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Hallo,

also ich bin neu hier im Forum. Hab schon einiges hier gelesen aber mi h heute registriert um mal meine Situation zu schildern und zu hören, was ihr darüber denkt.

Ich bin 33 und stehe eigentlich voll im Leben. Ich hab Frau, Kind,Job usw. Ich habe mir schon die Threads zum Thema Emetophobie durchgelesen...aber das trifft mein Problem nicht wirklich. Professionelle Hilfe hab ich noch nicht gesucht, würde dies aber nicht ausschliessen um normal den Alltag geniessen zu können.

Nun zum eigentlichen Problem. Ich hab das Problem, dass mich Situationen von denen ich weiss, dass ich auf viele Menschen treffe extrem stressen. Ich habe dann meist Angst (Panik selten oder kaum) die Kontrolle über mich zu verlieren und konkret davor, dass mir Übel wird und ich mich vielleicht üergeben muss. Wenn ich irgendwo neu bin ist mein erster Gedanke meist der, wo sich die Toiletten oder ein Ausgang ins Freie befindet um im besagten Fall flüchten zu können. Passiert ist es allerdings noch NIE. Ich vermeide es so oft es geht in diese Situation zu kommen - also zB Kino, Shoppen usw. Wenn ich genau weiss, dass es sich nicht vermeiden lässt, zB shoppen zu gehen oder weil wir einen Ausflug machen wollen esse ich wenig oder gar nichts. Dann bin ich ruhiger. In der Arbeit zB esse ich immer das Selbe und immer nur zum Frühstück da ich dort vom Büro einen langen Weg zum Ausgang bzw Toilette habe. Das nervt mich selber extrem - aber ich kann es nicht ändern. Wie gesagt das Alles nervt mich, denn ich kann manche Dinge gar nicht recht geniessen oder machen. Essen gehen ist für mich am Schwersten, aber es geht und ich esse immer irgend etwas wovon ich weiss, dass es wenig ist. Allerdings kann man vom Genuß nicht reden. Ich hatte dadurch sogar zwischenzeitlich 10kg abgenommen aber mich nun wieder gefangen.

Wenn ich einen Auslöser spezifizieren sollte würde ich eine Situation nennen, in die ich vor ca 2 Jahren geraten bin. Bei einem Gespräch mit einer Kollegin in meinem Büro wurde mir plötzlich schwindelig und übel. Ich bin dann raus aus dem Gebäude und hab dort einige Zeit verharrt bis ich wieder rein konnte und mich den Rest des Tages abgemeldet habe. Bin dann direkt zum Hausazt und der hat Blut abgenommen und Blutdruck gemessen - nach seiner Aussagen: NIX. Ich habe danach niicht nochmal mit ihm darüber geredet. Ich habe danach einige Wochen und Monate so ziemlich alle möglichen öffentlichen Sachen gemieden. Inzwischen richte ich es wie gesagt so ein, dass ich wenig esse...dann bin ich ziemlich ruhig. Es hilft auch nicht drüber nachzudenken und die Angst zu verdrängen...aber nicht immer. Ausserdem hilft es mir manchmal mich mit meinem Sohn abzulenken und die Situation so zu entschärfen.

Zuletzt möchte ich noch schreiben, dass ich im Gegensatz zu dem oben genannten mit vielen Sachen auch besser klarkomme als ich es vorher gedacht hätte. zB Vorträge vor Arbeitskollegen sind kein Thema. Auch Kundenbesuche (da ess ich dann wieder meist wenig-nichts). Selbst als mein Sohn Magen-Darmgrippe hatte und ne ganze Nacht hindurch immerzu brechen musste hab ich das alleine hinbekommen und mir gings gut - womöglch die Ablenkung durch das eigene Kind und die Sorge sowie die eigenen 4 Wände.

Was ich gerne möchte ist ein Alltagsleben wo der Gedanke Ausgänge oder Toiletten zu suchen gar nicht erst aufkommt, es sei denn man muss mal , wo ich es geniessen kann irgendwo hinzufahren und wo ich auch das Mittagessen, Kuchen oder ein Eis wieder geniessen kann. Was würdet ihr raten um das zu erreichen?

Grüsse
Herr Schmunzel

02.03.2011 22:50 • 02.03.2011 #1




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