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Hi!

Ich bin 41 Jahre jung, verheiratet, 2 Kinder, beruflich recht erfolgreich im Internet-Geschäft.

Seit einem traumatischen Erlebnis als Teenager in der Schule kämpfe ich mit Redeangst.
Vorher habe ich mich freiwillig zu Referaten, Theaterauftritten u.ä. gemeldet. Ganz einfach weil es mir wirklich Spass machte.

Seitdem bereitet mir gerade freies Sprechen vor grösseren Gruppen aber schon Tage bis Wochen vorher schlaflose Nächte.
Selbst in 4-Augen-Gesprächen habe ich manchmal dieses schleichende Angstgefühl, die Kontrolle zu verlieren.

Das Krasse daran ist, glaubt mir - ihr könntet alle um mich rum fragen: Kollegen, Freunde, sogar meine Frau - alle würden Euch für total Plemplem halten, wenn ihr Ihnen sagt: Der .... hat dieses Problem.
Ganz einfach weil mein Auftreten etwas ganz anderes suggeriert.
Und genau darin liegt aus meiner Sicht die Gefahr der ganzen Angst/Panik-Geschichte - es ist viel einfacher eine Geschichte drumherum zu stricken als einfach das Problem an sich anzugehen.
Das hat bei mir jetzt satte 20 Jahre gedauert, das zu erkennen. Oh Mann!

Im Laufe der Zeit ist auch immer mehr die Angst vor der Angst dazu gekommen.
Es ist also gar nicht mal so sehr die Situation selbst, die mich ängstigt. Denn eigentlich bin ich eben ein kommunikationsfreudiger Mensch.
Vielmehr macht mich der Gedanke verrückt, dass mich bei meinem Auftritt die Panik erfasst und das für alle Anwesenden offenkundig wird und ich mich damit massiv blamiere - sich also dieses Trauma aus Schulzeiten wiederholt.

Ich bin mir soweit klar darüber geworden, dass die Ursache dafür (auch) bei den recht alt hergebrachten Erziehungsmethoden meiner Eltern zu suchen ist.
Vor allem die Entwicklung eines massiven Schamgefühl mir selbst gegenüber war als Werkzeug gerade recht, um meine Meinung und Selbstentfaltung so einzuschränken, dass ich ihnen nicht auf den Wecker ging.
Ich weiss deshalb, dass das nur ein Ausdruck der Schwäche meiner Eltern und anderer Familienangehöriger sein konnte.
Und obwohl sich bei einigen Familienangehörigen im Laufe der Jahre deutliche positive Veränderungen in der Wahrnehmung meiner Person ergeben haben, steckt noch viel von damals in mir drin.

Und meine Angst als beständiger Begleiter lässt mich quasi glauben, dass ich persönlich immer noch ein Teenager bin. Unreif, keine Ahnung vom Leben und überhaupt gänzlich fehlplatziert.
Das irre ist also, ich muss immer noch lernen, mich selbst von Sachen zu überzeugen, die eigentlich für mein Alter und vor allem meinen erreichten Status normal sind.

Mittlerweile greift diese Angst auch in andere Bereiche über, z.B. bemerke ich zunehmendes Unwohlsein beim Fliegen, in engen Räumen oder bei großen Höhen. Ich würde das noch nicht Angst oder gar Panik nennen, aber ich spüre: wenn ich jetzt nicht gegensteuere wird sich mein Leben mehr und mehr einschränken.
Und darauf habe ich garantiert gar keinen Bock!

Es wird garantiert hart. Aber ich weiss, dass ich es schaffen kann.

Vielleicht konnte ja jemand sich selbst in diesen Zeilen wiederfinden und ich konnte so vielleicht auch ein bisschen helfen - geteiltes Leid ist halbes Leid.
Tut mir leid wenn es etwas durcheinander war, ich habs einfach mal so hingeschrieben.
Mir selbst hat es auf jeden Fall geholfen, dass mal alles in Worte zu fassen.

Es soll der Anfang vom Ende im Kampf gegen mich selbst sein.


Danke fürs Lesen!
Und ich freu mich natürlich über jedes Feedback!

05.03.2016 00:15 • 06.03.2016 #1


6 Antworten ↓


Hotin
Hallo fearisnothing,

herzlich willkommen hier.

Zitat:
Seit einem traumatischen Erlebnis als Teenager in der Schule kämpfe ich mit Redeangst.


Du, das glaube ich kaum. Das ist nur Deine offizielle Erklärung.

Zitat:
Ich bin mir soweit klar darüber geworden, dass die Ursache dafür (auch) bei den recht alt hergebrachten Erziehungsmethoden meiner Eltern zu suchen ist.


Sieh mal. Das wird es sein. Deine Eltern waren vermutlich nicht in der Lage Dir ein ausreichendes
Selbstbewusstsein zu vermitteln. Leider wirst Du dann noch verflixt viel selbst daran mit gebaut haben.

Wenn Du Deine Ängste (allgemein) abschwächen willst solltet Du immer erst mal lernen, was unsere Angst überhaupt ist und was sie macht.

agoraphobie-panikattacken-f4/schlimme-zwangsgedanken-befuerchtungen-t68592-20.html#p867924


Möglicherweise wird Dir einiges etwas deutlicher, wenn Du Dir mal anschaust, was ich unter obigem Link
geschrieben habe.

Zitat:
Kollegen, Freunde, sogar meine Frau - alle würden Euch für total Plemplem halten, wenn ihr Ihnen
sagt: Der .... hat dieses Problem.


Woher willst Du das wissen? Wer hätte den Mut, Dir bei Deinem Auftreten eine
ehrliche, Dich verletzende Meinung zu sagen?

Zitat:
Ganz einfach weil mein Auftreten etwas ganz anderes suggeriert.
Und genau darin liegt aus meiner Sicht die Gefahr der ganzen Angst/Panik-Geschichte - es ist viel
einfacher eine Geschichte drumherum zu stricken als einfach das Problem an sich anzugehen.


Ja, ja, so ist das.

Zitat:
Im Laufe der Zeit ist auch immer mehr die Angst vor der Angst dazu gekommen.


So läuft es fast immer.


Zitat:
Und meine Angst als beständiger Begleiter lässt mich quasi glauben, dass ich persönlich immer noch ein
Teenager bin. Unreif, keine Ahnung vom Leben und überhaupt gänzlich fehlplatziert.

Nein, nein, Du schreibst schon selbstbewusst und sehr erwachsen.

Nur für zu viel Schauspielerei, gibt es kostenlos eine Angststörung.
Sei froh, dass Du merkst, was da abgeht.

Wenn Du ab sofort viel ehrlicher mit Deinen Gefühlen und Deinen Schwächen umgehst, was soll dann hart werden?

Lerne halt mal zu sagen. Du, das kann ich nicht.
Weißt Du, das ist mir unangenehm. Damit fühle ich mich unsicher oder
sogar, ganz ehrlich, dass macht mir ein wenig Angst.

Viele Grüße

Hotin

05.03.2016 03:52 • #2


A


Mega Redeangst - obwohl ichs drauf habe

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Daisho
Hallo Fearisnothing,

auch von mir ein herzliches 'Welcome' hier im Forum.

Gleich vorweg, mit deinem Problem stehst du absolut nicht allein da. Du befindest dich in guter und großer Gesellschaft.

Ich habe auch mit dem gleichen Problem zu kämpfen gehabt, stand aber vor der Aufgabe, dies in den Griff zu bekommen, nachdem 'Reden halten', erklären, mitreißen, ein fester Bestandteil meines Jobs war und wurde. Trotzdem es mir früher oft die Kehle abschnürte, wenn ich in der Klasse aufgerufen wurde, wenn ich ein Referat zu halten hatte (und vieles mehr) ist es mir heute recht problemlos möglich vor größeren Gruppen und Sälen zu sprechen, an Podiumsdiskussionen teil zu nehmen. Das heißt nicht, dass ich keine Angst mehr habe. Nur schnürte mir damals die Angst den Hals zu, heute ist sie nur mein warnender Begleiter namens Lampenfieber, welcher mich veranlasst, meine Unterlagen auf Vollständigkeit zu prüfen, vorbereitete Gags in Gedanken noch mal durch zu spielen und mehr.

Wie ich das hin bekam? Zum Einen durch Veränderung meiner Sichtweise, zum Anderen durch Training. Letzteres jedoch nicht - zumindest nicht primär - in Lehrgängen, sondern einfach bei Gelegenheiten: Beim Geburtstag eines Freundes ein paar Bonmots bringen, bei der Hochzeit ein paar Worte zum Brautpaar, am Stammtisch einen Toast. Mit zunehmender Häufigkeit steigt die Sicherheit und das Selbstvertrauen.

Allerdings gibt es verschiedene Gründe für fehlende Sicherheit und Selbstvertrauen, deshalb möchte ich ich zunächst deinen Worten zuwenden.

Zitat von fearisnothing:
Seit einem traumatischen Erlebnis als Teenager in der Schule kämpfe ich mit Redeangst.
Vorher habe ich mich freiwillig zu Referaten, Theaterauftritten u.ä. gemeldet. Ganz einfach weil es mir wirklich Spass machte.


Bist du schon soweit über das Thema detaillierter zu berichten? So könnten wir gemeinsam die Ursachen untersuchen und Gegenmaßnahmen entwickeln. Das Wissen um solche 'Spezialwaffen' steigerte meine, steigert deine Sicherheit ungemein.
Zitat von fearisnothing:
Seitdem bereitet mir gerade freies Sprechen vor grösseren Gruppen aber schon Tage bis Wochen vorher schlaflose Nächte.
Selbst in 4-Augen-Gesprächen habe ich manchmal dieses schleichende Angstgefühl, die Kontrolle zu verlieren.


Bei Angstgefühlen in 2:2 Augen-Gesprächen gibt es sehr viele verschiedene Ursachen und Gründe, von irrational bis konkret bestimmbar. Könntest du hierzu vielleicht ein paar Beispiele anbringen, damit es verständlicher wird?

Zitat von fearisnothing:
Das Krasse daran ist, glaubt mir - ihr könntet alle um mich rum fragen: Kollegen, Freunde, sogar meine Frau - alle würden Euch für total Plemplem halten, wenn ihr Ihnen sagt: Der .... hat dieses Problem. [ ... ]


Die Erwartungshaltung anderer ist oft ein Problem. Zumindest für einen selber. Jedoch frage dich mal, wer von diesen Anderen in der Lage ist, diese - so von dir empfundene - Erwartungshaltung selbst zu erfüllen. Ist es nicht eher so, dass die meisten 'der Anderen' auf der Bühne sich selber lieber hinter dem Podium verstecken würden? Vielleicht sollten wir die 'Anderen' deshalb besser erst mal zurück stellen und uns um deine Erwartungshaltung kümmern?

Zitat von fearisnothing:
Vielmehr macht mich der Gedanke verrückt, dass mich bei meinem Auftritt die Panik erfasst und das für alle Anwesenden offenkundig wird und ich mich damit massiv blamiere - sich also dieses Trauma aus Schulzeiten wiederholt.


Diese Panik kenne ich selber auch. War für mich mal Grund vor einem Vortrag vor etwas elitärem Publikum, durchsetzt mit Politprominenz, das Publikum zu bitten, ein leises Klappern im Hintergrund zu ignorieren. Dabei würde es sich nur um meine vor Angst schlotternden Knie handeln. Ich hatte die Lacher auf meiner Seite, der Vortrag klappte hervorragend.
Allerdings auch hier, was könnte deiner Meinung nach tatsächlich eine solcher Panik auslösen und was könnten hilfreiche Abhilfen sein?

Zitat von fearisnothing:
Ich bin mir soweit klar darüber geworden, dass die Ursache dafür (auch) bei den recht alt hergebrachten Erziehungsmethoden meiner Eltern zu suchen ist.
Vor allem die Entwicklung eines massiven Schamgefühl mir selbst gegenüber war als Werkzeug gerade recht, um meine Meinung und Selbstentfaltung so einzuschränken, dass ich ihnen nicht auf den Wecker ging.
Ich weiss deshalb, dass das nur ein Ausdruck der Schwäche meiner Eltern und anderer Familienangehöriger sein konnte.
Und obwohl sich bei einigen Familienangehörigen im Laufe der Jahre deutliche positive Veränderungen in der Wahrnehmung meiner Person ergeben haben, steckt noch viel von damals in mir drin.


So ganz ist mir deine Aussage noch nicht klar. Die Erziehungsmethoden deiner Eltern: Ich gehe mal davon aus, dass sie nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben. Sie wussten es möglicherweise nicht besser. Auch bei mir haben manche, als wohlüberlegt angesehene Methoden meiner Eltern gerade das Gegenteil erzeugt. Und dir als Vater brauche ich das sicher nicht weiter erklären ...
Jedoch wäre es hier wichtig zu wissen auf welche Methoden deiner Eltern du ansprichst und welche Wirkung sie auf dich hatten.

Im weiteren sind wir wieder bei der Sicht auf dich durch Andere. Dazu möchte ich grundlegend auf meinen Hinweis oben verweisen (zurückstellen), nachdem es dir aber sehr wichtig zu sein scheint noch mal kurz drauf eingehen: Als Jugendliche habe wir alle das Bedürfnis 'zur Gruppe zu gehören, dabei zu sein. Bei denen zu sein, die da von den Mädels angehimmelt werden, so toll zu sein scheinen.
Als Erwachsene haben wir aber eine Entscheidung zu treffen. Wollen wir tatsächlich 'zur Gruppe' dazugehören? Einer von vielen Sein? Dazu kommt mir ein Zitat in den Sinn: Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein.
Ist dass eine tolle Vision? Mitblöckend mit der Masse zu traben? Wenn irgendwo ein Hund bellt, schnell mit der Masse die Richtung zu wechseln? Um bei dem Beispiel zu bleiben: Was ist denn an dieser Herde wirklich interessant? Die Fähigkeiten eines tadellosen Mitgliedes der Herde? Oder eher die des Leithammels? Nach wem sollte man sich also innerhalb der Herde deiner Meinung nach orientieren?
(Lege meine Metapher bitte nicht auf die Goldwaage, für mich wäre es weder eine tolle Vorstellung ein tadelloses Schaf zu sein, noch ein Hammel... )
Aber, kannst du dich meinem Vorschlag anschließen, 'Andere' erst mal zurück zu stellen?

Und meine Angst als beständiger Begleiter lässt mich quasi glauben, dass ich persönlich immer noch ein Teenager bin. Unreif, keine Ahnung vom Leben und überhaupt gänzlich fehlplatziert.
Das irre ist also, ich muss immer noch lernen, mich selbst von Sachen zu überzeugen, die eigentlich für mein Alter und vor allem meinen erreichten Status normal sind.

Zitat von fearisnothing:
Mittlerweile greift diese Angst auch in andere Bereiche über, [ ... ] Und darauf habe ich garantiert gar keinen Bock!


Okay!

Zitat von fearisnothing:
Es wird garantiert hart. Aber ich weiss, dass ich es schaffen kann.


Mit Verlaub: Guter Vorsatz! Aber beschis.sen formuliert.

Der Themensprung ist nur scheinbar, auch greife ich nur bedingt vor: Als beginnender Redner solltest du dir über einen wesentlichen Punkt klar werden, sofern du es noch nicht bist: Worte sind mächtig. Sie initiieren Bilder im Kopf des Hörenden. Diese Bilder erzeugen Emotionen. Und gerade diese Emotionen nutzt der Redner, um seine Zuhörerschaft zu begeistern, mit zu reißen! Und, muss jemand, der begeistern will, nicht in der Lage sein, sich selber zu begeistern?

Machen wir ein Spielchen:
Lese den ersten Satz und spüre den Emotionen nach, die er in dir auslöst!
Nun den zweiten Satz. Spüre wieder den Emotionen nach.
Fällt dir etwas auf? Wenn ja, was?
Wenn es dir nicht ganz klar sein sollte, lösen wir das gemeinsam auf, ja?

Vielleicht ist folgendes eine Hilfe:
Hotin hat dir Verschiedenes empfohlen. Ich bin seiner Meinung, dass du - mindestens dir selber gegenüber - ehrlicher mit deinen Gefühlen umgehen solltest. Auch dich ggfls abgrenzen solltest. Du trägst Verantwortung. Ja. Aber für dich und deine Entscheidungen, nicht für die Erwartungen anderer.
Allerdings habe ich ein Problem mit seinen Formulierungen.

Lerne halt mal zu sagen. Du, das kann ich noch nicht.
Weißt Du, das ist mir im Moment unangenehm. Damit fühle ich mich noch etwas unsicher oder
sogar, ganz ehrlich, dass macht im Moment noch mir ein wenig Angst.

Warum den absolute Aussagen? Gibt es irgend etwas absolutes in unserer Welt und Weltsicht? Warum nicht dann eher relativierte Aussagen? Horche mal selber den Emotionen nach, die die unterschiedlichen Aussageformen in dir selber auslösen.

05.03.2016 09:03 • x 1 #3


Icefalki
Hallo Fearisnothing, meine beiden Vorredner haben dir wirklich wunderbar geschrieben.

Es geht immer um die Wahrheit. Die Wahrheit, wer du wirklich bist und ja, verdammt, man liest es raus, du willst deinem erreichten Status, deinem Alter mit Souveränität entsprechen, wie du es bei anderen wahrnimmst.

Mir gefällt Daishö's Schafherde. Wie genial. Vielleicht sind wir keine Schafe und meinen nur, Schafe sein zu müssen, weil es den Regeln entspricht.

Und was passiert dann? Du verbiegst dich um ein Schaf zu werden. Ich finde den Vergleich so toll, dass ich hier auf und abhüpfe vor lauter Freude.

Genau das ist mir auch passiert.

Ich predige hier immer, dass wir ein Leben glauben leben zu müssen, das wir gar nicht sind. Vor lauter Schafsbravheit angepasst und eingesperrt.

Da braucht es die gewaltige Emotion Angst, die den Deckel sprengt und uns quasi zwingt, sehr viel zu überdenken.

Das da heißt, wer bist du und was willst du?

05.03.2016 16:00 • x 1 #4


F
Vielen Dank für Eure ausführlichen Antworten!
Da sind auf jeden Fall ein paar Sachen dabei, über die ich nachdenken werde.
Ein Hauptpunkt ist tatsächlich der, dass ich mich vielleicht nicht unbedingt anpassen möchte (- Schafherde), aber es soll mich quasi jeder mögen.
Wenn einzelne Personen - aus welchen Gründen auch immer - mir gegenüber negativ eingestellt sind, dann komme ich oft schlecht damit klar.
Und das kommt ja irgendwo auf das Gleiche raus: Da setze mich selbst einer ordentlichen Portion Dauerstress aus.
Es war/ist so eine Routine, so unterbewusst, dass ich gar nicht darauf geachtet habe.
Als Grund sehe ich wahrscheinlich ein schlechtes Selbstbewusstsein bzw. Selbstwertgefühl.
Kennt ihr evtl. noch andere Gründe oder habt sonst noch Denkanstösse?

Danke nochmal!

05.03.2016 21:15 • #5


Daisho
Zitat von Icefalki:
Da braucht es die gewaltige Emotion Angst, die den Deckel sprengt und uns quasi zwingt, sehr viel zu überdenken.


Muss es unbedingt die gewaltige Emotion sein, die den Deckel sprengt? Fliegt uns beim 'Sprengen des Deckels' nicht oft auch andres um die Ohren, dass nicht 'fliegen' sollte?
Würde und sollte nicht ein wenig Nabelschau und frühzeitige Entscheidungen schon reichen?
Was passiert denn zum Beispiel bei einem Auto, wenn ich leicht nachlenke, oder wenn ich plötzlich das Steuer herum reiße?

Zitat von fearisnothing:
Ein Hauptpunkt ist tatsächlich der, dass ich mich vielleicht nicht unbedingt anpassen möchte (- Schafherde), aber es soll mich quasi jeder mögen.
Wenn einzelne Personen - aus welchen Gründen auch immer - mir gegenüber negativ eingestellt sind, dann komme ich oft schlecht damit klar.


Geht das überhaupt? Das dich 'jeder' mag? Würde es nicht reichen, wenn dich die Menschen mögen, die dir wichtig sind? Die dich auf dem Weg zu deinen Zielen begleiten wollen?

Was müsstest du denn machen um allen zu gefallen? Zu Mr. Fantastic werden? Dem Gummimenschen aus dem Comic Fantastische 4? Würde das überhaupt reichen? Oder würdest du dich nicht eher zerreißen? Selbst als Mr. Fantastic?

Eine weitere Frage stellt sich mir: Warum macht es dir Probleme, wenn andere Personen dir gegenüber negativ eingestellt sind? Zahlen die dir deine Miete, die Raten für's Haus? Sorgen die für Brötchen auf dem Tisch? Wenn ja, da lässt sich sicherlich noch jemand finden, der auch für Butter und Marmelade zahlt! Oder, was ich für wesentlich wichtiger halte, übernimmt einer dieser Leute deine Verantwortung für deine Entscheidungen? Oder würde sie übernehmen, wenn du nach deren Gusto entscheidest? Also?
Neiden sie dir etwas? Wenn ja, sei stolz drauf. Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich erarbeiten.

Gründe? Ja, aber lieber einen Denkanstoß: Angenommen Du hast ein Boot am Bodensee, möchtest von Friedrichshafen nach Konstanz schippern. Was ist wichtiger zu wissen: Wie viele Seile dein Boot am Kai halten?
Oder den Kurs, die benötigte Spritmenge, deren Vorhandensein, und Wetterdaten?
Und was wird dein Gefühl steigern? Das Liegen am Kai?
Oder zu sehen, wie der Konstanzer Seehafen immer näher rückt, die anderen Boote immer größer werden?

05.03.2016 23:00 • x 1 #6


Hotin
Hallo fearisnothing,

Zitat:
Ein Hauptpunkt ist tatsächlich der, dass ich mich vielleicht nicht unbedingt anpassen
möchte (- Schafherde), aber es soll mich quasi jeder mögen.


Wie bitte soll so etwas gehen?

Zitat:
Wenn einzelne Personen - aus welchen Gründen auch immer - mir gegenüber negativ eingestellt sind,
dann komme ich oft schlecht damit klar.


Warum soll man Dich mögen? Was ist in Dir anders, wenn ich Dir sage, dass ich Deine Art zu reden und
Deine Interessen nicht mag?

Viele Grüße

Bernhard

06.03.2016 03:20 • x 1 #7





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