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44

C
Zitat von Quasinemo:
Sofern diese Sicht eine invalidierende ist, ersetze ich das Wort wichtiger durch erniedrigender. Nichts ist so schlimm wie jemandem nicht zu glauben.

Ja, dann wäre die Deutungshoheit sozusagen völlig asymmetrisch, auf der Seite jener, die einen Menschen beachreiben und über ihn reden, statt mit ihm. In dem von Dir skikzzierten Fall kann man zwar etwas sagen, aber es hat keine Bedeutung.
Zitat von Quasinemo:
Von wem? Von anderen? In meinem Fall nicht.

Vor allem ganz offensichtlich von Dir. Wenn Du eine gute Geschichte Deines Lebens hast, färbt das auch auf dei Deutung anderer ab. Vielleicht nicht in einem engen System, in dem sich oft auch niemand verändern will Aber selbst da kann man Prozesse anstoßen, wie die systemischen Therapien zeigen.
Zitat von Quasinemo:
Wir alle benötigen in einem gewissen Ausmaß das soziale Gefüge, den Schutz der Gruppe und damit zwangsläufig Rückmeldungen. Sind diese konstruktiv, erfüllen sie ja auch einen wichtigen Zweck: das eigene Verhalten zu spiegeln und zu verbessern.

Erst wenn man nichts mehr zu verlieren hat, kann man ganz auf Fremdbeurteilungen verzichten.

Aber das ist ein wechselseitiges Spiel und wo es das nicht ist, würde ich die Beziehung überdenken. Vielleicht nicht in allen Fällen, man kann auch einige Beziehungen tolerieren, die rein funktional sind - man braucht einander irgendwie, mehr nicht - solange man einige tiefe Beziehungen hat, die wechselseitig und auf Augenhöhe sind.
Zitat von Quasinemo:
Das ist sehr schade!

Ja, ein Drama, weil da noch anderes dran hing und hängt.
Zitat von Quasinemo:
Ideen, die man für sich selbst entwirft, kann man jederzeit umsetzen, solche, für die man andere benötigt, eben auch nur dann, wenn man auf andere zugreifen kann. An Ideen hat es mir auch selten gefehlt, nur eben am Ergänzungspart..

Deinen Ausführungen entnehme ich, dass in diesem Punkt bei dir aber alles stimmig ist.......?

Wie man's nimmt. Ich bin alles in allem optimistisch, dass sich Leute finden werden, die ähnlich denken wie ich, meine Gedanken zu diesem Thema sind ja nicht verrückt oder völlig exotisch, ich spule lediglich die Linien, die schon seit Jahren sind, wie sie sind und die auch schnell mal eben nicht zu ändern sind ein paar Jahre in die Zukunft. Dafür braucht man keine hellseherischen Fähigkeiten, man muss lediglich einschätzen können, was sich schnell ändern kann und was nicht. Demografische Faktoren sind nicht schnell zu ändern und natürlich könnte die Bürokratie morgen radikal verschlankt werden, vermutlich, wird sich die nächsten 10 Jahre aber nichts tun. Die Altersarmut klopft nicht nur an, sie ist hat die Tür schon geöffnet usw.

All das vergrößert den Pool potentieller Interessenten ganz organisch, d.h. die Ideen können da auf fruchtbaren Boden fallen. Dazu kommt die Gruppe derer, die die Zusammenhänge heute klarer sehen und besser begreifen.
Zitat von Quasinemo:
......Was im Klartext bestätigt, dass ich nichts beitragen kann (s.o.). Die Personen, die ich kenne (mit und ohne persönlichen Kontakt), sind entweder alt, krank oder sind definitiv nicht am Wechsel ihrer Wohnsituation interessiert (vgl. u.)

Wie gesagt, die Ideen zu verbreiten und ggf. zu erläutern ist ja ein nicht zu unterschätzender, wichtiger Punkt. Ich kann und will keine Aufgaben zuweisen, dann würde ich genau in die Rolle kommen, in die ich gar nicht kommen möchte, weil ich eben kein zentrales System (mit einem weiteren Bürokratiemonster) sehe, sondern dezentral organisierte, kleine regionale Gruppierungen, die alle für sich autonom interessieren können, aber dennoch auch in lockerer Verbidnung stehen können, wenn sie wollen.
Zitat von Quasinemo:
aber vielleicht an denen, die sich solche Wohnalternativen für sich selbst vorstellen können. Es ist ein Unterschied, ob jemand eine Idee nur toll findet (wie z. B. diejenigen, die du bei den Eingangskontrollen angesprochen hast) oder auch für sich selbst ausschöpfen möchte.

Ich bin überhaupt nicht der Typ, der für so etwas gerne wirbt. Ich zwinge niemanden zu seinem Glück und möchte ausschließlich mit Leuten zusammen arbeiten, die auf so einen Ansatz Lust haben.
Zitat von Quasinemo:
Es mangelt mir an Vorstellungsvermögen, dass Menschen, die über eine solide soziale Basis verfügen (glückliche Partnerschaft, Familie, Freundeskreis) Lust verspüren, in eine größere Gemeinschaft zu ziehen. Das, was die jetzt schon haben, ist denen Gemeinschaft genug! Unter Umständen hängt auch noch ein hübsches Eigenheim daran in einer gepflegten Nachbarschaft. Das gibt doch keiner freiwillig auf!

Natürlich nicht in so einer Situation. Aber die Zahl der Menschen, die einfach nicht in so einer Situation leben, wächst jedes Jahr. Da sind die Kinder in einer anderen Stadt, das Haus wird nach dem Tod des Partners zu groß, man ist geschieden, die Freunde sterben oder ziehen weg oder es ist einfach kein Geld mehr da, um die Polin oder Rumänin als Haushaltshilfe und Krankenschwester zu bezahlen.
Wir haben immer weniger Kinder und bald auch noch immer weniger Geld. Vor allem haben wir immer weniger gute Beziehungen, Corona und Krieg, das sind Themen, die auch Familien und Freundeskreise gesprengt haben.
Die übergeordnete Story, unter der sich alle versammeln kann zwar morgen schon gefunden werden, aber ich würde keine Kiste B. drauf wetten. Aktuell ist die Gesellschaft in mehrere kleine Schollen geteilt und sie alle haben ihre Deutung des großen Ganzen. Der Mainstream wird zwar immer angebellt, aber wenn man mal fragt, was den Mainstream denn ausmacht, sieht er aus der Sicht jeder Scholle doch ziemlich anders aus.
Zitat von Quasinemo:

Ergo - bleiben dann noch die übrig, die mit ihren sozialen Kontakten - aus welchem Grund auch immer - nicht zufrieden sind. Hier besteht aber auch die Gefahr, dass diese Menschen in einem anderen Milieu enttäuscht werden, weil sich ihre Erwartungen nicht erfüllen - und umgekehrt die der Mitmenschen in Bezug auf die anderen. (Der Bauer im Interview berichtete u.a. davon)

Klar, da wird es immer auch Menschen geben, die wieder gehen. Im Altenheim hat man diese Möglichkeit nicht. Also, formal schon, aber sonst ...
Zitat von Quasinemo:
Das muss natürlich nicht so kommen, aber: warum sollte das, was woanders nicht funktioniert, ausgerechnet in der neuen Wohnform gewährleistet sein? Wer garantiert denn, dass sich alle Bewohner/innen gleichermaßen tolerant wie rücksichtsvoll verhalten?

Niemand, aber genau deshalb will ich, a) niemandem hinterher rennen und b) nicht, dass man sich freikauft und sich so von der Wechselseitigkeit lossagt. Über die Verpflichtungen zur Praxis kommt man einander näher und kann sich auch wieder entfernen, man muss und wird nicht alle mögen.
Wenn jemand die Idee selbst attraktiv findet, super, wenn nicht, kein Problem.
Zitat von Quasinemo:
Selbst, wenn sich eine bunt gemischte Wohnschar ergäbe, sagen wir, Ehepaare neben Alleinlebenden, dann wird der Alltag so aussehen wie gehabt; Die Kontakte werden - von flüchtigen Begegnungen abgesehen - in der vertrauten Form fortgesetzt: Eheleute bleiben gerne unter sich - Alleinlebende ungern ebenfalls!

Habe ich auch gedacht, bis ich jemanden kennen lernte, der in so einen Projekt lebt. Der (ein Roillstuhlfahrer) war komplett begeistert und sagte, er hätte in dem einen Jahr, in dem er da lebt, bereits weit mehr Menschen kennen gelernt als in den 20 Jahren davon und er hat gesagt, dass auch zu den jungen Leuten dort ein echter Kontakt besteht.
Zitat von Quasinemo:
Der neue Wohnbereich versteht sich ja auch nicht als Ghetto. Wer vorher schon Außenkontakte hatte, kann und wird die natürlich weiterhin pflegen und sich nicht darauf fixieren, Einsame dabei unterstützen, aus der Isolation zu kommen, nur weil sie die neuen Nachbarn sind.

Noch-Berufstätige sind zudem auf eine überschaubare Entfernung zum Arbeitsplatz angewiesen.

Ja. Eine Nebenidee ist, dass man sich innerhalb der Gemeinschaft zu einem großen Teil vom Geld unabhängig macht, was einfach durch wechselseitige Hilfe kompensiert wird, aber man braucht natürlich Geld für die weitere Umgebung, aber wenn man schon mal auf Miete, Strom und eine Teil der Nahrungsmittel verzichten kann, kann das ja jeder mal durchrechnen.

Vielen Dank, für die wichtigen, kritischen Fragen, die mir bei der Ausgestaltung der groben Idee helfen. Wie es dann konkret aussieht, kann nur jede Gemeinschaft für sich beantworten. Ich will bspw. nicht einfach ein Altenheim aufs Land verlegen, sondern eher, dass sich Gemeinschaften bilden, die bestimmte Schwerpunkte haben: Handwerk, ökologischer Lebensansatz, Kunst Kultur, Spiritualität, Philosophie, das alles ist sehr konkret.

11.02.2023 09:49 • #121


C
Zitat von Quasinemo:
So sehr ich deine Ideen bezüglich gemeinsamen Lebens begrüße (dabei wünschte ich, dir mit mehr Optimismus begegnen zu können), sehe ich aber auch alle vor mir, die durch diese Form des Miteinanders nicht (mehr) aufgefangen werden können, weil es ihr Pflegestatus nicht zulässt.......

Ich würde schon mal die Idee, dass das so eine vorgezeichnete Entwicklung ist, bestreiten. Also im Rahmen der realistischen Grundannahme, dass jedes Jahrzehnt das Leben verändert und es zwar Freaks geben wird, die mit Mitte 70 für den nächsten Marathon trainieren, aber das sind eben die absoluten Ausnahmen.
Aber die Biologie ist nur einer von vielen Faktoren und die permanente intellektuelle, manuelle, emotionale und soziale Unterforderung ist das. was die Menschen dann schnell eingehen lässt. Dazu noch der Medikamenten Cocktail, der mitunter absurd ist.
In einen Umfeld, in dem man auf all diesen Ebenen weiter gefordert ist und die Aktivitäten langsam herunter dimmt, statt von jetzt auf gleich als Rentner oder kranker Menschen aus dem Beruf zu fliegen und sich überflüssig zu fühlen und das auch gespiegelt zu bekommen, sieht das vollkommen anders aus.
Zitat von Quasinemo:
Altersarmut hat viele Facetten. Als erstes denkt man natürlich an die Finanzlage. Im weiteren Sinn beinhaltet der Begriff die totale Hilflosigkeit. Wen sie betrifft, der ist eben auch arm dran, obwohl dieser Zustand zum Menschsein gehört wie der Beginn unseres Lebens. Die Richtung unserer Entwicklung - vorwärts oder rückwärts - entscheidet über die allgemeine Daseinsbewertung, wodurch sich die Gesellschaft ein Armutszeugnis ausstellt.

Und das sind Geschichten, die erzählt werden müssen, damit wir den Trend zur Ghettoisierung und zu Spezialanstalten für alle und jeden stoppen.
Zitat von Quasinemo:
Eine meiner vorherigen Darstellungen möchte ich noch nachbessern: Ich stimme dir natürlich in dem Punkt zu, dass man seine eigene Geschichte mitschreiben kann - innerhalb gegebener Chancen! (So meinte ich es eigentlich). Meinungsverschiedenheiten basieren außerhalb des allzu Offensichtlichen darauf, inwieweit denn nun diese Chancen für jemanden tatsächlich existieren (und er oder sie diese nutzt). Ohne Beweisfähigkeit liegen nur subjektive Einschätzungen vor, die leicht Vorurteilen Nahrung bieten - und gegen die wehre ich mich.

Auch da dürften wir in etwa dasselbe meinen. Mein grundsätzlicher Ansatz ist, aus der Opferpersepektive heraus zu kommen. Damit das nicht irgendwann in Zynismus übergeht, muss man aber auch die realen Möglichkeit verbessern, damit Menschen überhaupt das Angebot haben, was aus sich zu machen.
Das ist kein starrer Modus, sondern ein Gleichgewichtssystem, was ständig nachjustiert werden muss. Aber so ist es im Leben ohnehin.

11.02.2023 10:24 • #122


A


Gemeinsames Leben in der nahen Zukunft

x 3


Q
Zitat von Cbrastreifen:
Wie gesagt, die Ideen zu verbreiten und ggf. zu erläutern ist ja ein nicht zu unterschätzender, wichtiger Punkt.

Hier reden wir gekonnt aneinander vorbei - auch wenn das im Moment eher nebensächlich ist.

Das größere Problem besteht darin, dass gerade mal wieder meine Verdrängungskompetenz hinsichtlich meiner eigenen Situation in sich zusammenfallt, weshalb die Konzentration auf andere Themen nicht gelingt.

Ich weiß nicht, wie lange es dauert, bis ich sie wieder erlange.

11.02.2023 12:02 • #123


C
Zitat von Quasinemo:
Das größere Problem besteht darin, dass gerade mal wieder meine Verdrängungskompetenz hinsichtlich meiner eigenen Situation in sich zusammenfallt, weshalb die Konzentration auf andere Themen nicht gelingt.

Ich weiß nicht, wie lange es dauert, bis ich sie wieder erlange.

Mach Dir keinen Stress, uns rennt ja nichts weg.

11.02.2023 12:23 • #124


Q
Mein Vorschlag: ich halte Augen und Ohren offen - sollten sich bahnbrechende Entwicklungen abzeichnen, die deinem Interesse entsprechen, wird davon bestimmt auch etwas durch die Medien sickern, so dass ich es mitbekomme. So öder so - wenn ich etwas erfahre, wovon ich glaube, dass es für dich hilfreich sein könnte, lasse ich es dich wissen (falls du dann hier noch registiriert sein solltest).

Vorab kann ich dir einen Tipp geben (leider haut es mit dem Verlinken immer noch nicht hin....aber auf Google findest du die Seite schnell): Lebensgemeinschaft Dalborn e. G.. Da kannst du zumindest schon mal überprüfen, inweiweit sich deine Ideen damit decken.

Viel Glück und alles Gute an dieser Stelle schon mal!

12.02.2023 09:37 • #125


C
Zitat von Quasinemo:
Vorab kann ich dir einen Tipp geben (leider haut es mit dem Verlinken immer noch nicht hin....aber auf Google findest du die Seite schnell): Lebensgemeinschaft Dalborn e. G.. Da kannst du zumindest schon mal überprüfen, inweiweit sich deine Ideen damit decken.

Das geht schon so ein wenig in meine Richtung.
Ich habe auch schon Bücher dazu gelesen, Sendungen gesehen und Projekte gefunden, ich glaube ich muss das noch mal zusammentragen.
Aber lass uns den Thread ruhig weiter laufen lassen, ich stelle mal nach und nach die Ansätze ein, die ich gefunden habe.

12.02.2023 11:31 • #126


Q
Eigentlich hatte ich mich ja schon verabschiedet..........
Zitat von Cbrastreifen:
Aber lass uns den Thread ruhig weiter laufen lassen,

Ich nehme mal an, dass du nicht mich mit uns gemeint hast....Meine rhetorische Nachfrage beruht darauf, dass deine Antwort offensichtlich mir gilt.

Entschuldige, ich will mir gar nicht anmaßen, mich als brauchbare Kommunikationspartnerin mit dir auf eine Stufe zu stellen.

So wenig du Leute gebrauchen kannst, die sich ja gar nicht verändern wollen, so wenig möchte ich weiterhin einfach nur funktionieren. Das ist meine Veränderung! Ich bin überfordert mit vilelen deiner Reaktionen - zumindest in deinem vorausgegangen Thread (habe ja nebenbei auch Probleme). Lassen wir es also bei dem, was du unterschwellig hast durchblicken lassen: meine Probleme sind unwichtig oder ich habe zu 100 % schuld. Das nehme ich zur Kenntnis (ist ja nichts Neues)! Du hingegen bist gut beraten damit, auf die Menschen, an denen es laut deiner Aussage nicht mangelt, zurückzugreifen, um deinem Ziel näher zu kommen!

13.02.2023 05:17 • #127


Q
Meine Schuld liegt aber - ohne Wenn und Aber - darin, dass ich Persönliches von mir etwas preisgebe.

1. gehört nichts davon zum Thema,
2. führt so etwas regelmäßig ins Verderben, weil kein Verständnis zu erwarten ist. Das hätte ich wissen müssen und
3. die Frage, warum ich immer Außenseiter war, nicht beantworten dürfen.

Ja, selbst verschuldet. Ich kann diesen Teil nicht mehr zurücknehmen - vielleicht andererseits auch gut so.

13.02.2023 20:52 • #128


C
Zitat von Quasinemo:
Ich nehme mal an, dass du nicht mich mit uns gemeint hast...

Doch.

Zitat von Quasinemo:
Entschuldige, ich will mir gar nicht anmaßen, mich als brauchbare Kommunikationspartnerin mit dir auf eine Stufe zu stellen.

Warum machst Du Dich so klein?

Zitat von Quasinemo:
So wenig du Leute gebrauchen kannst, die sich ja gar nicht verändern wollen, so wenig möchte ich weiterhin einfach nur funktionieren. Das ist meine Veränderung! Ich bin überfordert mit vilelen deiner Reaktionen - zumindest in deinem vorausgegangen Thread (habe ja nebenbei auch Probleme).

Ich will eigentlich niemanden gebrauchen.
Einer guter Teil dessen, was ich sagen will ist, dass wir von der Idee, wir seien zu gebrauchen weg kommen sollten. Dass Du nicht einfach funktionieren willst, meint ja dasselbe.
Zitat von Quasinemo:
Lassen wir es also bei dem, was du unterschwellig hast durchblicken lassen: meine Probleme sind unwichtig oder ich habe zu 100 % schuld.

Nein, das hast Du in den falschen Hals bekommen.
Zitat von Quasinemo:
Das nehme ich zur Kenntnis (ist ja nichts Neues)! Du hingegen bist gut beraten damit, auf die Menschen, an denen es laut deiner Aussage nicht mangelt, zurückzugreifen, um deinem Ziel näher zu kommen!

Lass mal etwas Sonne in Dein Herz, schließlich wird es gerade Frühling.

13.02.2023 23:05 • #129


Q
Zitat von Cbrastreifen:
Nein, das hast Du in den falschen Hals bekommen.

Da bin ich mir stets unsicher.....

Zitat von Cbrastreifen:
In dem von Dir skikzzierten Fall kann man zwar etwas sagen, aber es hat keine Bedeutung.

Keine Bedeutung heißt für mich soviel wie: es ist unwichtig, man kann es vernachlässigen. Verfolgt man den Text zurück, ergibt sich daraus: Man muss dem von mir geschilderten Problem, dass mir nicht geglaubt wird, keine Beachtung schenken.

Zitat von Cbrastreifen:
Vielleicht nicht in einem engen System, in dem sich oft auch niemand verändern will Aber selbst da kann man Prozesse anstoßen, wie die systemischen Therapien zeigen.

Mit niemand bin doch wohl eher ich gemeint, was das o.G. ergänzt: Alle meine Probleme gehen nur von mir selbst aus, ich bin die einzig Schuldige. Wäre es nicht so, bräuchte ich mich ja nicht zu ändern!

Und? Habe ich das in den falschen Hals gekriegt? Wenn nein, dann würde ich mich nicht klein machen....

(Nebenbei: kein Mensch kann sich ändern, sondern nur an seinem Verhalten arbeiten! Sobald der Mensch als Ganzes gemeint ist, unterstellt man ihm automatisch, dass er falsch, unbrauchbar ist - und wundert sich dann, weshalb z. B. auch ich eben die geäußerte Meinung über mich so bewerte).

An anderer Stelle (die ich jetzt nicht markiert habe) beschreibst du die Notwendigkeit, die Opferperspektive zu verlassen. JAIN! Natürlich bringt es nichts, fortlaufend z. B. das Unrecht, das einem widerfahren ist, zu bejammern. ABER: Jedes Opfer verdient es erst, ernstgenommen zu werden, weil es nur dadurch gelingt, das Geschehene zu verarbeiten. Du würdest ja vermutlich auch keinem Opfer von Straftaten vor den Kopf knallen: Ach, das stimmt doch gar nicht, was du dir einredest. Das kann doch gar nicht sein.

Ja, in den falschen Hals bekomme ich durchaus vieles, zum einen, weil ich alles kritisch hinterfrage. Beim ausschließlich schriftlichen Austausch fallen zudem andere Erkennungsfaktoren, die auf die Gesinnung des Gegenübers schließen lassen (Mimik und Gestik) weg, so dass jedes Wort noch einmal mehr ins Gewicht fällt.
Zum anderen bin ich schlicht und ergreifend ungeübt - weil Kontaktmangel. Und hier ärgert es mich schon ziemlich, dass du scheinbar versuchst, diese Tatsache zu ignorieren, indem du wie eine Schallplatte mit Sprung
wiederholst, wie wertvoll doch (mit Bezug auf mich) die Verbreitung von Ideen ist - nachdem ich zigmal darauf hingewiesen habe, dass mir die Menschen fehlen, denen ich etwas unterbreiten könnte!

Ich habe zwar nicht mehr viele Ansprüche an das Leben (eigentlich so gut wie gar keine). Zu den wenigen zählt jedoch der Wunsch, ernst genommen zu werden. Das Gefühl dafür fehlt mir jedoch nahezu komplett, bzw. die Einschätzbarkeit, so dass Irritationen praktisch schon vorprogrammiert sind.

Misstrauen ist mein zweiter Vorname. Das beinhaltet aber auch, dass ich mich (nicht erst jetzt) frage, warum du an dem Austausch mit mir interessiert bist. Da befürchte ich, dass mir der Druck zu groß wird - 1. weil meine Beiträge sich ja auch nur in einem Rahmen bewegen, den ich mal mit Neugierde umschreiben mochte; 2. weil ich oft Situationen ausgesetzt bin, die mich überlasten, so dass mir die nötige Energie fehlt, um deinem Anliegen gerecht zu werden. Und Sätze wie:

Zitat von Cbrastreifen:
Ja, dann wäre die Deutungshoheit sozusagen völlig asymmetrisch, auf der Seite jener, die einen Menschen beachreiben und über ihn reden, statt mit ihm. In dem von Dir skikzzierten Fall kann man zwar etwas sagen, aber es hat keine Bedeutung.


...lesen sich wie nüchterne Statistiken, ohne jede emotionale Beteiligung, was sich nicht gerade förderlich auf mein Verständnis - im doppelten Sinne: 1. rein rational im bestehenden Zusammenhang (ich bin wohl doch zu doof..), 2. von verstanden werden - auswirkt. So sehr ich es zu würdigen weiß, dass jemand sich eines umfassenden Wortschatzes bedient, lege ich doch bei Themen/Aussagen, die die Gefühlswelt berühren, mehr Wert auf Klarheit. Dazu kann es erforderlich sein, das sprachliches Niveau durch kurze, aber prägnante Worte der Gefühlsebene anzupassen.


Mit meiner Andeutung::


Du hingegen bist gut beraten damit, auf die Menschen, an denen es laut deiner Aussage nicht mangelt, zurückzugreifen, um deinem Ziel näher zu kommen!

beabsichtigte ich übringens nichts Böses. Vielmehr denke ich zweckdienlich. Sowohl beruflich als auch privat hast/hättest du doch tausendmal bessere Möglichkeiten, adäquate Gesprächspartner zu finden als ausgerechnet in einem Psychoforum. Du möchtest doch einen kühlen ausschließlich themenzentrierten Austausch ohne Umschweife, ohne Sentimentalitäsduselei. Das kann ich aber nicht bieten, wie du gemerkt hast. Mein Klärungsbedarf ist sehr hoch - und daran möchte ich auch nichts ändern!

Zu deiner p.N.: ich habe angefangen zu lesen. Das Schriftbild ist für mich leider eine Katastrophe. Da sitze ich nochewig dran.

14.02.2023 07:41 • #130


C
Zitat von Quasinemo:
Keine Bedeutung heißt für mich soviel wie: es ist unwichtig, man kann es vernachlässigen. Verfolgt man den Text zurück, ergibt sich daraus: Man muss dem von mir geschilderten Problem, dass mir nicht geglaubt wird, keine Beachtung schenken.

Ich wollte aber ausdrücken, dass man asymmetrischen Deutungen, also wenn jemand über mich, statt mit mir redet, keine Bedeutung schenken muss. Was man aber immer machen kann, ist seine eigene Geschichte erzählen und bei der Erzählung aus dem eigenen Inneren hat der/die Erzählende zunächst erst mal immer eine Vorrangstellung.

Zitat von Quasinemo:
Mit niemand bin doch wohl eher ich gemeint, was das o.G. ergänzt: Alle meine Probleme gehen nur von mir selbst aus, ich bin die einzig Schuldige. Wäre es nicht so, bräuchte ich mich ja nicht zu ändern!

Nein.
Ich meinte das allgemein. Du suchst aber offenbar nach versteckten Hinweisen und denkst, meine (und vermutlich oder bestimmt nicht nur meine) Zeilen hätten einen doppelten Boden, eine versteckte Bedeutung.
Das ist nicht schlimm, vermutlich hast Du genau das oft erfahren, ich möchte es Dir nur spiegeln.

Zitat von Quasinemo:
Nebenbei: kein Mensch kann sich ändern, sondern nur an seinem Verhalten arbeiten!

Ich glaube, dass man sich nicht nur auf der Verhaltensebene ändern kann, sondern viel grundlegender. Derzeit bin ich z.B. in einer für mich ungewohnt emotionalen Phase, ich habe Ahnungen, warum das so ist, aber keine Ahnung, wo die Reise hingeht. Irgendwie habe ich aktuell das Gefühl, mir oft mehr beim Leben zuzuschauen, als es selbst zu kontrollieren.
Und eine Verschiebung der emotionalen Innenwelt ist anders als eine Verhaltensänderung.

Zitat von Quasinemo:
An anderer Stelle (die ich jetzt nicht markiert habe) beschreibst du die Notwendigkeit, die Opferperspektive zu verlassen. JAIN! Natürlich bringt es nichts, fortlaufend z. B. das Unrecht, das einem widerfahren ist, zu bejammern. ABER: Jedes Opfer verdient es erst, ernstgenommen zu werden, weil es nur dadurch gelingt, das Geschehene zu verarbeiten. Du würdest ja vermutlich auch keinem Opfer von Straftaten vor den Kopf knallen: Ach, das stimmt doch gar nicht, was du dir einredest. Das kann doch gar nicht sein.

Ja.
Ich vertrete ebenfalls beide Seiten. Man kann sich im Alltag gewöhnlich darüber einigen, wann ein Mensch Opfer einer Situation geworden ist und im Grunde selbst erst mal nichts dazu konnte. Oft ist in der ersten Phase Schutz, Unterstützung und eine Möglichkeit der verarbeitenden Abreaktion wichtig, aber nach meinem Kenntnisstand, ist das oft nicht ausreichend, insbesondere bei einer psychotherapeutischen Aufarbeitung traumatisiserender Erlebnisse.
Beide Schritte (Auffangen, Schutz und dann verstehende Aufarbeitung) sollten aufeinander folgen, bleibt einer aus (öfter mal der zweite) ist das schlecht und man hat die Tendenz sich lebenslang als Opfer zu fühlen und solche Situationen wieder und wieder (durch den Wiederholungszwang) zu suchen.

Zitat von Quasinemo:
Ich habe zwar nicht mehr viele Ansprüche an das Leben (eigentlich so gut wie gar keine). Zu den wenigen zählt jedoch der Wunsch, ernst genommen zu werden. Das Gefühl dafür fehlt mir jedoch nahezu komplett, bzw. die Einschätzbarkeit, so dass Irritationen praktisch schon vorprogrammiert sind.

Ja, das ist erkennbar.

Zitat von Quasinemo:
Misstrauen ist mein zweiter Vorname. Das beinhaltet aber auch, dass ich mich (nicht erst jetzt) frage, warum du an dem Austausch mit mir interessiert bist. Da befürchte ich, dass mir der Druck zu groß wird - 1. weil meine Beiträge sich ja auch nur in einem Rahmen bewegen, den ich mal mit Neugierde umschreiben mochte; 2. weil ich oft Situationen ausgesetzt bin, die mich überlasten, so dass mir die nötige Energie fehlt, um deinem Anliegen gerecht zu werden

Die ehrliche Antwort ist, dass ich am Austausch mit jedem Menschen interessiert bin, der meine Interessen teilt. Mir haben Deine Antworten einfach gefallen, ich empfinde Dich als gut informiert und ich kommuniziere nicht (zumindest nicht bewusst) mit doppeltem Boden.
Ich habe auch keine besonderen Erwartungen an Dich und schon gar nicht, dass Du mir 'nützlich' sein solltest. Wie gesagt, die Welt und seine Mitmenschen, nach diesen Nützlichkeitserwägungen zu scannen, ist genau das, was ich ablehne.

Zitat von Quasinemo:
...lesen sich wie nüchterne Statistiken, ohne jede emotionale Beteiligung, was sich nicht gerade förderlich auf mein Verständnis

Ich neige dazu allgemein zu schreiben, weil ich aus der philosophischen Ecke komme und das Thema (gemeinsames Wohnen) ja notgedrungen sehr allgemein sein muss. Wie dann jemand sein Zimmer einrichtet, darum kann und soll es nicht gehen. Aber wie so etwas, ein Wohnprojekt, im breitesten Sinne aussehen könnte, darum schon.

Zitat von Quasinemo:
So sehr ich es zu würdigen weiß, dass jemand sich eines umfassenden Wortschatzes bedient, lege ich doch bei Themen/Aussagen, die die Gefühlswelt berühren, mehr Wert auf Klarheit.

Frag einfach nach, wenn Dir etwas unklar ist, ich versuche es/mich dann nochmal anders zu erklären. Wenn Du wissen möchtest, wie ich etwas finde, also persönlicher werden soll, kannst Du an den Stellen auf gerne nachfragen.

Zitat von Quasinemo:
Sowohl beruflich als auch privat hast/hättest du doch tausendmal bessere Möglichkeiten, adäquate Gesprächspartner zu finden als ausgerechnet in einem Psychoforum. Du möchtest doch einen kühlen ausschließlich themenzentrierten Austausch ohne Umschweife, ohne Sentimentalitäsduselei. Das kann ich aber nicht bieten, wie du gemerkt hast. Mein Klärungsbedarf ist sehr hoch - und daran möchte ich auch nichts ändern!

Finde ich völlig okay. Wir alle haben unsere Dämonen, ich schreibe über die meiner Vergangenheit wenig, weil ich sie nicht füttern will. Ich lasse sie verhungern, weil ich das als eine gute Strategie ansehe, aber ich habe auch schon diverse Therapien durchlaufen.
Sentimentalitäsduselei finde ich super, wie gesagt, ich bade gerade in Gefühlen und finde das ebenso verwirrend (weil in Umfang und Intensität neu für mich) wie bereichernd, aber außer mir hat da niemand was von, es ist für die Allgemeinheit einfach total langweilig und banal, für mich halt nicht. Ich glaube auch nicht, dass der Welt was fehlt, wenn ich mein Mittagessen nicht fotografiere und ins Netz stelle, aber vielleicht ist das einfach eine Generationenfrage.

14.02.2023 10:13 • x 2 #131


Q
Auf deinen letzten Beitrag komme ich noch zurück. Wenn bis dahin etwas Zeit vergeht, wundere dich nicht - es hat nichts mit Desinteresse zu tun!

15.02.2023 05:15 • #132


Q
Durch eine Planänderung kann ich jetzt doch früher antworten als vorhergesehen.

Zitat von Cbrastreifen:
Ich wollte aber ausdrücken, dass man asymmetrischen Deutungen, also wenn jemand über mich, statt mit mir redet, keine Bedeutung schenken muss.

...wobei man sich auf notorische Tratschen und Lästermäuler (so inakzeptabel deren Verhalten natürlich ist) vielleicht irgendwie einstellen kann. Im günstigsten Fall ignoriert man sie einfach - wie du schon schreibst.

Wesentlich größere Probleme im Umgang mit solchen Situationen bereiten mir Zeitgenossen, die sich ohne jede Vorwarnung und ersichtlichen Grund plötzlich um 180° drehen, sich also vorher freundlich, mir zugewandt und verständnisvoll zeigten.

Zitat von Cbrastreifen:
Was man aber immer machen kann, ist seine eigene Geschichte erzählen

.....Leider nicht immer. Im vergangenen Jahr habe ich es erlebt, dass mir erst gar nicht das Wort gegönnt wurde.

Zitat von Cbrastreifen:
ich möchte es Dir nur spiegeln.

Dafür bin ich wirklich sehr dankbar!

Zitat von Cbrastreifen:
weil ich aus der philosophischen Ecke komme

Darin sehe ich eine Bereicherung.

Zitat von Cbrastreifen:
Wir alle haben unsere Dämonen, ich schreibe über die meiner Vergangenheit wenig, weil ich sie nicht füttern will. Ich lasse sie verhungern

Und das schaffst du? Respekt! Das würde ich auch gerne können. Böse Erinnerungen fragen ja normalerweise nicht, ob sie erwünscht sind. Das Schreiben kann man zwar unterlassen, aber die Gedanken bleiben.

Entscheidend ist jedoch, dass es dir mit der angewandten Strategie gut geht, damit nicht die Sonne aus deinem Herzen verbannt wird!

Zitat von Cbrastreifen:
ich bade gerade in Gefühlen und finde das ebenso verwirrend (weil in Umfang und Intensität neu für mich) wie bereichernd, aber außer mir hat da niemand was von, es ist für die Allgemeinheit einfach total langweilig und banal, für mich halt nicht.

Das würde ich nicht pauschalisieren....

Zitat von Cbrastreifen:
Ich glaube auch nicht, dass der Welt was fehlt, wenn ich mein Mittagessen nicht fotografiere und ins Netz stelle, aber vielleicht ist das

Fluch und Segen des Internet-Zeitalters vereinen sich. Da teile ich deine Meinung: nur weil es die Möglichkeit gibt, alles zur Schau zu stellen, muss man davon ja keinen Gebrauch machen. Geschmacklosigkeit kennt ohnehin keine Grenzen!

Dem Ringen um zweifelhafte Aufmerksamkeit steht die Errichtung einer Mauer um sich herum gegenüber. Die goldene Mitte zwischen den beiden Extremen entspricht dem, womit ich mich gut arrangieren kann: Zurückhaltung bei der Weitergabe von vertraulichen Informationen, die möglicherweise missbräuchlich verwendet werden - aber auch soviel Öffnung, dass man nicht als total gefühlstot wahrgenommen wird.

Dieses Ausbalancieren fällt vermutlich niemandem leicht; es erfordert viel Fingerspitzengefühl, das sich aber auch umso besser entwickelt, je mehr man vom anderen mitbekommt - wo dessen Verständnis liegt und wo nicht - und sein eigenes Verständnis überprüft.

16.02.2023 00:27 • #133


C
Zitat von Quasinemo:
.....Leider nicht immer. Im vergangenen Jahr habe ich es erlebt, dass mir erst gar nicht das Wort gegönnt wurde.

Gut, wenn jemand gar nicht erst zuhören will, ist natürlich jedes Wort zuviel und dennoch kann man seine Version irgendwo ausformulieren, das tut man ja auch für sich.
Zitat von Quasinemo:
Dafür bin ich wirklich sehr dankbar!

Sehr gerne.
Zitat von Quasinemo:
Darin sehe ich eine Bereicherung.

Oh ja, ich auch. Das ist ein wesentlicher Teil meines Lebens.
Zitat von Quasinemo:
Und das schaffst du? Respekt! Das würde ich auch gerne können. Böse Erinnerungen fragen ja normalerweise nicht, ob sie erwünscht sind. Das Schreiben kann man zwar unterlassen, aber die Gedanken bleiben.

Ich kenne auch Zeiten, in denen sich bestimmte Gedanken aufgedrängt haben, aber irgendwie kam dann eines zum anderen und ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, was genau das Blatt gewendet hat, ich nehme an alles zusammen hat irgendwann gewirkt.
Zitat von Quasinemo:
Entscheidend ist jedoch, dass es dir mit der angewandten Strategie gut geht, damit nicht die Sonne aus deinem Herzen verbannt wird!

Ja, und jeder muss m.E. seinen ureigenen Weg finden, das ist leider/zum Glück so. Es gibt bestimmte Bausteine, die nahezu immer helfen, aber wann, wie kombiniert, in welcher Gewichtung, das muss man mit sich selbst ausmachen.
Zitat von Quasinemo:
Dem Ringen um zweifelhafte Aufmerksamkeit steht die Errichtung einer Mauer um sich herum gegenüber. Die goldene Mitte zwischen den beiden Extremen entspricht dem, womit ich mich gut arrangieren kann: Zurückhaltung bei der Weitergabe von vertraulichen Informationen, die möglicherweise missbräuchlich verwendet werden - aber auch soviel Öffnung, dass man nicht als total gefühlstot wahrgenommen wird.

Dieses Ausbalancieren fällt vermutlich niemandem leicht; es erfordert viel Fingerspitzengefühl, das sich aber auch umso besser entwickelt, je mehr man vom anderen mitbekommt - wo dessen Verständnis liegt und wo nicht - und sein eigenes Verständnis überprüft.

Genau so sehe ich das auch.

16.02.2023 21:16 • #134


Q
Über den privaten Pflegeeinrichtungen kreist ordentlich der Pleitegeier, weil ein Fachkräftemangel beklagt wird....wie das wohl kommt .....?!

Vorgestern abend gab es im TV einen kurzen Bericht darüber. Es handelte sich um Heime in Niedersachsen, allerdings wird es in anderen Bundesländern ja wohl ähnlich aussehen.

Die Berichterstattung begann in etwa mit den Worten: Wenn Sie demnächst mal nicht mehr in der Lage sein sollten, sich selbst zu versorgen, kann es sein, dass es auch kein anderer für Sie tut. Schaurig, traurig!

18.02.2023 13:17 • x 2 #135


Windy
Bei den Kliniken sieht es nicht besser aus, einige werden bald schließen müssen und so werden es immer weniger. Genauso wie alles andere im Gesundheitwesen und im Pflegebereich.

18.02.2023 13:20 • x 2 #136


C
Zitat von Quasinemo:
Über den privaten Pflegeeinrichtungen kreist ordentlich der Pleitegeier, weil ein Fachkräftemangel beklagt wird....wie das wohl kommt .....?!

Ja, ne? Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich.

Zitat von Quasinemo:
Die Berichterstattung begann in etwa mit den Worten: Wenn Sie demnächst mal nicht mehr in der Lage sein sollten, sich selbst zu versorgen, kann es sein, dass es auch kein anderer für Sie tut. Schaurig, traurig!

Ja gut, das ist ja jetzt keine neue Erkenntnis. Darum überlegen wir ja.
Ich habe übrigens eine ganz rührige entfernte Bekannte, die als Wwooferin (gegen Kost und Logis auf einem Biohof mitmachen) von Hof zu Hof tingelt und dieselbe Absicht hat wie ich. Die ist schlau, gut vernetzt und macht sich gerade fit, für die mögliche Lebensform, die hatte ich ganz verdrängt.
Ich schreib ihr gerade, mal sehen, ob sie schon was aufgetan hat.

18.02.2023 17:34 • #137

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Q
Zitat von Cbrastreifen:
Ja gut, das ist ja jetzt keine neue Erkenntnis. Darum überlegen wir ja.

Nun ja, neu insofern, als hier jemand unverschnörkelt das Ende der Fahnenstange proklamiert. Bisher wurde ja nur die mangelhafte Personalausstattung mit entsprechenden Auswirkungen auf die Pflegequalität diskutiert, jedoch nicht, dass es gar keine Versorgung Pflegebedürftiger mehr geben wird. Neu ist also, dass für den Gesetzgeber nunmehr Handlungszwang besteht. Dass das, was dabei herauskommt, wohl eher nicht zur Entspannung der Lage beiträgt, lässt sich erahnen.

Zitat von Cbrastreifen:
Ich habe übrigens eine ganz rührige entfernte Bekannte, die als Wwooferin (gegen Kost und Logis auf einem Biohof mitmachen) von Hof zu Hof tingelt und dieselbe Absicht hat wie ich. Die ist schlau, gut vernetzt und macht sich gerade fit, für die mögliche Lebensform, die hatte ich ganz verdrängt.
Ich schreib ihr gerade, mal sehen, ob sie schon was aufgetan hat.


Das klingt doch gut, bestimmt hast du Glück!

19.02.2023 05:06 • #138


C
Zitat von Quasinemo:
Nun ja, neu insofern, als hier jemand unverschnörkelt das Ende der Fahnenstange proklamiert. Bisher wurde ja nur die mangelhafte Personalausstattung mit entsprechenden Auswirkungen auf die Pflegequalität diskutiert, jedoch nicht, dass es gar keine Versorgung Pflegebedürftiger mehr geben wird.

Das ist vermutlich auch Alarmismus oder Zuspitzung. Das kann regional passieren, aber insgesamt wird die Versorgung immer schlechter und das ist schlimm genug.
Aber da greifen bei uns die Beruhigungsautomatismen: Ach ja, sooo schlimm wird es schon nicht sein oder werden, sonst würde man ja was machen. Wirklich, würde man?
Oder: So schlimm geht es mir ja nicht, ich werde das bestimmt in nächster Zeit nicht brauchen und wenn, gibt es bestimmt noch gute Einrichtungen. Ist halt die Frage, ob man einen Lebensabschnitt dem Lottoglück überantworten will.

Zitat von Quasinemo:
Neu ist also, dass für den Gesetzgeber nunmehr Handlungszwang besteht. Dass das, was dabei herauskommt, wohl eher nicht zur Entspannung der Lage beiträgt, lässt sich erahnen.

Sehe ich auch so.

Zitat von Quasinemo:
Das klingt doch gut, bestimmt hast du Glück!

Naja, auf Glück, also nur darauf, will ich mich ja gerade nicht verlassen. Ein bisschen braucht man, aber mein Ziel ist, dass man bei Wohnprojekten weniger braucht als in der 08/15 Versorgung demnächst und heute schon.

19.02.2023 11:42 • #139


Q
Zitat von Cbrastreifen:
auf Glück, also nur darauf, will ich mich ja gerade nicht verlassen

Nein, das sollte man auch nicht; jedoch bin ich in deinem Fall schon ein wenig zuversichtlich, dass dir die Bekannte zur Erfüllung deines Wunsches verhilft oder dir zumindest beratend zur Seite steht, da sie ja sozusagen in der Materie drin ist.

Wenn sich in dieser Hinsicht etwas bewegt, kannst du es gerne mitteilen, wenn du möchtest.

19.02.2023 21:39 • #140


A


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