Neues Bayerisches Gesetz für psychisch Kranke

17.04.2018 18:41 • x 2 #21

Zitat von Miyako:
Ich erwarte eigentlich, dass alles bei meinem Arzt bleibt, bis ich ihn von seiner Schweigepflicht entbinde.

Ja, genauso muss es eigentlich sein. Ich denke auch, dass es nicht ganz so einfach geht, wie die sich das vorstellen.

Bisher gilt das sowieso nur für Bayern. Und nur für zwangsweise eingelieferte Patienten.

Ich war bisher noch nicht in der Psychiatrie und wurde auch nie zwangseingewiesen.
Trotzdem würde ich das als eine Ungeheuerlichkeit empfinden. Das wäre eine Entrechtung. Und nicht nur das.
Zurück ins Mittelalter?

Wie schnell kann auch ein Gesunder in eine depressive Krise kommen, z. B. bei Liebeskummer oder anderen privaten Schicksalschlägen.
Und schon landet er falls er zwangseingewiesen wird, in dieser Datei, und jeder Beamte oder Sachbearbeiter eines Amtes hätte Zugriff auf seine Diagnosen?

Das wäre echt der Hammer. Ich hoffe sehr, dass sie mit diesem Sch..ß nicht durchkommen!

17.04.2018 18:54 • x 1 #22

Ausgerchnet in Bayern und nach einem der größten Justizskandale des Gustl Mollath!

Neues Bayerisches Gesetz für psychisch Kranke

17.04.2018 18:56 • #23

DARAN musste ich auch sofort denken, nachdem Ich kalinas Beitrag las. Ein Skandal sondergleichen.

17.04.2018 19:16 • x 2 #24

WAS?.?.? Das geht ja mal ÜBERHAUPT nicht! Ich sehe darin auch sowohl eine massive Datenschutz- also auch Schweigepflichtverletzung / -zwangsentbindung der Ärzte von ihrer Schweigepflicht. Damit ist es doch eigentlich auch eine Patientenrechtsverletzung, oder nicht?

Kann man nur hoffen, dass Datenschützer, Patientenverbände / -rechtler und Opposition ao dagegen Sturm laufen, dass es nicht durchgeht. Wenn doch, sollte die Opposition dagegen klagen - wenn nötig bis zum BVerfG oder BGH.

Ich bin ursprünglich auch aus Bayern, lebe aber nicht mehr dort. Schade, würde euch zu gern unterstützen!

17.04.2018 19:33 • x 1 #25

Am 24. April ist in München eine Protestkundgebung.

Und auf Twitter kann man auch protestieren.

Wer nochmal genaueres nachlesen möchte:

https://ze.tt/warum-du-mit-einer-psychi ... koenntest/

17.04.2018 19:47 • x 1 #26

Man müsste auch mal bei campact! gucken, da gibts sicher auch eine Onlinepetition dagegen. Vielleicht dürfen da aber nur Einwohner aus Bayern teilnehmen?
Die haben oft gute Aktionen, gegen Glyphosat gab es da z.B. mehrere Unterschriftensammlungen.

https://www.campact.de/

Edit: Hab jetzt mal geschaut: Die kümmern sich aber vor allem um Umwetschutzthemen. Ich dachte, ich hätte da auch schon zu anderen Themen Aktionen gesehen, soziale Themen und so... Hm. Villeicht kommt noch was zu dem abtrusen Gesetz.

17.04.2018 19:53 • x 1 #27

Ja, campact und auch attac kenne ich. Da hab ich auch schon mitgemacht.

Aber hier in diesem Fall werden sich auch viele Ärzte und Institutionen beteiligen und wehren, denn das ist ja schon sehr eindeutig wie rechtswidrig das ist. So leicht kriegen die sowas nicht durch.

Man darf sich auch nicht alles gefallen lassen!

17.04.2018 19:56 • x 1 #28

Da hast du recht, @kalina ! Ja, das muss Ärzte und Patientenverbände ja auf die Palme bringen, hoffentlich reicht das aus.
Bei attac war ich auch mal . Ist aber schon lang her.

18.04.2018 11:04 • x 1 #29

Zu diesem Thema gibt es immer mal wieder einen Aufschrei. Kanzler Schröder hatte ähnliches in den frühen 2000ern thematisiert und es wurde abgeschmettert und so ging es alle paar Jahre mal von wem anderen aus. Jetzt erfolgt der nächste Aufschrei ausgehend von der CSU. Im Grunde ist das nicht ernst zu nehmen. Dafür müssten einige Punkte in der Verfassung grundlegend geändert werden und das wird nicht passieren denn das hat nicht nur eine Partei zu entscheiden. Es wird in den Artikeln alles durcheinander geworfen, vom Menschen mit mittelgradigen Depression über Zwangseinweisungen in der geschlossen Abteilung hin zur forensischen Psychiatrie und da liegen ja nun doch ein paar Nuancen dazwischen.

18.04.2018 11:10 • x 1 #30

Selbst Ärzte und Verbände scheinen strikt dagegen zu sein. Hier zum Beispiel nachzulesen:

http://www.bayerische-staatszeitung.de/ ... ieren.html

http://www.depressionsliga.de/aktuell-b ... erung.html

Ich finde diese Idee auch ziemlich stigmatisierend und diskriminierend.

18.04.2018 11:53 • x 2 #31

Zitat von FeuerWasser:
Jetzt erfolgt der nächste Aufschrei ausgehend von der CSU. Im Grunde ist das nicht ernst zu nehmen. Dafür müssten einige Punkte in der Verfassung grundlegend geändert werden und das wird nicht passieren denn das hat nicht nur eine Partei zu entscheiden.

Bleibt zu hoffen, dass Du richtig liegst! Ich bin mir da nicht ganz so sicher.

Die CSU hat Angst ihre absolute Mehrheit in Bayern zu verlieren und versucht jetzt mit unüberlegten Schnellschüssen Sicherheit im Staat vorzugaukeln.

Dazu gehört anscheinend unter anderem auch, Depressive unter Generalverdacht zu stellen und zu kriminalisieren. Das ist so dermaßen erbärmlich, billig und dumm und zeigt, dass sie keine Ahnung von der Materie haben.

(Absolute Sicherheit wird es sowieso nie geben. Und die wirklichen Großkriminellen und Gefährlichen bleiben wie immer ungeschoren oder führen unbehelligt Kriege und zerstören ganze Staaten.)

Für kranke Menschen ist das ein katastrophales Zeichen welches die eigenen Ängste verschlimmert und die Stigmatisierung verstärkt.

19.04.2018 10:52 • x 2 #32

Hier gibt es eine Petition dagegen:

https://www.merkur.de/politik/psychiatr ... 93156.html

19.04.2018 11:04 • x 2 #33

Danke @hazyhue Hab schon unterschrieben.

Hier der direkte Link zu change.org:
https://www.change.org/p/markus-soeder- ... re_initial

19.04.2018 11:20 • x 2 #34

Abnormal dieses neue Gesetz. Dann würde ich aus Bayern wegziehen.

19.04.2018 13:11 • x 1 #35

Danke, @hazyhue und @Grashüpfer

Ich hab auch unterschrieben. Hoffentlich schließen sich noch viele andere an.

Zitat von MyLive17:
Abnormal dieses neue Gesetz. Dann würde ich aus Bayern wegziehen.

Ja, da möchte man am liebsten auswandern.

Aber manches ist in Bayern auch echt gut. Im Prinzip ist es hier schön zu leben. Es wird auch einiges Gutes für die Menschen gemacht.

Nur das jetzt geht wirklich überhaupt nicht.

24.04.2018 14:37 • x 4 #36

Neue Nachrichten im Bayrischen Fernsehen:

Über 80.000 Unterschriften gegen bayerisches Psychiatriegesetz

Gegen das geplante Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz formiert sich breiter Widerstand. Über 80.000 Menschen haben eine Online-Petition unterschrieben, die am Dienstag zur Expertenanhörung im Landtag übergeben werden soll. Bei der Staatsregierung bleibt die Kritik nicht ganz ungehört.

Am 24.04.2018:

Die Staatsregierung verzichtet nach Kritik auf die Einführung einer Datei zur Erfassung aller in die Psychiatrie eingewiesenen Patienten.
...

Also, einiges von dem vorgesehenen Gesetz soll bleiben, an erster Stelle die Hilfe für die Betroffenen.
Die geplante Unterbringungsdatei wird dagegen nicht kommen.

Das ist ein ganz toller Erfolg!

(Aber trotzdem werde ich das Gesetz weiter verfolgen und beobachten, was daraus in Zukunft wird, ob tatsächlich mehr Hilfe statfinden wird oder eher das Gegenteil.)

24.04.2018 17:38 • #37

Jetzt sinds schon 94. 000 Unterschriften! Wow!

24.04.2018 17:53 • x 1 #38

gleich mal unterschrieben... komme aus Bayern und der Sch... geht einfach mal gar nicht

24.04.2018 18:01 • #39

Zitat von aldia249:
gleich mal unterschrieben... komme aus Bayern und der Sch... geht einfach mal gar nicht

Genau!

(Schon allein das Wort: Unterbringungsdatei . Hört sich an wie vor 100 Jahren. )

25.04.2018 20:08 • x 1 #40

Hab auch unterschrieben. Die 100.000 Marke ist bald erreicht.

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