
fourofour
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für eine Soziale Phobie würde ich das nicht halten. Aber ich bin ja auch kein Doc.
Was mir so an Gedanken in den Kopf kam, war z.B. ein Thema schönreden. Kinder welche suboptimale Eltern hatten, sympatisieren instinktiv trotzedem mit den Eltern, weil sie von Ihnen abhängig fühlen, bzw. abhängig sind. Dieses Verhalten verbleibt dann gerne mal Jahrzente in einem erhalten und aktiv.
Das ist ein mögliches Szenario für das Schönreden.
Ich vermute das deine Eltern deine persönliche Grenze des Öfteren überschritten haben. So was kann ein Kind traumatisieren.
Bei dem Thema Grenzen setzen, geht es nicht nur darum sie zu setzen, sondern um weitaus mehr.
Es fängt mit den Fragen an Was will ich und was nicht? und Was tut mir gut und was nicht?.
Klar tut man parallel auch lernen die Grenzen die man bei sich kennt zu bewahren, aber das andere ist ebenso wichtig. Denn wie willst Du Grenzübertritte verhindern, wenn Du die Grenzen nicht kennst oder für dich definieren kannst?
Und glaube mir, Du kennst sicher die eine oder andere Grenze nicht, was dann halt dein Unterbewusstsein und auch dein Angstzentrum in Stress versetzen kann. Was Du bewusst wahrnimmst kann was ganz anderes sein, was deine Amygdala sieht.
Und so lange diese dir nicht vertraut dass Du dich vor Schaden bewahren kannst, versucht sie dich mit Angst, Panik, Fluchtimpulsen, Abwehrreaktionen und Somatisierungen daran zu hindern etwas dummes zu tun.
Grenzen können sein:
- Betreten von persönlichen Bereichen wie der Wohnung, dem Auto
- Abstand zu anderen Menschen oder gar das anfassen.
- Die Art, Lautstärke, Tonfall und Inhalt wie andere mit dir sprechen
- Scherze, Erschrecken
- Einhalten von Vereinbarungen
- Missbrauch von Vertrauen
- Benutzung, Misshandlung, Zerstörung von Eigentum
Die Liste geht noch sehr viel weiter.
Zu erkennen was ungünstig für einen ist, kann durchaus eine Herausforderung sein. Und zwar aus dem Grund weil man als Kind unter Umständen keine Grenzen haben durfte. Somit hat das Kind vielleicht das Was will ich nicht aber nicht was will ich gelernt.
Es ist super das Du deine Grenzen die Du kennst so derart konsequent durchgezogen hast. Was deine Freunde angeht - es sind keine, wenn sie deine Grenzen nicht respektieren. Klar wenn Du sie restriktierst, können sie sich weggestoßen fühlen. Aber da sollten sie sich selber auch mal fragen warum Du nun so bist. MEnschen sind oft sehr schamlos im Umgang von Grenzen.
Und ganz ehrlich - solche Freunde braucht man nicht. Oder krasser ausgedrückt - Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr.
Viele Freunde habe ich nicht im Vergleich zu anderen. Aber das sind wenigstens Menschen die mich und meine Grenzen respektieren und wo auch Fehler ausgesprochen und ausdiskutiert werden.
Und ganz ehrlich . Du kannst echt stolz auf das sein was Du bisher erreicht hast.
Trotz allem hilft es dir wenig, wenn Du dich selbst dafür geißelst. Beispielsweise programmierst du dich damit ungünstig, wenn Du dich über dich selbst aufregst und als Schissbuxe betietelst.
Stell dir die Frage ob Du das genau so zu einem lieben Freund/einer Freundin sagen würdest.
Bin einfach mal so frei und würde behaupten das du das niemals tun würdest.
Du hast genug Menschen in deinem Leben getroffen die ungünstig mit dir umgegangen sind. Da ist es nicht notwendig sich selbst da noch einen draufzusetzen.
Versuche immer und immer wieder zu schauen wie Du mit dir umgehst und passe dein Verhalten dir gegenüber an.
Denn man sollte sich selbst der beste und liebste Freund sein.
18.03.2020 12:59 • x 6 #2