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15

ku17
Meine Kinder sind schon erwachsen. Für mich war das immer schwer, den Kindern wegen meiner Krankheit nicht gerecht zu werden. Wie machst du dad? Ich meine wenn du dich nicht raus traust? Kannst du im Urlaub fahren mit deiner Angst? Ich konnte es leider nicht. Man ist so eingeschränkt.
lg

21.08.2018 15:49 • #21


FredM
Mein letzter richtiger Urlaub war Anfang der 90er Jahre. Ausgerechnet auf dem Heimflug vom Urlaub hatte ich meine erste Panikattacken, natürlich im Flugzeug. Seitdem war ich nicht mehr im Urlaub.

Bis vor 5 Jahren konnte ich trotz der Angst noch rausgehen und Autofahren, da war es mir noch möglich, hin und wieder mal ins Schwimmbad zu gehen oder in den Freizeitpark, oder mal ins Cafe oder ins Restaurant.

Danach konnte ich das alles vergessen, inzwischen hab ich sogar mein Auto verkauft, weil ich es nichtmehr fahren kann.

Es ist schon extrem frustrierend, wenn man im Sommer andere Eltern sieht, die mit gepackten Taschen ins Schwimmbad aufbrechen, oder wenn andere Väter morgens um 7 zur Arbeit gehen, während man selber nichtmal den Weg zum Altglascontainer schafft, der 50 Meter entfernt ist...

21.08.2018 15:55 • x 2 #22


A


Durch Angsterkrankung in finanzieller Notlage

x 3


ku17
Das tut mir echt leid. Ich kenne das sehr gut. Ich bin ja froh das ich dank Therapie überhaupt wieder raus kann. Zwar auch nur win Radius unter 20 km, aber immerhin. Aber gut geht es mir dabei nicht. Auf dem Spielplatz mit meinen Enkeln ist schon hart. Entspannt bin ich dann nicht und froh wenn ich wieder daheim bin. Mein Therapeut fragt mich was Zuhause anders ist, statt mit den Enkeln auf dem Spielplatz. Ich fühle mich nur Zuhause sicher. Ich spiele auch mit den Gedanken das Auto aus finianzieller Sicht abzuschaffen. Wenn man dann von anderen hört, wie tief man sinken muss und sich nicht mal mehr das Auto zuleisten ist schwer. Aber richtig wenn man es von den eigenen Geschwistern hört.

21.08.2018 16:19 • #23


ku17
Auch wenn wir durch die Krankheit viel zurück stecken müssen, haben wir echt viel Glück mit den Partnern. Das ist fpr jede Beziehung eine Herausforderung. Darf ich fragen wie alt du bist? Ich bin 50 geworden, meine Kinder sind 29, 27 und 22 Jahre. Zwei Enkel von 3 und 4 Jahren. Mein Mann wird dieses 61 und hat gerade ein HWS Op hinter sich. Er musste sich operieren lassen, ansonsten hätte er eine Querschnittslähmung riskiert. Auch wenn er wahrscheinlich Berufsunfähigkeitsrente nach der Reha bekäme , wäre das nicht viel. Wir müssten Hartz-IV aufstocken und das macht mir total Angst. Ich würde es gerne ohne schaffen, aber solange ich nicht arbeiten kann wird es darauf hin laufen. Ich kann nachvollziehen wenn Menschen damit nicht klar kommen. Und gerade Menschen mit psychischen Erkrankungen, haben glaube ich noch mehr damit klar zukommen. Manchmal denke ich, der Tod würde all das beenden. Aber das könnte ich meine Familie nicht antun.

21.08.2018 16:35 • #24


A
@ku17
Mit tief sinken hat das nichts zu tun, finde ich. Du hast dir die Situation ja nicht ausgesucht. Jeden kann es gesundheitlich treffen, deshalb sollte man versuchen, das Beste draus zu machen, was du ja auch machst. Wenn es nicht anders geht, aufzustocken, dann geht es nicht anders. Für mich wäre (ist) es schlimmer, mit meiner Krankheit leben zu müssen oder damit irgendwie klar kommen zu müssen, als wenn ich aufstocken müsste. Wenn man es schafft, 2 Stunden arbeiten gehen zu können, ist das doch auch gut. Es gibt Staffelungen, bei denen man sich auch in der Rente etwas dazu verdienen darf.

21.08.2018 18:01 • x 1 #25


FredM
Ich bin grade 53 geworden.

Natürlich ist es unangenehm, wenn man die Ämter in Anspruch nehmen muss, auch wenn es einem zusteht. Und natürlich macht das auch Angst, weil man dem Amt ja quasi ausgeliefert ist und keine Kontrolle über die Situation hat. Davor fürchtet sich ja jemand, der eine Angsterkrankung hat, besonders.

Aufstockung beim Jobcenter Hartz4) kann nur jemand beantragen, der erwerbsfähig ist. Bezieht man EM-Rente und muss aufstocken, führt der Weg zum Sozialamt, nach SGB XII. Ausser, der Partner ist noch erwerbstätig, dann ist das Jobcenter noch zuständig.

21.08.2018 19:04 • #26


ku17
Zitat von FredM:
Ich bin grade 53 geworden.

Natürlich ist es unangenehm, wenn man die Ämter in Anspruch nehmen muss, auch wenn es einem zusteht. Und natürlich macht das auch Angst, weil man dem Amt ja quasi ausgeliefert ist und keine Kontrolle über die Situation hat. Davor fürchtet sich ja jemand, der eine Angsterkrankung hat, besonders.

Aufstockung beim Jobcenter Hartz4) kann nur jemand beantragen, der erwerbsfähig ist. Bezieht man EM-Rente und muss aufstocken, führt der Weg zum Sozialamt, nach SGB XII. Ausser, der Partner ist noch erwerbstätig, dann ist das Jobcenter noch zuständig.


Ja man fühlt sich ausgeliefert.
Das würde heissen, wenn die in der Reha auch meinen das mein Mann Berufsunfähig ist und Berufsunfähigkeitsrente beantragt das wir dann zum Sozialamt müssen? Können die nicht verlangen das ich arbeiten muss und somit keine Aufstockung bekommen?

21.08.2018 19:39 • #27


FredM
Eine Berufsunfähigkeitsrente gibts nicht mehr, die kriegt man vielleicht noch aus einer privaten BU-Versicherung ausgezahlt. Es heisst schon lange Erwerbsminderungsrente.

Das Thema ist ein wenig kompliziert. Man unterscheidet Jahrgang vor 61 und danach. Vor 61 erhält man die EM-Rente, wenn man im erlernten oder gleichwertigen Beruf nicht mehr arbeitsfähig ist.

Nach 61 erhält man die volle EM-Rente, wenn man in keinem Beruf mehr als 3 Stunden arbeiten kann, die halbe EM-Rente, wenn man zwischen 3 und 6 Stunden noch arbeiten kann.

Das Sozialamt ist zuständig, wenn man die VOLLE EM-Rente erhält. Dann kann auch das Amt dich nicht zwingen, arbeiten zu gehen.

Kriegt man nur die halbe EM-Rente, ist man ja theoretisch noch zwischen 3 und 6 Stunden arbeitsfähig, DANN muss man zum Jobcenter (Hartz4), und dort kann man dich dann halt auch noch zur Arbeit auffordern.


21.08.2018 20:11 • #28


ku17
Danke, das es die Berufsunfägigkeitsrente nicht mehr gibt wusste ich. Mein Mann ist vor 61 geboren. Durch die Regelung hat er den Schutz, so wie du es geschrieben hast. Wir hatten deshalb schon ein Beratungsgespräch bei der Rentenkasse. mein Mann war dieses Jahr von April bis Mai in der Reha. Ab Morgen geht es nochmal in die AHB . Die vorherige Rehaklinik hat nicht direkt geschrieben ob er Berufsunfähig ist. Im Bericht stand unter anderem, Rehaziel zurück in den Beruf wurde nicht erreicht. Das reicht wohl nicht aus. Sein Orthopäde meint er könne aufgar keinen Fall mehr seinen Beruf ausüben. Aber die Rentenkasse sueht es anders. Abwarten was die Reha ab Morgen bringen wird. Das hin und her zermürbt einen.
lg

21.08.2018 20:48 • #29


FredM
Leider ist es so, dass ausschliesslich die Rentenversicherung entscheidet, ob sie eine EM-Rente zahlt oder nicht. Da kann im Reha-Bericht drinstehen, was will, und der Orthopäde kann zig Gutachten schreiben, das interessiert die nicht. Einzig und alleine der Gutachter von der Rentenversicherung zählt, und wie die Rentenversicherung danach entscheidet.

Es wäre natürlich vorteilhaft, wenn er schon im Rehabericht als nicht mehr erwerbstätig entlassen würde, aber auch das ist keine Garantie für eine Rente. Ich habe schon oft gehört, dass der erste Antrag von der DRV fast immer abgelehnt wird, und man dann ins Widerspruchverfahren gehen muss....

21.08.2018 21:07 • #30


Entwickler
Zitat von ku17:
Ich habe auch schom do viele durch. Zur Zeit versuchen wir wieder Doxepin. Es hilft mir weder gegen die Angst noch gegen Schlafstörungen. Durch die Verhaltenstherapie, die nach zwei Jahren gsst zu Ende ist, kann ich manchmal das Haus verlassen. Aber es gibt viele Tage wo es garnicht geht. Bei mir ist die extreme Unruhe. Zusammen mit der Angst ist oft schlimm das ich Angst habe den Verstand zu verlieren. Jetzt wo mein Mann auch krank ist, ist es natürlich noch schlimmer. Gut ist das die Kinder gross sind und ihr eigenes leben haben. Ich habe oft ein schlechtes Gewissen, das sie viel zurück stecken mussten als sie klein waren. Mein Mann hat vieles mit ihnen unternommen,weil ich mich nicht raus traute. Wenn deine Frau arbeitet, dann könnt ihr so eie du sagst gut auskommen. Das nimmt ein die grösste Angst. Das ist bei uns zu Zeit nicht. Ich habe jeden Tag Angst nichts bezahlen zu können.
lg

Als ich zum ersten Mal einen Schock bekam, als kein Geld mehr aus dem Automaten kam, war es das Jahr 2005. Ich war arbeitslos, bekam einen Monat lang keinen Geldeingang auf mein Konto und dann eine Leistung von der Arbeitsagentur, die leicht höher war als mein letztes Nettogehalt. Ich weiß nicht mehr, wie das hieß, war für Existenzgründer. Trotzdem hatte mir die Bank sofort den Dispo gekündigt, und ich stand schlagartig vor dem Nichts. Bis heute kriege ich einen Flashback, wenn ich mir Geld aus dem Automaten hole. Weil ich mir immer wieder vorstelle, dass es wieder passieren wird. Kein Geld mehr zu haben um was zu essen zu kaufen, wäre für mich ein unfassbares Unglück. Ich weiß nicht, warum das bei mir so extrem ist. Ich bin jetzt seit fünf Jahren selbständig, hatte auch mal Zeiten, wo ich kurzfristig wieder einen Arbeitsvertrag unterschreiben musste, aber irgendwie ging es immer weiter. Aber man wird ja nicht jünger...

21.08.2018 22:45 • #31


ku17
Zitat von Entwickler:
Als ich zum ersten Mal einen Schock bekam, als kein Geld mehr aus dem Automaten kam, war es das Jahr 2005. Ich war arbeitslos, bekam einen Monat lang keinen Geldeingang auf mein Konto und dann eine Leistung von der Arbeitsagentur, die leicht höher war als mein letztes Nettogehalt. Ich weiß nicht mehr, wie das hieß, war für Existenzgründer. Trotzdem hatte mir die Bank sofort den Dispo gekündigt, und ich stand schlagartig vor dem Nichts. Bis heute kriege ich einen Flashback, wenn ich mir Geld aus dem Automaten hole. Weil ich mir immer wieder vorstelle, dass es wieder passieren wird. Kein Geld mehr zu haben um was zu essen zu kaufen, wäre für mich ein unfassbares Unglück. Ich weiß nicht, warum das bei mir so extrem ist. Ich bin jetzt seit fünf Jahren selbständig, hatte auch mal Zeiten, wo ich kurzfristig wieder einen Arbeitsvertrag unterschreiben musste, aber irgendwie ging es immer weiter. Aber man wird ja nicht jünger...



Wie geht es dir heute und hast du wieder Arbeit? Wir, den es finianziell so schlecht ging oder noch geht wissen wie beängstigend so was sein kann. Dann gibt es Leute, die es überhaupt nicht kapieren, das bestimmte Dinge einfach in der Lage nicht gehen. Wenn Kinder es nicht verstehen ist es nachvollziehbar. Aber die Schwester von meinem Mann kann ich tsusend mal sagen, dass wir nicht einfach so eine Pizza oder Eis essen gehen können. Bei 200; Euro im Monat für 2 Personen geht es einfach nicht. Wenn bei irgendwie was kaputt geht und ich müsste 100 Euro aufbringen, wäre es wie ein kleines Vermögen. Bei meiner Schwägerin würde die Schmerzgrenze bei 1000 Euro anfangen. Ich denke, Sie würde es selber erst merken wenn sie damit auskommen müsste. Klar ist jeder für sein Lebensstandard verantwortlich. Ich habe es ja nicht auf der Stirn stehen das ich Krank bin. Mir macht in der Situation einfach die zwei Klassengesellschaft angst. Ich habe auch Angst das jetzt irgendwann der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht. Aber es ist mehr die Angst das es die Nachbarn mit bekommen. Ja ich weiß nicht ob ich den Rest meines Lebens mit den zusätzlichen Sorgen klar komme. Meine Krankheit alleine ist jeden Tag ein Kampf.
Gruss

22.08.2018 12:21 • #32


E
Ganz egal was du tust und wo du anfängst lass sie labern wie sie wollen nur du muss mit dein gewissen klar kommen nicht die anderen . Hartzie kann man schneller werden als man denkt. Ich wünsche uns allen ein wunderschönes leben ohne falschen stolz ne sorry scham.

22.08.2018 15:18 • x 1 #33


ku17
Zitat von tuffie 01:
Ganz egal was du tust und wo du anfängst lass sie labern wie sie wollen nur du muss mit dein gewissen klar kommen nicht die anderen . Hartzie kann man schneller werden als man denkt. Ich wünsche uns allen ein wunderschönes leben ohne falschen stolz



Danke,
das nachvollziehen können meistens nur die, die selber betroffen sind oder es erfahren haben. Ich gönne niemanden etwas schlechtes. Der eine hat mehr, der andere weniger. Ich kann nur nicht damit umgehen, wie andere glauben es besser zu wissen wie es sein kann. Ein Jahr so zu leben, es geht mir nicht dabei um zu sehen wie es ist mit wenig Geld aus zukommen, sondern um das ganze drum herum. Mit den Zukunftsängsten, schlaflosen Nächten usw.
lg

22.08.2018 15:24 • #34


E
Gerne, lass die anderen , manche müssen erstmal echt schei. erleben um zu wissen wie es ist wenn mal.nicht alles so gut läuft . Nehme die situation doch als chance ,wer weiss was so alles aus dir kommt und viele anderen Menschen die jetzt hartzer bekommt. Höre nicht auf Geschwätzigkeit. Es wird alles.wieder gut mache dir keinen Druck tue dir jeden tag etwas gutes

22.08.2018 15:33 • x 1 #35


Entwickler
Zitat von ku17:
Wie geht es dir heute und hast du wieder Arbeit? Wir, den es finianziell so schlecht ging oder noch geht wissen wie beängstigend so was sein kann. Dann gibt es Leute, die es überhaupt nicht kapieren, das bestimmte Dinge einfach in der Lage nicht gehen. Wenn Kinder es nicht verstehen ist es nachvollziehbar. Aber die Schwester von meinem Mann kann ich tsusend mal sagen, dass wir nicht einfach so eine Pizza oder Eis essen gehen können. Bei 200; Euro im Monat für 2 Personen geht es einfach nicht. Wenn bei irgendwie was kaputt geht und ich müsste 100 Euro aufbringen, wäre es wie ein kleines Vermögen. Bei meiner Schwägerin würde die Schmerzgrenze bei 1000 Euro anfangen. Ich denke, Sie würde es selber erst merken wenn sie damit auskommen müsste. Klar ist jeder für sein Lebensstandard verantwortlich. Ich habe es ja nicht auf der Stirn stehen das ich Krank bin. Mir macht in der Situation einfach die zwei Klassengesellschaft angst. Ich habe auch Angst das jetzt irgendwann der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht. Aber es ist mehr die Angst das es die Nachbarn mit bekommen. Ja ich weiß nicht ob ich den Rest meines Lebens mit den zusätzlichen Sorgen klar komme. Meine Krankheit alleine ist jeden Tag ein Kampf.
Gruss

Ich hatte die meiste Zeit danach Arbeit, aber war auch insgesamt 12 Monate arbeitslos mit ALG 1 und später nochmal 5 Monate ALG 2, was ich aber wieder komplett zurückbezahlen musste, weil ich im 5. Monat Einnahmen hatte, die den ganzen Durchschnitt hochgezogen haben.

Von 2005 bis heute habe ich ca. 110.000 EUR Schulden zurückbezahlt, das meiste von der Eigenheimfinanzierung, aber viel, was ich mir kurzfristig leihen musste, weil die Baufirma pleite ging. Da kann man sich vorstellen, dass da noch mal so viel Zinsen bezahlt wurden. Und weil ich dann wegen der finanziellen Lage verlassen und geschieden wurde, galt ich als überschuldet und bekam überraschenderweise Prozesskostenbeihilfe und musste wenigstens für die Scheidung nichts bezahlen. Der Richter hätte auch sagen können, ich solle das Haus schnell mal verkaufen, um das Gericht und den Anwalt bezahlen zu können. Aber er sah natürlich auch, dass ich so schon geschädigt genug war.

Ich habe heute nur Arbeit, weil ich als Selbständiger für Spezialprojekte arbeite. Als Angestellter müsste ich Führungskraft sein, um so viel zu verdienen, aber das kann ich mental nicht. Und wenn dieser Druck weg ist, kann man plötzlich locker mit anderen Menschen umgehen, dass man sich fast wieder vorstellen könnte, sie führen zu können. Aber das Thema habe ich abgehakt.

22.08.2018 17:34 • x 1 #36


ku17
Zitat von Entwickler:
Ich hatte die meiste Zeit danach Arbeit, aber war auch insgesamt 12 Monate arbeitslos mit ALG 1 und später nochmal 5 Monate ALG 2, was ich aber wieder komplett zurückbezahlen musste, weil ich im 5. Monat Einnahmen hatte, die den ganzen Durchschnitt hochgezogen haben.

Von 2005 bis heute habe ich ca. 110.000 EUR Schulden zurückbezahlt, das meiste von der Eigenheimfinanzierung, aber viel, was ich mir kurzfristig leihen musste, weil die Baufirma pleite ging. Da kann man sich vorstellen, dass da noch mal so viel Zinsen bezahlt wurden. Und weil ich dann wegen der finanziellen Lage verlassen und geschieden wurde, galt ich als überschuldet und bekam überraschenderweise Prozesskostenbeihilfe und musste wenigstens für die Scheidung nichts bezahlen. Der Richter hätte auch sagen können, ich solle das Haus schnell mal verkaufen, um das Gericht und den Anwalt bezahlen zu können. Aber er sah natürlich auch, dass ich so schon geschädigt genug war.

Ich habe heute nur Arbeit, weil ich als Selbständiger für Spezialprojekte arbeite. Als Angestellter müsste ich Führungskraft sein, um so viel zu verdienen, aber das kann ich mental nicht. Und wenn dieser Druck weg ist, kann man plötzlich locker mit anderen Menschen umgehen, dass man sich fast wieder vorstellen könnte, sie führen zu können. Aber das Thema habe ich abgehakt.




Das hört sich doch positiv an

22.08.2018 20:31 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

ku17
Keiner, dem es genauso zur Zeit ergeht?

09.09.2018 15:50 • #38


ku17
Zitat von FredM:
Mein letzter richtiger Urlaub war Anfang der 90er Jahre. Ausgerechnet auf dem Heimflug vom Urlaub hatte ich meine erste Panikattacken, natürlich im Flugzeug. Seitdem war ich nicht mehr im Urlaub.

Bis vor 5 Jahren konnte ich trotz der Angst noch rausgehen und Autofahren, da war es mir noch möglich, hin und wieder mal ins Schwimmbad zu gehen oder in den Freizeitpark, oder mal ins Cafe oder ins Restaurant.

Danach konnte ich das alles vergessen, inzwischen hab ich sogar mein Auto verkauft, weil ich es nichtmehr fahren kann.

Es ist schon extrem frustrierend, wenn man im Sommer andere Eltern sieht, die mit gepackten Taschen ins Schwimmbad aufbrechen, oder wenn andere Väter morgens um 7 zur Arbeit gehen, während man selber nichtmal den Weg zum Altglascontainer schafft, der 50 Meter entfernt ist...





Hallo,
kennst du dich mit der gesetzlichen BU Rente aus?
Wir bekommen irgendwie nicht die richtigen Infos. Da mein Mann vor 1961 geboren ist hat er noch den Berufsschutz. Die Frage ist was hat mehr Vorteile, die BU Rente oder aber die volle EM Rente. So richtig wird man nicht schlau daraus. Einer hier Erfahrung?
Gruss

09.09.2018 18:44 • #39


FredM
Für die vor 1961 Geborenen gibt es halt noch die sogenannte BU. Das heisst, er hat ein Recht auf die heutige EM-Rente, wenn er seinen Beruf oder einen gleichwertigen! für 3-6 Stunden täglich nicht mehr ausüben kann. Im Gegensatz dazu der später Geborene, der in KEINEM Job mehr als 3 Stunden arbeiten kann, also nichtmal als Pförtner mit dem Zeigefinger die Schranke aufdrücken.

Allerdings ist die BU-Rente so hoch wie eine teilweise EM-Rente, und die teilweise EM-Rente ist 50% der vollen EM-Rente. Ausser der vor 1961 Geborene kann weniger als 3 Stunden täglich arbeiten, dann gibts auch die volle EM-Rente. Das kann man sich dann ausrechnen, wenn man auf den Rentenbescheid guckt. Wobei dieser Betrag noch versteuert wird (fällt aber wahrscheinlich wegen des geringen Betrages weg) und noch Kranken- und Pflegeversicherung abgehen, ca. 10% oder so.


10.09.2018 09:12 • #40


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Mira Weyer