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aldia249
Zitat von Grashüpfer:
Hallo Aldia,

was du über dich schreibst, kann ich z.T. sehr gut nachvollziehen, ging mir zu Ende der Schulzeit und bis ca. 27, 28 ähnlich.

Zuerst zu deinen 3 Grundproblemen wie du sie nennst. Ich vermute, dass Problem 1 (Bindungsangst / nicht lieben können) und Problem 2 (Angst zu verreisen) zusammen hängen. Du schreibst, du hattest kein gutes Verhältnis zu deiner Mutter gehabt. Vielleicht fehlt dir dadurch so eine Art Grundvertrauen und das Vertrauen, die Gewissheit, sich grundsätzlich sicher fühlen zu können. Dann wäre deine Reiseangst ein Symptom dieses fehlenden Vertrauens, denn Reise bedeutet immer auch Unsicherheit: Man verlässt die gewohnte Umgebung, begibt sich auf einen Weg voll Unvorhersehbarem. Vielleicht drückt diese Angst das Bedürfnis nach grundsatzlicher Sicherheit aus? Hast du solche Ängste denn auch in anderen Bereichen? Ich finde, dass auch dein Verhalten zu deinem Ex dazu passt: Du warst lang mit ihm zusammen, obwohl nicht genug Liebe dabei war. Vielleicht hast du auch bei ihm Sicherheit und Vertrauen gesucht. Und weil dir das so wichtig ist, nimmst du die fehlende Liebe in Kauf - zumindest für eine gewisse Zeit. Kann das sein? Wenn meine Vermutung stimmt - bin natürlich kein Arzt - dann glaube ich aber, dass sich diese Angst auch noch in anderen Bereichen und Symptomen zeigen könnte. Was meinst du? Hör mal in dich rein.

Nun zu deinen beruflichen Schwierigkeiten: Dieses Chaos kenne ich auch sehr gut. Ich wusste lange nicht, was ich wirklich machen will, was zu mir passt, was mir liegt, und bin ziemlich herumgeirrt. Meinen eigentlichen Berufswunsch konnte ich aus persönlichen Gründen nicht verwirklichen, dann war ich total orientierungslos und hab lange gebraucht, bis ich etwas gefunden habe, das mir Spaß gemacht hat und wo ich sagen konnte: Das passt zu mir und damit kann ich mich identifizieren und es macht mir Spaß. Diese Unsicherheit haben viele junge Leute, aber ich glaube, dass die Unsicherheit und Orientierungslosigkeit bei mir viel tiefer reichte und grundlegender war als bei anderen - und vielleicht ist es bei dir ähnlich?
Im Nachhinein weiß ich, dass die Ursache für das Straucheln udn Suchen folgende war: Ich wusste nicht so recht, wer ich eigentlich bin und v.a. konnte ich nicht zu mir stehen und sagen: Ich bin ich, das macht mich aus, und das ist gut so. ICH BIN OK so wie ich bin. Das konnte ich ganz lang nicht. Erst als das besser wurde, wurde auch die berufliche Orientierung klarer. Meine Therapeutin nannte das immer sich zeigen - und ich finde diese Bezeichnung so treffend, denn es bedeutet alles - sich vor anderen zeigen, gesehen werden, ohne dass es einem etwas ausmacht, aber vor allem bedeutet es auch: Zu sich selbst stehen können! Für diese Formulierung bin ich ihr bis heute dankbar, denn sie hat mich wahnsinnig weiter gebracht! Ich erzähle dir das, weil ich dir ein paar Denkanstöße geben möchte - vielleicht findest du ähnliches in dir. Vielleicht auch nicht, aber das wäre ja auch eine Erkenntnis.

Ich habe damals auch eine Psychoanalyse gemacht. Mir hat sie sehr sehr gut geholfen! Aber es dauert eine ganze Weile, bis sie wrklich anschlägt und sich grundlegende Dinge verändern. In den ersten Monaten sind z.T. Phasen dabei, in denen es einem noch schlechter geht. Schlimme Tage kommen immer wieder mal, immer dann, wenn man wirklich Eingemachtes bearbeitet und dies durch das Sprechen in der Therapie aufweckt und beginnt zu verarbeiten. Aber mit der Zeit wird es besser, wirklich besser. Aber vielleicht bist du zu so grundsätzlichen Punkten noch gar nicht vorgestoßen?

Ich hoffe, ich kann dir ein wenig helfen und freue mich auf deine Antwort.

Liebe Grüße,
Grashüpfer



Hallo Grashüpfer,

erst mal vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort und die Zeit, die du dir da genommen hast. Ich bin gerade echt erschrocken. Deine Zeilen passen wirklich in allerlei Punkten auf meine Situation.
Ja du hast Recht. Meine Ängste zeigen sich auch z.B, wenn ich weiß ich muss nächste Woche meinen Geburtstag feiern. Horror für mich. Gedanken dabei: Was wenn ich krank werde? Was, wenn ich mich psychisch nicht in der Lage befinde? Was denken die Leute? Wie komm ich da raus? Ich zieh mich dann immer in ein Wir machen das spontan-Das verschafft mir Sicherheit, aber spontan ist natürlich auch nicht immer möglich und Ziel kann ja au nicht sein, dass mein restliches Leben zu akzeptieren ( Geht nun seit 10 Jahren so)
Die Reiseangst genauso. Hierbei kommt dazu, dass ich das Kind immer um die ganze Welt geschleppt wurde. Bsp. auch an Weihnachten, wo ich immer bei meiner Oma sein wollte, aber meine Mutter liebte nun mal das Reisen. Mit 13 war ich 3 Wochen alleine zu Hause, weil ich entschied mal nicht mitzufliegen. Ich hatte Angst!

Und auch das mit meinem Ex-Freund ist genauso, wie du es sagst. Ich glaube du verstehst mich sehr gut. War das bei dir auch so? (Musst du natürlich nicht beantworten, wenn es dir zu persönlich ist.)

Zum Thema Studium: Das passt auch 1zu1 zu dem was ich gerade Hotin geschrieben habe. Ich hab gestern aus Panik wegen dieser Dissoziativen Störung mir meinem Therapeuten Mailkontakt gesucht. Daraufhin schrieb er mir:

[...]Schwierigkeiten, Ihre eigene Identität zu erspüren und als körperliches DAS-BIN-ICH zu erfassen und (lieb-)zu haben.
Ein Grund dafür kann auch darin liegen, dass Ihre Mutter Sie nicht stark (eindeutig) genug in den Blick nahm, sich emotional deutlich in Beziehung setzte zu Ihrem Kind.
Deswegen lassen sich auch viele Selbst-Irritierungen im Sinne einer Konversionsneurose beschreiben, als dissoziative Störung, da Ihnen der Selbst-Bezug, der Bezug zu sich selbst, oft entgleitet.[...]


Na wie soll man da auch wissen, wer man ist und was man will?!
Darf ich dich fragen, wie lang es gedauert hat, bis sich bei dir was getan hat? Wie gehst du heute damit um? Hast du zusätzlich Medis genommen? Das mit dem Schlechter gehen spür ich aktuell. Tendenziell geht es mir schlechter, aber ich beschäftige mich auch sehr viel damit. Zudem hab ich vor zu Wochen Trimipramin abgesetzt (Zwar nur 12mg, was sehr wenig ist, aber wohl doch zu schnell)

Nochmal 1000 Dank. Ich glaube wirklich, du verstehst mich.

14.11.2015 14:49 • x 1 #21


aldia249
Zitat von Hotin:
Hallo aldia249,
Zitat:
Die Ursache des ganzen ist eine fehlende mutter Kind Bindung in meiner Kindheit. Und das führt dazu,
dass ich aktuell keinen Zugang zu meinem DAS BIN ICH habe und mich nicht lieben kann (Therapeutensprache)
Drepris ängste und co. Sind bei mir also nur Symptome.


Wenn Du das so siehst, bist Du doch schon ein großes Stück weiter.
Also sind Deine Grundprobleme nicht die, von Dir beschriebenen.
Dann schaffe Dir doch einen Zugang zu dem Das bin ich

Kannst Du denn mit der Beschreibung Von Grashüpfer mehr anfangen?
Sie hat das meiner Meinung nach auch sehr schön in Worte gefasst. Aber
ganz anders, als ich so etwas kann.

Viele Grüße

Hotin

Danke euch beiden. Irgendwie muss ich grad weinen. Es fühlt sich nicht mal negativ an. Ihr versteht mich und ich mich mittlerweile auch. Mir fehlt nur noch der Plan, ein Lösungskonzept daraus zu entwickeln bzw. meine Kindheit zu akzeptieren und mit meinen Defiziten umzugehen. Aber wenns so einfach wär, dann gäbe es ja auch dieses Forum nicht.

Danke euch

14.11.2015 14:53 • x 1 #22


A


Psychoanalyse Erfahrungen

x 3


Hotin
Hallo aldia249,

Zitat:
Ihr versteht mich und ich mich mittlerweile auch. Mir fehlt nur noch der Plan, ein Lösungskonzept daraus
zu entwickeln bzw. meine Kindheit zu akzeptieren und mit meinen Defiziten umzugehen. Aber wenns so
einfach wär, dann gäbe es ja auch dieses Forum nicht.


Ich habe den Eindruck, Du hast es jetzt wirklich gefunden. Wenn Du Kraft und Zeit hast, solltest Du Dein
ganzes Thema noch mehrere Male lesen. Vermutlich steckt da Deine Lösung drin.
Außerdem, mit der Angst zurecht zu kommen, ist wie Rechnen oder Schreiben lernen. Und so etwas dauert.
Wenn Du willst und Lust darauf hast, hört die Verbesserung dann nie mehr auf.
Es kann immer besser werden, bis an Dein Lebensende. Allein das macht mir immer wieder Lust auf das
Leben. Ich freue mich immer auf meine neuen Erlebnisse und Erkenntnisse.

Dann ist es ja doch heilbar!

Ein schönes Wochenende für Dich

Hotin

14.11.2015 15:08 • #23


Grashüpfer
Hallo Aldia,

du brauchst dich nicht zu bedanken, ist schon inOrdnung!

Das mit dem Geburtstag kenne ich auch. Ich habe das auch heute noch. Ich denke dann: Was wenn ich die Vorbereitungen nicht schaffe? Vielleicht gefällt es den Leuten nicht bei mir? Vielleicht finden sie es langweilig? Kommen sie tatsächlich gern oder mehr aus Pflichtbewusstsein? Genauso geht es mir, wenn ich z. B. Besuch bekomme und ihm/ihr meine Stadt zeige - dann steht man im Mittelpunkt. Und das ist der Punkt: Du stehst nicht gern im Mittelpunkt,, alle Augen auf dir und deinen Aktionen machen dich unsicher. Ist es so? Dann willst du fliehen und versteckst dich hinter Spontaneität - aber damit belügst du dich selbst.

Ja, ich hab damals auch Medikamente genommen. Zuerst Remergil, das musste ich aber nach einer Weile absetzen, weil es die Blutwerte beeinflusst hat. Bin dann auf Citalopram/Cipralex umgestiegen, und das hat gut geholfen. Das alles ist über zwölf Jahre her. Die Therapeutin sagte mir damals, dass in schwierigen Lebensphasen oder Situationen die Depression wiederkommen wird, wenn auch nicht mehr so schlimm. Sie hatte recht, seitdem bin ich anfällig für depressive Verstimmungen. Seit einem Jahr gehe ich wieder in Therapie, dieses Mal Verhaltenstherapie, und nehme auch wieder Tabletten, aber ganz niedrig dosiert. Aber ich komme nicht drum herum, sonst bleibt die Depression unterschwellig immer da und macht mich ängstlich und unsicher. Bei mir ist es umgekehrt: Die Psychoanalyse hat gut geholfen, die Verhaltenstherapie viel weniger. Allerdings geht es mir dieses Mal insgesamt recht gut, und ich mache die Therapie nicht aus seelischer Not, sondern weil ich weiß, dass es Baustellen gibt, die ich alleine nicht abarbeiten kann.

Wie lang hat es gedauert, bis die Therapie angeschlagen hat... So genau kann ich das nicht mehr sagen, es ist so lang her. Mir ging es damals sehr schlecht, total depressiv, und ich hatte ganz krassen inneren Stress, hab mich gehetzt gefühlt, unerwartete Geräusche haben mich fast durchdrehen lassen und ich konnte nicht inne halten, die innere Ruhe war völlig weg. Ich kann mich an den Augenblick erinnern, in dem ich das erste Mal wieder in Ruhe und bewusst das Singen der Vögel und das Grün der Bäume wahrnehmen konnte. Hab damals vor Erleichterung geweint. Das war ungefähr ein dreiviertel Jahr nach Therapiebeginn.

Hm... nein, Sicherheit hab ich in Beziehungen nicht gesucht. Docjh, auch, aber nicht in erster Linie. Ich habe Akzeptanz und Verrtrauen gesucht. Da ich mich aber selbst nicht akzeptieren und lieben konnte, konnte ich die Liebe nicht annehmen. Heute geht es viel besser, aber es ist immer noch nicht so ganz einfach oder selbstverständlich und wird es nie ganz sein. Wie gehe ich damit um? Ich glaube, das wichtigste ist, ein gutes Verhältnis zu sich selbst zu finden, und sich selbst mögen zu können. Und zu lernen, Vertrauen in andere Menschen zu haben und den Menschen mehr Verständnis zuzutrauen. Die meisten Menschen sind verständnisvoller, als man glaubt. Das ist zumindest meine Erfahrung.
Ich weiß nicht, ob das deine Frage beantwortet?

Übrigens, wenn du weinen möchtest, dann tu das ruhig, es hilft und erleichtert total! Weinen kann etwas sehr Positives sein!

Darf ich fragen, was du studiert hasdt / studierst oder gerade machst? Und: Weißt du denn, was du wirklich möchtest? Wofür dein Herz schlägt? Entschuldige die kitschige Formulierung, aber es ist so .

Liebe Grüße,
Grashüpfer

14.11.2015 17:22 • #24


aldia249
Zitat von Grashüpfer:
Hallo Aldia,

du brauchst dich nicht zu bedanken, ist schon inOrdnung!

Das mit dem Geburtstag kenne ich auch. Ich habe das auch heute noch. Ich denke dann: Was wenn ich die Vorbereitungen nicht schaffe? Vielleicht gefällt es den Leuten nicht bei mir? Vielleicht finden sie es langweilig? Kommen sie tatsächlich gern oder mehr aus Pflichtbewusstsein? Genauso geht es mir, wenn ich z. B. Besuch bekomme und ihm/ihr meine Stadt zeige - dann steht man im Mittelpunkt. Und das ist der Punkt: Du stehst nicht gern im Mittelpunkt,, alle Augen auf dir und deinen Aktionen machen dich unsicher. Ist es so? Dann willst du fliehen und versteckst dich hinter Spontaneität - aber damit belügst du dich selbst.

Ja, ich hab damals auch Medikamente genommen. Zuerst Remergil, das musste ich aber nach einer Weile absetzen, weil es die Blutwerte beeinflusst hat. Bin dann auf Citalopram/Cipralex umgestiegen, und das hat gut geholfen. Das alles ist über zwölf Jahre her. Die Therapeutin sagte mir damals, dass in schwierigen Lebensphasen oder Situationen die Depression wiederkommen wird, wenn auch nicht mehr so schlimm. Sie hatte recht, seitdem bin ich anfällig für depressive Verstimmungen. Seit einem Jahr gehe ich wieder in Therapie, dieses Mal Verhaltenstherapie, und nehme auch wieder Tabletten, aber ganz niedrig dosiert. Aber ich komme nicht drum herum, sonst bleibt die Depression unterschwellig immer da und macht mich ängstlich und unsicher. Bei mir ist es umgekehrt: Die Psychoanalyse hat gut geholfen, die Verhaltenstherapie viel weniger. Allerdings geht es mir dieses Mal insgesamt recht gut, und ich mache die Therapie nicht aus seelischer Not, sondern weil ich weiß, dass es Baustellen gibt, die ich alleine nicht abarbeiten kann.

Wie lang hat es gedauert, bis die Therapie angeschlagen hat... So genau kann ich das nicht mehr sagen, es ist so lang her. Mir ging es damals sehr schlecht, total depressiv, und ich hatte ganz krassen inneren Stress, hab mich gehetzt gefühlt, unerwartete Geräusche haben mich fast durchdrehen lassen und ich konnte nicht inne halten, die innere Ruhe war völlig weg. Ich kann mich an den Augenblick erinnern, in dem ich das erste Mal wieder in Ruhe und bewusst das Singen der Vögel und das Grün der Bäume wahrnehmen konnte. Hab damals vor Erleichterung geweint. Das war ungefähr ein dreiviertel Jahr nach Therapiebeginn.

Hm... nein, Sicherheit hab ich in Beziehungen nicht gesucht. Docjh, auch, aber nicht in erster Linie. Ich habe Akzeptanz und Verrtrauen gesucht. Da ich mich aber selbst nicht akzeptieren und lieben konnte, konnte ich die Liebe nicht annehmen. Heute geht es viel besser, aber es ist immer noch nicht so ganz einfach oder selbstverständlich und wird es nie ganz sein. Wie gehe ich damit um? Ich glaube, das wichtigste ist, ein gutes Verhältnis zu sich selbst zu finden, und sich selbst mögen zu können. Und zu lernen, Vertrauen in andere Menschen zu haben und den Menschen mehr Verständnis zuzutrauen. Die meisten Menschen sind verständnisvoller, als man glaubt. Das ist zumindest meine Erfahrung.
Ich weiß nicht, ob das deine Frage beantwortet?

Übrigens, wenn du weinen möchtest, dann tu das ruhig, es hilft und erleichtert total! Weinen kann etwas sehr Positives sein!

Darf ich fragen, was du studiert hasdt / studierst oder gerade machst? Und: Weißt du denn, was du wirklich möchtest? Wofür dein Herz schlägt? Entschuldige die kitschige Formulierung, aber es ist so .

Liebe Grüße,
Grashüpfer



Hallo Grashüpfer:)

Was Geburtstage und co. angeht ist es bei mir eher das Gefühl, ich will nicht, dass die anderen wegen mir einen Nachteil haben oder bspw. eine Reise nicht antreten können. Mein Therapeut verglich es mit einer Übermutter in mir, die auch Verantwortung für Andere übernimmt, da eben von meiner Mutter zu wenig Fürsorge kam.
Wie ist es bei dir mit den Reisen? Mir wäre es wichtig, dass ich da Normalität rein bekomme, weil ich ja auch nicht mein Leben lang eingeschränkt sein möchte.
Und auch habe ich immer noch große Angst nie eine normale Beziehung führen zu können. Immer wenn ich jemand neues kennen lerne und sich was anbahnt kommt der Punkt, an dem ich völlig gefühlslos werde und Panik bekomme. War das bei dir auch so?

Aktuell studiere ich eine Mischung aus BWL, Medien und Informatik. Ist ein sehr breit gefächerter Studiengang. Leider wohne ich 80km von meinem Studienort entfernt, aber rüber ziehen geht einfach nicht.
Genau das mit dem wofür das Herz schlägt ist das Problem. Da gibt es bei mir irgendwie noch nichts- Vielleicht hab ich es einfach noch nicht gefunden

Würdest du sagen, dass du alles in allem beschwerdefrei und glücklich leben kannst? Das wäre einfach mein größter Wunsch, das mal zu können.

Ganz liebe Grüße!

14.11.2015 18:27 • x 1 #25


aldia249
Grad hab ich wieder n dickes Tief. Ändert sich auch stündlich. Ich hab einfach so Angst, dass es nicht aufhört. Ich will das nicht mehr haben und nicht bis an mein Lebensende damit kämpfen müssen.

14.11.2015 18:57 • #26


Grashüpfer
Hallo Aldia,

Natürlich wirst du wieder glücklich sein können, na klar! Du bist jetzt in einer Bearbeitungsphase, und vielleicht war es auch nicht die letzte in deinem Leben. Aber ganz bestimmt wirst du auch wieder glücklich, sorgen- und beschwerdefrei leben können, da bin ich ganz ganz sicher!

Mit dem Reisen habe ich keine Probleme - wenn überhaupt, dann eher das, dass ich mich zuwenig aufraffe .-) . Aber eigentlich verreise ich total gern, für mich ist es Abenteuer und Lust auf etwas Neues, es bereichert einen so sehr, neue Länder, Städte und Kulturen kennenzulernen, ich finde das toll! und wenn Unwegsamkeiten geschehen, ja gut, dann macht man das beste draus und es ist noch ein Stückchen Abenteuer mehr . Ich habe eher das Problem, dass ich im Alltag Gefahr laufe, in eine Art Lethargie zu verfallen. Ungewohnte Umgebung und Neues löst diese Lähmung und hilft mir wieder raus.
Ich denke, für dich ist es erst mal wichtig, dass du nicht allein wegfährst,, sondern mit jemandem, bei der / dem du dich sicher fühlen kannst und weißt: Wenn etwas Ungeplantes passiert, kann ich mich auf den anderen verlassen, er / sie bewahrt einen kühlen Kopf. Gibt es so jemand? Kannst du denn Freunden von dieser Unischerheit erzählen?

Die Gefühllosigkeit, wenn sich eine neue Beziehung anbahnt... ja das kenne ich so ähnlich auch. Bei mir war es früher immer so, dass ich 1000 Gründe gesucht habe, warum mir der Mann / Junge vielleicht doch nicht gefällt oder nicht zu mir passt. Diese Dinge waren dann auch wirklich schlimm für mich und ein großes Problem - so komisch das vielleicht klingt. Aber eigentlich war es ein Ausdruck der Angst vor der Beziehung. Inzwischen habe ich sowas nicht mehr. Jetzt bleibt eventuell dieser Moment der Gefühlsleere, in dem ich mich dann frage, ob meine Gefühle für eine Beziehung reichen. Aber ich glaube, dass auch das eine Rest-Angst von früher ist. Aber es ist längst nicht mehr so schlimm wie früher. Wenn du einmal die Erfahrung einer schönen Beziehung kennst, wird diese Angst kleiner werden, und die Sehnsucht, dieses Gefühl, diese Erfahrung wieder zu erleben oder zu behalten, größer als die Angst sein. Gibt es denn bei dir gerade jemanden, mit dem sich etwas anbahnt? Oder den du magst?

Ja, Berufswunsch ist was Schwieriges.... Aber wenn dein Studium so breit gefächert ist, hast du ja vielerlei Möglichkeiten, dich beruflich zu orientieren und vielleicht auch auszuprobieren. Versuche doch, ein paar Praktika zu machen. So kannst du schon ein wenig die Lage sondieren, was dir vielleicht gefallen könnte.
Schade, dass du nicht an deinem Studienort wohnst. Hast du trotzdem gute Kontakte zu deinen Kommilitonen? Oder ziehst du dich zurück?

Liebe Grüße vom
Grashüpfer

15.11.2015 00:27 • x 1 #27


aldia249
Zitat von Grashüpfer:
Hallo Aldia,

Natürlich wirst du wieder glücklich sein können, na klar! Du bist jetzt in einer Bearbeitungsphase, und vielleicht war es auch nicht die letzte in deinem Leben. Aber ganz bestimmt wirst du auch wieder glücklich, sorgen- und beschwerdefrei leben können, da bin ich ganz ganz sicher!

Mit dem Reisen habe ich keine Probleme - wenn überhaupt, dann eher das, dass ich mich zuwenig aufraffe .-) . Aber eigentlich verreise ich total gern, für mich ist es Abenteuer und Lust auf etwas Neues, es bereichert einen so sehr, neue Länder, Städte und Kulturen kennenzulernen, ich finde das toll! und wenn Unwegsamkeiten geschehen, ja gut, dann macht man das beste draus und es ist noch ein Stückchen Abenteuer mehr . Ich habe eher das Problem, dass ich im Alltag Gefahr laufe, in eine Art Lethargie zu verfallen. Ungewohnte Umgebung und Neues löst diese Lähmung und hilft mir wieder raus.
Ich denke, für dich ist es erst mal wichtig, dass du nicht allein wegfährst,, sondern mit jemandem, bei der / dem du dich sicher fühlen kannst und weißt: Wenn etwas Ungeplantes passiert, kann ich mich auf den anderen verlassen, er / sie bewahrt einen kühlen Kopf. Gibt es so jemand? Kannst du denn Freunden von dieser Unischerheit erzählen?

Die Gefühllosigkeit, wenn sich eine neue Beziehung anbahnt... ja das kenne ich so ähnlich auch. Bei mir war es früher immer so, dass ich 1000 Gründe gesucht habe, warum mir der Mann / Junge vielleicht doch nicht gefällt oder nicht zu mir passt. Diese Dinge waren dann auch wirklich schlimm für mich und ein großes Problem - so komisch das vielleicht klingt. Aber eigentlich war es ein Ausdruck der Angst vor der Beziehung. Inzwischen habe ich sowas nicht mehr. Jetzt bleibt eventuell dieser Moment der Gefühlsleere, in dem ich mich dann frage, ob meine Gefühle für eine Beziehung reichen. Aber ich glaube, dass auch das eine Rest-Angst von früher ist. Aber es ist längst nicht mehr so schlimm wie früher. Wenn du einmal die Erfahrung einer schönen Beziehung kennst, wird diese Angst kleiner werden, und die Sehnsucht, dieses Gefühl, diese Erfahrung wieder zu erleben oder zu behalten, größer als die Angst sein. Gibt es denn bei dir gerade jemanden, mit dem sich etwas anbahnt? Oder den du magst?

Ja, Berufswunsch ist was Schwieriges.... Aber wenn dein Studium so breit gefächert ist, hast du ja vielerlei Möglichkeiten, dich beruflich zu orientieren und vielleicht auch auszuprobieren. Versuche doch, ein paar Praktika zu machen. So kannst du schon ein wenig die Lage sondieren, was dir vielleicht gefallen könnte.
Schade, dass du nicht an deinem Studienort wohnst. Hast du trotzdem gute Kontakte zu deinen Kommilitonen? Oder ziehst du dich zurück?

Liebe Grüße vom
Grashüpfer



Hallo lieber Grashüpfer,

deine Zeilen machen mir wirklich Hoffnung. Das klingt. als ob du unser kleines Kopfproblem (weiß immer nicht genau wie ich es am besten nennen soll ) wirklich super im Griff hast. Du bist wirklich sehr stark.


Ich hoffe, dass die Bearbeitungsphase die Wirkung erzielt. Ich bin immer ein bisschen planlos, weil ich nicht weiß wie genau ich mich verhalten soll, bzw. wie ich da aktiv mitarbeiten kann. Ich habe auch noch nicht wirklich verstanden, was der Therapeut mit meinem Kopf in der Stunde macht, dass sich da was dreht. Weißt du was ich meine? Ich hab oft das Gefühl, dass mir die Hände zum Teil gebunden sind. Und ich würde so gerne verstehen, was genau er da macht, weil ich noch nicht wirklich denn Sinn erkennen kann.

Ich habe auch gelesen, dass du in einer Beziehung bist. Das ist wahnsinnig toll. Freu mich sehr für dich! Hoffe, dass ich das auch irgendwann kann. Erscheint noch so meilenweit weg. Aktuell gibt es keinen bei mir, den ich anhimmel. Bzw. vor ein paar Monaten hab ich einen angehimmelt, der ein ziemlicher Idiot ist bzw. der gerne spielt. Das hat für mich ehrlich gesagt auch ein bisschen den Reiz ausgemacht, weil ich mich kaum eingeengt gefühlt habe. Aber mehr wie ein bisschen Geknutsche ist da nicht gewesen. Sehe ihn immer noch ab und zu er zieht mich dann auch wieder an. Versteh nicht ganz warum, aber find es auch nicht schlimm. Diese Ausflüchte, warum ein Mann nicht zu einem passen könnte, kann ich dir natürlich auch auswendig aufzählen. Bei mir auch so.

Zum Thema Reisen: Vielleicht bin ich in der falschen Position, da sinnvolle Dinge zu sagen, aber was ich dir vielleicht an Rat mitgeben kann, ist die Frage (raff ich mich jetzt auf oder nicht?!) sich gar nicht zu stellen, sondern einfach los, ohne viel nachzudenken.
Es gibt bei mir auch Jemanden, mit dem ich das Problem schon besprochen habe. Er meinte, wir ändern das und verreisen. Er ist ein guter Freund für mich. Habe aber nur ein bisschen bedenken, ob er das auch so sieht. Hoffen wir ja. Mag ihn nämlich als Freund sehr gerne:) Es ist sehr toll, wenn man sich nicht verstecken muss. Das Faszinierende, was mein Therapeut auch immer anspricht ist, dass ich zwei Gesichter habe. Außenstehende, die mich nicht kennen, würden niemals auf die Idee kommen, dass bei mir diese Probleme vorhanden sind. (Auch weite Teile meines Freundeskreises nicht) Ich habe das nur wenigen anvertraut und fahre sehr gut damit.

Zum Thema Studium: Rein von der Vernunft her, macht es wirklich Sinn , es zu Ende zu bringen. Man kann damit wirklich in sehr viele Bereiche gehen. Ich versteh wirklich nicht, warum ich auf gar nichts Lust habe und mir nichts Spaß macht. Aktuell würde mich ja ein Psychologiestudium sehr reizen, aber mein Therapeut meinte auch, dass das Problem wohl nicht das Studienfach ist und es wahrscheinlich nach dem Wechsel das selbe in grün wird. Es ist ätzend das versuchen zu akzeptieren, wenn man so eine Aversion, Panik vor dem Studium aufgebaut hat. Mein aktuellen Praktikum in meinem Wohnort tut mir da sehr gut,weil ich einfach mal weg bin (gleichzeitig steigt auch die Angst, vor dem wieder los gehen :/) Denke aktuell darüber nach meinen Studienort in meinen Wohnort zu verlegen und einfach nur die FH zu wechseln. Das neue Studium wäre dann BWL und da würde mir einiges angerechnet werden, so dass ich wenig Zeit verlieren würde. Das Fach reizt mich halt auch nicht, aber ich weiß wirklich wirklich nicht was ich will. (In meiner Ausbildung hat ich das selbe Problem. Alles hat mir keinen Spaß gemacht-- Abteilungen: Einkauf, Buchhaltung und und und. Mein goldener Lichtblick war dann die Personalabteilung. Das wollte ich soooo unbedingt. Dann War ich dort..Ähmm ja die Krise danach kannst du dir ja denken. Hohe Erwartung - noch höhere Enttäuschung) Mein Therapeut bezeichnet das als Adaptionsstörung. Hab es so verstanden: Es gibt so viele Menschen auf dieser Welt, denen der Beruf keinen Spaß macht. Trotzdem schaffen sie sich ein Wohlfühlfaktor (Menschen, Privates, Örtlichkeit,..was auch immer) bzw. wechseln ohne sich psychisch restlos fertig zu machen. Bei mir kann ich das einfach nicht aufbauen. Wenn ich was nicht mag, dann Drama.
Hab eine Abneigung gegen die FH aufgebaut, leider auch gegen die Leute ein bisschen, obwohl sie nett sind. Freu mich halt, wenn das Thema FH soweit wie möglich aus meinem Feierabend verschwindet und da hab ich nicht gern Kontakt mit den Leute. Ich ziehe mich deshalb aber nicht zurück, da ich ein wirklich sehr kommunikativer, offener Mensch bin. Wenigen von dort hab ich von meinem Problem erzählt und Sie gebeten mich mit dem FH-Kram in der Freizeit in Ruhe zu lassen. Das haben sie eigentlich einigermaßen dann auch gemacht. Mein Therapeut wartet was das Adaptieren angeht noch auf den Klick-Moment meinte er. Im Praktikum kam er. Am Anfang hab ich es auch gehasst, aber kaum waren die 4 Wochen Probezeit rum, hat es mir auf einmal seehr gefallen. Leider wahrscheinlich nicht wirklich wegen der Arbeit an sich, sondern mehr wegen dem Arbeitsumfeld etc.)
Waren es bei dir ähnliche Gefühle?

Jetzt hab ich dich wohl restlos erschlagen mit meinem Text. Tut mir Leid.

Du machst mir wirklich sehr Hoffnung, gleichzeitig hab ich auch Angst, weil ich nicht wirklich das Gefühl hab, dass da was passiert. Tendenziell ist es schlechter geworden und ich denke 100mal mehr nach. Hoffe das liegt am Aufarbeiten und wird ein gutes Zeichen sein.

Fühl dich gedrückt! Und großes Danke fürs zuhören und Tipps geben.

15.11.2015 13:52 • #28


Hotin
Hallo aldia249.

So, jetzt versuche ich mal ein Stück näher an eine Lösung Deiner Angstproblematik ran zu kommen.
Ist nicht unbedingt alles richtig, was ich sage, ich halte es aber für sehr wahrscheinlich.

Zitat:
Ich bin immer ein bisschen planlos, weil ich nicht weiß wie genau ich mich verhalten soll, bzw. wie ich
da aktiv mitarbeiten kann. Ich habe auch noch nicht wirklich verstanden, was der Therapeut mit
meinem Kopf in der Stunde macht, dass sich da was dreht.


Warum machst Du das so kompliziert? Du sollst einfach ehrlich mit ihm reden.
Leider hast Du Dein Problem wunderbar perfektioniert.
Deine Angst scheint vor allem an einer Stelle zu sitzen. Dein Selbstbewusstsein ist sehr, sehr gering.
Dies führt dazu, dass Du nur sehr selten wagst, dass zu sagen, was Du wirklich denkst und möchtest.
Dies machst Du vor allem beim Therapeuten.
Das ist, wie wenn Kinder fangen spielen. Und bis jetzt hat er Dich noch nicht gekriegt.
Du schaffst es immer wieder ihm zu entkommen.
Natürlich wäre es Dir unangenehm, uns zu erzählen, Ich habe Angst dem Therapeuten die Wahrheit zu sagen.
Für Dein Schummeln hast Du dann den Begriff Ich habe ein zweites Gesicht gewählt.
Dies fühlt sich Deiner Meinung nach besser an.

Zitat:
Und das führt dazu, dass ich aktuell keinen Zugang zu meinem DAS BIN ICH habe und mich nicht lieben kann (Therapeutensprache


Das ist dann die logische Folge!

Was ich weiter nicht verstehe ist. Du sagst auch noch.

Zitat:
Es ist sehr toll, wenn man sich nicht verstecken muss. Das Faszinierende, was mein Therapeut auch
immer anspricht ist, dass ich zwei Gesichter habe.


Dann hör doch auf mit dem verstecken.


Und Dein aktuelles Leben ist dann das Ergebnis, wenn Du nicht ehrlich zu Dir und anderen bist.
Und jetzt frage mich bitte nicht, wie Du es schaffst wieder ehrlicher im Leben zu werden.

Hoffe dass ich etwas näher an Deine Lösung ran gekommen bin.

Einen schönen Sonntag für Dich.

Hotin

15.11.2015 15:51 • #29


aldia249
Zitat von Hotin:
Hallo aldia249.

So, jetzt versuche ich mal ein Stück näher an eine Lösung Deiner Angstproblematik ran zu kommen.
Ist nicht unbedingt alles richtig, was ich sage, ich halte es aber für sehr wahrscheinlich.

Zitat:
Ich bin immer ein bisschen planlos, weil ich nicht weiß wie genau ich mich verhalten soll, bzw. wie ich
da aktiv mitarbeiten kann. Ich habe auch noch nicht wirklich verstanden, was der Therapeut mit
meinem Kopf in der Stunde macht, dass sich da was dreht.


Warum machst Du das so kompliziert? Du sollst einfach ehrlich mit ihm reden.
Leider hast Du Dein Problem wunderbar perfektioniert.
Deine Angst scheint vor allem an einer Stelle zu sitzen. Dein Selbstbewusstsein ist sehr, sehr gering.
Dies führt dazu, dass Du nur sehr selten wagst, dass zu sagen, was Du wirklich denkst und möchtest.
Dies machst Du vor allem beim Therapeuten.
Das ist, wie wenn Kinder fangen spielen. Und bis jetzt hat er Dich noch nicht gekriegt.
Du schaffst es immer wieder ihm zu entkommen.
Natürlich wäre es Dir unangenehm, uns zu erzählen, Ich habe Angst dem Therapeuten die Wahrheit zu sagen.
Für Dein Schummeln hast Du dann den Begriff Ich habe ein zweites Gesicht gewählt.
Dies fühlt sich Deiner Meinung nach besser an.

Zitat:
Und das führt dazu, dass ich aktuell keinen Zugang zu meinem DAS BIN ICH habe und mich nicht lieben kann (Therapeutensprache


Das ist dann die logische Folge!

Was ich weiter nicht verstehe ist. Du sagst auch noch.

Zitat:
Es ist sehr toll, wenn man sich nicht verstecken muss. Das Faszinierende, was mein Therapeut auch
immer anspricht ist, dass ich zwei Gesichter habe.


Dann hör doch auf mit dem verstecken.


Und Dein aktuelles Leben ist dann das Ergebnis, wenn Du nicht ehrlich zu Dir und anderen bist.
Und jetzt frage mich bitte nicht, wie Du es schaffst wieder ehrlicher im Leben zu werden.

Hoffe dass ich etwas näher an Deine Lösung ran gekommen bin.

Einen schönen Sonntag für Dich.

Hotin

Hallo Hotin,

Ich halte es nicht für richtig jedem in meiner Umwelt von meinen psychischen Problemen zu erzählen. Ich habe Freunde, die wissen davon und Andere nicht. So soll es bleiben. Ich glaube nicht, dass das den Fortschritt meiner Therapie hemmt . Es sind nun mal private Dinge, die muss man nicht mit jedem teilen.
Viele Grüße schönen Sonntag!

15.11.2015 18:45 • #30


aldia249
Bei meinem Therapeuten hau ich alles raus aber mit den Antworten kann ich oft nicht viel anfangen, da er natürlich nicht sagt mach das oder das
Letzte stunde sprachen wir drüber, dass ich angst hab einen Kollegen mit im Auto mitzunehmen,da ich mich immer verantwortlich fühle bspw wenn es mal nicht klappt und er nicht in die Arbeit kommt.
Er verglich die Situation mit dem Verhalten einer Übermutti in mir, die zu viel Verantwortung nimmt (da ich das in meiner Kindheit vermisst hab)
Den Vergleich finde ich sehr logisch und es leuchtet mir ein,aber die Angst wurde noch nicht besser.
Mir fehlen eben die Methoden daraus ein umdenken zu initiieren.

Lg

15.11.2015 19:17 • x 2 #31


Hotin
Hallo aldia249,

Zitat:
Ich halte es nicht für richtig jedem in meiner Umwelt von meinen psychischen Problemen zu erzählen.

Da bin ich ganz Deiner Meinung.
Das wäre auch nicht sinnvoll, wenn Du das machen würdest.
Dies habe ich nicht gemeint. Entweder habe ich mich falsch ausgedrückt, oder Du hast es
einfach so verstanden.

Gemeint habe ich folgendes. Mit Deinem Psychologen solltest Du möglichst
offen besprechen, was Dich belastet, oder was Du nicht verstehst, und was Du absolut nicht willst.
In diesen Gesprächen musst Du die Führung haben, nicht der Therapeut.

Zitat:
Das Faszinierende, was mein Therapeut auch
immer anspricht ist, dass ich zwei Gesichter habe.


Hast Du Lust für das mal ein Beispiel zu erzählen?
Zitat:
Bei meinem Therapeuten hau ich alles raus, aber mit den Antworten kann ich oft nicht viel anfangen,
da er natürlich nicht sagt mach das oder das.

Da glaube ich eben nicht, das Du alles raus haust. Du wirst vermutlich alles das raus hauen, was Dich
nicht bloß stellen kann.
Mit Offenheit meine ich auch. Warum sagst Du Deinem Therapeuten dann nicht.
Ich kann mit Deiner Antwort nichts anfangen. Bitte gib mit eine bessere Antwort, eine die ich verstehen kann.
Du hast das Recht und die Pflicht zu fordern, das Dir ein Gesprächspartner erklärt, was er Dir sagen will.
Sonst macht ein Gespräch doch gar keinen Sinn. Du musst ihm nur ganz genau sagen, wo Du
etwas nicht verstehst!

Zitat:
Den Vergleich finde ich sehr logisch und es leuchtet mir ein, aber die Angst wurde noch nicht besser.

Zitat:
Er verglich die Situation mit dem Verhalten einer Übermutti in mir, die zu viel Verantwortung nimmt

Wenn Du das logisch fandest. Was hat sich seit dem Du das weißt in Deinem Denken verändert?
Wenn sich nichts in Deinem Denken verändert hat, hast Du nicht eingesehen, das Du früher in solchen
Situationen einen kleinen Denkfehler in Deinen Überlegungen gemacht hast.
Wenn Du also nichts korrigierst, kann sich Deine Angst auch nicht ändern.

Zitat:
angst hab einen Kollegen mit im Auto mitzunehmen,da ich mich immer verantwortlich fühle bspw
wenn es mal nicht klappt und er nicht in die Arbeit kommt.


Solch eine Beschreibung ist viel zu weit weg von Deinem eigentlichen Problem.

Der Kern Deiner Aussage ist doch vermutlich –

Ich habe Angst für etwas Verantwortung zu übernehmen.
Ich habe Angst kritisiert zu werden.
Ich habe Angst Fehler zu machen.

Hast Du darauf eine Antwort?
Weil, wenn diese Grundängste Dir nur noch wenig Angst machen, beginnt sich
Dein Angstproblem sehr wahrscheinlich aufzulösen.

Viele Grüße

Hotin

16.11.2015 10:39 • x 1 #32


aldia249
Zitat von Hotin:
Hallo aldia249,

Zitat:
Ich halte es nicht für richtig jedem in meiner Umwelt von meinen psychischen Problemen zu erzählen.

Da bin ich ganz Deiner Meinung.
Das wäre auch nicht sinnvoll, wenn Du das machen würdest.
Dies habe ich nicht gemeint. Entweder habe ich mich falsch ausgedrückt, oder Du hast es
einfach so verstanden.

Gemeint habe ich folgendes. Mit Deinem Psychologen solltest Du möglichst
offen besprechen, was Dich belastet, oder was Du nicht verstehst, und was Du absolut nicht willst.
In diesen Gesprächen musst Du die Führung haben, nicht der Therapeut.

Zitat:
Das Faszinierende, was mein Therapeut auch
immer anspricht ist, dass ich zwei Gesichter habe.


Hast Du Lust für das mal ein Beispiel zu erzählen?
Zitat:
Bei meinem Therapeuten hau ich alles raus, aber mit den Antworten kann ich oft nicht viel anfangen,
da er natürlich nicht sagt mach das oder das.

Da glaube ich eben nicht, das Du alles raus haust. Du wirst vermutlich alles das raus hauen, was Dich
nicht bloß stellen kann.
Mit Offenheit meine ich auch. Warum sagst Du Deinem Therapeuten dann nicht.
Ich kann mit Deiner Antwort nichts anfangen. Bitte gib mit eine bessere Antwort, eine die ich verstehen kann.
Du hast das Recht und die Pflicht zu fordern, das Dir ein Gesprächspartner erklärt, was er Dir sagen will.
Sonst macht ein Gespräch doch gar keinen Sinn. Du musst ihm nur ganz genau sagen, wo Du
etwas nicht verstehst!

Zitat:
Den Vergleich finde ich sehr logisch und es leuchtet mir ein, aber die Angst wurde noch nicht besser.

Zitat:
Er verglich die Situation mit dem Verhalten einer Übermutti in mir, die zu viel Verantwortung nimmt

Wenn Du das logisch fandest. Was hat sich seit dem Du das weißt in Deinem Denken verändert?
Wenn sich nichts in Deinem Denken verändert hat, hast Du nicht eingesehen, das Du früher in solchen
Situationen einen kleinen Denkfehler in Deinen Überlegungen gemacht hast.
Wenn Du also nichts korrigierst, kann sich Deine Angst auch nicht ändern.

Zitat:
angst hab einen Kollegen mit im Auto mitzunehmen,da ich mich immer verantwortlich fühle bspw
wenn es mal nicht klappt und er nicht in die Arbeit kommt.


Solch eine Beschreibung ist viel zu weit weg von Deinem eigentlichen Problem.

Der Kern Deiner Aussage ist doch vermutlich –

Ich habe Angst für etwas Verantwortung zu übernehmen.
Ich habe Angst kritisiert zu werden.
Ich habe Angst Fehler zu machen.

Hast Du darauf eine Antwort?
Weil, wenn diese Grundängste Dir nur noch wenig Angst machen, beginnt sich
Dein Angstproblem sehr wahrscheinlich aufzulösen.

Viele Grüße

Hotin



Hallo Hotin,

erstmal wieder vielen Dank für deine Post:)

Ja du hast Recht mit der Führung in der Therapiesitzung. Da muss ich noch mehr Selbstvertrauen bekommen. Es gelingt mir immer mehr. Wenn ich ihn direkt fage, nennt ihr mir oft keine direkte Lösung. Da hak ich schon oft nach und frage nochmal offen und direkt, bspw. mit meiner Diagnose, die ich bis jetzt nie wusste.

Zum Thema 2 Gesichter nenn ich dir folgendes Beispiel. Es war genau auf das bezogen, dass die meisten Leute nicht wissen was bei mir abgeht. In meinem Praktikum zum Beispiel, lass ich mir nichts anmerken und bin immer selbstbewusst und sehr kommunikativ. Ebenso was Feiern und Aktivitäten mit Freunden angeht. Ich mach es einfach und habe bis jetzt wenig dabei über meine Krankheit nachgedacht.

Ich habe Angst für etwas Verantwortung zu übernehmen.
Ich habe Angst kritisiert zu werden.
Ich habe Angst Fehler zu machen.


Ja du liegst richtig mit allen Fragen und ich kämpf aktuell dagegen an, indem ich mir immer wieder sage Sei keine Übermutti. Du bist nicht verantwortlich für ihn. Wenn es nicht geht, dann sagst du ihm einfach morgens ab. Die Welt wird sich weiter drehen.
Hast du mir einen Tipp für eine andere Lösung? Scheint sogar zu funktionieren. Momentan schlafe ich besser ein, als noch vor einer Woche und er fährt mit.

Wesentlich größeren Kummer bereitet mir gerade Folgendes: Ich bin täglich depressiv und hoffnungslos. Mir fehlen Glücksmomente. Meine Gedanken kreisen. (Gedanken: Alles sinnlos, ich werd nie gesund..Hat mein Leben einen Sinn?- Ich will so nicht weiter machen. Wie wird es besser? ) Es ist ein widerliches, ekeliges Gefühl manchmal. Das bezieht sich nicht mehr nur auf meine Akutsituation (Studiumswechsel oder nicht), sondern einfach generell. Mir geht es wirklich täglich elend grad, so dass mir auch Aktivitäten, die mir immer Spaß gemacht haben, wie bspw. meine Freunde treffen, keinen Spaß mehr machen.

Hast du mir da einen Tipp?

(Folgende Vermutung muss ich anhängen: Ich habe seit ca. einem Dreiviertel Jahr das AD Trimipramin auf sehr geringer Dosis 12mg täglich genommen (niedrige Normaldosis beginnt bei 25mg). Das AD hab ich vor 3 Wochen angefangen abzusetzen. 1 Woche lang ca. 6 mg und dann aufgehört. Habe das AD begonnen zu nehmen wegen Einschlafproblemen und dann weitergeführt, wegen akuten depressiven Zuständen wegen des Studiums.
Gleichzeitig habe ich Probleme mit meinen Hormonen und habe die Pille genommen, die ich auch nicht vertrage.) Ich weiß nicht sicher inwieweit das alles eine Rolle spielt, bzw die Situation beeinflusst. Der Therapeut hat mir geraten es beim Weglassen der Tabletten zu belassen, aber die Gefühle sind ätzend.

LG und lieben Dank nochmal!

16.11.2015 17:18 • x 1 #33


Hotin
Hallo aldia249,

Zitat:
Zum Thema 2 Gesichter nenn ich dir folgendes Beispiel. Es war genau auf das bezogen, dass die meisten Leute nicht wissen was bei mir abgeht. In meinem Praktikum zum Beispiel, lass ich mir nichts anmerken und bin immer selbstbewusst und sehr kommunikativ. Ebenso was Feiern und Aktivitäten mit Freunden angeht.


So einfach ist das? Was Du beschreibst ist doch ein völlig normales Verhalten.
Oder nicht?
Wie alle Menschen, spielst Du im Leben tagtäglich eine Rolle. Du hast eine Maske auf. Dies ist gut und für
den Schutz Deiner Persönlichkeit notwendig. Dieses Rollenspiel macht immer dann Sinn, wenn uns ein
Mensch nicht sehr nahe steht und wenn wir ihm noch nicht so gut vertrauen wollen oder können.
Das schwierige ist, immer mit einer Ritterrüstung rum zu laufen und eine filmreife
Rolle zu spielen macht müde und unzufrieden. Deshalb suchen wir Menschen Freunde, also Gleichgesinnte
oder einfach Menschen, vor denen wir nur wenig Angst haben müssen. In der Nähe dieser Menschen, denen
wir vertrauen können, können wir nämlich unsere Maske abnehmen und unsere Ritterrüstung ausziehen.
Wir dürfen da so sein, wie wir wirklich sein möchten. Dies ist sehr angenehm und entspannend. Und das
macht zufrieden und glücklich.
Wenn Du dann später geübt mit Deiner Angst umgehst, kannst Du auch in der Öffentlichkeit häufig ohne
Maske rumlaufen. Dafür wirst Du aber noch einige Zeit benötigen.

Wichtig ist, das Du möglichst bei dem Therapeuten auch ohne Maske und Rüstung
sitzt, auch wenn Du Angst und Respekt vor so einem Mediziner hast. Psychologen
sind ganz normale Menschen, wie Du und ich. Und auch wenn manche so tun, brauchen sie sich auf ihre
Kenntnisse nichts einzubilden. Vor einem Heizungsmonteur musst Du mindestens genau so viel Respekt
haben, oder kannst Du eine Heizung bauen?

Zitat:
Ich habe Angst für etwas Verantwortung zu übernehmen.
Ich habe Angst kritisiert zu werden.
Ich habe Angst Fehler zu machen.

Ja du liegst richtig mit allen Fragen und ich kämpf aktuell dagegen an, indem ich mir immer wieder sage Sei keine Übermutti. Du bist nicht verantwortlich für ihn. Wenn es nicht geht, dann sagst du ihm einfach morgens ab. Die Welt wird sich weiter drehen.
Hast du mir einen Tipp für eine andere Lösung? Scheint sogar zu funktionieren.


Jetzt machst Du es doch richtig. Und Du siehst, innerhalb weniger Tage geht es Dir besser. Was Du
machen kannst ist. Du kannst immer wieder Menschen fragen, wie sie das, was Du sagst und das was
Du machst finden. Und dann höre einfach zu. Auf diese Weise erfährst Du sehr viel über Dich. Es ist, als
wenn Du in einen Spiegel schaust.
Nur erschrecke nicht. Viele spiegeln Dir, das Du vieles falsch machst. Dies entspricht aber nicht der Wahrheit.
Es ist nur ihre Meinung. Der Vorteil davon, andere zu fragen liegt darin. Manchmal erfährst Du etwas,
was Du gut gebrauchen kannst. Viel wichtiger erscheint mir aber. Wer gut zuhören kann, erkennt schnell,
wo Freunde und wo Feinde sind. Und dann brauchst Du nicht mehr so eine große Angst zu haben, dass Dich
jemand in den Rücken schießt, wenn Du Dich mal umdrehst.

Ich kann mich noch gut erinnern, welche heftigen Ängste ich vor über 30 Jahren hatte,
Fehler zu machen und öffentlich zu meiner Meinung zu stehen. Da geht im Kopf innen
richtig was ab. Und keiner kann Dir dabei helfen, nur Du allein kannst diese Veränderung bei Dir erzeugen.

Zitat:
Wesentlich größeren Kummer bereitet mir gerade Folgendes: Ich bin täglich depressiv und hoffnungslos. Mir fehlen Glücksmomente. Meine Gedanken kreisen. (Gedanken: Alles sinnlos, ich werd nie gesund..Hat mein Leben einen Sinn?- Ich will so nicht weiter machen. Wie wird es besser? )


Bitte habe jetzt etwas Geduld. Was Du beschreibst hört sich alles sehr normal an.
Es gehört vermutlich zu Deinem Selbstfindungsprozess dazu. Das Du nach dem Sinn Deines Lebens suchst
ist auch völlig normal. Dies wird sich vermutlich später von selbst ergeben.

Zitat:
Mir geht es wirklich täglich elend grad, so dass mir auch Aktivitäten, die mir immer Spaß gemacht haben, wie bspw. meine Freunde treffen, keinen Spaß mehr machen.

Hast du mir da einen Tipp?


Sicher habe ich da Tipps. Nur die werden Dir wenig helfen. Oder willst Du so leben und denken wie ich?
Garantiert nicht. Du würdest Dich wundern.
Oder anders gesagt. Ich kann Dir nicht sagen, womit Du zufrieden wirst. Aber, ich kann
Dir fast immer sagen, mit welchen Gedanken und mit welchem Verhalten Du Ängste bekommst und
unzufrieden wirst.
Suche das, was Dich in der Zukunft zufrieden macht. Mach Dir mal einen Zettel.
Schreibe Dir mal auf, was Du am liebsten machen und erreichen würdest und vor allem,
was Du dafür tun musst um das zu erreichen. Diese schriftliche Methode sollte Dein Gedankenkreisen
stoppen oder zumindest viel langsamer machen.

Du siehst, es gibt eine ganze Menge zu tun für Dich, wenn Du das möchtest. Dies ist ein Programm für
mehrere Monate. Deshalb gibt es keinen Grund depressiv zu sein.
Gehe vorwärts. Weißt Du wie eine Rakete beschleunigt? Am Anfang ist die sehr langsam
aber mit der Zeit wird sie immer schneller.

Zu Medikamenten sage ich sehr ungern etwas. Da habe ich viel zu wenig Erfahrung.
Vieles wirst Du selbst spüren. Und das andere besprich bitte mit den Ärzten oder Deinem Therapeuten.
Solltest Du es schaffen Dich weiter innerlich zu entspannen, wirst Du bestimmt immer geringere Mengen
an Medizin benötigen. Aber auch da lass Dir bitte Zeit.

An dieser Stelle möchte ich Dir mal ein Kompliment machen und Dir besonders herzlich für Dein Vertrauen danken.

Ich glaube Du bist eine bemerkenswerte Frau mit sehr viel Potential. Du musst es nur abrufen.
Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei Dir, weil Du hier sehr klar nachvollziehbar und offen im Forum
Deine Situation und Deine Gefühle beschreibst. Dazu gehört viel Mut. Und ich bin überzeugt, das auch viele
hier aus Deiner Situation für sich einiges lernen und bei sich mit einbauen können.
Mich hat es mal wieder sehr viel Kraft gekostet, mich in Deine Situation hinein zu versetzen. Aber es scheint
sich ja gelohnt zu haben. Du warst ein sympathischer, harter Brocken. Ich wundere mich auch heute noch,
warum es einige schaffen, sich freiwillig so zu fesseln.

Ich fand es sehr schwierig, doch trotzdem hat mir die gemeinsame Reise durch Deine
Gedankenwelt Spaß gemacht.

Viele Grüße an Dich

Hotin

17.11.2015 10:33 • x 1 #34


aldia249
Hallo Hotin,

ich kann mich nur nochmal für deine Zeilen bedanken und den Zuspruch. Das gibt mir sehr viel Hoffnung. Interessant, wie ähnlich du meinem Therapeuten manchmal klingst. Ich würde gerne so leben und denken wie du weil ich glaube, dass du den Schlüssel gefunden hast, aber leider geht das im Jahre 2015 noch nicht und deshalb muss ich jetzt meinen eigenen Weg aus dem Dschungel erkämpfen. Ich kann nur wirklich nochmal DANKE sagen und bitte verzehr nicht deine ganze Kraft im Forum, weder für meine noch für andere Probleme

Danke für den großartigen Tipp mich von anderen spiegeln zu lassen. Das werd ich jetzt auch öfters bewusst versuchen. Bereits in meiner Ausbildung ist mir aufgefallen, dass ich null kritikfähig bin, aber das ist lernbar.

Ich kann mich noch gut erinnern, welche heftigen Ängste ich vor über 30 Jahren hatte,
Fehler zu machen und öffentlich zu meiner Meinung zu stehen. Da geht im Kopf innen
richtig was ab. Und keiner kann Dir dabei helfen, nur Du allein kannst diese Veränderung bei Dir erzeugen.

Zitat:
Suche das, was Dich in der Zukunft zufrieden macht. Mach Dir mal einen Zettel.
Schreibe Dir mal auf, was Du am liebsten machen und erreichen würdest und vor allem,
was Du dafür tun musst um das zu erreichen. Diese schriftliche Methode sollte Dein Gedankenkreisen
stoppen oder zumindest viel langsamer machen.


Das ist in der Tat verdammt schwierig, weil ich mir aktuell im Weg stehe und es einfach nicht weiß. Ich die Ziele und Wünsche kommen, wenn die Depressionen gehen. Aber versuchen werd ichs trotzdem.

Für die Medis, die ich abgesetzt habe, habe ich jetzt Johanniskraut gekauft und habe am Donnerstag nochmal einen Termin zur Besprechung beim Hausarzt ausgemacht. Ich hoffe, wir finden eine Lösung. Durch die Appetitlosigkeit verliere ich auch etwas an Gewicht, was tatsächlich aktuell blöd ist,weil ich nicht viel wiege; aber ich kämpf schon um jeden Bissen .

Eine Sache möchte ich noch kurz erzählen: Morgen haben wir in der Firma eine Tagesreise in eine 1,5h entfernte Stadt geplant. Aufgrund der aktuellen Situation fiel es mir verdammt schwer da verbindlich zuzusagen. Eine Mischung aus großer Unruhe, Depri und Angst tat sich auf. Leider half die Ritterrüstung nicht optimal und Kollegen ahnten was und bohrten. Ich hab Ihnen daraufhin erklärt, dass es mir aktuell privat (wegen Studiumsentscheidung) und hormonell sehr schlecht ginge und ich auf jeden Fall kommen will, aber falls es gesundheitlich nicht geht, dass sie es mir bitte nachsehen wollen. Ich will morgen auf jeden Fall mit, aber endgültig kann ich es erst morgen früh entscheiden. War das jetzt verstecken oder die optimale Lösung? Ich zweifel noch.

Zitat:
Ich glaube Du bist eine bemerkenswerte Frau mit sehr viel Potential. Du musst es nur abrufen.
Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei Dir, weil Du hier sehr klar nachvollziehbar und offen im Forum
Deine Situation und Deine Gefühle beschreibst. Dazu gehört viel Mut. Und ich bin überzeugt, das auch viele
hier aus Deiner Situation für sich einiges lernen und bei sich mit einbauen können.
Mich hat es mal wieder sehr viel Kraft gekostet, mich in Deine Situation hinein zu versetzen. Aber es scheint
sich ja gelohnt zu haben. Du warst ein sympathischer, harter Brocken. Ich wundere mich auch heute noch,
warum es einige schaffen, sich freiwillig so zu fesseln.


Dafür danke ich dir besonders (Finde es nicht wirklich mutig, da ich mich auch nur hinter einen Anonymität im Internet verstecke, aber so kann ich immerhin sehr ehrlich und offen sein )
Ich hoffe, dass viele mitlesen und vielleicht auch den ein oder anderen Gedanken teilen möchten.


Danke für alles Hotin! Ich bewundere dich und deine Stärke wirklich!

17.11.2015 16:48 • x 1 #35


aldia249
Das mit dem Zitieren hat leider nur teilweise geklappt, da ich vergessen hab Passagen rauszulöschen. Was will man auch von jemandem erwarten, der NUR zu einem Drittel IT studiert. Bitte verzeih mir

17.11.2015 16:51 • x 1 #36


Hotin
Hallo aldia249,

Erst mal danke für Deine nette Antwort.

Zitat:
Aufgrund der aktuellen Situation fiel es mir verdammt schwer da verbindlich zuzusagen.


Das kann ich sehr gut verstehen.

Zitat:
Ich will morgen auf jeden Fall mit, aber endgültig kann ich es erst morgen früh entscheiden.


Dann entscheide das morgen früh. Nur, hast Du das nicht schon entschieden?
Du sagst doch. Ich will auf jeden Fall mit. Also mach dass doch.
Viel Spaß wünsche ich Euch.

Zitat:
War das jetzt verstecken oder die optimale Lösung? Ich zweifel noch.


Also mit verstecken hat das meiner Meinung nach überhaupt nichts zu tun.
Ich denke das ist schon ziemlich nah an der optimalen Lösung.
Außerdem, im Moment wirst Du immer zweifeln. Das ist doch Deine Hauptsorge.

Die optimale Lösung wäre für mich, wenn Du Dir zusätzlich noch selbst Mut zu sprichst.
Was soll schon passieren. Sie sind doch informiert. Also werden sie auf Dich Rücksicht nehmen und
Dir helfen, falls Du sie darum bittest.
Du kannst sie also jederzeit um Verständnis und Rücksicht bitten. Ist das nicht Sicherheit genug?
Oder brauchst Du überall doppelte oder sogar dreifache Sicherheit?

Zitat:
Ich hab Ihnen daraufhin erklärt, dass es mir aktuell privat (wegen Studiumsentscheidung) und hormonell
sehr schlecht ginge und ich auf jeden Fall kommen will, aber falls es gesundheitlich nicht geht, dass
sie es mir bitte nachsehen wollen.


Ich denke, das ist genug der Offenheit. Du hast ihnen nichts vor gelogen und
sie können nun Dein Verhalten verstehen. Ich finde Du machst das sehr gut.



Zitat:
Was will man auch von jemandem erwarten, der NUR zu einem Drittel IT studiert.


Ja, ja, da hast Du Recht. Für ein Drittel war aber auch das schon ganz gut.

Na dann viel Spaß morgen und erzähle mal, wie es Dir gefallen hat.

Viele Grüße

Hotin

17.11.2015 17:30 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

aldia249
Hallo Hotin..
Mir geht es sehr schlecht. Ess kaum mehr und depressiv. Habe lange überlegt ob ich heute mit fahren soll oder nicht und habe mich entschieden lieber zum Arzt zu gehen.
Ich hoffe es geht bald begauf
Liebe grüße

18.11.2015 09:16 • x 1 #38


Grashüpfer
Hallo Aldia,

Was ist los? Weißt du, was die Verschlechterung ausgelöst hat? Oder hat sich einfach die Stimmung verschlechtert?
Es ist gut, dass du zum Arzt gehst und dich nicht mit der Arbeit / Praktikum überforderst.

Viele liebe Grüße!

18.11.2015 09:20 • #39


aldia249
Hallo Grashüpfer,

Kann es mir einfach nicht mehr erklären.
Seit 2 Wochen so Dermaßen down. Und keinen Hunger mehr. Innere Unruhe. .übel.
Meine Vermutung lag ja mit der Kombi aus Trimipramin absetzen und Pille.
Aber ob es davon so schlimm sein kann weiß ich nicht.

Lg

18.11.2015 09:55 • #40


A


x 4


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