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Hallo. Ich hatte viele Jahre eine sehr schwere Angststörung, die mit Puls 178, Zähneklappern, Restless Legs und Lähmungserscheinungen einher gingen. Der Zustand hat Tage angedauert in denen ich nicht schlafen konnte und sich immer weiter verschlimmert.
Die Psyche kam dann erst später dazu als ich wegen dieser Zustände jahrelang verzweifelt Hilfe gesucht habe und nicht bekommen habe. Denn durch diese anhaltenden Zustände war ich praktisch handlungsunfähig und hatte unglaublich große Angst, dass ich in Folge eine schlechte Mama für meine Katze bin, die Wohnung verliere, die Lücke im Lebenslauf zu groß wird, Freunde und Familie von meiner Bedürftigkeit genervt sind etc.
Also ja: Kenn ich. Geholfen haben mir dann ein neuer Neurologe und eine Kombi aus verschiedenen Medis. Und ab und zu Skills, auch wenn es keine Wunder vollbracht hat.
Maßnahmen bei Panik waren bei mir Stresshocke, Bauchatmung und Artikel über Katzengesundheit lesen. Auch youtube-videos über Chi Gong oder Yoga haben mich beruhigt. Da muss man einfach suchen, es ist für jeden ein bisschen anders, denke ich.

08.11.2023 14:20 • x 2 #21


H
Ich bin froh dass ich diesen Beitrag gefunden habe. Ich hatte im Mai 21 Burnout und man hat eine generalisierte Angststörung diagnostiziert. Diese kam für mich aus dem nichts. Selbst heute geht es mir noch so, dass ich permanent körperliche Symptome habe und weniger psychisch. Das schlaucht mich massiv und macht am Ende natürlich dann auch was mit der Psyche. Schon morgens aufstehen bedeutet dass erste Mal Kreislauf Probleme, dazu mal Herzrasen, Tinnitus, Gliederschmerzen, Brustschmerzen, Übelkeit und Schwindel… teilweise über Wochen. Mich macht das wahnsinnig. Wie habt ihr das in den Griff bekommen? Medikamente nehme ich nicht. Höchstens Neurexan. Welches mir ganz gut hilft. Sport schaffe ich leider nicht ohne dass es mir danach schlecht geht. Aber Yoga und Meditation mache ich jeden Morgen…

23.11.2023 19:29 • x 2 #22


A


Mehr physische als psychische Angstsymptome

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P
@Honey2111

Speziell in der Früh ist es am ekelhaftesten. Das kenne ich auch. Jedes Aufstehen wird zur Qual. Bei mir stehen immer brennende Arme, Magenschmerzen, Hitzewallungen mit Schweißausbrüchen im Vordergrund. Wenn es ganz schlimm ist, dann würde ich mich am liebsten ständig übergeben. Das ist aber etwas, was ich mit aller Macht unterdrücke. Meine Familie kennt meine Würgegeräusche schon. Manchmal hält das fast den ganzen Tag so an, und ich bin dann fix und alle.
Ich bin jetzt knapp 2 Jahre in einer Episode drin, die aber jetzt allmählich besser wird. Wobei bei mir die körperlichen und geistigen Symptome meistens parallel kommen. Selten nur körperlich. Das empfinde ich dann aber weniger schlimm als beides zusammen.
Ich habe den Mist schon seit meiner frühesten Jugend. Sehr spät erst bin ich in Therapie (ich war über 30). Teilweise hat mir das dann geholfen wieder länger angstfrei zu leben. Irgendwann habe ich dann den Psychater gewechselt und der hat mir Fluoxetin gegeben. Dadurch hatte ich jetzt eine lange gute Phase. Mittlerweile hat nicht mehr so angeschlagen, und ich bin auf Sertralin gewechselt. Außerdem bekomme ich jede Woche Ketamin Infusionen, und wir bearbeiten seit ca. 1 Jahr meine PTBS. Durch die Kombination von Aufarbeitung und Medikamenten ging es in den letzten Wochen langsam aufwärts. Ich hatte sogar wieder völlig beschwerdefreie Tage.
Deshalb würde ich Dir raten, weiter therapeutisch dran zu arbeiten und u.U. auch AD´s zu nehmen. Ich hatte mich auch lange gegen Chemie gesträubt. Aber mittlerweile muß ich sagen, mir geht es unterm Strich besser wie früher.
Bei Dir scheint es das erste Mal zu sein. Damit sind Deine Chancen auch gut, es wieder los zu werden.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg und gute Besserung.

25.11.2023 10:42 • #23


H
@Panikel Danke für dein Feedback. Das hast du richtig erkannt. Ich hatte so etwas vorher noch nie. Im Mai 21 kam der Zusammenbruch. Auffallend war nur, dass ich vorher Panikattacken bekam ( die ich nicht kannte). Und in einer absoluten Angst Episode. Gerade im Bezug auf meine kleine Tochter. Das war die Hölle. Ich wusste nicht mal das es eine Angststörung gibt, bevor ich sie hatte. Die Ängste sind aber im Bewusstsein stark zurückgegangen. Ich hoffe doch mal dass ich damit nun nicht für immer leben muss. Das könnte ich nicht ertragen. Ich habe oft Tage wo alles toll ist, und ich denke..es ist endlich vorbei. Und dann kommt wieder eine Lavine neuer körperlicher Symptome. Ich bin sehr gehen ADS weil ich Alleinerziehende mit kleinem Kind bin und voll berufstätige. Ich möchte nichts nehmen was evtl mein empfinden oder meine Wahrnehmung beeinträchtigt solange ich ein kleines Kind bei mir habe. Oder starke Nebenwirkungen mit sich bringen. Aber die letzten fast 2 Jahre machen mich ganz schön mürbe. So dass ich mittlerweile zumindest bereit bin mich hierhingehend professionell beraten zu lassen was ich für Möglichkeiten habe…

25.11.2023 13:29 • #24


P
@Honey2111

Als unser Sohn damals geboren wurde, hatte mein Frau eine heftige Wochenbettdepression, die sehr lange anhielt. Ich hatte einen satten Angstschub. Ich weiß, das ist die Hölle. Schließlich ist es das eigene Kind und man möchte dem einen guten Start ermöglichen.
Mein Sohn ist mittlerweile 19, und ich hatte dazwischen viele gute Jahre. Also, obwohl bei mir das schon chronifiziert ist, geht es auch wieder weg. Keine Angst, das ist nicht auf Dauer.

Du bist allein erziehend, voll berufstätig und hast auch noch die Angsterkrankung so gemeistert. Alle Achtung!
Das zeigt, daß Du nicht so schnell klein beigibst. Auch eine gute Voraussetzung, um mit der Sache klarzukommen.

Noch ein Wort zu den AD´s:
Es ist sicher ein Vorurteil, daß die den Charakter, daß Empfinden ändern, oder man sich von sich selbst entfernt.
Meine perönliche Erfahrung ist genau das Gegenteil! Die Ängste verdecken oft nur ein anderes Problem, welches man mit sich rumschleppt. Da helfen die Medikamente, daran arbeiten zu können. Auch kannst Du die Zeit mit Deiner Tocher vielleicht besser genießen.
Was die Nebenwirkungen betrifft, so sind die beim Einschleichen bei mir ca. 1-2 Wochen verstärkt aufgetreten. Dann aber verschwunden.
Wenn Du da etwas befürchtest, dann kann man auch ganz ganz langsam einschleichen. Gerade wenn man negativ vorgespannt ist. Also, z.B. auf 1/4 der empfohlenen Dosis runtergehen und solange dabei bleiben, bis man keine Nebenwirkungen spürt und dann wieder etwas erhöhen. Es dauert alles länger, aber das ist in dem Fall nicht so wichtig.

Natürlich will ich Dir da nichts aufschwatzen! Es bleibt Deine Entscheidung. Aber vielleicht hilft es ein bißchen bei der Entscheidungsfindung ...

25.11.2023 16:10 • x 1 #25


M
Zitat von Nicky78:
Hallo, Meine Angst kommt schon immer nur über körperliche Symptome. Richtig psychische Angst empfinde ich fast nie. LG Nicky



Geht mir auch so

25.11.2023 16:14 • #26


Fred68
Zitat von Honey2111:
Auffallend war nur, dass ich vorher Panikattacken bekam ( die ich nicht kannte).

Ich hatte im Mai des Vorjahres einen Unfall und seit dem immer Schmerzen im Bein. Hatte mich dann krank schreiben lassen nach zwei Monaten und bekam dann zuhause im Krankenstand plötzlich aus dem nichts Panikattacken. Seitdem leide ich unter angststörung und meine Schmerzen im Bein habe ich immer noch. Habe schon alle unteruchungen durchführen lassen und kein Orthopäde findet etwas nur der Physio hat festgestellt das meine Muskeln durch Schonhaltung verkürzt sind und das mein Knie instabil durch den Unfall geworden ist im Vergleich zum anderen. Ich war ebenfalls nie ein ängstlicher Mensch und kannte auch eine Angststörung nicht. Ich bekam gleich Medikamente da ich die Angst sonst nicht ausgehalten hätte.

25.11.2023 17:07 • #27


H
@Panikel Danke für deine Sicht. So war es für mich auch. Meine Tochter wird nächste Woche 6 und ich weiß noch wie ich mit meinem kleinen Baby aus dem Krankenhaus kam und alleine in einer Wohnung stand. ( ich musste ihren Vater verlassen). Ich glaube das war der Anfang ohne das ich es bewusst wahrgenommen habe. Meine größte Angst ist das mir was passiert und sie ganz alleine ist ( Denn sie hat nur mich)… das hat sich wohl dann verselbstständigt und ich hatte selbst Angst das sie im Schlaf einfach aufhört zu atmen. Selbst mit 5 noch. Dann arbeite ich seitdem sie ein Jahr alt ist, wieder Vollzeit in der Immobilienbranche… ohne Limit. Damit sie es gut hat. Und dann kam der Knall. Rückblickend gab es viele Momente wo man mit dem Wissen von heute denkt: „ Mist, diese und jene Zeichen hättest du nicht übersehen dürfen“ dann hätte ich es vielleicht noch aufhalten können. Obwohl ich es gleichzeitig als Lernprozess sehe, die Chance zu bekommen mich selbst besser kennenzulernen und auf mich besser zu achten, hoffe ich dass es bitte endlich aufhört. Denn ich arbeite hart an mir. Auch habe ich beruflich zwar etwas ruhiger gemacht aber nie aufgehört zu arbeiten. Ich merke dass es besser ist, dass ich eine gewisse Struktur habe. Ich wünsche dir dass du das auch wieder hinbekommst. Wegen der Medikamente werde ich hoffentlich mal einen Termin bei einem Psychiater bekommen um zu schauen. Denn die körperlichen Symptome machen mich echt mürbe. Ich habe seit 2 Jahren nicht mehr durchgeschlafen. Entschuldigung falls sich das blöd anhört.., aber ich war immer mit einem guten Aussehen gesegnet, immer sportlich, voller power und Spirit… und seit 21 ist das alles weg und kaum noch was davon übrig. Sehr schwer zu akzeptieren.

25.11.2023 18:34 • #28


H
@Fred68 an dem Punkt war ich noch nicht. Das hat alleine 1 Jahr gedauert bis ich begriffen habe dass es eine Angststörung ist… das muss man auch erstmal begreifen wenn man das vorher noch nie hatte

25.11.2023 18:37 • #29


H
An die von euch die viel körperliche Symptome haben. Wie macht ihr das: ich höre immer wieder Sport ist sehr wichtig. Ich habe vor dem Zusammenbruch regelmäßig trainiert. Nun schaffe ich Max Yoga weil ich bei intensiveren Sport wie zb auch joggen sofort Brustschmerzen kriege. Und später sogar mein Kreislauf zusammen bricht. Wie macht ihr das? Macht ihr dann trotzdem weiter und bekämpft das Symptom? Ich habe schon 10 kg deswegen zugenommen. Und alleine dass macht mich noch zusätzlich fertig. Ich habe so gerne Sport gemacht.

25.11.2023 18:52 • #30


Fred68
@Honey2111 Ich war ja zuhause im Krankenstand wegen meiner Fuß Schmerzen als ich meine Panikattacke bekommen habe. Hatte vergessen zu schreiben das meine Partnerin am zweiten Tag wo ich zuhause war Corona bekommen hatte. Nach fünf Tagen war ich dann auch positiv getestet. Hatte aber nur drei Tage 38 Fieber und dachte mir jetzt kann ich wenigstens meinen Fuß auskurieren ohne schlechtes Gewissen und hatte keine Angst vor der Corona Erkrankung. Am fünften Tag bekam ich dann nachmittags beim Fernsehen innerhalb einer Minute diese Panikattacken, natürlich dachte ich zuerst das ist von Corona. Ich hatte das so stark das ich drei Tage und Nächte nicht mehr schlafen konnte und ein Freund gab mir dann Tabletten von ihm mit denen habe ich dann wenigstens einmal wieder eine Nacht schlafen können. Ich konnte solange ich Corona positiv war weder zum Arzt noch in ein KH. Es fühlte sich an wie wenn bei einem Fahrzeug das Gasseil hängengeblieben ist und nach den Tabletten war es dann wie auf Halbgas. Habe leider keinen besseren vergleich. Heute bin ich mir sicher das die Panikattacken von den Schmerzen und der Verzweiflung und Zukunftsängste gekommen sind.
Danach ging ich zum Psychiatrischen Notdienst die haben mir die Tabletten von meinen Freund weiterverschrieben bis ich einen eigenen Psychiater hatte.
Dort hatte ich Antidepressiva bekommen die meine Panikattacken noch verstärkt hatten. Habe sie nach zwei Wochen absetzten müssen. Habe mich dann auch zur Psychotherapeutischn Gruppentherapie angemeldet wo ich ein Jahr hingegangen bin. Mittlerweile bin ich beim austesten des vierten AD und gehe mittlerweile in Einzeltherapie.
Meine Angstzustände sind mit dem jetzigen AD etwas besser geworden aber noch nicht weg.
Ich wünsche dir das es bei dir schneller weggeht.

25.11.2023 19:12 • #31


H
@Fred68 ja, danke für die
Antwort. Bei mir fing es auch PA an. Danach konnte ich mich tagelang nicht mehr bewegen und dann kam der burn out Zusammenbruch. Ich habe erstmal ein halbes Jahr gebraucht tu verstehen dass es Panikattacken waren. Ich lag ständig im KH und erst eine Notärztin hat dann mal das Wort ausgesprochen. Seitdem sind die Attacken nicht mehr ganz so intensiv. Und nun ging es mal 3 Tage besser und nun habe ich Corona ‍️ wie äußern sich die Attacken bei dir?

25.11.2023 20:06 • #32


Fred68
Zitat von Honey2111:
wie äußern sich die Attacken bei dir

Nachdem sich das schlimmste beruhigt hatte habe ich immer noch anhaltend einen Druck um die Brust und innere Unruhe. Morgens ist es meistens schlimmer manchmal kommt es auch noch vor das ich in der U Bahn oder bei der Supermarkt Kassa Angstzustände bekomme.

25.11.2023 20:16 • #33


T
Zitat von Honey2111:
An die von euch die viel körperliche Symptome haben. Wie macht ihr das: ich höre immer wieder Sport ist sehr wichtig. Ich habe vor dem ...

Ich mache tatsächlich nur noch Spaziergänge und Dehnübungen. Im Sommer schwimmen. Das ist tatsächlich das einzige was geht

25.11.2023 22:22 • x 1 #34


Fred68
Zitat von Trixie73:
Ich mache tatsächlich nur noch Spaziergänge und Dehnübungen. Im Sommer schwimmen. Das ist tatsächlich das einzige was geht

Mir geht es leider auch so und jetzt im Winter fällt schwimmen und teils auch spazieren auch weg. Seit gestern wo es so kalt geworden ist will ich mich nur mehr unter der Decke verstecken. Habe mich jetzt aufgerafft und bin 5 km am Hometrainer gefahren. Müsste viel mehr Physiotherapie gegen meine Fuß, Muskelschmerzen
machen.

26.11.2023 12:45 • x 1 #35


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