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Schnuffi83
Hallo,
ich bin neu hier.

Ich weiß jetzt nicht mal so genau, in welches Forum ich schreiben soll, daher werde ich einfach mal alles hier rein schreiben. Falls ich nicht richtig bin, bitte ich dies zu entschuldigen.

Mein ganzes Leben war eigentlich schon immer von Angst bestimmt. Ich kenne das so von meinen Eltern, Sie haben in neuen Dingen erst einmal immer das schlechte gesehen, zum Beispiel ein Umzug bedeutete immer Stress, nie aber eine gewisse Vorfreude. Ich habe im Lauf der Jahre sehr wenig Zutrauen in mich bekommen, vor allem lag das auch an den überzogenen Erwartungen meiner Eltern. Mutter Tage oder Weihnachten waren beziehungsweise sind ein absoluter Graus für mich, auch heute noch!
Angst hat eigentlich schon immer mein Leben stark bestimmt, am heftigsten trifft mich immer die Angst vor dem Tod. In erster Linie meine ich damit meinen eigenen. Ich denke mir dann immer wieder, dass ich einfach nicht sterben will oder wie es wohl sein wird einmal tot zu sein. Diese Vorstellung kommt meistens abends im Bett. Sie schnürt mir dann die gesamte Kehle zu.
Hinzu kommen immer wieder was, wenn Gedanken. Diese Gedanken können ganz unterschiedlich sein. Was, wenn ich die Prüfung nicht schaffe? Was, wenn mein Partner mich verlässt? Was, wenn ich im Alter mal einsam und allein bin? Was, wenn heute ein Amokläufer kommt? Was, wenn mein Partner mich betrügt? Was, wenn ich eines Tages nicht mehr Auto fahren kann? Diese Gedanken machen mich so mürbe, dass ich viele Situationen dann ganz vermeide. So konnte ich ZB die letzten Wochen nicht Auto fahren, wenn jemand dabei war, weil ich dadurch sofort gestresst war.

Manchmal ist es auch so, dass ich einfach nur Angst verspüre, aber überhaupt nicht sagen kann, wovor. Dies äußert sich vor allem in einem sehr großen Druck in der Brust und ich höre mein Herz, im wahrsten Sinne des Wortes, bis zum Hals schlagen. So jetzt auch in diesem Moment. Meistens ist das in der Früh nach dem aufwachen oder abends so wie jetzt.

Besonders schlecht ging es mir vor Weihnachten. Da hatte ich zwei mal einen hysterischen Anfall oder eine Panikattacke? Ich weiß überhaupt nicht, was da in mir vorgeht und wie man das benennen würde. Ich lebe seit September mit meinem Partner in einer Beziehungskrise und wir werden im März auch wieder in getrennte Wohnungen ziehen. Durch diese Krise mit meinem Partner leben vollkommen verborgene Kräfte in mir auf, bzw durch meine Therapie erfahre ich so wahnsinnig viel über mich (hier ist nicht die Beziehuskrise allein schuld, sondern eben auch Dinge, die ich selbst missachtete oder die ich mit meiner Familie klären muss). Allerdings geben mir diese keine Kraft, eher im Gegenteil. So hatte ich einen dieser Heul Anfälle, als ich in der Früh das Auto nicht vom Eis befreien konnte. Ich schmiss den Eiskratzer auf den Boden die ins Haus, schmiss meine Schuhe in die Ecke, warf mich auf den Boden und heulte wie ein Kleinkind. Mein Freund kam ganz entsetzt zu mir, tröstete mich beziehungsweise beruhigte mich und kratzte dann das Auto frei. Im Nachhinein habe ich mich dafür sehr geschämt. Das ganze ist mir dann noch ein zweites Mal passiert, allerdings auch offener Straße. Schuld daran waren diesmal aus dem Kofferraum gefallene Äpfel und eine Glasschale, die dabei zu Bruch ging. In dem Moment war mir auch total egal, was andere Leute sagen oder denken könnten. Ich wollte einfach nur heulen.

Über Weihnachten und Silvester konnte ich mich immerhin ganz gut erholen und habe etwas Kraft getankt. Gut gehen tut es mir dabei aber auch nicht. Ich bin sehr häufig unzufrieden, merke die Angst, weiß aber nicht wovor und fange deshalb oft Streit an. Selbst meine Kollegen merken, wie es mir geht und kommen mit meiner mittlerweile schon schroffen Art kaum zurecht. Also ich bin nicht immer so, aber in überreizten Situationen reagiere ich häufig über.

Was ist los mit mir? Was habe ich? Habe ich eine Angststörung? Habe ich Panikattacken? Ich weiß es nicht und ich weiß auch nicht einmal, an wen ich mich wenden kann oder muss, um dies in Erfahrung zu bringen. Ich habe wie gesagt einen Termin bei meinem Hausarzt ausgemacht, und erhoffe mir von dort Hilfe. Die Frage ist für mich auch, brauche ich Medikamente oder nicht?

Für meine Partnerschaft ist dieser Zustand im Moment sehr sehr schwer auszuhalten. Mein Partner geriet in die Unsicherheit, weil ich in unserer Beziehung auch, wie jetzt, unzufrieden war. Viele Versuche seinerseits, mich aufzubauen oder mir eine Perspektive zu geben, schlugen fehl. Mein Partner erlebte mich häufig Unglücklich, unzufrieden und launisch. Ich fühlte mich selbst so auch nicht wohl, wusste aber nicht was es ist. Mittlerweile komme ich dem ganzen etwas näher auf die Schliche. Man muss ihm zugute halten, dass er in der letzten Zeit ständig für mich da ist, mich aufbaut und mir halt gibt. Dafür muss er auch sehr oft meine Launen aushalten oder mich trösten oder meine Ängste aushalten. Ich möchte die Beziehung nicht weiter gefährden, daher suche ich ganz dringend nach Rat.

Wer kann mir in meiner Situation weiterhelfen? Wohin sollte ich mich wenden? Wer kennt Ähnliches?

Ich bin wie gesagt auch schon in Therapie, allerdings geht es dabei hauptsächlich um das Thema Vertrauen und meine Partnerschaft. Dieses Kapitel möchte ich noch extra in den entsprechenden Bereich schreiben. Mir ging es hier eher um das allgemeine Befinden.

Ich würde mich sehr freuen, wenn mich jemand einschätzen könnte.

Danke, dass ihr meinen Beitrag gelesen habt und ich würde mich sehr über Antworten freuen.

Viele liebe Grüße!

14.01.2013 19:22 • 14.01.2013 #1




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