Pfeil rechts

K
Hi ihr lieben,

ich war in diesem Jahr bereits 7 Wochen in stationärer Therapie, 3 Monate in einer Tagesklinik und seit gestern mache ich eine Verhaltens/Konfrontations Therapie

Hatte gestern meine 1. Sitzung bei meinem Neuen Psychologen und mir wurde bewusst das diese Therapie ziemlich hart für mich werden wird
Sich mit den Ängsten zu Konfrontieren habe ich bis jetzt immer ziemlich gut vermieden, aber so kann es ja auch nicht weitergehen

Hat jemand von euch bereits mal so eine Therapie gemacht, wenn ja, würde mich sehr über Erfahrungsberichte freuen

LG kathrin

22.09.2010 07:46 • 23.09.2010 #1


7 Antworten ↓


Y
Hallo,es wird hart für dich,aber es lohnt sich!ich war 4 Monate stationär und dann noch 5 Wochen Tagesklinik. Vom ersten Tag an musste ich auf Konfrontationskurs gehen und war oft kurz vorm aufgeben. Aber ich hab es durchgezogen und auch jetzt nach der Klinik mach ich jeden Tag weiter. Es gibt Zeiten da hab ich gedacht ich schaffe es nicht,mir ging es elend und ich habe viel geweint. Man hat immer wieder Rückschläge,an manchen Tagen geh ich raus und fühl mich gut,an anderen Tagen möcht ich mich verkriechen.Gib nicht auf!

22.09.2010 08:30 • #2


A


Konfrontations Therapie

x 3


V
Hallo

Ich habe eine erfolgreiche Verhaltenstherapie mit Konfrontation gemacht und kann sagen, ich lebe wieder einen normalen Alltag. An ein paar Punkten muss ich weiterarbeiten, aber grundsätzlich mache ich wieder alles, wie früher auch.

LG Vida

22.09.2010 12:57 • #3


N
Hallo!

Das finde ich auch sehr interessant und ich würde mich über Austausch freuen.

Ich bin seit 9 Monaten in einer Verhaltenstherapie und fing dort mit einer Hyperventilationskonfrontation an. Das heisst absichtlich durch zu schnelle und tiefe Atmung hyperventilieren und dabei die symptome auslösen (benommenheit, hitze, herzrasen, taubheit in den händen, zittern, ...). Das war beim ersten mal wie eine heftige Panikattacke und ich habe echt richtig schiss vor der übung gehabt.

das habe ich dann ein paar wochen täglich gemacht (habe es aber gehasst) und tatsächlich gelernt damit umzugehen.

Ich konfrontiere mich auch sonst mit sehr vielem, vor dem ich angst habe. Alleine in die Stadt gehen jeden Tag, Autofahren, auch längere Strecken, alleine Bus fahren, Sport treiben, ich bin sogar dieses Jahr (zum ersten Mal) alleine in den Urlaub gefahren und dafür 11 Stunden in ein Flugzeug gestiegen und danach alleine gereist. Es war die Hölle irgendwo....wobei es natürlich auch schöne momente gab.

Es lohnt sich und gibt mir schon das gefühl wieder viel machen zu können.

Jetzt kommt das berühmte ABER..

Ich habe nicht vor etwas ganz konkretem Angst, sondern vor KONTROLLVERLUST, Ohnmacht, umkippen, Unfall, solche Dinge, einfach vor der UNGEWISSHEIT, dass man nicht weiß was kommt.

Leider habe ich, trotz vieler Konfrontation, immer wieder Angst raus zu gehen, Panik dass ich irgendwo umfalle, mir ist ständig schwindelig... Ich habe immer noch kein Vertrauen, dass es schon gut geht.

Die Angst wird einfach nicht weniger (bei mir aktuell).

Das soll dich aber nicht entmutigen!! Auf keinen Fall!! Es heisst auch nicht dass es meiner Meinung nach nix bringt. Aber Konfrontation alleine reicht nicht (sagt auch mein Therapeut), es ist so wichtig auch ERFOLGE zu speichern!! Nach dem Motto das hast du toll gemacht und so... ; ) Das fällt mir sehr schwer, weil ich super selbstkritisch bin.

Bei mir ist es halt so mit der Konfrontation, ist ja auch bei jedem anders...

Am Ball bleiben ist wichtig denke ich .

Viel Erfolg Kathrin!

Würde mich über weiteren Austausch in Sachen Konfrontation freuen...

VG neon

22.09.2010 16:45 • #4


A
Hallöchen, ich mache seit ein paar Monaten eine Therapie, und JA Konfrontation ist ein Teil von ihr. Letztemal hatte ich mich mit meiner Psychologin leicht in den Haaren, weil ich mit Absicht stickige Räume aufsuchen soll. Naja, aber wie so oft, hatte sie Recht! Es hilft wirklich. Wenn man seinen Ängsten immer aus dem Weg geht, hat man immer dieses beunruhigende Gefühl im Bauch: Werde ich jemals wieder alles machen können? Kann ich meinen Beruf jemals vernünftig ausüben? Wird die Angst mich mein ganzes Leben lang einschränken? Am Anfang habe ich das auch nicht so leicht gefunden. Ich hab mich zum Beispiel mit einer Freundin zum Shoppen verabredet und kurz vorher abgesagt, weil ich seit einem Tag an nichts anderes gedacht habe, Alpträume hatte und mich fast übergeben habe. Letzten Samstag hab ich mich dann enfach mal getraut, ich bin mit meiner Freundin shoppen gegangen. 5 Stunden insgesamt! Zwischendurch hatte ich auch das Gefühl ich kipp gleich um, aber irgendwie habe ich das überwunden. Vor allem in stickigen Läden. Naja, aber ich habe mich letzendlich viel besser gefühlt, als da wo ich abgesagt habe. Wo ich abgesagt habe, hab ich echt eine Krise bekommen und mich die Ganze Zeit gefragt. Was wäre wenn ich doch mitgekommen wäre? Kann ich jemals wieder was mit meiner Freundin machen? Wird sie dieses Spiel von Ja/Nein noch lange mitmachen. Mir wurde noch schlechter. Doch jetzt wo ich das gemacht habe, bin ich total beruhigt. Meine Freundin hat von meiner Angst nichts bemerkt, mir gings zwar zwischendurch mies, ABER ich hab es geschafft! So kann man dann auch viel entspannter in den Tag starten.


Das wars fürs Erste, Gaaanz liebe Grüße die Ohren steif halten!!
Anagstnase

22.09.2010 19:26 • #5


N
Hallo,

ja, vor allem ist das Gefühl wichtig und schön, dass man sich von der Angst nicht einschränken lässt und TROTZDEM machen kann und macht, was man möchte. Man darf nur nicht in die Falle tappen und sich einreden, dass man das was einem Angst macht auch nicht mehr will... obwohl die Angst diejenige ist, die nicht will (passiert schnell).
Allerdings kann die Angst sogar ein guter Ratgeber sein und einem Dinge zeigen, die man bisher immer gemacht hat obwohl man gar nicht will und sich deshalb schei. fühlt (Ich hatte einen Bekannten, mit dem ich öfter etwas unternommen habe obwohl er mich doch nur ständig aufregt. Ich finde mittlerweile Kontakte die einem nicht gut tun muss man auch nicht weiter pflegen).

Die Angst wird bei Konfrontation natürlich erstmal größer und dann kommt der Punkt an dem man sich entscheiden muss, trotzdem weiter zu machen. Und danach wird es wirklich besser.

Ich frage mich nur, ist das schon das ganze Ziel, Dinge TROTZ Angst zu machen? Oder geht die Angst, sicher nicht für immer, aber zumindest phasenweise, auch einmal ganz weg?
Bei mir ist sie immer noch teil von allem.

VG

23.09.2010 08:45 • #6


V
@neon
Du bist auf einen guten Weg und doch schon sehr erfolgreich. Gib dir etwas mehr Zeit. Bei mir ist die gröbste Angst erst nach ca. zwei Jahren täglicher Konfrontation verschwunden. Was du dir Jahre antrainiert hast, trainierst du dir nicht in wenigen Monaten ab. Ich glaube eins müssen wir Angstbetroffenen auch lernen: Geduld.

23.09.2010 09:02 • #7


N
Zitat:
*beep*


Ups, bin ich jetzt zensiert worden?! War doch gar nicht soo schlimm... ; )

@Vida
Ja du hast recht, Geduld ist sicher mit das A und O. Das dauert halt... wobei man das nicht nur selber lernen muss, sondern auch Umfeld, Freunde, Familie, Partner... Ist ja nicht immer so, umso schöner wenn die Unterstützung da ist.

23.09.2010 16:18 • #8





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf