaue ich dreimal nach, ob mein Herd wirklich ausgeschaltet ist.
Deswegen fühle ich mich aber nicht zwangsgestört.

Was ist normal? Uns was ist nicht mehr normal? Dies kann man oft nicht allein herausfinden.
Dafür braucht es viele Gespräche mit anderen Menschen. Wenn andere etwas nicht machen, dann
brauche ich das für meine persönliche Sicherheit vermutlich auch nicht tun.

Zitat von Uah:
Ich habe eine Krankheitsangst.

Ich sagte es schon. Du suchst ständig nach Sicherheit. Dabei vergisst Du manchmal zu leben.

Zitat von Uah:
Wenn Wäsche nach dem Waschen auf den Boden fällt (bspw. beim Aufhängen), muss ich sie nochmal waschen.

Zitat von Uah:
Wenn ich mein Handtuch mit der Seite, die nach dem Falten außen war, benutze, muss ich mich nochmal duschen.


Zitat von Uah:
In meinem Bett trage ich nur Sachen, mit denen ich noch nirgendwo anders gesessen habe.


Zitat von Uah:
All diese Sachen mache ich, weil ich Angst habe, sonst irgendwie krank zu werden.

Zitat von Uah:
Kann man das noch unter Angst verzeichnen, oder steckt da schon mehr dahinter?


Ich finde, dass fällt alles unter Angst. Die Gründe, warum Du ständig so sehr nach
Sicherheit suchst, wirst Du irgendwann früher mal für Dich beschlossen haben.
Manchmal rutscht man auch einfach in solche Verhaltensmuster hinein, ohne es zu merken.
Dies wieder etwas zurückzudrehen erfordert wie schon gesagt, viele Gespräche mit
anderen Menschen, auf deren Meinung Du vertraust.
Und es braucht auch etwas, was Du lernen kannst.
Lerne, dass Du vieles richtig machst und dadurch Deinem Leben genug Sicherheit gibst.
Aber lerne auch zu verstehen, dass wir Menschen erschreckend oft Dinge machen, die
überflüssig sind, weil sie klug bedacht keinen wirklichen Sinn ergeben, weil sie unsere
Sicherheit überhaupt nicht erhöhen.

Viele Grüße
Bernhard




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